Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Deutscher Geschlechter-Gesetz-Irrsinn - Alle 12 Monate ein 'anderes Geschlecht'
  3. Papst Franziskus will Gänswein offenbar zum Nuntius ernennen
  4. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  5. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  6. Waffen können Frieden schaffen und viele Menschenleben retten!
  7. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  8. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  9. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  10. Deutsche Bischofskonferenz nimmt Bericht zur reproduktiven Selbstbestimmung „mit großer Sorge“ wahr
  11. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  12. Brüsseler Barbarei ist Angriff auf die Menschenrechte und eine Schande für Europa!
  13. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas
  14. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  15. Polnische Bischofkonferenz ist der Schirmherr des Polnischen „Marsch für das Leben und die Familie“

Prag: Tausende nahmen Abschied von Kardinal Vlk

26. März 2017 in Chronik, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Kardinal Duka würdigte Bemühen seines Amtsvorgängers um Aussöhnung zwischen Tschechen und Deutschen.


Prag (kath.net/ KAP)
In Tschechien haben am Samstag Tausende Katholiken dem Prager Kardinal und Alterzbischof Miloslav Vlk das letzte Geleit gegeben. Sie verabschiedeten sich von dem langjährigen Würdenträger mit einem mehr als zweistündigen Trauergottesdienst im Prager Veitsdom, den sein Nachfolger im Amt, Dominik Duka, zelebrierte. Es assistierten dabei Kardinal Christoph Schönborn und der Olmützer Erzbischof Jan Graubner. Auch der emeritierte Linzer Diözesanbischof Maximilian Aichern nahm an der Trauerliturgie teil. Kardinal Vlk war am vergangenen Samstag im Alter von 84 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung verstorben.

Ferngeblieben waren dem Trauerakt sowohl Präsident Milos Zeman als auch Ministerpräsident Bohuslav Sobotka. Zeman hatte durch seinen Sprecher mitgeteilt, er wolle angesichts seines angespannten Verhältnisses zum Verstorbenen nicht als Heuchler erscheinen und schicke deshalb einen Kranz. Sobotka hatte dem Kardinal bereits am Donnerstag am offenen Sarg im Veitsdom die Reverenz erwiesen.

Verdient um Aufbau der Kirche nach Wende

Am Beginn des Gottesdienstes unterstrich Kardinal Duka die Aufbauarbeit des Verstorbenen nach der Samtenen Revolution von 1989. Der frühere Primas von Böhmen habe "nicht nur für die katholische Kirche gewirkt", "sondern auch für Tschechien als Staat". Vlk habe das Erzbischöfliche Ordinariat erneuert, das katholische Schulwesen gefördert und die Grundlagen der Caritas gelegt. Ihm sei als Nachfolger Kardinal Tomaseks "die Aufgabe zugefallen, das Gebäude der Kirche im freien, souveränen und demokratischen Staat zu errichten". Duka erwähnte ausdrücklich Vlks Verdienste um die Versöhnung zwischen Tschechen und Deutschen. Vlk habe die "braune und die rote Diktatur" kennengelernt und durchlitten. Später habe er "die Grundlagen für die Caritas in unserem Land" gelegt, sagte Duka.


Dem Wunsch des Verstorbenen entsprechend wurde der Gottesdienst ganz im Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils und der Fokolare-Bewegung gehalten, der Kardinal Vlk seit Jahrzehnten verbunden war. Chor und Choralschola prägten mit gregorianischen Gesängen und Werken des 2007 verstorbenen tschechischen Komponisten Petr Eben das musikalische Programm. Vom Volk mitgesungen wurden die Lieder "Näher, mein Gott, zu dir", der ins 13. Jahrhundert zurückreichende Wenzelschoral, die Papsthymne "Christus vincit" und das klösterliche "Salve regina". Am Ende der Kommunion erklang in einer Fassung für Orgel sowie Flügel- und Englischhorn das Thema aus dem zweiten Satz von Antonin Dvoraks Symphonie "Aus der Neuen Welt".

