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Woelki: Das Lebensrecht ist das Grundrecht eines jeden Menschen

21. September 2016 in Deutschland, 12 Lesermeinungen
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Kardinal bei DBK-Vollversammlung: „Leben – ganz gleich wie anfänglich, wie alt, geboren oder ungeboren, gebrechlich oder unversehrt, … behindert oder nicht behindert, mit legalem Aufenthaltsstatus oder ohne: es ist einmalig und kostbar!“


Fulda (kath.net/DBK) „Ganz gleich an welchen Stellen das Leben von Menschen bedroht ist, es ist immer Aufgabe der Kirche im Namen Jesu Christi ihre Stimme zu erheben und den Schutz des Lebens in allen seinen Phasen und die Sorge füreinander anzumahnen und entsprechend zu handeln. Es ist unsere Aufgabe vorzuleben, was es bedeutet, dass bei Gott niemand abgewiesen wird.“ Darauf weist der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki (Archivfoto in seiner Predigt bei der Morgenmesse zur Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda hin.

kath.net dokumentiert die Schriftvorlage der Predigt von Rainer Maria Kardinal Woelki (Köln) in der Eucharistiefeier am 21. September 2016 in Fulda zur Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in voller Länge:
Lesung: Eph 4,1–7.11–13, Evangelium: Mt 9,9–13

Liebe Schwestern, liebe Brüder,
„Gemeinsam mit Gott hören wir einen Schrei“, so lautet ein Wort unseres Papstes aus seinem Apostolischen Schreiben Evangelii gaudium.

Es steht über dem heutigen Studientag von uns Bischöfen, an dem wir uns mit Armut und Ausgrenzung als einer Herausforderung für Kirche und Caritas beschäftigen wollen. Bei unserer Bischofsweihe – und übrigens auch schon zuvor bei unserer Diakonen- und Priesterweihe – wurden wir gefragt, ob wir um des Herrn willen bereit seien, den Armen und den Heimatlosen und allen Notleidenden gütig zu begegnen und zu ihnen barmherzig zu sein. So wichtig ist der Kirche die Sorge um die Armen, dass sie die Frage danach vor jeden Empfang einer Weihe stellt.

In Konsequenz dessen hat Papst Benedikt XVI. im Dezember 2012 in seinem Motu proprio zum „Dienst der Liebe“ die Rolle der Bischöfe als „erste Verantwortliche“ für den caritativen Dienst noch einmal festgeschrieben. Hier ist denn auch der Grund, weshalb wir Bischöfe nicht nur für unsere verbandliche Caritas Verantwortung tragen, weshalb wir nicht nur unsere Gemeinden zu caritativem Tun ermutigen sollen. Hier ist auch einer der Gründe, weshalb wir uns als Bischöfe immer wieder in den gesellschaftlichen Diskurs einzubringen haben, dort wo die Rechte der Armen aller Art verletzt und missachtet werden – gelegen oder ungelegen.


Unseren Studientag haben wir – vielleicht weil es die Fügung so will – am Fest des Apostels und Evangelisten Matthäus. Mit Blick auf das, was wir über diesen wissen, werden wir sicher zunächst sagen können, dass dessen Leben wohl ziemlich lange nach dem Gesetz des Stärkeren verlief. Von Beruf war er nämlich Zöllner. Als solcher verdiente er sein Auskommen auf Kosten anderer, ohne dafür wirklich etwas zu leisten. Wer von A nach B wollte, musste bei ihm zahlen. Auch heute müssen viele Menschen zahlen, wenn sie von A nach B wollen – wenn sie dafür bei Schleusern zahlen, ist der Preis nicht selten das eigene Leben. Auch heute leben viele Menschen auf Kosten anderer – ohne sich das wirklich bewusst zu machen. Wir sind keine Zöllner – aber sind wir so viel anders als Matthäus, wenn wir nicht fragen, wer die Kleider gefärbt und genäht hat, die wir am Leibe tragen; wenn wir nicht fragen, woher die Rohstoffe in unseren Smartphones stammen und wo sie wieder entsorgt werden; wenn wir nicht fragen, wer Durst leiden muss, während wir Mineralwasser multinationaler Konzerne in Plastikflaschen kaufen? Man gönnt sich ja sonst nichts – ein oft gehörter Spruch, um zu entschuldigen, dass man jetzt gerade auf Solidarität keine Rücksicht nehmen kann. Entsolidarisierung hat immer da ein leichtes Spiel, wo Menschen enttäuscht sind, wo sie sich zu kurz gekommen vorkommen, wo sie sich um Chancen gebracht fühlen, wo man sie zum „Schwarzer-Peter-Spielen“ instrumentalisieren kann.

