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Heuchelei, ‚Lügen’ und das Karnevalsgebäck der Großmutter

14. Oktober 2016 in Aktuelles, 4 Lesermeinungen
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Franziskus in Santa Marta: schlechter Sauerteig produziert Leere und macht den Menschen zum Simulanten, er verfällt der spirituellen Schizophrenie des Heuchelns und lebt einen existenziellen Nominalismus. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Papst Franziskus konzentrierte sich in seiner Predigt bei der heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ am Freitag der 28. Woche im Jahreskreis auf das Tagesevangelium (Lk 12,1-7). Jesus fordert auf, sich vor dem Sauerteig der Pharisäer zu hüten, „das heißt vor der Heuchelei“ (V. 1).

Der Papst stellte fest, dass es einen guten und einen schlechten Sauerteig gebe: den Sauerteig, der das Reich Gottes wachsen lasse, und den Sauerteig, der nur den Anschein des Reiches Gottes schaffe. Der Sauerteig lasse immer wachsen. Wenn er gut sei, dann handele es sich im ein richtiges Wachsen und er schaffe so das gute Brot, einen guten Teig. Der schlechte Sauerteig dagegen lasse nicht gut wachsen. Um dies zu verdeutlichen, erzählte Franziskus eine Anekdote aus seiner Kindheit:

„Ich erinnere mich, dass die Großmutter, als wir klein waren, für den Karneval ein Gebäck machte, und es war ein sehr sehr dünner Teig, den sie anrichtete. Dann warf sie ihn ins Öl und jener Teig ging auf, er ging auf... und als wir das Gebäck dann aßen, dann war es leer. Und die Großmutter sagte uns – im piemontesischen Dialekt nannte man das Gebäck ‚Bugie’ (Lügen): ‚das sind die Bugie: sie schauen groß aus, aber innen sind sie hohl, es ist da nichts Wahres. Es ist da nichts, was Substanz hätte’. Und Jesus sagt: ‚Hütet euch vor dem schlechten Sauerteig der Pharisäer!’. Und was ist das für ein Sauerteig? Die Heuchelei. Hütet euch gut vor dem Sauerteig, der die Heuchelei ist“.


Die Heuchelei stelle sich ein, wenn man zum Herrn mit den Lippen bete, aber das Herz fern von ihm sei:

„Die Heuchelei – das ist eine innere Spaltung. Man sagt das eine und tut das andere. Eine Art geistliche Schizophrenie. Der Heuchler ist eine Simulant: er scheint gut und freundlich zu sein, doch hinter seinem Rücken hat er einen Dolch, nicht? Denken wir an Herodes: mit wie viel Freundlichkeit – voller Schrecken in seinem Innern – hatte er die Sterndeuter empfangen! Und dann, im Augenblick des Abschieds, sagt er: ‚Geht und kommt dann zurück und sagt mir, wo dieses Kind ist, damit auch ich hingehe, um es anzubeten!’. Um es zu töten! Der Heuchler, der ein doppeltes Gesicht hat. Er ist ein Simulant. Wenn Jesus von diesen Gesetzeslehrern spricht, sagt er: ‚Die da sagen nur, aber tun nicht’: das ist eine weitere Form der Heuchelei. Das ist ein existenzieller Nominalismus: jene, die meinen, dass – wenn sie etwas sagen – alles getan sei. Nein! Die Dinge müssen getan und nicht nur gesagt werden. Und der Heuchler ist ein Nominalist, er glaubt, dass mit dem Sagen alles erledigt wird. Der Heuchler ist dann unfähig, sich selbst anzuklagen: nie findet er an sich selbst einen Makel. Er klagt die anderen an. Denken wir an den Splitter und den Balken, nicht? Und so können wir diesen Sauerteig beschreiben, der die Heuchelei ist“.

Der Papst lud zu einer Gewissenserforschung ein, um zu verstehen, ob wir mit dem guten oder mit dem schlechten Sauerteig wüchsen: „In welchem Geist tue ich die Dinge? In welchem Geist bete ich? In welchem Geist wende ich mich an die anderen? In dem Geist, der aufbaut? Oder In dem Geist, der nur Luft wird?“.

Wichtig sei es, so Franziskus abschließend, sich nicht zu betrügen, sich keine Lügen zu erzählen, sondern die Wahrheit:

„Mit wie großer Wahrheit beichten doch die Kinder! Die Kinder – nie, nie sagen sie ein Lüge, wenn sie beichten. Nie sagen sie irgendwelche abstrakten Dinge. ‚Ich habe das getan, ich habe das andere getan, ich habe...’: konkret. Wenn die Kinder vor Gott und vor den anderen sind, sagen sie konkrete Dinge. Warum? Weil sie den guten Sauerteig haben, den Sauerteig, der sie wachsen lässt, wie das Himmelreich wächst. Der Herr schenke uns, uns allen, den Heiligen Geist und die Gnade des klaren Verstandes, um uns zu sagen, welcher der Sauerteig ist, mit dem ich wachse. Welcher der Sauerteig ist, mit dem ich handle. Bin ich ein aufrechter, transparenter Mensch oder bin ich ein Heuchler?“.

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Lesermeinungen

 chiarajohanna 14. Oktober 2016 
 

Danke für die tiefgehende Erklärung mit Worten + Bildern

Grandios erklärt !

Danke !


5
 
 Chris2 14. Oktober 2016 
 

Trifft kaum auf D zu

Denn die einen leben das, was sie predigen (katholischer Glaube, Lehre und Moral) und die anderen predigen, was sie leben. Also heuchelt strenggenommen eigentlich keiner. Außer, wenn sich letztere noch katholisch nennen, obwohl sie längst über die Stränge schlagen. Weiterer Vorteil: Man muss gar nicht erst auf die schlechten Früchte warten, wenn jemand eine "andere Kirche" herbeipredigt. In Ländern, in denen es opportunistisch ist, katholisch zu tun, mag dies anders sein...


5
 
 nopre 14. Oktober 2016 
 

Sehen - Urteilen - Handeln

Bevor man tut, was man sagt, muss man erst sagen können, was man denkt. Mit Klarheit, versteht sich.

Bevor man handelt, sollte man am besten klar gesehen und auch klar geurteilt haben.
Wer aber gegen Feindbilder kämpft, kann unmöglich klar sehen. Dann braucht er sich eigentlich gar nicht erst um sein Handeln zu kümmern.

Das gilt auch für den, der vor der Heuchelei von "Nominalisten" warnt, die nur "irgendwelche abstrakten Dinge" sagen und aber eigentlich einen Dolch hinter dem Rücken haben. Das klingt nämlich alles, zumindest so formuliert, auch nur nominell richtig.


2
 
 Hadrianus Antonius 14. Oktober 2016 
 

Grandios!

Grandios!
Dieser Text sofort an DeKesel und an Cupich senden!


11
 

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