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'Schluss mit dem Sakramentenautomatismus!'

19. Februar 2017 in Deutschland, 20 Lesermeinungen
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Thomas Frings hatte vor einem Jahr genug vom Pfarrerleben und plante einen Umstieg. Jetzt hat er ein Buch veröffentlicht.


Münster (kath.net)
"Schluss mit dem Sakramentenautomatismus." Dies sagte Thomas Frings einem Jahr nach dem Rückzug als als Pfarrer der katholischen Gemeinde Heilig Kreuz in Münster laut einem Bericht von "Kirche + Leben". Frings, der jetzt als Postulant in der niederländischen Abtei St. Willibrord in Slangenburg lebt, hat aktuell ein Buch mit dem Titel "Aus, Amen, Ende? – So kann ich nicht mehr Pfarrer sein" veröffentlicht. Er plädiert darin für ein "Ende des Schönrechnens und blumiger Kirchenbilderfloskeln", wie sie etwa in Pastoralplänen zu finden seien. Außerdem rät er dazu, einen "pastoralen Aktionismus" aufzugeben, um sich selbst und das, was einem buchstäblich heilig ist, nicht aufzugeben." Der Priester möchte auch eine "gestufte Nähe" zur Kirche und eine "Entscheidungs-Gemeinde", die sich nicht über den Wohnort, sondern "nach dem Prinzip der Sehnsucht" definiere.


In seinem aktuellen Buch schreibt er: "In einer Gemeinde wurden 2500 Unterschriften für den Erhalt der Kirche gesammelt. … Man stelle sich vor, jeder Unterzeichner würde auch nur einmal im Monat zu irgendeiner Veranstaltung der Gemeinde oder sogar in die Kirche kommen. Es wäre wahrscheinlich die Kirche in der Diözese, die vor dem Dom als letzte aufgegeben würde." oder "Man muss man ja nicht gleich so weit gehen wie die Apostelgeschichte, die berichtet, dass der Geist Gottes auf die Heiden herabkam und sie erst anschließend getauft wurden, also Firmung vor Taufe. Erstaunlich, wie wenig sich der Heilige Geist an die Vorgaben der Kirche gehalten hat."

kath.net-Buchtipp
Aus, Amen, Ende?
So kann ich nicht mehr Pfarrer sein
Von Thomas Frings
Hardcover, 176 Seiten, 2017
Herder, Freiburg
ISBN 978-3-451-37797-6
Preis 17.90 EUR

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Lesermeinungen

 Holunder 21. Februar 2017 
 

Erstkommunion und Ehe

Ich finde es auch sehr problematisch, dass reihenweise Kinder zur Erstkommunion geschickt werden, die gar nicht wissen, was das eigentlich soll. Keiner erklärt ihnen, was sie da genau empfangen, und dass man in der richtigen Dispostion sein muss, um die Eucharistie zu empfangen. Das führt dann dazu, dass sie ab diesem Zeitpunkt jedes Mal zur Kommunion gehen, wenn sie mal in einer Kirche auftauchen, auch wenn sie seit Jahren nicht gebeichtet haben, weil sie ja quasi dazu "berechtigt" sind, weil sie schon die Erstkommunion empfangen haben. Mit der Ehe ist es so ähnlich. Um eine lebenslange Ehe zu führen, braucht es ein lebendiges Gebetsleben und die Gemeinschaft anderer frommer Ehepaare. Ich halte es für nicht sehr verantwortungvoll, wenn man ein Paar katholisch traut, dass eigentlich nur einen schönen Rahmen für seine Eheschließung sucht. Es wäre sicher anziehender für Außenstehende, wenn die Kirche ihre Schätze nicht so billig hergeben würde.


5
 
 Holunder 21. Februar 2017 
 

Entscheidungsgemeinden...

gibt es schon. Weil die Menschen, denen der katholische Glaube wichtig ist, sich eine hl. Messe und ein Umfeld suchen, in dem sie sich wohl fühlen. Ich kann den Autor sehr, sehr gut verstehen. Allerdings glaube ich, dass sein Modell der Entscheidungsgemeinde zu einer totalen Zerfledderung führen würde, wie es im freikirchlichen Bereich schon der Fall ist. Entschiedene Christen sind das, was den Gewohnheitspfarreien fehlt. Aber wofür sollen sie sich entscheiden? Die katholische Kirche hat einen großen Schatz, und das ist die Liturgie. In der irdischen Liturgie verbinden wir uns mit der himmlischen Liturgie. Jeden Tag wird eines Heiligen gedacht. Man kann aus der Gemeinschaft der Heiligen also fast gar nicht mehr rausfallen.