Wir erleben in unserem Land zurzeit, was passiert, wenn Menschen an dieser Stelle politisch umworben werden. Populismus schürt Entsolidarisierung und braucht Sündenböcke. Menschen in ihrer Bedürftigkeit – so unterschiedlich diese sein mag – werden auf grausame Weise gegeneinander ausgespielt.

Solidarität hat demgegenüber ein anderes Fundament. Solidarität sieht die eigene und die fremde Bedürftigkeit, sieht die eigene Angewiesenheit und die des Gegenübers. Solidarität weiß darum, dass jede und jeder ein Geschöpf Gottes ist; weiß darum, dass jedem und jeder das Leben von Gott selbst geschenkt ist.

Solidarität speist sich aus einer Quelle, die nicht versiegen kann. Gottes Barmherzigkeit lebt und sprudelt in ihr unter uns Menschen. Solidarität bedeutet etwas von seiner Zeit, seiner Aufmerksamkeit, seinem Gewinn, seinem Erfolg, seinem Talent, seinem Lachen und seiner Zärtlichkeit mit einem anderen zu teilen – ohne Berechnung und ohne Hintergedanken; einfach deswegen, weil es ihn gibt; weil er oder sie da ist; weil er oder sie am Sterben ist; weil er oder sie bedürftig ist; weil er oder sie weniger hat als man selbst, weil er oder sie heimatlos ist, weil er oder sie alt wird und damit fertig werden muss, dass die Kräfte, die Kompetenz, die Selbstständigkeit schwinden – „Erosion des Könnens“ (Wilhelm Schmidt) … Wir alle werden lernen müssen, damit zu leben. Leben – ganz gleich wie anfänglich, wie alt, geboren oder ungeboren, gebrechlich oder unversehrt, getrieben von Angst und Verzweiflung, von Armut gezeichnet oder von Krankheit gebeugt, voller Kraft und Mut, behindert oder nicht behindert, mit legalem Aufenthaltsstatus oder ohne: es ist einmalig und kostbar! Es ist uns von Gott geschenkt, und wir? Wir haben es zu hüten! Das Lebensrecht ist das Grundrecht eines jeden Menschen – wie bedroht dieses Grundrecht ist, zeigen Menschen, die auf der Flucht vor menschenunwürdigen Bedingungen genau solche vorfinden; und bisweilen versuchen Menschen genau das vor anderen zu verstecken, wenn sie vor Armut nicht wissen, wie sie oder ihre Kinder über den Tag kommen sollen; wenn sie nicht wissen, wo das Geld für den Schulausflug oder das Pausenbrot herkommen soll. Und das ist keine ferne Realität – es ist die Realität vieler Tausender Menschen hier in unserem Land. Keine Gesellschaft kann sich menschlich nennen, wenn sie das Schicksal ihrer Armen aus dem Blick verliert oder die Schuld dafür bei anderen Armen sucht und diese zum Sündenbock macht. Wenn wir an die Würde des von Gott geschenkten Lebens glauben, ist es notwendig, für einander Sorge zu tragen. Dazu lädt Jesus den Zöllner Matthäus ein und nimmt selbst die Einladung in sein Haus an.

Er erbarmt sich dieses Zöllners, damit es anders wird untereinander und miteinander, damit von Matthäus keine Ausbeutung mehr ausgeht, sondern Gerechtigkeit. Das ist der Auftrag, den die Kirche hat: dazu beizutragen, diese Gerechtigkeit unter den Menschen zu leben. Immer wieder hat man der Kirche vorgeworfen, sie achte – aus welchen Gründen auch immer – zu sehr auf das ungeborene Leben und zu wenig auf Gerechtigkeit. Und dort, wo sie auf Gerechtigkeit pocht, wird ihr oft vorgeworfen, sie sei zu wenig bei ihrer Sache und der Religiosität und verliere sich im Politischen.

