Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Roma locuta - causa (non) finita?
  2. Nach Protesten Schluss mit 'Helnwein-Kunst' im Wiener Stephansdom
  3. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  4. Armin Laschet (CDU) zur Coronapolitik: „Wir hätten unterschiedliche Meinungen anders anhören müssen“
  5. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  6. Lebensschutzorganisation gibt Wahlempfehlung für Donald Trump
  7. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  8. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an
  9. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  10. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  11. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  12. Neuer Nuntius in Italien sieht Religionsfreiheit im Westen bedroht
  13. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  14. 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert
  15. Jüdischer Podcaster: Liturgiereform war ‚vielleicht ein großer Fehler’

Kirche und AfD: Herr Adam, warum tun Sie sich das an?

9. Dezember 2016 in Deutschland, 13 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


AfD-Mitbegründer Konrad Adam: Ihn wundere, dass es „keinerlei kirchliche Kritik an den ethisch fragwürdigen Positionen der Grünen und der Linkspartei zur Abtreibung, zu Ehe und Familie“ gebe. idea-Interview von Helmut Matthies


Wetzlar (kath.net/idea) Keine demokratische Partei ist in den letzten Jahrzehnten so massiv von Medien und politischen Gegnern kritisiert worden wie die erst vor drei Jahren gegründete Alternative für Deutschland (AfD). Für was steht die Partei, die laut Umfragen hinter CDU/CSU und SPD an dritter Stelle in der Wählergunst rangiert? Ein Gespräch mit einem der beiden entscheidenden Gründer neben Bernd Lucke: dem Historiker und Journalisten Konrad Adam. Mit ihm sprach Helmut Matthies.

idea: Herr Adam, eigentlich darf ich gar nicht mit Ihnen zusammen sein, denn Ihre Partei gilt als rassistisch und rechtsextrem. In der hessen-nassauischen Kirchenzeitung hieß es z. B.: „Die AfD hat bei ihren jüngsten Erfolgen Ergebnisse um die 20 Prozent erzielt. Das heißt aber zugleich: Vier Fünftel der Wähler und 100 Prozent der Nichtwähler haben nicht für Rassismus und Fremdenfeindlichkeit gestimmt.“

Adam: Wer mich kennt aus meinen Beiträgen in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der Tageszeitung „Die Welt“ und diversen Büchern, der weiß, dass ich mit Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und so weiter nichts zu tun habe.

Was ist heute eigentlich konservativ?

idea: Sie waren jahrelang einer der angesehensten FAZ-Redakteure. Warum tun Sie sich das mit der AfD an? Hätten Sie sich nicht besser in der CDU engagiert?

Adam: Ich gehörte zum Berliner Kreis, in dem sich bis heute CDU-Bundestagsabgeordnete und Journalisten treffen. Es war unser Ziel, in der Partei das konservative Element zu beleben. Dazu gehörte die Rückbesinnung auf Artikel 6 unseres Grundgesetzes, der Ehe und Familie unter den besonderen Schutz des Staates stellt. Da ich das ernst nehme, werbe ich für ein Familiensplitting nach französischem Vorbild. Es unterscheidet sich vom deutschen Ehegattensplitting dadurch, dass die Gesamtlast von Steuern und Sozialabgaben nicht nur durch zwei – also Mann und Frau – geteilt wird, sondern durch die Zahl der von einem Haushalt zu versorgenden Personen. In Frankreich führt dies dazu, dass ein Fünf-Personen-Haushalt, ein Ehepaar mit drei Kindern, bei mittleren Einkommen nahezu steuer- und abgabenfrei ist. Genau das ist auch in Deutschland nötig, damit es wieder Mut zu Kindern gibt.

idea: Was gehört für Sie zum Konservativsein?

Adam: Ich bin gerne Deutscher. Ich liebe die deutsche Landschaft, die deutsche Kultur, die deutschen Kirchen, die deutsche Musik und die deutsche Sprache. Alles das möchte ich erhalten und nicht fremden Kulturen preisgeben.

idea: Was haben Sie gegen den Islam?