5
 
 Schneerose 21. Februar 2017 
 

Entscheidungsgemeinde

Diese Idee realisieren einige in unserem Ort bereits: In der Nähe einer größeren Stadt lebend, feiern wir manchmal den Sonntagsgottesdienst dort mit, wo wir "die hl. Eucharistie als Quelle und Höhepunkt" (@Savanorola) feiern können. Für mich bedeutet das, wo ich besser still werden kann, mich intensiver in das Geschehen hineinversenken kann. Unserer angestammten Pfarre entziehen wir uns dabei nicht: Die Feier höherer Feste und Mitarbeit aller Art(Lektorendienst, Kirchenreinigung z.B.) wird treu in der eigenen Pfarre getätigt. Andererseits gibt es einige, die zu uns von anderen Pfarren kommen. Ich schätze diese Wahlmöglichkeit und sie wird notwendig werden, denke ich.


2
 
 A.Reik 21. Februar 2017 

@Schlegl

Man kann durchaus davon ausgehen, dass die Kirchen noch leerer wären, wenn man die Liturgie nicht reformiert hätte. Als ob der Mensch für die Liturgie und nicht die Liturgie für den Menschen da wäre. Gott jedenfalls braucht keinen Gottesdienst.
Daher danke für Ihre klugen Wortmeldungen!


2
 
 A.Reik 21. Februar 2017 

@Waldi

Weil Erfolg keiner der Namen Gottes ist. Davon abgesehen: Gab es je soviele ehrenamtlich überzeugte ChristInnen wie derzeit?
Man könnte die Frage auch anders stellen, wenn man dem auf dem achristlichen Erfolgskriterium besteht: Vielleicht hat man die Änderungen und Reformen NICHT KONSEQUENT GENUG umgesetzt.


1
 
 Waldi 21. Februar 2017 
 

Sehr geehrter Msgr. Schlegl,

halten Sie mich bitte nicht für einen Klugsch....., der Sie oder andere belehren will, dazu bin ich viel zu mickerig. Aber ich bin mit 79 alt und lebenserfahren genug, um deutlich zu erkennen, dass es gesundheitlich mit unserer lieben, guten kath. Mutter Kirche nicht rosig bestellt ist. Wir können niemals wissen, ob die kath. Kirche das "ätzende Säurebad" der säkularisierten Gesellschaft OHNE das II. Vatikanum BESSER überstanden hätte. Aber eines ist sicher und ein für alle erkennbares Faktum, der erwartete und erhoffte Erfolg ist ausgeblieben!
Ich habe aber einen Ort, an dem der Prälat Dr. Wilhelm Imkamp seit 1988 Wallfahrtsdirektor ist: Maria Vesperbild! Dieser Wallfahrtsort entschädigt mich seit 1987 für alles, was mich am beklagenswerten Zustand der geliebten Mutter Kirche heute so mitleiden lässt. Es ist traurig, wenn einem, trotz ehrlichem Bestreben dem kath. Glauben treu zu bleiben, die kath. Kirche durch endlose Reformen immer fremder wird!


5
 
 lakota 21. Februar 2017 
 

@A.Reick

"1) Viele, ja die überwältigende Mehrheit der KatholikInnen sah und sieht das anders. Mit guten Gründen: Nur wer sich wandelt, bleibt sich treu (h. de Lubac)." Darum werden auch jetzt die Fotos der Erstkommunionkinder vor dem Ambo an einer Wurzel aufgehängt, die Kinder selber sieht man an keinem Sonntag in der Kirche. Die "überwältigende Mehrheit" der Katholiken findet das auch voll in Ordnung, denn wenn man jemanden darauf anspricht, heißt es milde lächelnd: das ist heute halt nicht mehr so wie früher. Am Weißen Sonntag gehen dann diese Kinder samt Verwandtschaft zur Kommunion (natürlich ohne Beichte vorher),haben ein tolles Fest und werden bis zur Firmung nicht mehr gesehen. Und kein Pfarrer oder Bischof denkt daran hier mal ein klares Wort zu sprechen. Wirklich eine tolle Wandlung der Kirche und der Katholiken.