Aber: Ganz gleich an welchen Stellen das Leben von Menschen bedroht ist, es ist immer Aufgabe der Kirche im Namen Jesu Christi ihre Stimme zu erheben und den Schutz des Lebens in allen seinen Phasen und die Sorge füreinander anzumahnen und entsprechend zu handeln. Es ist unsere Aufgabe vorzuleben, was es bedeutet, dass bei Gott niemand abgewiesen wird.

Es ist unsere Aufgabe, dem Anbruch des Reiches Gottes unsere Hände und Herzen zu schenken. Es ist ein Mahl der Gerechtigkeit, das Jesus im Haus des Zöllners Matthäus hält; ein Mahl, mit dem es neu anfängt untereinander. Zu einem solchen Mahl sind auch wir heute eingeladen, wenn Jesus sich uns jetzt in der Feier der Heiligen Eucharistie schenkt. Er ist gekommen, die Sünder zu rufen – auch uns. Nehmen wir daher seine Einladung an, damit es anders wird unter uns und auf dieser Erde.
Amen.



Archivfoto Kardinal Woelki (c) Erzbistum Köln


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Lesermeinungen

 Marollein 27. September 2016 
 

es gibt in Köln viele Arme..
jedes 3.Kind ist arm
Kümmert Er sich???
Nein Ist kein Medienspektakel


0
 
 Philip 26. September 2016 
 

@Chris2

Selbstverständlich kann man Äpfel und Birnen vergleichen. Zum Beispiel kann man untersuchen, welche Vitamine in beiden zu finden sind, welche nicht und natürlich den Gehalt der Vitamine in der jeweiligen Frucht. Oder um es kurz zu sagen: Erst nachdem man Äpfel und Birnen miteinander verglichen hat, kann man überhaupt erst feststellen, dass sie sich unterscheiden.

Und der von Ihnen kritisierte Satz stellt eigentlich nur etwas ausführlich fest, dass das menschliche Leben von Empfängnis bis natürlichem Tod bedingungslos schützenswert ist. Gerade heute muss man eben immer wieder betonen, dass Selektion zu keinem Zeitpunkt legitim ist. Positive Gesetze, die dem Naturrecht/göttlichem Recht widersprechen, sind ein himmelschreiendes Unrecht und ein Christ muss gegen diese Gesetze Widerstand leisten. Laut Katechismus muss/darf er sie noch nicht einmal befolgen... Wer in irgendeiner Weise selektiert bzw. das möchte, verstößt gegen Menschenwürde und Evangelium. Oder?


0
 
 Ebu 22. September 2016 
 

Das Lebensrecht ist das Grundrecht eines jeden Menschen

Richtig: und deshalb gehe ich auch Jahr für Jahr in Berlin auf die Straße und nehme am Marsch für das Leben teil. Um genau dieses Grundrecht für die Ungeborenen einzufordern. Natürlich muss auch an den anderen 263 Tagen im Jahr das eigene Verhalten dazu passen. Und da gehört dann auch die Hilfe für Mütter, Familien und Kinder ebenso dazu wie die Hilfe für Obdachlose, Hilfe- suchende, Bedürftige, Einsame, Kranke und Alte.
Und da spielt auch keine Rolle, ob sie Landsleute sind oder nicht. Die Frage ist doch: wer ist heute mein Nächster? Die Ungeborenen sind es anscheinend für Kardinal Woelki nicht in erster Priorität, denn sonst hätte er die beiden Bischöfe und die drei Weihbischöfe am 17.9. in Berlin doch unterstützt. Nachdem es in diesem Jahr keine zeitgleiche Bischofseinführung gab und der Termin seit mehr als einem Jahr feststand, hätte das doch möglich sein sollen, jedenfalls für jemanden, für den das Lebensrecht ein Grundrecht ist, das es zu verteidigen gilt.


