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Jerusalem: Kapelle über dem Heiligen Grab wird wieder eröffnet

16. März 2017 in Weltkirche, keine Lesermeinung
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Schlichte ökumenische Zeremonie am 22. März mit verschiedenen Patriarchen - Auch (lateinischer) Erzbischof Pizzaballa und (griechisch-orthodoxer) Ökumenischer Patriarch BArtholomaios I. werden teilnehmen


Jerusalem (kath.net/KAP) Die Restaurierungsarbeiten am Heiligen Grab in der Jerusalemer Grabeskirche ("Anastasis") nähern sich dem Ende. Die Wiedereröffnung der "Aedicula", der Kapelle über dem Heiligen Grab wird bei einer schlichten Zeremonie am 22. März erfolgen. Dabei werden der griechisch-orthodoxe Patriarch Theophilos III., der armenisch-apostolische Patriarch Nourhan Manougian und der Administrator des lateinischen Patriarchats, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, gemeinsam auftreten. Nach Angaben der katholischen Nachrichtenagentur "AsiaNews" wird auch der Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., anwesend sein, wie die Stiftung "Pro Oriente" berichtete. Das Heilige Grab, der überlieferte Ort der Grablegung Jesu nach der Kreuzigung, ist die bedeutendste Stätte der "Anastasis".

Die Restaurierungsarbeiten an der "Aedicula"-Kapelle hatten im Mai 2016 begonnen. Die Kapelle wurde von den Stahltraversen befreit, mit denen sie 1947 von den britischen Mandatsbehörden abgesichert worden war, um die Auswirkungen des katastrophalen Erdbebens von 1927 in den Griff zu bekommen. Weitergehende Restaurierungsarbeiten waren damals geplant, konnten aber aufgrund der Uneinigkeit zwischen Katholiken, Orthodoxen und Armeniern und politischen Gründen nicht vollendet werden. Der provisorische Zustand von 1947 blieb Jahrzehnte hindurch erhalten. Erst nach Geheimverhandlungen in Athen im März 2016 wurde eine Übereinkunft erzielt, die eine Aufnahme gründlicher Restaurierungsarbeiten möglich machte. Die Drohung der israelischen Behörden, die "Anastasis" wegen Einsturzgefahr der Grabkapelle zu schließen, soll wesentlich zu den vertraulichen Verhandlungen in Athen beigetragen haben.


Die Restaurierung der Grabkapelle hat nach Ansicht von P. Francesco Patton, franziskanischer Kustos des Heiligen Landes, einen hohen symbolischen und ökumenischen Wert. Dass die Arbeiten im Einverständnis von Katholiken, Orthodoxen und Armeniern erfolgten, "sei ein bedeutendes Zeichen für die ganze Christenheit, weil es zeigt, dass wir zusammenarbeiten können". Es handle es sich um die ersten Instandsetzungsarbeiten in Jerusalem, die Katholiken, Orthodoxe und Armenier gemeinsam tragen. Damit sei es gelungen, "den Pilgern die wichtigste Heilige Stätte der Christenheit in besserer Weise zurückzugeben".

Mit Blick auf die von den verantwortlichen Restauratoren der Technischen Universität Athen vorgeschlagenen Folgeprojekte sagte P. Patton, hierzu sei ein erneutes Abkommen zwischen den drei beteiligten Konfessionen nötig. Der Franziskaner zeigte sich nach der guten Zusammenarbeit bei den ersten Arbeiten zuversichtlich, dass "in nicht allzu langer Zeit" ein weiteres Abkommen geschlossen werden könne.

Öffnung des Grabes Jesu

Die Leiterin der Restaurierungsarbeiten, Prof. Antonia Moropoulou von der Technischen Universität Athen, erinnerte in einem Journalistengespräch an die "historischen Momente" bei der Renovierung und nannte dabei insbesondere die Öffnung des Grabes Jesu im Oktober des Vorjahrs. Am 26. Oktober 2016 wurde die Marmorplatte über dem Grab für 60 Stunden zwecks wissenschaftlicher Untersuchung entfernt, um die ursprüngliche Felsoberfläche begutachten zu können, auf die Christi Leichnam der Überlieferung nach abgelegt worden war. Es war erst die dritte Öffnung des Grabes im Lauf der Geschichte. Alle Beteiligten seien zutiefst berührt gewesen: "Es wurde uns bewusst, dass dieses leere Grab ein lebendiges religiöses Monument ist, an dem ständig Menschen aus aller Welt beten, jedes Jahr kommen Millionen von Pilgern", so Moropoulou.

Die Kosten für die Restaurierungsarbeiten an der "Aedicula"-Kapelle in Höhe von insgesamt rund 3,3 Millionen Dollar tragen die katholische, die griechisch-orthodoxe und die armenisch-apostolische Kirche gemeinsam. An der Finanzierung beteiligten sich viele Sponsoren, vor allem aus dem griechischen und russischen Raum. Im April des Vorjahrs stellte auch der jordanische König Abdullah II. eine persönliche Spende von 100.000 Dollar für die Restaurierungsarbeiten zur Verfügung. Der König wird nach wie vor als "Hüter aller Heiligen Stätten" (christlicher wie muslimischer) in Jerusalem betrachtet.

Erste Kirche vor 1.700 Jahren errichtet

Die Grabeskirche in der Jerusalemer Altstadt zählt zu den wichtigsten Orten der Christenheit. Christen verehren dort den Ort der Kreuzigung, Grablegung und Auferstehung Jesu. Orthodoxe Christen sprechen deshalb auch nicht von Grabeskirche, sondern von Auferstehungskirche (Anastasis). Jährlich ist die Kirche Ziel Hunderttausender Besucher.

Nach Erkenntnissen der modernen Archäologie spricht vieles dafür, dass Jesu Grab auf dem Gelände der Kirche gelegen haben kann. Anders als heute lag das Grundstück vor 2.000 Jahren außerhalb der Stadtmauern. Die erste Kirche an dieser Stelle wurde unter Kaiser Konstantin im Jahr 335 geweiht.

Nach Zerstörungen im 7. sowie im 11. und 19. Jahrhundert kam es jeweils zu Wiederaufbauten und Ergänzungen. Dabei entstand ein unübersichtliches Gewirr aus kleineren Kirchen, Kapellen und Anbauten, in denen der einzelnen Ereignisse der biblischen Berichte gedacht wird.

Prägend für den heutigen, überwiegend hellenistischen Baustil waren Veränderungsmaßnahmen im 12. und im 19. Jahrhundert, nachdem 1808 ein Feuer die Rotunde über der mutmaßlichen Grabstelle zerstörte. Insgesamt erstrecken sich die Gebäudepartien über eine Fläche von etwa 100 mal 120 Metern. Nicht alle sind zugänglich.

Die Grabeskirche ist heute gemeinsamer Besitz verschiedener Konfessionen. Die größten Teile entfallen auf griechisch-orthodoxe, westlich-katholische (lateinische) und armenisch-orthodoxe Christen. Wenige Partien gehören koptischen, syrischen und äthiopischen Orthodoxen.

Immer wieder gab es zwischen den Konfessionen Streit um Ausgestaltung oder Nutzung des Gotteshauses. Deshalb schreibt seit 1852 ein von den damals osmanischen Machthabern erlassener sogenannter Status quo die jeweiligen Ansprüche fest.

Copyright 2017 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


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