Adam: Vorbehalte. Um die zu verstehen, sollte man im Koran lesen. Da finden sich ziemlich blutige Aufrufe zur Gewalt gegen Ungläubige, vor allem gegen Juden und Christen.

Lässt sich die CDU verändern?

idea: Warum haben Sie nicht weiter versucht, die CDU zu verändern?

Adam: Weil ich keine Hoffnung mehr hatte, etwas zu bewirken. Dann lernte ich den Volkswirtschaftsprofessor Bernd Lucke kennen. Wir waren uns einig in der Überzeugung, dass die Währungspolitik der EU gefährlich ist, und wollten es trotz aller Schwierigkeiten mit einer neuen Partei versuchen. Wir haben dann am 6. Februar 2013 im Gemeindezentrum der evangelischen Christuskirche in Oberursel bei Frankfurt am Main die AfD gegründet. Ich hatte bereits zuvor für den 11. März eine Auftaktveranstaltung für Interessierte in der Stadthalle angemeldet. Wir waren dann alle völlig überrascht, dass ohne große Werbung mehr als 1.200 Interessierte kamen. Und dann ging es Schlag auf Schlag weiter.


idea: … bis es dann beim Parteitag im Sommer letzten Jahres in Essen wieder zum Bruch kam und Bernd Lucke auszog …

Adam: Niemand hat sich in der Gründungsphase größere Verdienste erworben als er. Sein Problem war, dass er versuchte, als Professor die Partei im Stil eines Oberseminars zu führen, und die anderen als seine Schüler betrachtete. Das sorgte für Unmut, und schließlich kam es dann auf dem Parteitag in Essen zum Bruch …

Ins Rechtsextreme gerückt?

idea: … und die AfD rückte nach rechts oder gar – so der Vorwurf – ins Rechtsextreme.

Adam: Was ist in Deutschland rechtsextrem, was rechtsradikal, was überhaupt rechts? Ich habe beim Parteitag in Essen bewusst ironisch gesagt: Rechts ist heute, wer einer geregelten Arbeit nachgeht, seine Kinder pünktlich zur Schule schickt und der Ansicht ist, dass man den Unterschied zwischen Mann und Frau mit bloßem Auge erkennen kann.

idea: Ist der Versuch der Bundessprecherin der Partei, Frauke Petry, den Begriff „völkisch“ auch positiv zu sehen, etwa nicht rechtsextrem?

Adam: Er ist nicht rechtsextrem, sondern ungeschickt. Wir können aus historischen, also guten Gründen gewisse Begriffe nicht mehr so unbefangen gebrauchen wie beispielsweise die Franzosen.

Wie der grüne Oberbürgermeister

idea: Und was ist mit Petrys Aussage, man müsste illegale Flüchtlinge notfalls mit Waffengewalt am Grenzübertritt hindern?

Adam: Tatsächlich hat Frauke Petry – ähnlich wie zuvor der grüne (!) Oberbürgermeister von Tübingen, Boris Palmer – gesagt: „Kein Polizist will auf einen Flüchtling schießen. Ich will das auch nicht. Aber zur Ultima ratio gehört der Einsatz von Waffengewalt.“

idea: Wie erklären Sie sich, dass die östlichen AfD-Verbände rechter erscheinen als die westlichen?

Adam: Sie sind, vermutlich aufgrund ihrer Erfahrung mit einer totalitären Herrschaft, empfindlicher gegenüber Tendenzen zur Einheitsmeinung. Im jetzigen Bundestag gibt es praktisch keine wirkliche Opposition. Alle wollen Mitte bzw. links von der Mitte sein. Doch die Demokratie lebt von Alternativen. Das war eines meiner Hauptmotive für die Gründung der AfD: eine argumentationsfähige Opposition mit konservativen Wurzeln zu bilden.

idea: Grüne wie Linke sind für Sie keine Opposition?

Adam: Nein. Die Grünen regieren in Hessen und in Stuttgart gemeinsam mit der CDU: Wo soll da die Oppositionslust herkommen? Alternative Vorstellungen hat bestenfalls noch die Linke. Tatsächlich gibt es in Deutschland keine Meinungsvielfalt mehr – auch nicht in den Kirchen.