0
 
 Chris2 21. September 2016 
 

Bei aller Freude über dieses klare Wort gegen Abtreibung

reicht mir schon wieder der Satz "Leben – ganz gleich wie anfänglich, wie alt, geboren oder ungeboren, gebrechlich oder unversehrt, getrieben von Angst und Verzweiflung, von Armut gezeichnet oder von Krankheit gebeugt, voller Kraft und Mut, behindert oder nicht behindert, mit legalem Aufenthaltsstatus oder ohne: es ist einmalig und kostbar". Ganz wurderbar Äpfel mit Birnen verglichen. Ich mag mir den ganzen Text gar nicht mehr antun. All die vielen jungen starken Männer, die die "Reise nach Jerusalem" zu uns gewonnen (und Frauen, Kinder, Kranke, Verwundete und Alte zurückgelassen!) haben und hier teilweise mehr Rechte genießen als wir (z.B. das 'Recht', per Ordre de Mutti völlig 'legal' hier (rechtlich illegal!) frei ein- und herumreisen und unkritisierbar alles Mögliche anstellen zu dürfen), mit völlig wehrlosen ungeborenen Kindern oder Alten im Pflegeheim zu vergleichen, ist schon ein starkes Stück...


1
 
 Martin L. 21. September 2016 
 

Es würde mich interessieren, mit wie vielen Milliarden EUR sich die reiche deutsche Kirche an der Betreuung der Flüchtlinge beteiligt.


2
 
 wandersmann 21. September 2016 
 

Kofuser Text - Ideologielastig

„Leben – es ist einmalig und kostbar!“

Kostbar ist nur Gott. Woelki muss aufpassen, dass er nicht ideologisch wird. Es gibt nämlich Vertreter, die das Leben an die Stelle setzen, die Gott gebührt.

Beispielsweise der Jesuitenpater Rupert Lay (1 Kind, Entzug der Lehrerlaubnis und Interviewverbot).

Die jesuanische Lehre lässt sich Lay zufolge im Prinzip der Biophilie (wörtlich: Liebe zum Leben) zusammenfassen, das auch den Kern von Lays Ethik ausmacht

https://de.wikipedia.org/wiki/Rupert_Lay

Woelki muss aufpassen, dass er nicht neben Gott andere Götzen aufrichtet und sei es das Leben, die Solidarität oder die Verbesserung der Welt oder was auch immer.

Wir sollen Gott allein dienen und nicht dem Leben, der Solidarität oder was auch immer.


2
 
 wandersmann 21. September 2016 
 

Konfuser Text

Und der Text ist eine große Konfusion, weil er nicht stringent christlich argumentiert, sondern Argument gerade dort herholt, wo es Kardinal Woelki gerade zu passen scheint. Aber es ist für jeden was dabei.

-------

"Es ist unsere Aufgabe vorzuleben, was es bedeutet, dass bei Gott niemand abgewiesen wird."

Den Satz hat er sich wohl selber ausgedacht. Wichtig war offenbar das Wort "abgewiesen", weil man da sofort den Bezug zu den Flüchtlingen hat. Inhaltlich ist die Aussage aber nicht haltbar.

Mt 25,30 Und den unnützen Knecht werft hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird das Heulen und Zähneknirschen sein.

Weiterhin würde aber ohnehin nicht folgen, dass wir beispielsweise einen Dieb nicht abweisen dürften, nur weil Gott die Menschen nicht abweisen würde.

-----


3
 
 wandersmann 21. September 2016 
 

Weiterhin steht da "BEGEGNEN". Das hat immer eine perönliche Komponente. Ich kann einem konkreten Flüchtling begegnen, aber Flüchtlingen als solchen kann ich nicht begegnen.
Ich kann keinem Menschen begegnen von dem ich nicht weiss, das er existiert.

Deshalb lässt sich daraus beispielsweise nicht ableiten, dass Obergrenzen für Flüchtlinge unchristlich seien. Denn Gesetze beziehen sich auf Gruppen und nicht auf konkreten Menschen, denen ich begegne. Teilweise beziehen sich Gesetze auf Menschen, die erst noch in Zukunft geboren werden.


