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Jahrestag der Reichspogromnacht

9. November 2016 in Chronik, 5 Lesermeinungen
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Über 1.400 zerstörte Synagogen im Deutschen Reich, über 400 Juden, die ermordet oder in den Selbstmord getrieben wurden, das war der Blutzoll einer einzigen Nacht. Der 9. November 1938 bildete den furchtbaren Auftakt zur Shoah.


Berlin (kath.net) Nachts brannten über 1.400 Synagogen im Deutschen Reich. In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 sowie in den Folgetagen war es im Deutschen Reich zu hasserfüllten Pogromen gegen Juden gekommen. Die Gewaltmaßnahmen, die vom nationalsozialistischen Regime organisiert worden waren, kosteten 400 Menschen das Leben, teilweise wurden sie direkt ermordet, andere wurden in den Selbstmord getrieben. Fast 1.500 Synagogen und Gebetsräume wurden zerstört. Außerdem traf die Judenverfolgung zu tausenden Wohnungen und Geschäftsräume sowie Friedhöfe. Häufig standen Polizei und Feuerwehren dabei, ohne die Opfer zu schützen.

2013 hatte Papst Franziskus im Angelus auf den 75. Jahrestag der Reichspogromnacht hingewiesen und gesagt: „Erneuern wir unsere Nähe und Solidarität mit dem jüdischen Volk, unseren älteren Brüdern. Und beten wir zu Gott, damit das Gedenken an die Vergangenheit, das Gedenken an die vergangenen Sünden, uns helfe, immer wachsam gegenüber jeder Form des Hasses und der Intoleranz zu sein“.


Auch Papst Benedikt XVI. hatte immer wieder seine Solidarität zum jüdischen Volk ausgedrückt, beispielsweise erinnerte er im Jahr 2010 beim Angelus an den Jahrestag: Die traurige Erinnerung an die Pogromnacht („Reichskristallnacht“) bleibe auch nach 70 Jahren bestehen. So müssten die Christen ihre Ehrfurcht vor den Opfern tragen und sich an die Schmerzen erinnern, die dem jüdischen Volk angetan wurden.

Wörtlich sagte Papst Benedikt XVI. dazu: „Heute jähren sich zum 70. Mal die schrecklichen Ereignisse im damaligen Deutschen Reich, als die jüdischen Mitbürger sowie ihre Einrichtungen und Gotteshäuser Ziel zerstörerischer und menschenverachtender Gewaltakte wurden. Im Gedenken an die Opfer bitten wir den Herrn um seinen Beistand, damit wir am Aufbau einer Gesellschaft mitwirken können, in der Menschen verschiedener Religionen und Volkszugehörigkeit in Frieden und Gerechtigkeit zusammenleben.“ Deshalb rief Benedikt XVI. zum Gebet für die Opfer und zu „tiefer Solidarität mit der jüdischen Welt“ auf. Benedikt XVI. erinnerte dabei an das Wüten der Nationalsozialisten gegen die Juden, das in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 in Deutschland entbrannte. Geschäfte, Büros, Wohnungen und Synagogen wurden angegriffen und zerstört und viele Menschen getötet. Das sei der Anfang einer systematischen und gewalttätigen Verfolgung der deutschen Juden gewesen, die in der Schoah geendet habe. „Auch heute fühle ich Schmerz für das, was unter diesen tragischen Umständen geschehen ist“, sagte Benedikt XVI. wörtlich. Die Erinnerung daran müsse dafür sorgen, „dass ähnliche Schrecken sich nie wiederholen“. Es sei die Pflicht jedes Einzelnen, auf allen Ebenen gegen jede Form des Antisemitismus und der Diskriminierung einzutreten. Dazu gehöre auch und vor allem die Erziehung der jungen Generation zu Respekt und gegenseitigem Verständnis.

Reichspogromnacht - Novemberpogrome 1938


Yad Vashem dokumentiert eine Originalfilmaufnahme des Synagogenbrandes im süddeutschen Bühl/Baden 1938 - Die untätige Feuerwehr schützt nur die Nachbarhäuser


Ehud Loeb spricht über das Novemberpogrom im süddeutschen Bühl/Baden - In Frankreich ´wurde ich von katholischen Familien versteckt´




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Lesermeinungen

 Quirinusdecem 9. November 2016 
 

@hortensius

..das stimmt, aber er rechnete sicher nicht mit dem freigesetzten und überbordendem Bösen - denn es wurde trotzdem schlimmer, ja sogar unerträglich. Wenn ich nur daran denke kommen mir die Tränen und ich bin zutiefst beschämt zu was der Mensch, also auch ich selber, ohne die Gnade und Zuwendung Gottes, fähig ist


2
 
 Helena_WW 9. November 2016 
 

Im Entsetzen, Trauer und Schmerz

hier fallen mir die Worte schwer und ich gedenke heute im Stillen und Gebet.


2
 
 Christ777 9. November 2016 
 

Auch heute aufpassen

Mit allen Mitteln müssen wir auch heute Ideologien, Weltanschaungen und Religionen verabscheunen und dagegen angehen, die solche antisemitischen faschistoiden Denkweisen innehaben.
Auch wenn es eine unangenehme Diskussion ist. Wir haben heute mit einer Religion zu kämpfen, welche die damaligen Ereignisse deutlich begrüßte und deren Vertreter auch heute noch aktiv antisemitisch unterwegs sind - wahrscheinlich, weil deren Religionsgründer auf Befehl/Erlaubnis des Gottes dieser Religion mehrere jüdische Stämme ausrottete. Mir ist bis heute unklar, wie in Deutschland beispielsweise 2014 diese Religionsanhänger massivste antisemitische Parolen rausbrüllen durften ohne Konsequenzen. Mir ist außerdem unklar, warum diese Religion trotz dieser antisemitischen Ausrichtung stets als friedlich dargestellt wird. Ich finde wir haben besonders als Deutsche hier eine Verantwortung und sollten mit Antisemitismus deutlich ins Gericht gehen - selbstwenn es eine Religion ist.


4
 
 hortensius 9. November 2016 
 

Bischof von Galen bot Hilfe an.

Als der Münsteraner Bischof von diesem Pogrom hörte, brach er seine Firmreise ab, ging spontan zum Oberrabbiner Dr. Steinthal und sagte: "Ich gehe morgenfür Sie auf die Kanzel, um dieses Unrecht anzuprangern. Aber geben Sie mir schriftlich, dass Sie es nicht mir anlasten, wenn es dann noch schlimmer wird." tatsächlich antwortete der Oberrabbiner nach einer Bedenkzeit: "Tun Sie es nicht. Sonst wird es ja noch schlimmer." Dieser Oberrabbiner hatte damals von Psychologie mehr Ahnung als heute zehn Pseudo-Historiker.


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 Amanda1975 9. November 2016 
 

Guter Artikel - aber:

Man sollte den euphemistischen Begriff "Reichskristallnacht" nicht mehr verwenden. Angemessener ist "Reichspogromnacht". Danke.


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