Eine antichristliche Partei?

idea: Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, der CDU-Landtagsabgeordnete Thomas Sternberg, hat erklärt, die AfD bedrohe das Christentum. Evangelische Bischöfe bezeichnen Ihre Partei als antichristlich. Das kann ja nicht alles erfunden sein …

Adam: Sie werden in unserem Parteiprogramm keine einzige Aussage finden, die das belegt. Im Gegenteil: Wir bekennen uns gern zu den jüdisch-christlichen und den griechisch-römischen Grundlagen unserer Kultur. Im Übrigen wählen laut Umfragen fast genauso viele Kirchenmitglieder die AfD wie andere Bürger. Das lässt vermuten, dass man den Warnungen der Kirchen nicht glaubt.

Die Aufgabe der Kirche

idea: Was ist für Sie als AfD-Politiker die Aufgabe der Kirche?

Adam: Der SPD-Politiker und evangelische Theologieprofessor Richard Schröder hat es so ausgedrückt, wie ich es auch sehe: Es ist Aufgabe der Kirchen, barmherzig zu sein, und Aufgabe des Staates, gerecht zu sein.

idea: Und wo ist der Staat nicht gerecht?

Adam: Kanzlerin Merkel hat sich über Recht, Gesetz und Verfassung hinweggesetzt, als sie im September 2015 Millionen von Migranten unkontrolliert in unser Land gelassen hat.

idea: Entspricht es nicht einer dem christlichen Menschenbild verpflichteten Parteichefin, bedrängten Menschen zu helfen?

Adam: Das will die AfD auch. Anders als Kirchen und Parteien unterscheiden wir aber zwischen Flüchtlingen und illegalen Einwanderern, Schutzbefohlenen und Migranten, Asylbewerbern und Asylbetrügern. Und selbstverständlich fühle ich mich als Christ besonders meinen verfolgten Glaubensgeschwistern verpflichtet: Allen Gutes zu tun, mahnt der Apostel Paulus, vor allem aber den Mitchristen. Auch von denen erwarte ich aber, dass sie, wenn die Notsituation in ihrer Heimat ein Ende hat, zurückkehren und sich dort am Wiederaufbau beteiligen. Wir helfen ihnen gern dabei. Hilfe zur Selbsthilfe ist das wohl wirksamste Konzept.

Was haben Sie gegen Fremde?

idea: Die Kirchen werfen der AfD vor, grundsätzlich etwas gegen Fremde zu haben.

Adam: Wer ist fremd? Meine spanische Schwiegertochter? Die Engländer nach dem Brexit? Alle EU-Ausländer? Ich habe nichts gegen Freizügigkeit in den Grenzen der EU. Aber wenn Bürger aus Kulturen kommen, die sich als integrationsunwillig oder -unfähig erweisen, müssen wir darüber reden.

idea: Was heißt das konkret?

Adam: Ich denke an den Islam, der eine Trennung zwischen Religion und Staat nicht kennt. Das widerspricht den Grundsätzen der Glaubensfreiheit und der Gewaltenteilung, denen das Grundgesetz Verfassungsrang zuspricht. Der wachsende Einfluss des Islams gefährdet Demokratie und Meinungsfreiheit; als Demokrat will ich das aber nicht.

idea: Der Islam gehört für Sie nicht – wie für die Kirchen – zu Deutschland?

Adam: Ich möchte nicht von einer Kultur bereichert werden, die auf die Gleichberechtigung pfeift, indem sie dem Mann vier Frauen erlaubt, der Frau aber keine vier Männer. Und die, um das nicht zu vergessen, einen tiefverwurzelten Antisemitismus pflegt.
Wenn Juden für die AfD kandidieren

idea: Wenn Sie gegen Antisemitismus sind, wie erklären Sie sich dann die Kritik des Zentralrates der Juden in Deutschland gegenüber Ihrer Partei?