6
 
 Waldi 21. Februar 2017 
 

Verehrter @A.Reik,

die beiden Sätze stammen nicht von mir, sondern sind Zitate! Wenn Wandlungen und Veränderungen in der kath. Kirche durch das Zweite Vatikanische Konzil aus guten Gründen erfolgt sind und notwendig waren, dann frage ich mich, warum sie so erfolglos geblieben sind und so viele ältere Katholiken sich massenhaft von der Kirche abgewendet haben - und kein junger Nachwuchs dazu gekommen ist? Vor dem Konzil waren die Hl. Messen noch gut besucht, von Jung und Alt. Heute nur noch von einem kläglichen Rest jenseits der 60-er Marke. Sagen Sie mir, wo dieses Konzil innerhalb oder außerhalb der Kirche sicht- und fühlbare Früchte trägt! Die Menschen hungern nach sinnstiftenden Glaubensunterweisungen, aber die kath. Kirche liefert nur noch geistige Magerkost! Was heute den Katholiken besonders unangenehm aufstoßt, ist der Zwiespalt und die Uneinigkeit, die den ganzen Klerus durchziehen. Kardinäle und Bischöfe drohen sich gegenseitig mit der Aberkennung ihrer Würde! Alles in bester Ordnung - oder?


6
 
 SCHLEGL 21. Februar 2017 
 

@Savanorola

Da muss ich Ihnen Recht geben. Der Wiener Alterzbischof, Kardinal Dr. Franz König (1905-2004) hat einmal die Frage gestellt, ob jemand glaube, dass die katholische Kirche das "ätzende Säurebad" der säkularisierten Gesellschaft OHNE das II. Vatikanum BESSER überstanden hätte??
Ich glaube das nicht!
Die griechisch-orthodoxe Kirche in Griechenland, obwohl Staatskirche, sieht sich gewaltigen Problemen gegenüber. Gottesdienstbesuch in Stadtgebieten 2 %, in Landgebieten 1 %! Religion ist dort nur mehr ein Symbol der Erhaltung des Volkstums. Übrigens haben serbisch orthodoxe Theologen von ihrer Kirche dasselbe gesagt.
Die russisch-orthodoxe Kirche ist ein Mittel zur Identitätsverstärkung der Russen und zur Stabilisierung der Herrschaft Putins! Das kann doch auch nicht gut gehen.
Ich hoffe,@Waldi, dass auch Sie das einsehen, obwohl ich Ihnen durchaus recht gebe, was theologische und liturgische Unregelmäßigkeiten/Unordnung in vielen Gemeinden Westeuropas betrifft.Msgr. Franz Schlegl


3
 
 kirche3000 20. Februar 2017 
 

Sehnsuchtsorte

Es ist absehbar, dass die Kirchensteuer-Volkskirche der Massen, wie wir sie heute haben, über kurz oder lang das Zeitliche segnen wird. Der Glaube - und damit die Kirche - wird nur dort überleben, wo er authentisch gelebt wird. Ich finde die Idee von einer Entscheidungs-Gemeinde sehr ansprechend: Die Priester könnten das Evangelium endlich wieder unverkürzt verkünden und die Sakramente ordentlich verwalten, ohne den Schein wahren zu müssen. So würden überall geistliche Zentren mit großer Strahlkraft entstehen.


5
 
 Waldi 20. Februar 2017 
 

Nachtrag:

Verehrter @Savanorola,
wer heute die heillose Vewirrung und die Gegensätze des kath. Klerus in Glaubensfragen aufmerksam beobachtet, der kann die beiden von mir aufgeführten Sätze nicht mehr als krankhaftes Hirngespinst ausgeflippter Fundamentalisten abtun. Genau was diese beiden Sätze beklagen und umschreiben, kann ich aus eigener Erfahrung glaubhaft bestätigen.


4
 
 Savanorola 20. Februar 2017 

@ Waldi

Einerseits verstehe ich sehr gut Ihre persönliche Einschätzung der kirchlichen Situation. Andererseits sind wir aber auch gehalten die Erkenntnis der anthropologischen Wissenschaften zur Kenntnis zu nehmen, die sich damit befassen, was gegenwärtige Lebensentwürfe der Menschen sind. Wir Katholiken vergessen sehr schnell, dass die Form von Kirche, die wir kannten, so nicht mehr existieren kann, weil sich die Gesellschaft in vielfältiger Weise ausdifferenziert hat. Dieser Prozess wird oft in eine ursächliche Verbindung mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil gebracht. Dem hingegen ist festzuhalten, dass es die Ausdifferenzierung unserer Gesellschaft auch geben würde, wenn es kein Konzil gegeben hätte. Die Art und Weise wie Menschen heute über ihr Leben denken und es gestalten ist eindeutig durch Individualität und der Möglichkeit, sich vieles auf Grund des Geldes leisten zu können, geschuldet. Das "geschlossene" Bild von Kirche hat da keine Chance mehr. Es gibt vieles was attraktiver ist.


