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Marx: 'Kirche darf sich aus den Fragen der Zeit nicht heraushalten'

20. September 2016 in Deutschland, 29 Lesermeinungen
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DBK-Vorsitzender predigt bei Eröffnungsmesse der Herbstvollersammlung der Deutschen Bischofskonferenz.


Fulda (kath.net/DBK) Gestern hat in Fulda begonnen. Heute Morgen (20. September 2016) kamen die deutschen Bischöfe zum Eröffnungsgottesdienst im Fuldaer Dom zusammen.

„Wir leben in aufgewühlten politischen Zeiten. Am Sonntag hat eine Wahl stattgefunden und es werden viele andere Wahlen folgen“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, in seiner Predigt zur Eröffnungsmesse der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz im Fuldaer Dom. In den aktuellen Debatten und Wahlen zeige sich die Auseinandersetzung über den Weg unseres Landes und Europas, erläuterte er weiter. Oft würden die Bischöfe gefragt, ob die Kirche zu dieser Situation und den Schwankungen in der Welt eine Meinung habe und sich äußern müsse: „Manche sagen, das hat doch nichts mit dem Evangelium zu tun und noch weniger mit dem Glauben. Aber gerade das Gegenteil ist der Fall“, so Kardinal Marx.

Zur Begründung verwies er auf die Enzyklika Rerum novarum von Papst Leo XIII., die vor 125 Jahren erschien. „Viele waren überrascht, dass der Papst Stellung nahm zu den Herausforderungen, vor denen die Menschheit damals stand: ob man einer tieferen Spaltung der Gesellschaft weiter tatenlos zuschauen wolle oder ob die Kirche sich am Einsatz für Arbeiter, für Ausgegrenzte, für gesellschaftliche Teilhabe, Solidarität und Würde beteiligen könne.“ Leo XIII. habe in seiner Sozialenzyklika den Auftrag der Kirche begründet, für die Schwachen und Armen einzutreten. „Die Kirche darf sich aus den Fragen der Zeit nicht heraushalten“, so Kardinal Marx. „Wie sie sich äußert und engagiert, darüber müssen wir Bischöfe und das ganze Volk immer wieder neu nachdenken. Rerum novarum hat den richtigen Ton getroffen: mit prophetischer Kritik und einer sachlichen Analyse deutlich zu machen, was richtig ist und entsprechende Antworten zu finden.“ Es reiche nicht aus, immer nur zu sagen, was nicht gehe. „Wir haben den Auftrag, uns als Kirche einzubringen in die Gemeinschaft des ganzen Volkes und der ganzen Gesellschaft. Wir sind aufgerufen, nach Wegen zu suchen, um Teilhabe zu ermöglichen. Das ist der richtige und heute noch immer gültige Weg der Katholischen Soziallehre, die leider oft vergessen ist, in Gemeinden, von Priestern und Hauptamtlichen“, so Kardinal Marx, der appellierte, die Sozialtexte der Kirche „zu lesen und anzuwenden“.


Die Katholische Soziallehre sei mit allen ihren Aussagen vom Geist des Evangeliums inspiriert und trage so selbst zur Evangelisierung bei, wie es der heilige Papst Johannes Paul II. gesagt habe. „Die kirchliche Soziallehre ist nicht etwas für wenige Spezialisten. Die Soziallehre gilt für uns alle“, sagte Kardinal Marx. Das zeige sich auch in der Weisheitsliteratur des Alten Testaments, die sich als Anleitung zu einem richtigen Leben verstehe. Das Buch der Weisheit führe dem Menschen vor Augen, dass es nicht nur um den Einzelnen gehe, sondern um ein gelingendes Leben aller Menschen. Diesen Gedanken greife Jesus in seinem Handeln auf. „Ein richtiges Leben des Einzelnen kann nur gelingen, wenn es eingebettet ist in das Leben aller, in eine Gesellschaft von Gerechtigkeit, Respekt und Miteinander, in das Einbeziehen des anderen, wie es Papst Franziskus sagt. Dieses Leben nimmt die Schwachen, Armen und Kranken in den Blick, die von sich aus keine Kraft haben, in der Mitte der Gesellschaft zu stehen“, betonte Kardinal Marx.