Adam: In unserem Parteiprogramm steht, dass wir jeden Antisemitismus und Rassismus ablehnen. Wäre es anders, würden sich sicher auch nicht ehemalige Rabbiner an führender Stelle bei der Aufstellung der Kandidaten für den Bundestag befinden. Und selbstverständlich haben wir aus historischen Gründen den Juden und dem Staat Israel gegenüber besondere Verpflichtungen.

idea: Bei der AfD ist viel die Rede davon, dass sich Deutsche in Deutschland zunehmend fremd fühlen. Geht es Ihnen auch so?

Adam: Ja, wenn ich in öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bin, höre ich viele Sprachen, die ich nicht verstehe, aber nur wenig und meist schlechtes Deutsch. Ich habe in manchen Stadtvierteln nicht mehr das Empfinden, in Deutschland zu sein. Wie jeder andere möchte aber auch ich in einem Land leben, in dem ich mich nicht als Ausländer fühlen muss. Jeder Mensch hat ein Recht auf Heimat.

Wenn Kirchenleiter in der SPD sind

idea: Wie erklären Sie sich die ungewöhnlich harte Kritik der Kirchen an Ihrer Partei?

Adam: Manche AfD-Politiker haben sich tatsächlich unglücklich ausgedrückt. Das darf aber doch nicht zur Verdammung einer ganzen – zumal sehr jungen – Partei führen. Verquere Aussagen gibt es doch auch bei CDU- oder SPD-Politikern, von Linken und Grünen ganz zu schweigen. Bei der Kritik an der AfD sollte man nicht vergessen, dass fast alle EKD-Ratsvorsitzenden der letzten Jahre wie eben jetzt auch Heinrich Bedford-Strohm SPD-Mitglieder waren oder sind, auch wenn die Mitgliedschaft ruht. Diese parteipolitische Einseitigkeit vieler Kirchenführer erklärt manche Attacken auf eine konservative Partei, auch wenn „Hirten“ sich politisch eigentlich zurückhalten sollten. Was mich vor allem wundert: Es gibt keinerlei kirchliche Kritik an den ethisch fragwürdigen Positionen der Grünen und der Linkspartei zur Abtreibung, zu Ehe und Familie.
Sollte das Kirchensteuersystem geändert werden?

idea: Sie sind Mitglied der hessen-nassauischen Kirche, die Ihre Partei besonders heftig attackiert. Wie gehen Sie damit um?

Adam: Ich habe mich in den letzten Wochen darum bemüht, mit Kirchenpräsidenten und Bischöfe ins Gespräch zu kommen. Das werde ich auch weiter tun, auch wenn die meisten von ihnen ziemlich kühl abgesagt haben. Sie glauben, auf einem hohen Ross zu sitzen und die vielen Kirchenmitglieder, die konservativ denken, verprellen zu können, weil es ihnen Dank des deutschen Kirchensteuersystems finanziell so gut geht. Vielleicht hilft man den Kirchen, zu ihrer eigentlichen Aufgabe zurückzukehren, wenn man hier etwas ändert. Ich hoffe, dass man es mir nicht allzu schwermacht, Mitglied einer Kirche zu bleiben, die so wunderbare Botschafter wie Johann Sebastian Bach hervorgebracht hat.

idea: Danke für das Gespräch.

Der 1942 in Wuppertal geborene Konrad Adam studierte alte Sprachen, Geschichte und Rechtswissenschaft und zählte bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (von 1979 bis 2000 im Feuilleton) und danach bis 2007 als politischer Chefkorrespondent der Tageszeitung „Die Welt“ zu den angesehensten deutschen Journalisten. 2013 sorgte er mit der Einladung zu einer Veranstaltung in Oberursel bei Frankfurt a.M. für den Startschuss zur Gründung der Alternative für Deutschland (AfD).


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Henry_Cavendish 10. Dezember 2016 
 

Was mich an Herrn Adam stört

ist vor allem das, was mich insbesondere an der Tea-Party innerhalb der US- Republikaner stört. Auch etwas, das mich zum Beispiel an Figuren wie Henry Ford stört.
Auf der einen Seite, was Privateigentum und Wirtschaft angeht fordert man größtmögliche Freiheit. Der Staat soll möglichst schlank und möglichst schwach sein und sich auf ganz wenige Kernaufgaben zurückziehen. ABER gleichzeitig soll er massiv, bis ins Schlafzimmer, soziale Regeln vorschreiben. Vorzugsweise natürlich protestantisch- christliche, weil man damit einen konstanten Fluss an neuen Arbeitskräften hat ohne das - wie bei Katholiken - Fragen nach sozialer Verantwortung zu laut werden.