Starke Präsenz bei den Begräbnisfeierlichkeiten zeigte die christliche Ökumene: Die Lesung hielt der Prediger der Kirche der Brüderkirche (Cirkev bratrska) und frühere Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen in der Tschechischen Republik, Pavel Cerny. Der Patriarch der Tschechoslowakischen Hussitischen Kirche, Tomas Butta, erinnerte durch seine Anwesenheit an die von Kardinal Vlk vorangetriebene Aussöhnung der katholischen Kirche mit dem Reformator Jan Hus.

Zum Abschluss des Trauergottesdienstes wurde der Sarg mit der sterblichen Hülle Vlks unter Glockengeläut in der Krypta der Erzbischöfe beigesetzt. Anstatt Blumenspenden hatte Kardinal Vlk Spenden für das Hospiz im südböhmischen Horice erbeten.

Schon in den vergangenen Tagen hatten Tausende Menschen Abschied von Vlk genommen. Er war seit Donnerstag im offenen Sarg im Veitsdom aufgebahrt. Seit Freitagnachmittag war der bereits geschlossene Sarg dann in der Klosterkirche der Unbeschuhten Karmeliterinnen auf dem Hradschiner Platz der Moldaustadt öffentlich gezeigt worden. Zum Gottesdienst im Veitsdom auf dem Gelände der Prager Burg waren die Menschen vielfach schon am Vorabend aus allen Teilen des Landes angereist.

Eine Stunde vor Beginn des Gottesdienstes läutete zunächst die Sterbeglocke der völlig überfüllten böhmischen Kathedrale. Nach und nach stimmten alle anderen Glocken ein. Die Glocke für Johannes den Täufer läutete 19 Minuten - für jedes Jahr des Kardinals in seinem Amt eine Minute.

Zu den ausländischen Konzelebranten des Gottesdienstes im Dom gehörten neben Kardinal Schönborn der Kölner Alterzbischof Kardinal Joachim Meisner, der Krakauer Alterzbischof und frühere Papstsekretär Kardinal Stanislaw Dziwisz sowie der Erzbischof von Bangkok, Francis Xavier Kriengsak als Vertreter der Fokolare-Bewegung. Weitere Mitfeiernde waren der Erzbischof von Zagreb, Kardinal Josip Bozanic, der Erzbischof von Bratislava und Vorsitzende der Slowakischen Bischofskonferenz, Stanislav Zvolensky und der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer.

Die Trauerfeier wurde über große Bildschirme auch auf die Plätze des Burg-Areals übertragen. Das tschechische Fernsehen und der Hörfunk sendeten live aus dem Veitsdom.

Copyright 2017 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Tschechien

  1. Zehntausende bei tschechischer Nationalwallfahrt in Velehrad
  2. Prager Ordensfrauen verwandeln verfallenes Bauernhaus in Kloster
  3. Kirche will bekannten Heinrichsturm im Zentrum Prags verkaufen
  4. Jan Graubner wird neuer Erzbischof von Prag
  5. Unwetter in Tschechien: Bischof von Brünn besuchte Katastrophenregion
  6. Graubner neuer Vorsitzender der Tschechischen Bischofskonferenz
  7. Tschechien: Öffentliche Gottesdienste ab Ende April!
  8. Prager Weihbischof Herbst an Corona erkrankt
  9. Prager Mariensäule soll nun doch wiedererrichtet werden
  10. Seligsprechungsprozess für von Nazis und KP verfolgten Jesuiten







Top-15

meist-gelesen

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  3. Papst Franziskus will Gänswein offenbar zum Nuntius ernennen
  4. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  5. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  6. Brüsseler Barbarei ist Angriff auf die Menschenrechte und eine Schande für Europa!
  7. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  8. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  9. Deutscher Geschlechter-Gesetz-Irrsinn - Alle 12 Monate ein 'anderes Geschlecht'
  10. Heiligenkreuz: Gänswein und Koch für Wiederentdeckung des Priestertums
  11. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  12. Aufbahrung und Beisetzung eines Heiligen Vaters
  13. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  14. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  15. Vielleicht hilft es Ihnen, wenn Sie ,The Baxters‘ sehen‘

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz