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'Die hl. Eucharistie ist das schlagende Herz der Kirche'

14. April 2017 in Spirituelles, 3 Lesermeinungen
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Kölner Kardinal Woelki: In Eucharistie ist "Jesus wahrhaft gegenwärtig und das nicht nur in bildlichem oder übertragenem Sinne" - "Wer den Leib des Herrn empfangen will, muss sich gut prüfen, ob er dazu wirklich Ja sagen sagen kann" - VIDEO


Köln (kath.net/pek) kath.net dokumentiert die Predigt des Kölner Erzbischofs Rainer Maria Kardinal Woelki zu Gründonnerstag, 13. April 2017 im Hohen Dom zu Köln in voller Länge:

Liebe Schwestern, liebe Brüder,

der heutige Abend nimmt uns mit hinein in das Geschehen des Abendmahlssaals. Damals hatte sich Jesus dort mit seinen Jüngern versammelt, um ihnen und heute uns, seiner Kirche, das Sakrament seiner Liebe, die hl. Eucharistie, zu schenken. Durch sein Wort: „Das ist mein Leib“, „Das ist mein Blut“ (Mt 26,26-28) wandelt er die Gaben von Brot und Wein, um sich uns zu geben, damit ein jeder von uns communio, Kommunion, Gemeinschaft mit ihm und damit wir untereinander haben können. Deswegen ist das Geschehen im Abendmahlssaal, ist die hl. Eucharistie das schlagende Herz der Kirche. Aus ihr lebt sie, wie das der hl. Papst Johannes Paul II. so eindrücklich in seiner Enzyklika „Ecclesia de Eucharistia“ (Nr. 1) beschrieben hat.

Wovon leben wir – persönlich und als Kirche –, wenn wir Eucharistie feiern? Wir leben von der Feier von Tod und Auferstehung Jesu Christi. In ihr reicht sich uns der Herr selbst leibhaft zur Speise dar. Nicht nur den Jüngern, die damals im Abendmahlssaal bei ihm waren, sondern auch uns, jetzt in dieser Stunde und natürlich Sonntag für Sonntag, Werktag für Werktag. Wir befinden uns darum im Vergleich zu den Aposteln damals keineswegs in einer schlechteren Lage. Denn wir empfangen denselben Leib des Herrn wie sie damals. Und wir trinken dasselbe Blut des Herrn wie sie damals. Wir erfahren dieselbe Liebe und werden in die gleiche Lebensgemeinschaft mit ihm hineingenommen, so wie sie damals. Denn: „Ist das Brot, das wir brechen, nicht Teilhabe am Leib Christi“ (1 Kor 10,16)?

Indem wir Eucharistie feiern und sie empfangen, werden wir Glied am Leib Christi, der die Kirche ist. Insofern bildet die Eucharistie die Kirche, baut sie auf. Nicht eine erdachte, nicht eine erträumte Kirche, sondern die Kirche Jesu Christi. Wer deshalb den Leib des Herrn empfängt und zuvor – am Ende des eucharistischen Hochgebetes – sein zustimmendes Amen gesprochen hat, sagt damit „Ja“ dazu, dass Jesus wahrhaft gegenwärtig ist und das nicht nur in bildlichem oder übertragenem Sinne. Der sagt „Ja“ dazu, dass er wirklich gegenwärtig ist und nicht nur in der subjektiven Überzeugung der Gläubigen. Der sagt „Ja“ dazu, dass der Herr wesenhaft gegenwärtig ist, dass heißt in seiner tiefen, für die Sinne nicht erkennbaren Wirklichkeit, und nicht in den äußerlichen Erscheinungsformen, die diejenigen von Brot und Wein bleiben. Der spricht so auch sein „Ja“ zur Einheit mit dem Papst und dem Bischof, und der sagt auch „Ja“ zur Gemeinschaft der Heiligen und zum Gebet für die Verstorbenen.

Deshalb muss sich jeder, der den Leib des Herrn empfangen will, gut prüfen, ob er zu all dem auch wirklich Ja sagen kann. Denn wer die hl. Eucharistie empfängt, wird ja in Christus hineingebunden, so dass er Glied wird an seinem Leib und dadurch auch immer Glied der konkreten Kirche, wie sie durch Papst und Bischof dargestellt ist. Natürlich ist die hl. Eucharistie auch nicht nur ein Mahl. Denn wenn wir sie feiern, tun wir das, was Jesus getan hat, zu seinem Gedächtnis. Und während wir das tun, tut auch Jesus etwas. Wie damals beim Abendmahl wird er nämlich leibhaft gegenwärtig im Zeichen des Brotes und des Weines und macht dadurch sein Kreuzesopfer unter uns gegenwärtig. Die Gegenwart Jesu in der Eucharistie bedeutet nämlich nicht nur die Gegenwart seiner Person, sondern immer auch die Gegenwärtigsetzung seines gesamten Heilswerkes, besonders seines Kreuzesopfers. Denn im Zeichen des Brotes gibt Jesus den Jüngern damals und uns heute seinen am Kreuz geopferten Leib zur Speise, und im Zeichen des Weines gibt er ihnen und uns sein Blut zu trinken, das er am Stamm des Kreuzes am darauffolgenden Tag vergießen wird. Was Jesus also beim letzten Abendmahl tut, das setzt das Kreuzesopfer voraus, ja nimmt es vorweg. Am Kreuz aber opfert Jesus sich selbst für das Heil der Welt, opfert er sich für mich und für dich. Deshalb ist die hl. Messe immer auch Messopfer.

Sein Opfer will nämlich auch unser Opfer, das Opfer der Kirche sein. Damit aber, liebe Schwestern, liebe Brüder, dürfen wir nicht nur rein äußerlich tun, was er damals getan hat, nämlich über Brot und Wein die Worte sprechen, die er gesprochen hat, und dann nehmen und essen und trinken zum seinem Gedächtnis. Tun, was er getan hat, das meint auch, dass wir uns mit hineinnehmen lassen in seine Opferhingabe an den Vater. Und indem wir uns so mit hineinnehmen lassen von ihm, werden auch wir mit Christus zu einer Opfergabe für Gott. Denn indem wir Anteil, communio, erhalten an dem einen Brot und dem einen Kelch und damit am Herrn selbst, werden wir im Heiligen Geist zu Gliedern an seinem Leib und damit in ihm und mit ihm und durch ihn zu einer lebendigen Opfergabe zum Lob der Herrlichkeit des Vaters.

Manchmal kann man Christen sagen hören, die hl. Messe gebe ihnen nichts. Oder: Man komme nicht mehr, wenn sie nicht, wie bisher, in der Kirche vor Ort zu gewohnter Zeit gefeiert werden könne. Wenn wir, liebe Schwestern und Brüder, nur annähernd etwas von dem verstanden hätten, was damals im Abendmahlssaal geschehen ist und seitdem in jeder Messfeier gegenwärtig werden will, dann kann es einem ob solcher Worte heiß und kalt werden. Als ob es an erster Stelle darum ginge, dass wir etwas von ihr, der Messfeier, haben! Geht es nicht zunächst darum, dass wir etwas geben, nämlich uns selbst Gott geben. Uns ihm übergeben! Billiger geht es nämlich nicht! Warum nicht? Weil Gott uns mit seinem Sohn alles gegeben hat, sich selbst! Und der Sohn wiederum hat am Kreuz alles gegeben, was er hat: sein Leben. Glauben heißt: Darauf Antwort geben mit sich selbst, nicht nur mit dem Mund, sondern mit seinem ganzen Leben. Wenn wir die hl. Messe wirklich feiern wollen, dann müssen wir uns mit Christus dem Vater übergeben. Das ist der Sinn der Eucharistie.