Und auch die RKK akzeptiert die Trennung zwischen Staat und Kirche nicht vollständig. Denn katholische Abgeordnete werden automatisch exkommuniniziert, wenn sie für eine Aufweichung der katholischen Vorstellung von Abtreibung stimmen.
Wer wurde eigentlich exkommuniziert, weil er für den Feldzug im Irak stimmte/ dafür log?


0
 
 Henry_Cavendish 10. Dezember 2016 
 

Sorry, aber es liest sich wie Hofberichtserstattung

Gibt es sicherlich auch bei anderen Medien, aber wenn man es selbst macht, sollte man sich mit Kritik anderer zurückhalten.
Abseits davon: "Familiensplitting" Was genau ist damit gemeint? Denn das unser Ehegattensplitting schon seit Jahrzehnten de facto ungerecht ist belegen alle Zahlen.
Nur: Wie genau soll das Familiensplitting funktionieren? Es kann offensichtlich nicht an die Ehe gebunden werden, denn das wäre mit Blick auf unsere Gesellschaft ungerecht.
Wie sähe es also aus, wenn ein Kind zwar von zwei Personen A und B gezeugt wurde, faktisch (vor allem finanziell, denn darum geht es bei Steuern) von B und C erzogen und gefördert wird? Wer hat dann den Steuervorteil: A oder C?
Und was ist, wenn A und B Mann und Frau waren, aber B und C homosexuell sind? Was soll geschehen, wenn B eine neue Beziehung mit D eingeht?
Ich bin z.B. sehr dafür, dass diejenigen - in welcher Konstellation auch immer - die Kinder großziehen gefördert werden.
Aber nicht die Ehe per se.


0
 
 Hibiskus 9. Dezember 2016 
 

die Kirchenführer

Herr Adam wundert sich. Natürlich hat er "so gesagt" vollkommen recht. Als regelmäßiger Besucher der Gottesdienste, gerade auch der katholischen, brauchte er sich nicht zu wundern, er würde wissen.
Freude, Friede Eierkuchen bringen kein Profil, an dem man sich ausrichten kann. Alles ist weich, verbiegbar, besser gesagt: jedem gefällig.
Wenige nur sind noch treu zu Gott und Kirche. Die meisten beschönigen und üben verdeckten Verrat. "Nur keine Wellen machen!"


3
 
 Ulrich Motte 9. Dezember 2016 
 

Pamir- wirklich?

Ist das Leben in der römisch-katholischen Kirche wirklich befreiend von der Last, die Herr Dr. Adam beklagt, der oft einseitigen Orientierung oft eher an linken gesellschaftlichen und politischen Positionen? Und ist "Rom" nach üblichen Maßstäben in Bezug etwa auf das Ewige Heil von Nichtchristen oder das Bibelverständnis oder die Rolle von Frau und Mann konservativer als etwa die ELFK, Reformierte Baptistengemeinden,
Geschlossene Brüdergemeinden in Bruederbewegung.de oder Gemeinden in der Konferenz für Gemeindegründung?
Darf ich die weitere Diskussion den oft so hervorragend argumentierenden konservativen Katholiken hier überlassen und allen Gesegnete Weihnachten und ein wahrhaft befreites und befreiendes Leben 2017 im Dienste Jesu Christi wünschen? Beste Vorbereitung für gute Diskussion über "Rom" ist kathnet! Dank der sehr fairen und überaus tüchtigen Redaktion!