2
 
 Waldi 20. Februar 2017 
 

Ich habe die kath. Kirche...

noch vor dem Konzil als Katholik erlebt, geliebt und und tief im Herzen als geistige Heimat empfunden, ohne das geringste Verlangen sie verändern zu wollen. Was ich in den Jahrzehnten nach dem Konzil für die kath. Kirche zunehmend empfunden habe und immer stärker empfinde, ist eine fortschreitende Entfremdung und das Gefühl, dass in ihr etwas verloren gegangen ist, was als Tradition, Mystik und Heiligkeit über Jahrhunderte die Volksfrömmigkeit in den Menschenseelen hat erblühen lassen und viele Generationen im Glauben gestärkt hat! Die Hauptursache für die Glaubenserosion innerhalb der kath. Kirche werden wir bis ins Detail wohl niemals voll ergründen können! Das zweite Vatikanische Konzil mit seiner Liturgiereform, das mit Euphorie als Aufbruch zu neuen Ufern gedacht war, hat auf der ganzen Linie zum Abbruch und zum Abriss geführt! Gottesdienste mit einem kleinen Rest von Alten - über 60, keine Kinder, keine Jugendlichen, auf Laienniveau gestylte Mahlfeiern - wer will da noch hin?


9
 
 DonGiovanni 20. Februar 2017 
 

Ideal und Wirklichkeit

Die meisten, die Priester werden, haben ein großes Ideal: nämlich in der Nachfolge Christi leben und die Menschen zu Christus hinführen durch Verkündigung, aber vor allem durch die Zeichen des Heiles, die Sakramente. Leider ist dieses Ideal, das den Auftrag Christi enthält, vor allem im deutschen Sprachraum kaum zu verwirklichen und auch gar nicht erwünscht. Wenn Sakramente nur ein ästhetisches, zeremonielles Anhängsel zu einer weltlichen Feier sind, aber nicht das Eigentliche darstellen und man z.B. gar nicht auf die Idee kommt ein getauftes Kind im Glauben zu erziehen und die Kirche auf so etwas eingeht, dann muss man sagen, das die Kirche die Sakramente mit Ironie verwaltet. Pfarrer Frings hat erkannt, worauf es ankommt, aber auch, dass die Verwirklichung schwierig, weil unzeitgemäß ist. Und was gegen den Zeitgeist geht, könnte Einbußen in der Kirchensteuer bringen.


10
 
 Savanorola 20. Februar 2017 

Pfarreien eines neuen Typs

so nennt das Bistum Limburg die Strukturreform. Letztlich bedeutet das, wo früher 10 Pfarrer waren, gibt es nur noch einen. Das Bistum Würzburg plant eine Gemeindestruktur, in der die Pfarrei identisch ist mit der politischen Gemeinde. Stadt und die zugeordneten Dörfer hatten ihre eigenen Priester In Zukunft gibt es nur noch einen. Und dabei wird es nicht stehen bleiben; es gibt bereit jetzt schon vorbereitende Gedankenspiele diese Pfarreien auf die Größe der ehemaligen Landkreise zu erweitern. Dann wird es ein Zentrum mit vlt. 2 - 3 Priester und mehreren hauptamtlichen Mitarbeiter geben, sowie einem "Zentralbüro" (so heißt es im Erzbistum Paderborn), in dem dann diese zusammen mit den Sekretärinnen und einem Verwaltungsleiter für die Finanzen anzutreffen sind. Auch das Pfarrhaus wird nicht mehr die Bedeutung haben, die dieses Haus hatte, weil die Größe eines solchen Zentralbüros ein eigenständiges Gebäude verlangt. Für mich ist das nicht mehr die Kirche, die ich kannte. Leider!


3
 
 Savanorola 20. Februar 2017 

Volkskirche?

