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Paris: Weihe des orthodoxen Zentrums wegen Politstreit verschoben

11. Oktober 2016 in Weltkirche, 7 Lesermeinungen
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Patriarch Kyrill wollte 100-Millionen-Euro-Prestigebau am Seineufer weihen - Putin sagt aufgrund des Streits in Syrien-Frage Reise ab


Paris (kath.net/KAP) Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Feier der Weihe der neuen Pariser orthodoxen Dreifaltigkeitskathedrale platzen lassen. Putin hat überraschend den geplanten Frankreichbesuch am 19. Oktober abgesagt, wie Medien am Dienstag berichten. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte am Dienstag in Moskau der Agentur Interfax zufolge, Putin warte, bis der Zeitpunkt für den französischen Präsidenten Francois Hollande günstig sei. Der Elyseepalast bestätigte ebenfalls, dass der Kreml den Termin abgesagt habe.

Zuletzt hatte es massive Differenzen zwischen Russland und Frankreich über den Syrien-Konflikt gegeben. Beide UN-Vetomächte hatten am Wochenende im Weltsicherheitsrat gegenseitig Resolutionsentwürfe abgelehnt. Hollande betonte in Straßburg, er sei weiter bereit, mit Putin über Syrien zu sprechen.


Die Kirche, deren Einweihung nun aufgeschoben wurde, bildet einen Teil eines neuen, vom Kreml finanzierten kulturell-religiösen Zentrums am Seineufer. Die goldenen Kuppeln des "Centre spirituel et culturel orthodoxe russe", für dessen Errichtung Moskau 100 Millionen Euro ausgab, dominieren mittlerweile bereits den Quai Branly neben dem Eiffelturm.

Die russisch-orthodoxe Kathedrale des Moskauer Patriarchats sollte ursprünglich von Patriarch Kyrill I. eingeweiht werden. Die Bauarbeiten auf dem mehr als 4.000 Quadratmeter großen Areal am Seine-Ufer rund 300 Meter vom Eiffelturm entfernt hatten im März 2014 begonnen. Die Pläne für den Prestigebau stammen von dem angesehenen Pariser Architekten und Stadtplaner Jean-Michel Wilmotte. Neben der Kathedrale entstand ein Gemeindezentrum mit Unterkünften für Priesterseminaristen, eine Schule für 150 Kinder und ein Kulturzentrum.

Das Moskauer Patriarchat hatte sich im Jänner 2010 bei einem Bieterwettstreit um den früheren Sitz des Wetterdienstes "Meteo France" mit einem Gebot von rund 70 Millionen Euro gegen Kanada, Saudi-Arabien und China durchgesetzt. In der unmittelbaren Nachbarschaft am Quai Branly befinden sich auch Dienststellen des Elysee-Palastes. In französischen Medien hatte es anschließend Spekulationen gegeben, Russland habe das höchste Gebot aufgrund von Insider-Informationen abgeben können, nachdem die damaligen Präsidenten Dimitri Medwedew und Nicolas Sarkozy sich vorab verständigt hätten. Frankreich dementierte das. Saudi-Arabien wollte auf dem Gelände eine Moschee errichten. Der verstorbene Moskauer Patriarch Aleksij II. (1990-2008) hatte sich beim seinerzeitigen Staatspräsidenten Sarkozy für einen Kirchenneubau eingesetzt.

In Paris gibt es bereits mehrere russisch-orthodoxe Kirchen. Bis auf eine sind diese jedoch nicht dem Moskauer Patriarchat, sondern dem Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel unterstellt. Unter diesen konstantinopolischen Kirchen ist auch die Alexander-Newski-Kathedrale im wirtschaftlich und politisch bedeutenden 8. Arrondissement. Historischer Hintergrund dafür ist die Spaltung der russisch-orthodoxen Kirche nach der Oktoberrevolution 1917, als sich die Exilrussen Konstantinopel unterstellten.


Copyright 2016 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich


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Lesermeinungen

 Adson_von_Melk 12. Oktober 2016 

Das Münchner Ordinariat passt wenig hierher

Das hat die Kirche vor Ort selbst finanziert, nicht eine ausländische Regierung von höchst zweifelhaftem Ruf. Und Kirchen weihen deutsche Bischöfe auch ohne Zutun von Kanzlerin und/oder Präsident.

Teuer ist allein für sich auch kein Argument, denn das neue Ordinariat ist Büroarbeitsplatz für - wenn ich mich recht erinnere - rund 400 Mitarbeiter. Dafür kann das Erzbistum viele andere Standorte abgeben. Erst der Rechenstift kann daher Auskunft geben, ob diese Investition sich lohnt.

(Legitim wäre zB. die Frage, ob es auch eine weniger prominente Adresse getan hätte. Aber wie gesagt, das ist eine andere Diskussion und sollte ein andermal geführt werden. Die dt. Kirchensteuer und ihre Verwendung ist ein letztlich etwas provinzielles Thema.)

Hier ging es darum, dass die russ. Regierung der Russ. Orthodoxen Kirche einen auffallenden Prunkbau in Paris(!) spendiert hat und was sie sich als Gegenleistung erhofft.

"There is no such thing as a free lunch."


0
 
 Prophylaxe 11. Oktober 2016 
 

So schön die Liturgie bei den Russen...

...es fehlen Sitzmöglichkeiten. Der westliche Hintern liebt es sitzend.


3
 
 Elisabeth53 11. Oktober 2016 
 

immerhin günstiger als Münchner Ordinariat

für rd 145 Mio Eur inkl Renovierung


7
 
 Gandalf 11. Oktober 2016 

So schön die Liturgie bei den Russen...

... die Verbandelung mit dem Staat ist ganz schlecht für eine Kirche


5
 
 Chris2 11. Oktober 2016 
 

@Adson_von_Melk

Im Prinzip also ähnlich wie bei uns: Wes Brot ich ess (bzw. wer es eintreibt)... Die "lupenreinen Demokraten" hier wie dort unterscheiden sich nur graduell.


5
 
 Adson_von_Melk 11. Oktober 2016 

Ohne Putin kann die Kirche nicht geweiht werden? Das spricht Bände

Aber wenn man schon 100 Millionen hingeblättert hat, will man auch was dafür haben, nehme ich an.


8
 
 Veritasvincit 11. Oktober 2016 

Staat und Kirche

In Russland ist offenbar die Kirche weitgehend eine staatliche Angelegenheit. Die Trennung vom Papst ist hier spürbar.


6
 

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