3
 
 Bernhard Joseph 9. Dezember 2016 
 

Der linke Kulturkampf

Wenn es in Deutschland zwei Parteien gibt, die wirklich extreme Positionen vertreten, dann doch die LINKE und die GRÜNEN. Letztere haben es geschickt verstanden, die Deutungshoheit über die Berichterstattung in unserem Land zu erlangen und jede Abweichung von ihrer radikalen Gender-Ideologie als rechtsextrem zu stigmatisieren. Viele Mandatsträger in der CDU haben sich diesem sich schon totalitär gebärdenden Zeitgeist aus bloßer Furcht vor Mandatsverlusten angedient und stellen sich so gegen das, was in den Anfängen der CDU ihr eigentlich politisches Fundament darstellte. Konrad Adams ist kein Extremist, sondern ein besonnener, wertkonservativ orientierter Politiker, mit einem sehr feinen Gespür dafür, was die Normalbürger (nicht Neonazis) bedrückt.

Dass für die Grünen jede Rückkehr zur Normalität ein absolutes Schreckgespenst ist, versteht sich von selbst, denn dann wird sich auf einen Schlag ihre ganze Deutungsmacht in Luft auflösen. Hier tobt ein linker Kulturkampf.


18
 
 Wawamann 9. Dezember 2016 

Schade

Die Kirche hat die Chance vertan mit der AfD ihren Positionen neues Gewicht zu verschaffen. Lieber hat sie sich wieder einmal für ein paar Silberlinge an den warmen Ofen des Ancien Regim verkauft.


16
 
 Maxim 9. Dezember 2016 
 

Ulrich Motte + Sehr geehrter Herr Dr. Adam!

Es gäbe auch noch die katholische Kirche.
Das Leben mit ihr ist sicherlich befreiend und erlösend auch ohne Eintritt zur Kirchensteuerkörperschaft.


5
 
 Adamo 9. Dezember 2016 
 

Kirche und AfD

Das idea-Interwiew von Helmut Mathies mit dem AfD-Mitbegründer Konrad Adam rückt die zu unrecht von allen Parteien verdammte Afd in ein ganz anderes Licht als uns weisgemacht wird. Die AfD ist für mich das Ergebnis des Versagens aller deutschen Parteien, besonders der CDU, die das "C" nur noch vom Hörensagen kennt und des Versagens vieler unserer, auf hohem Ross sitzenden deutschen Bischöfe, die uns als Hirten, bis auf wenige, nicht mehr vor dem heutigen diabolischen Ungeist schützen. Sie alle lassen unsere konservativen und ewig richtigen Werte verkümmern, ja sie bekämpfen sie auch noch jeden Tag. Die AfD vertritt als einzige deutsche Partei diese unsere von der Ewigkeit her richtigen ethischen Werte. Sie stehen in ihrem Parteiprogramm, vertreten sie offen und hat zudem noch den Koran gelesen und verstanden, von dem so viele heutige Polemiker überhaupt nicht wissen wieviel menschenverachtendes darin in Wirklichkeit steht.


21
 
 Chris2 9. Dezember 2016 
 

Äußerst erhellend,

nicht nur, was die Kampagnenngegen die AfD, sondern auch, was die unrühmliche Rolle so mancher Kirchenfürsten angeht, nicht nur beim Schutz ungeborener Kinder. Danke idea, auch (und besonders) für die kritischen Nachfragen...


16
 
 Karlmaria 9. Dezember 2016 

Der Tübinger Oberbürgermeister

Boris Palmer ist der Sohn vom Remstalrebell Helmut Palmer. Der Remstalrebell hat sich auch oft als Bürgermeister beworben und manchmal auch viele Stimmen bekommen obwohl er nicht vom Fach ist. Der Remstalrebell ist Halbjude und war deshalb trotz seiner deftigen Sprüche gegen die Nazikeule immun. Helmut Palmer war Obsthändler und Äpfelwissenschaftler und hat ein Buch über Obstbaumschnitt geschrieben das ich auch bei meinen Bäumen zum Teil angewandt habe. Rechtsextrem ist also wenn das so weitergeht derjenige der einer geregelten Arbeit nachgeht. Das Gefühl habe ich so langsam auch. Zudem sind diejenigen natürlich ganz extrem rechtsextrem die sich an dem allgemeinen Schweigen über die Abtreibung nicht beteiligen. Die Pille ist Abtreibung. Die Abtreibung wird der Menschheit das Verderben bringen. Gesunde Lehre könnte da jetzt immer noch eine Änderung bringen!