125 Jahre Katholische Soziallehre müsse auch heute aufrütteln. Kardinal Marx wandte sich in der Predigt vor allem an die jungen Menschen: „Engagiert Euch in der Politik. Denkt an die Welt und kreist nicht um Euch selbst. Wir haben ein Haus der Schöpfung, das nicht nur den Reichen, sondern allen Menschen und kommenden Generationen gehört. Deshalb ist es unser aller Auftrag, uns einzusetzen für Gerechtigkeit und Frieden, für die Bewahrung der Schöpfung, für die Flüchtlinge und die Überwindung der Ursachen, die zu solchen Dramen führen – das ist im Sinne Jesu Einsatz für unsere Gesellschaft. Beklagen wir nicht immer nur die Politik, sondern versuchen wir in unseren Pfarreien und Verbänden Menschen zu entdecken, die selbst in die Politik gehen, um die Gesellschaft aus dem Geist Jesu mitzugestalten.“ Das, so Kardinal Marx, sei ein Beitrag, den die Kirche für die Gesellschaft leisten könne. „Mit dieser Form der Evangelisierung erkennen Menschen, dass das Evangelium Jesu die ganze Wirklichkeit des Menschen umfasst und diese Botschaft ein Mehrwert für das Leben jedes Einzelnen ist.“

Bereits zum Beginn des Gottesdienstes hatte Kardinal Marx die Gläubigen im Fuldaer Dom aufgerufen, sich dem für heute von Papst Franziskus ausgerufenen Weltgebetstag für den Frieden anzuschließen, mit dem der Papst von Assisi aus ein Zeichen gegen Gewalt und Terror in der Welt setzen wolle.

Kardinal Marx - Pressetermin zum Auftakt der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz: ´Ich habe einen langen Atem´


Archivfoto Kardinal Marx (c) Erzbistum München und Freising


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Lesermeinungen

 Philip 26. September 2016 
 

@wedlberg

Das Kolpingwerk ist seinem Selbstverständnis nach sehr wohl eine NGO:

http://www.kolping.net/fileadmin/kolping_net_web/media_user/Flyer_IKW_2015.pdf

und als solche bei der UN tätig:

http://www.kolping.at/kolping-bei-der-uno-ngo-committee-on-the-family.html

Hier haben sie einen Überblick darüber, wer eine NGO ist:

http://www.hs-augsburg.de/mebib/fidb/org/gesellschaftsverbaende.html

Adolph Kolping war laut Eigendarstellung Kolpingwerk ein „Sozialreformer“ (http://www.kolping.net/wer_wir_sind/adolph_kolping.html) , oder auf neudeutsch sehr wohl ein „Aktivist“, wenn man Karl Popper folgen mag: „Die Neigung zur Aktivität und die Abneigung gegen jede Haltung des passiven Hinnehmens.“ Adolph Kolping, der die soziale Verelendung nicht passiv hinnehmen wollte, ist daher der Prototyp eine Aktivisten; Ihre Engführung des Begriffs auf den politischen Bereich ist falsch.


0
 
 Ambrosios 21. September 2016 

Keine Märchen

"Die ewigen Märchen von der Schuld der reichen Länder am Tod der Menschen in der dritten Welt sind faktisch einfach nicht haltbar."

Man kann die Wirklichkeit einfach auch ignorieren und den Kopf in den Sand stecken. Und zum Beispiel munter Billigschokolade kaufen, deren Grundbestandteile durch Kinderarbeit in Lateinamerika und Afrika hergestellt werden. Oder Afrikas Naturschätze weiter ausplündern. Vielleicht hülfe einfach auch, ein bisschen die lehramtlichen Dokumente von Papst Franziskus zu lesen...


3
 
 Christin16 21. September 2016 

"Wir haben den Auftrag, uns als Kirche einzubringen in die Gemeinschaft des ganzen Volkes und der ganzen Gesellschaft. Wir sind aufgerufen, nach Wegen zu suchen, um Teilhabe zu ermöglichen. Das ist der richtige und heute noch immer gültige Weg der Katholischen Soziallehre, die leider oft vergessen ist, in Gemeinden, von Priestern und Hauptamtlichen“,
Könnte jeder Politiker so gesagt haben. Fast jeder. Kardinal Marx ist wie lange jetzt schon Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz?
Hat er bislang keine Zeit gehabt oder warum fällt ihm diese Forderung jetzt erst ein?
Christus ist der Frieden, nur mit Ihm kann man Frieden aus dem eigenen Inneren ausstrahlen und weiterbringen.
Die Politik dagegen, die hier immer wieder ins Kirchenhandeln durchdringt, schafft nur Wut und böses Blut. Denn sie ist Selbstzweck für ihren Vertreter. Christus ist für den Menschen da, nicht für sich selbst. Aber das bedeutet, das eigene Leben umzukrempeln, wenn man mit und in Christus leben will.


0
 
 myschkin 20. September 2016 
 

Mit der Entweltlichung,

wie sie unser lieber Papa Emeritus beschrieben hat, darf sich die Kirche durchaus in die Politik einmischen, indem sie das Evangelium verkündet. Freilich wird sie dadurch bei den Heiden im Lande und selbstverständlich auch im Christenvolk unbequem. Wir merken es ja selbst, dass die Kirche bspw. im Umgang mit Fremden und Flüchtlingen uns zu einem Entgegenkommen auffordert, das uns Mühe, Ängstlichkeit und Sorgen bereitet.

Ich fordere deshalb ein, dass die Kirche auch dazu Stellung bezieht, wie sich der Umgang mit denjenigen darstellen soll, die hier in Europa angekommen sind und unseren Weg zur Ausrichtung auf Christus nicht achten oder gar bekämpfen wollen. Hier ist nicht zuletzt der verehrte Kardinal Marx gefragt, Weisung zu geben. Etliche Christen befinden sich in Gewissensnöten, weil sie sich unsicher sind, wie sie sich zwischen Sorgen wegen Überfremdung und gebotener Gastlichkeit gegenüber Schutzflehenden verhalten sollen.


1
 
 myschkin 20. September 2016 
 

@Gloria Patri

Das sehe ich genauso wie Sie. Der Fußball spielende und ministrierende Senegalese ist mir hoch willkommen. Niemand darf einen Menschen kränken, der sich darum bemüht, hier mit uns in Christo zu leben. Es ist empörend, dass sich ein Politiker der CSU dermaßen bescheuert, heidnisch und unchristlich äußert. Soll dieser Scheuer doch zu diesen larmoyanten Erscheinungen von Pegida oder der AFD gehen, die durch die kommunistische Entchristlichung verwahrlost wurden. Mit bayerischer Kultur und Großherzigkeit hat diese sündenhafte Äußerung des Generalsekretärs jedenfalls nichts zu tun.

Man kann vom Kardinal Marx halten, was man will: Dass er sich vor die Ministranten - egal welcher Herkunft (!!!) - stellt, ist seines Amtes. Und unser lieber Papst emeritus hätte das in seiner Zeit als Erzbischof in München-Freising auch so gemacht!


1
 
 kreuz 20. September 2016 

Lb. Ambrosios,habe mich etwas unklar ausgedrückt.

Kard. Marx`Grußwort zum Marsch für das Leben war -und ist- lobenswert und kam durchaus positiv überraschend.
ich bezog mich auf den jüngsten Dammbruch, das euthanasierte Kind in Belgien.
Gruß


1
 
 Johannes B. 20. September 2016 
 

"Engagiert Euch in der Politik"

Dazu zwei geflügelte Worte: Politik verdirbt den Charakter; und: Politik ist ein schmutziges Geschäft. Sich in der Politik zu engagieren bedeutet letztlich Parteipolitik mit zu betreiben. Wer sich aber einer politischen Partei anschließt, vermehrt automatisch seine Gegner. Jesus hat dies nicht empfohlen. Er wollte für alle Menschen offen sein. Paulus sagt: Gottes Wort (allein) ist schärfer als jedes zweischneidige Schwert. Menschenweisheit setzt auf die Politik von Menschen. Ich vertraue nach wie vor auf die Macht Gottes. Es gibt genügend Beispiele wo durch Menschen ohne politisches Engagement der Glaube sich enorm verbreitet hat (beginnend bei den Apostel mit den 72 anderen Jüngern usw.).


1
 
 Aschermittwoch 20. September 2016 
 

Herr Marx

"Kirche darf sich aus den Fragen der Zeit nicht heraushalten" ist Ihre Feststellung. Da bin ich gleicher Meinung wie Sie. Aber sie muss den Weg zeigen und nicht einfach zu nicken und mitmarschieren. Ihr Theologen seid als Hirten berufen und nicht einfach als Mitläufer! Ihr habt die religiösen Schriften studiert, das Alte und das Neue Testament. Ich seid die Wissenden und werden einmal entsprechend beurteilt, wenn Ihr nicht dem Wunsche Gottes folgt. Ihr Theologen tragt eine ganz schwere Verantwortung dem Volk gegenüber.


8
 
 Gloria Patri 20. September 2016 
 

@Weinberg

Andreas Scheuer hat sich als der widerliche Rassist geoutet, der er wohl schon immer war. Bezeichnend, wie er öffentlich Kreide fressen musste, nachdem die meisten Parteifreunde öffentlich von ihm abgerückt sind.

Soll doch bitte Herr Scheuer sinnvolle Vorschläge machen, wie er dieses vorgebliche Problem lösen möchte. Auch wenn er sich anders verhält - seine Partei sitzt in der Bundesregierung.


2
 
 zweifelTom 20. September 2016 
 

Subversives Netzwerk

@weinberg: Stimme Ihnen vorbehaltlos zu. Während die Bundesregierung Gesetze verabschiedet, um die Asylverfahren zu beschleunigen, wird der rechtskräftige VOLLZUG der Abschiebung / Rückführung von einem subversiven Netzwerk der „Flüchtlingshilfe“ systematisch hintertrieben. (Mal werden die Abzuschiebenden „rechtzeitig“ gewarnt, sodass sie vor dem Abflugtermin noch untertauchen können, schlimmstenfalls dient der „Winter“ als Grund für den Abschiebestopp u.v.a.m. Gelegentlich kommt sogar die Polizei wegen „Renitenzen beim Abschiebevorgang“ an ihre Grenzen.) Leider sind es nicht selten gerade Vertreter der Kirche, die hier mit verbalen Äußerungen Beihilfe zur Abschiebungsverhinderung leisten und die gebotene Loyalität gegenüber dem Staat und seinen Ausführungsorganen vermissen lassen.
Diese unsägliche Praxis steht m. E. auch im Hintergrund der zugespitzten Scheuer-Äußerung.
Da soll der Herr Kardinal mal schön vor seiner Tür kehren.


8
 
 Tonika 20. September 2016 
 

Deutlich werden Kirche und Bischöfe, wenn sie von den Medien nichts zu befürchten haben. Leider


7
 
 wedlerg 20. September 2016 
 

@Philip: NGOs et al

NGOs sind im Sinne der UN zivilgesellschaftliche Interessensorganisationen. Dazu würde ich kirchliche Einrichtungen nicht im näheren Sinne zählen. Denn diese sind weder interessensgesteuert, noch zivilgesellschaftlich. Und Adolf Kolping war doch kein Aktivist. Denn der Aktivist ist primär an der Durchsetzung von politischen Zielen interessiert. Kolping war Pfarrer und Begründer eines kirchlichen Werkes, das als Verein organisiert war und ist. Entgeld und öffentliche Finanzierung hat er explizit abgelehnt. Es ist eine BEleidigung des christlcihen Idealismus von Pfarrer Kolping, ihn als Aktivisten zu bezeichnen.

Was die dritte Welt anbelangt, so stimme ich zu, dass die Faktoren komplex sind. Einen Kausalzusammenhang, wie ihn Ambrosius hier postet, gibt es allerdings nicht. Er ist pure Ideologie von Sozialisten: Der neue Proletarier ist Migrant aus der dritten Welt.

Die Katastrophe Sozialismus 2.0 muss verhindert werden, auch im Sinne der dritten Welt!


4
 
 Weinberg 20. September 2016 
 

Mehr Scheuer - weniger Marx !

Der Generalsekretär der Christlich-Sozialen Union, Andreas Scheuer, hat mit seinem Beispiel des "Fußball spielenden, ministrierenden Senegalesen" den Nagel haargenau auf den Kopf getroffen. Das Beispiel mag etwas zugespitzt und überzeichnet sein, es beschreibt aber sehr anschaulich die Problematik, die wir in Deutschland haben: dass Wohlstandsflüchtlinge, Asylbetrüger und sogar kriminelle Immigranten praktisch nie mehr abgeschoben werden können, sobald sie nur ein paar Jahre im Land gewesen sind.