2
 
 wandersmann 21. September 2016 
 

Das entstellt den Sinn ja völlig - DER HERR IST WICHTIG

"Bei unserer Bischofsweihe – und übrigens auch schon zuvor bei unserer Diakonen- und Priesterweihe – wurden wir gefragt, ob wir UM DES HERRN WILLEN bereit seien, den Armen und den Heimatlosen und allen Notleidenden gütig zu BEGEGNEN und zu ihnen barmherzig zu sein."

Und dann die falsch Schlussfolgerung:

"So wichtig ist der Kirche die Sorge um die Armen, dass sie die Frage danach vor jeden Empfang einer Weihe stellt."

Nein, nicht die Armen sind der Kirche so wichtig, sondern unser Herr ist der Kirche so wichtig. Es steht da doch ganz klar "um des Herrn willen" und nicht "um der Armen willen".

Aber diese Fehldeutung ist typisch für Woelki, denn es geht ihm um die Aufnahme aller Flüchtlinge in Deutschland und das kann man argumentativ eben besser begründen, wenn es der Kirche nicht um Gott, sondern um die Flüchtlinge geht.

Ich bin sicher, dass Kardinal Woelki das entscheidende "UM DES HERRN WILLEN" gar nicht bemerkt bzw. verstanden hat.


2
 
 wandersmann 21. September 2016 
 

@Karlmaria - Darum geht es Christus nicht

"Wenn der Nächste geliebt wird wie man selbst ist es nicht weit bis zur Sozialen Gerechtigkeit."


Der Zusammenhang zwischen Nächstenliebe und soziale Gerechtigkeit mag vielleicht kontingent gegeben sein, aber das hat nichts mit dem Evangelium zu tun.

Christus ist nicht gekommen, um die soziale Gerechtigkeit zu mehren, sondern ausschließlich deshalb, damit wir gerettet werden.

Deswegen, damit wir gerettet werden sollen wir den Nächsten lieben und nicht wegen einem weltlichen Ziel, nämlich der sozialen Gerechtigkeit.

Wir sollen unseren Nächsten nämlich auch dann lieben, wenn dadurch die soziale Gerechtigkeit abnehmen würde, was in einzelnen Fällen durchaus denkbar ist.


0
 
 friederschaefer 21. September 2016 
 

Ellenlanger Text

Wer will das alles lesen. Ich habe Zweifel daran, dass unsere Seelenhirten genug Mut haben, für das einzutreten, was sie predigen. Warum unterstützt Kardinal Marx erst jetzt den Marsch für das Leben mit einem Grußwort? Weihbischof Renz ist da ein einsamer Rufer in der DBK, oder? Bischof Koch war immerhin erstmals auf der Demo. Eigentlich eine Selbstverständlich, wenn eine Sache so konform ist mit der katholischen Lehre, aber heftigst umstrittrn in der Gesellschat. Von den anderen Bischöfen ist wohl kaum eine Unterstützung zu erwarten.


1
 
 Karlmaria 21. September 2016 

Soziale Gerechtigkeit

Das Thema Soziale Gerechtigkeit wird in der Zukunft noch zunehmen. Soziale Gerechtigkeit darf nicht vom Schwanz her aufgezäumt werden. Soziale Gerechtigkeit entsteht indem der Gläubige lernt seine eigene Selbstverwirklichung zurückzunehmen und den Nächsten zu lieben wie sich selbst. Wenn der Nächste geliebt wird wie man selbst ist es nicht weit bis zur Sozialen Gerechtigkeit. Auf diesem Weg ist das lernen der Keuschheit und Zucht ein ganz wichtiger Baustein um die Selbstsucht und die Selbstverwirklichung und Selbstbefriedigung zu überwinden. Ohne Keuschheit und Zucht kann keiner die Selbstsucht überwinden und den Nächsten lieben wie sich selbst. Deshalb sollte der Schwanz nicht mit dem Hund wackeln sondern der richtige Weg zur Sozialen Gerechtigkeit eingehalten werden. Und dieser Weg fängt beim Erlernen der Keuschheit und Zucht an und führt über das Lieben von Gott und dem Nächsten zur Sozialen Gerechtigkeit. So schaffen wir das. Alles andere führt zur Gesinnungspolizei!


0
 

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