15
 
 Ulrich Motte 9. Dezember 2016 
 

Sehr geehrter Herr Dr. Adam!

Es gibt für Protestanten (wie Sie) aber doch auch viele konservative(re) Kirchen, etwa die konservativere Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche oder die konservative Evangelisch-Lutherische Freikirche oder die neue konservative (reformierte)Presbyterianische Kirche in Deutschland. Sie müssen sich nun (falls auch theologisch konservativer) wirklich nichts antun, was Kirchenzugehörigkeit angeht...


6
 
 Ad Verbum Tuum 9. Dezember 2016 

Recht hat er ..

Im derzeitigen Zustand der ehemals konservativen Parteien finde ich es ebenfalls dramatisch, wie sich die Kirche zur AfD positioniert. Wie auch sonst: mutlos, anstatt die AfD als Chance zu begreifen, konservativen Werten in der Gesellschaft wieder neu Relevanz zu verschaffen.

Vor der letzten Wahl hatte ich unseren EBf angeschrieben, er soll doch bitte öffentlich klarstellen, dass aktuell keine der "Volks-"parteien für einen Katholiken wählbar sind. Das wäre auch konform zur Richtlinie, keine Wahlempfehlungen zu geben.
Aber nein, ängstlich kuschen die Hirten vor dem politischen Mainstream. Ein Trauerspiel.


25
 
 ottokar 9. Dezember 2016 
 

Was ist rechtsradikal?

Wenn heute jemand gegen Abtreibung, Homosexualität,Homoehe,Genderwahn argumentiert, dann wird die viel gerühmte Meinungsfreiheit in unseren Demokratien plötzlich vergessen und man wird den Rechtsradikalen zugerechnet, die nicht in der Lage sind mit der Zeit zu gehen. In Frankreich wird derjenige, der im Internet versucht Frauen von der Abtreibung abzuhalten, mit €30.000.- betraft.D.h. wenn jemand durch Überzeugung einen Mord verhindern will, dann ist das in unserem Nachbarland bereits strafbar.In Deutschland folgen die Kirchen offensichtlich auch dieser temporären "Political Correctness" und lassen keinerlei öffentliche Anklage gegen die Abtreibung, Homoehe, Genderwahn o.ä.verlauten. Oder hat einer von Euch Mitdiskutanten schon einmal ein Hirtenwort oder eine Predigt mit diesen Themen gehört? Man muss daher die AFD unter diesem Aspekt bewundern, auch wenn sie dadurch noch mehr ins rechtsradikale Lager gedrängt wird.


27
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Politik

  1. Tennessee will Video über Embryonalentwicklung im Lehrplan verankern
  2. Umfrage: 23 Prozent Vorsprung für Trump unter katholischen Wählern in Michigan
  3. US-Amerikaner halten Präsident Biden nicht für sehr religiös
  4. Lebensschutzorganisation gibt Wahlempfehlung für Donald Trump
  5. USA: Linke Christen sind politisch aktiver als konservative Christen
  6. US-Präsident Biden ehrt Frau nach Abtreibung
  7. Trump verspricht Christen Schutz vor Diskriminierung und Verfolgung
  8. ‚Polithetze gegen die einzige Opposition’ – AfD kritisiert Grundsatzpaper der deutschen Bischöfe
  9. Der Unterschied zwischen Trump und Biden in der Abtreibungsfrage
  10. ‚Gratismut’ – Ausgrenzung von AfD-Mitgliedern sollte in der Kirche keinen Platz haben






Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Fastenspende für kath.net - Vergelt's Gott!
  4. Roma locuta - causa (non) finita?
  5. Kard. Müller: "Die Deutsch-Synodalen liegen völlig falsch, sind Opfer der eigenen Propagandatricks"
  6. Nach Protesten Schluss mit 'Helnwein-Kunst' im Wiener Stephansdom
  7. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  8. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  9. Oasen in der Wüste. Von der ‚Volkskirche‘ zur ‚Gemeindekirche‘
  10. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  11. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  12. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  13. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  14. 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert
  15. Wacht und betet!

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz