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Antonio Tajani - Statthalter einer christlichen Vision für Europa

24. Jänner 2017 in Kommentar, 2 Lesermeinungen
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Der neue EU-Parlamentspräsident wird sich bei für Christen wichtigen Themen einsetzen, etwa dem Dialog mit den Kirchen, dem Schutz verfolgter Christen, dem Schutz des Lebens oder den Wert der Ehe und der Familie. Gastkommentar von MdEP Arno Gericke


Straßburg (kath.net) „Habemus presidente!“ - so hieß es vergangenen Dienstag im Europäischen Parlament. Und tatsächlich ließen die frostigen Temperaturen dazu sogar weißen Dampf aus den Heizungskaminen über dem Straßburger Plenarsaal aufsteigen.

Doch was bedeutet die Wahl Antonio Tajanis zum Präsidenten des Europaparlaments? Was dürfen vor allem wir Christen uns von diesem ersten italienischen Präsidenten erwarten?

Nun muss man offen vorausschicken: Tajani war nicht die erste Wahl. Weder für die eigene EVP-Fraktion, noch für eine Mehrheit des Europaparlaments – er ist das Ergebnis chaotischer Vorwahlen und intensiver, interner Debatten. Offensichtlich auch die Schwerpunkte der Kritik: Einstmals Pressesprecher Berlusconis, ein eher blasser Verkehrskommissar mit schwieriger Position im VW-Skandal. All das kann man nicht ausblenden - und wir dürfen gespannt sein, ob eine dieser Schwachstellen den neuen Präsidenten irgendwann einholt.

Andererseits darf man aber auch nicht die guten Seiten vergessen - was die Medien leider in den vergangenen Wochen getan haben: Tajani ist überzeugter Katholik, ein überzeugender Christ. Ich selbst kenne ihn persönlich aus einem Gebetskreis im Europaparlament.


Und ja, diese Begegnung war für mich ein Grund, Tajani im vierten Wahlgang meine Stimme zu geben. Ein anderer war sein überzeugender Auftritt wenige Minuten vor dem Wahlgang in meiner EKR-Fraktion, der drittstärksten und damit mehrheitsgebenden Gruppe im Europaparlament.

Antonio Tajani war eigens noch einmal in unseren Fraktionssaal geeilt, im wahrsten Sinn des Wortes: Auf uns zugekommen. Sein Auftritt: geerdet, nicht abgehoben. Integrativ, nicht arrogant. Beides ein wesentlicher und wohltuender Unterschied zu seinem Vorgänger. Dazu ein klares Bekenntnis: Ich bin Christ, bin Katholik - meine Heimat ist das bürgerliche Bündnis mitte-rechts.

Nun hat Tajani auch versprochen, ein Präsident zu sein, der die Rolle aller Fraktionen, aller Abgeordneten im Europaparlament respektiert. Auch will er weniger politisch sein als sein Vorgänger - sicher aber nicht schwächer.

Insofern dürfen wir Christen nun kein absolutes Wunder erwarten durch den Stabwechsel in Straßburg - auch Martin Schulz war, nebenbei, ein praktizierender Katholik.

Was wir aber erwarten dürfen, ist ein Präsident, fest geerdet in seinen christlichen Überzeugungen und Werten. Ein Präsident, der sicher dann den Riegel vorschieben wird, wenn sich im Hintergrund wieder einmal Netzwerke und Bünde gegen uns Christen in der Politik verschwören.

Erwarten dürfen wir auch einen Präsidenten mit einer vernünftigen Idee für die Zukunft Europas. Ich glaube Tajani, wenn er sagt, er wolle keinen europäischen Superstaat. Wenn er sagt, er respektiere Subsidiarität für Nationalstaaten und Regionen. Ich glaube ihm, wenn er einsteht für das Europa der Bürger und der Werte.

Ich gehe davon aus, dass er als Präsident und Persönlichkeit weiterhin Klartext übt, wenn es um für uns als Christen wichtige politische Fragen - etwa der Dialog mit den Kirchen, der Schutz verfolgter Christen, den Schutz des Lebens oder den Wert der Ehe und der Familie - geht.

Und wir dürfen hoffen, von ihm immer wieder kleine Zeichen seines gelebten Glaubens zu sehen: Im Bezug auf Gott, im Besuch einer Messe oder auch bei einer Audienz mit dem Papst.

Was Letzteres betrifft, so hoffe ich ohnehin auf eine neue, informelle Nähe: Ich erinnere mich noch gut an die Visionen für Europa, die Papst Franziskus in seiner Rede vor dem Europaparlament formuliert hatte. Es sind Ideen, aus denen Tajanis künftige Arbeit schöpfen kann.

Es sind Ideen, aus denen wir gemeinsam eine christliche Vision für Europas Zukunft bauen können. Eine Vision, nach der Europa und die Welt heute wohl mehr dürstet, als seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr.

Es liegt an uns, dieser Vision Kraft zu geben. Und in Antonio Tajani haben wir einen Mann an unserer Seite, der diesen Weg mit uns gehen kann. Es liegt an ihm.

Arne Gericke (Foto) ist Mitglied des Europaparlaments für die Familien-Partei Deutschlands



Foto MdE Gericke (c) Arno Gericke


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Lesermeinungen

 mirjamvonabelin 24. Jänner 2017 
 

Setzten wir unsere Hoffnung auf Christus

und beten für Antonio Tajani.


3
 
 Chris2 24. Jänner 2017 
 

Das hört sich hervorragend an

Christliche Werte, Familie, Lebensrecht ungeborener Kinder. Hoffen wir und beten für eine 180°-Wende auf EU-Ebene. Es wäre übrigens sogar von Vorteil, wenn Tajani etwas weniger polternd Auftritt, als es EU-Vertreter bislang zu tun pflegten. Jedenfalls ist es für das Bündnis 5 vor 12 und Tajani vielleicht die letzte Möglichkeit, Vetrauen in die Zentralmacht zurückzugewinnen, bevor mehr als nur der britische Dominosteine fällt. Dazu gehört übrigens auch, den Staaten das eine oder andere zentrale Recht wieder zurückzugeben...


6
 

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