Was geschieht, wenn auch in den katholisch geprägten Landstrichen die Kirche aus dem öffentlichen Leben verschwindet? Msgr. Schlegl ich gebe Ihnen recht, wenn Sie von Defiziten sprechen. Doch ich habe die Sorge, dass dies nur sehr wenigen erlebt und gesehen wird. Die alten Menschen halten das vlt. aus, weil sie Kirche in der Vergangenheit anders erlebt haben. Doch die Jüngeren werden so nicht mehr an unsere Kirche gebunden werden. Nachdem der Bürgermeister und die Schulen, schließlich der Bäcker und sogar das Gasthaus in den Dörfern verschwanden, waren die Kirchen für viele die einzige Möglichkeit sich zu treffen. Unsere Dörfer wirken schon jetzt in der Woche wie tot, weil kein Mensch auf der Straße ist. Evtl. ist noch ein Verein da, der etwas zum Zusammenhalt beiträgt. Denke ich an die Feuerwehr, dann weiß ich, dass es jetzt schon Gegenden gibt, in denen der Brandschutz nicht mehr gewährleistet werden kann, weil es keine Feuerwehrler mehr gibt.


4
 
 Savanorola 20. Februar 2017 

Wie wahr...

Mittlerweile sind wir in unserer Kirche so sehr mit Strukturfragen beschäftigt, dass kaum noch ein Blick dafür besteht, was Katholisch Kirche-Sein ausmacht. Im Bistum Erfurt sind die Pfarreien zum Jahreswechsel auf 30 reduziert worden. So sind Pfarrgebiete entstanden, die einen ganzen Landkreis umfassen (außer dem katholischen Eichsfeld). Für mich bleibt die Frage existenziell, dass wir die hl. Eucharistie als Quelle und Höhepunkt feiern können. Aber das setzt in solchen neuen Pfarreien ein hohe Bereitschaft zur Mobilität voraus. Und was geschieht mit den Kirchen, in denen früher die Hl. Messe gefeiert wurde? Vielleicht bewahrheitet sich nun das, was der emeritierte Erfurter Bischof Wanke den Katholiken in der DDR-Zeit gesagt hat: um Gemeinde zu sein und sich zu versammeln: Zieht in die Stadt! Aus der Fläche wird die Kirche wohl - gerade in der ostdeutschen Diaspora - verschwinden. Ich lasse mich überraschen, wie es in Bayern gehen wird. Würzburg z.B. will auch neue Pfarreien schaffen.


4
 
 maska 20. Februar 2017 
 

Lieber Monsignore, der Autor

ist ein Grossneffe von Kardinal Frings.
Sicher müssen Wir erst sein Buch lesen, Dann werden wir mehr verstehen. Ich selber Stämme aus Westfalen und weiß, denke ich, welche Not er dort in den Gemeinden vorgefunden hat.


3
 
 Ulrich Motte 20. Februar 2017 
 

Klingt fast wie

ein Plädoyer für jene Konfessionen, die die Großtaufe üben, die ein Bekenntnis des Täuflings voraussetzt. Damit will ich mich hier in absolut keiner Weise zur Taufe äußern. Nur nach typischer "Volkskirche" klingen die Ausführungen von Herrn Pfarrer Frings eben nicht...


1
 
 SCHLEGL 19. Februar 2017 
 

hochinteressant

Pfarrer Thomas Frings ist glaube ich irgendwie mit dem berühmten Kardinal Frings verwandt.
Das Buch scheint ein hochaktuelles Thema der Seelsorge in Westeuropa, besonders in Stadtgebieten, aufzugreifen. Aber auch auf dem Land, wo der Pfarre nicht selten 3-4 Pfarren im Verband, womöglich noch 1-2 Filialekirchen zu betreuen hat, kommt der Seelsorger an seine Grenzen.
Wochentags sind viele Leute nicht erreichbar, sie sind Pendler, haben weite Strecken zur Arbeit. Am Sonntag sind sie meist übermüdet.
Die Bauern wiederum sind durch die EU dermaßen unter Druck gekommen, dass sie große und teure Maschinen erwerben und im Dauereinsatz haben müssen, besonders der Erntezeit, sonst rechnet sich das Ganze überhaupt nicht mehr. Darunter leidet nicht nur die Seelsorge, sondern die ganze Familie und letztlich jede einzelne Person.
Strukturreformen allein werden es nicht bringen.
Menschen müssen die DEFIZITE der Absenz des Seelsorgers,der Liturgie, des Stillwerdens erkennen, dann ändert sich was.


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