Wer sich aber mit Christus Gott übergibt, braucht keine Angst zu haben. Der verliert nicht sein Leben! Der verliert nicht sich selbst! Der gibt sich nicht auf! Der geht nicht leer aus! Der erhält vielmehr alles – wie Christus. Denn der wurde erfüllt mit österlicher Herrlichkeit, mit österlichem, göttlichem Leben. Und genau das geschieht auch mit uns. Indem wir ihn in der hl. Kommunion empfangen, werden wir durch die Feier der Eucharistie beschenkt mit Gottes ewigem Leben, dem Unterpfand der kommenden Herrlichkeit, dem Angeld des ewigen Lebens.

Deshalb können wir Christen nicht ohne die Feier der hl. Messe insbesondere am Sonntag sein! Deshalb kann sie durch keine noch so schön gestaltete Wortgottesfeier ersetzt werden. Denn wenn wir die hl. Eucharistie am Sonntag feiern, dann will das, was wir dort feiern, mit in die ganze Woche hineingenommen werden, indem wir sie leben, das heißt indem wir unser ganzes Leben zu einem Ausdruck unserer Hingabe an Gott werden lassen. Denn: Ob wir leben oder ob wir sterben, wir gehören – wie der Apostel Paulus das den Römern schreibt – immer dem Herrn (Röm 14,7f).

Unser Leben, liebe Schwestern und Brüder, will damit ein Leben von Menschen sein, die mit Christus Gott ganz gehören. Für Christus war seine Hingabe in den Tod das Tor zum Leben. Durch sein Leiden und Sterben am Kreuz ist er eingegangen in die Osterherrlichkeit. Auch uns führt die Teilhabe an seinem Opfer in das österliche Leben. Erfüllen wir daher jetzt miteinander seinen Auftrag. Tun wir, was er an jenem Abend getan hat, zu seinem Gedächtnis. Und – wir werden leben!

Amen.


kath.net-Lesetipp
Glaubenswege II: Gott - strahlend gegenwärtig in der Hl. Eucharistie
Von Petra Lorleberg (Hrsg.)
Vorwort von Dominikus Schwaderlapp
Taschenbuch
134 Seiten
2015 Dip3 Bildungsservice Gmbh
ISBN 978-3-903028-38-8
Preis 9.80 EUR

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Archivfoto Kardinal Woelki


Foto oben Kardinal Woelki (c) Erzbistum Köln


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Lesermeinungen

 CLS 18. April 2017 
 

Link zum Video - Wirklich sehenswert!

Eine sehr beeindruckende und hervorragende Predigt unseres Kölner Erzbischofs!

Das Video zur Predigt ist wirklich sehenswert!

https://www.domradio.de/video/kardinal-woelki-am-gruendonnerstag


0
 
 Christophorus. 18. April 2017 

Wunderbar und herzlichen Dank

Ich möchte alle geistlichen ermuntern doch immer wieder hinzuweisen auf dieses Mysterium der Liebe Gottes das beantwortet werden soll.
Ein Ausspruch des hl. Pfarrers von Ars:
Wenn wir die Liebe Gottes zu uns begreifen könnten müssten wir sterben vor Freude. Diese Liebe Gottes verdichtet sich in der Eucharistie im Leib des Herren den er uns schenkt weil er bei uns sein will.
Ich würde mir wünschen wenn sich die Kommunion unter beiderlei Gestalten weiter verbreiten würde. Denn Jesus wünscht das ja ausdrücklich."Wer mein Fleisch isst UND mein Blut trinkt der bleibt in mir und ich bleibe in ihm.." Man muß sich bemühen gute Formen der Kommunionspendung unter beiderlei Gestalten zu etablieren wo in Ehrfurcht und ohne Gefahr der Profanierung der Empfang unter beiderlei Gestalten möglich ist. Handkommunion und Eintauchen der Hostie ist nicht wirklich gut denn viele Leute vertropfen das kostbare Blut dabei achtlos bzw. ungeschickt. Die K.helfer sollten diesbezüglich noch besser geschult werden.


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 SierraVictor 14. April 2017 

So genial!

Vielen Dank dafür!


11
 

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