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Die Liebe verwandelt die Herzen: aus Feinden werden Freunde

18. Februar 2017 in Spirituelles, keine Lesermeinung
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Woher nehmen wir die Kraft zur Feindesliebe? Sonntagspredigt von Prof. Josef Spindelböck


St. Pölten (kath.net/St. Joseph) 7. Sonntag im Jahreskreis A (19.02.2017)
L1: Lev 19,1-2.17-18; L2: 1 Kor 3,16-23; Ev: Mt 5,38-48

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Das Gebot der Feindesliebe, das Jesus seinen Jüngern gibt, geht weit über das hinaus, was wir Menschen uns vorstellen und aus unseren eigenen Kräften erfüllen können!

Wie sollte es möglich sein, den Feind zu lieben?

Es gibt natürlich auch Menschen, die sagen: „Für mich gibt es dieses Problem nicht. Denn ich habe keine Feinde.“ Es mag schon sein, dass wir von uns aus keine Feinde haben, weil wir ja im Frieden leben wollen, und doch hängt es nicht immer von uns selber ab, wie wir von anderen behandelt werden. Es gibt Erfahrungen offenkundiger Feindseligkeit aus nichtigen oder schwer nachvollziehbaren Gründen. Nicht selten geschieht es, dass sogar Familienangehörige, Bekannte oder Freunde uns lästigfallen oder uns bedrängen, ohne dass sie deshalb zu Feinden werden. Aber selbst da fallen uns die Liebe und die Geduld manchmal ziemlich schwer!

Als Jesus dieses Gebot der Feindesliebe als Erweiterung der Nächstenliebe seinen Zuhörern vortrug, wusste er, was er ihnen zumutete. Im Alten Testament war das Gebot der Nächstenliebe bekannt und wichtig: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (Lev 19,18b)


Der Nächste war in der Auffassung der frommen Juden vor allem der Angehörige des eigenen Volkes. Doch wurden auch Fremde und Sklaven miteinbezogen in den Aufruf zu Respekt und wohlwollender Anteilnahme und Fürsorge. Ein ausdrückliches Gebot der Feindesliebe aber gab es nicht, obwohl es auch im Alten Testament Beispiele für Handlungen gibt, wo einem Feind Gutes statt Böses erwiesen wird. So verschonte David mehrmals das Leben des Königs Saul, der ihm feindlich nachstellte (vgl. 1 Sam 24 und 26).

In den Psalmen bringt der betende Mensch immer wieder diese Erfahrungen vor Gott: dass sein Leben in Gefahr ist und ihm andere Menschen feindlich nachstellen. Der Beter vertraut sich ganz Gott an und weiß, dass dieser allein ihn schützen kann und wird. Das Leben unseres Herrn Jesus Christus hier auf Erden war gekennzeichnet durch Erfahrungen verschiedenster Art: Seine Botschaft wurde nicht von allen wohlwollend aufgenommen; nicht alle glaubten an ihn. Ja, es formierte sich eine einflussreiche Gruppe von Menschen, die unserem Herrn nach dem Tod trachteten und ihn schließlich dem Tod am Kreuz auslieferten. In allem aber war Jesus auf das Heil der Menschen bedacht. Niemanden schloss er von seiner Liebe aus, auch wenn er manchmal durch ernste Worte die Menschen zur Umkehr aufrief. Noch im Tod verzieh er seinen Peinigern und gab gerade so ein Beispiel heroischer Feindesliebe!

Warum aber sollen wir gemäß dem Beispiel und der Weisung Jesu unsere Feinde lieben? Bringt uns das etwas oder zahlen wir da am Ende nicht vielmehr drauf? Viele leben ja so, dass sich sagen: „Jeder ist sich selbst der Nächste. Denke zuerst an dich und dann vielleicht an die anderen.“

Jesus erinnert daran, dass Gott, unser himmlischer Vater, vollkommen ist. Und in dieser seiner Liebe lässt er die Sonne aufgehen über Bösen und Guten. Allen erweist er seine Wohltaten. Das irritiert uns manchmal, weil wir den Eindruck haben, bösen Menschen ergehe es gleich gut oder gar noch besser als guten.

Und dann kommt noch etwas dazu: es geht ja um das ewige Heil eines jeden Menschen, denn wir alle sind nach dem Bild Gottes geschaffen und durch das kostbare Blut Christi erlöst von unseren Sünden und allem Bösen. Wer heute noch unser Feind ist, kann morgen schon unser Freund sein. Auch ein Mensch, mit dem wir uns schwertun und der uns täglich lästigfällt und bedrängt, ist dennoch in Gottes Augen kostbar und wertvoll. Gott will nicht den Tod des Sünders, sondern dass er sich bekehrt und lebt (vgl. Ez 33,11). Wir sind aufgerufen, allen Menschen Liebe zu erweisen und für das Heil aller zu beten. Gerade die Botschaft von Fatima enthält die Bitte der Gottesmutter, für das Heil gerade der ärmsten Sünder zu beten und sie vor allem im Rosenkranz der Barmherzigkeit Gottes zu empfehlen.

Solange ein Mensch lebt, ist es nicht zu spät für ihn, sich zu bekehren. Nicht uns steht ein Urteil über die Gutheit oder Schlechtigkeit eines Menschen zu, denn Gott allein ist der Richter der Herzen. Wir urteilen nach der Oberfläche und nach dem Augenschein, Gott sieht und erkennt alles.

Woher aber nehmen wir die Kraft zur Feindesliebe? Diese haben wir tatsächlich nicht aus uns selber; Gott muss sie uns schenken in seiner Gnade. Und er tut das auch, wenn wir uns mit ihm verbinden im Gebet, im Empfang der Sakramente und in Werken der Liebe. Auch wenn es uns mitunter schwerfällt, jemandem ein Lächeln zu schenken oder ein gutes Wort, der es eigentlich nach unserer Auffassung nicht verdient: all dies bringt Frucht für die Ewigkeit und ist gewiss nicht umsonst. Gottes Liebe kennt keine Grenzen; sie umfasst sogar jene, die Gott feindlich gesinnt sind und die ihn ablehnen. Weil Gott das Heil aller Menschen will, sollen und dürfen auch wir in Einheit mit Jesus Christus der Liebe Raum geben, die allen gegenüber Gutes will und niemals etwas Böses. So werden Feinde zu Freunden und schließlich zu gemeinsamen Teilhabern an der himmlischen Herrlichkeit. Amen.


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