By the way: Dem besagten Senegalesen wird keineswegs sein "Recht auf Leben" versagt. Der Senegal ist offiziell ein sicheres Herkunftsland. Auch dort darf man Fußball spielen, ministrieren und vieles andere mehr.

Bislang hat man in München noch nicht vernommen, dass Kardinal Marx in seinem Erzbischöflichen Rokoko-Palais Holnstein Flüchtlinge bewirten lässt. Auch in seinem römischen "Palazzo Marx" böten sich ein paar Gästezimmer für die Aufnahme von Schutzsuchenden an.


15
 
 Stefan Fleischer 20. September 2016 

@ Ambrosios

Selbstverständlich ist der Einsatz für das Leben Politik. Aber gerade das Beispiel des "Marsch für das Leben" zeigt, was ich meine. Nicht die Kirche hat diesen Marsch organisiert oder gar befohlen. Es sind engagierte und ihrer Verantwortung bewusste Laien, die diese Aufgabe übernommen haben. Wenn dann Bischöfe (es dürften auch noch weit mehr sein) mitmarschieren etc., so stellen sie sich persönlich und mit der Autorität ihres Amtes hinter dieses Anliegen und verkünden so aller Welt, dass der Lebensschutz, wie er hier gefordert ist, zu den Grundhaltungen gehört, welche ein Christ aus seinem Glauben ziehen soll. Wo und wie aber ein Gläubiger diese seine Aufgabe erfüllt, bleibt sein persönlicher Gewissensentscheid.


11
 
 QuintusNSachs 20. September 2016 
 

Die Antwort liegt im Gebet

Ja ja, der gute Herr Kardinal. Als ich zum ersten Mal sein Namen las, stand ich in einem Buchladen. Ein Buch namens "Das Kapital", von Marx. Doch nicht der böse Karl, sondern von (damals noch) Bischof Reinhard. Jetzt ist der Herr Vorsitzende des DBK, eine Organisation mit anscheinend mehr Mitglieder für ganz Deutschland, als in einem Jahr Männer zu Priester geweiht werden. Hmmm... da läuft doch etwas schief...

Gerade fand ich bei LifeSiteNews diesen Artikel über das Bistum Lincoln (VSvA) mit ungefähr 100.000 Katholiken, aber wesentlich mehr Neomisten als Deutschland. Vielleicht ein Besprechpunkt für unsere Apostelnachfolger.


5
 
 wedlerg 20. September 2016 
 

@Ambrosius:linke Vorurteile sind doch kein Lebensschutz

Die ewigen Märchen von der Schuld der reichen Länder am Tod der Menschen in der dritten Welt sind faktisch einfach nicht haltbar. Bei uns ist keiner Schuld, wenn in halb Afrika, Süd-Ost-Asien oder Teilen Lateinamerikas korrupte Regime ihre Leute ausplündern. Wir können dort Not lindern und helfen und sollten v.a. Diktatoren, Kommunisten und Islam als großen Teil der Probleme erkennen, die die dritte Welt hat.

Und Ihr Kommentar zu Herrn Scheuer ist ja geradezu krotesk. Zum einen hat Herr Scheuer in dem Pressegespräch, das Sie heute im Straubinger Tagblatt nachlesen können, den Einsatz der Kirche für Flüchtlinge ausdrücklich gelobt, zum anderen hat er auf den Missstand hingewiesen, dass auch in der Kirche Menschen immer wieder die Abschiebung von abgelehnten Asylbewerbern verhindern, die rechtlich geboten ist. Es gibt kein Recht auf freie Zuwanderung, wohl aber ein Recht auf Leben. Ihre diesbezügliche Relativierung des Rechts auf Leben ist abstoßend.


14
 
 wedlerg 20. September 2016 
 

@Philip: Verwundert über die Frage

Die kath. Soziallehre hat große Gestalten hervorgebracht, z.B. Adolf Kolping. Die nach ihm benannte Bewegung ist ein ganz konkretes Beispiel, wo man sich engagieren kann. Aber man kann das natürlich auch in Vereinen machen. Aber eigentlich ist das Engagement der Christen seit dem 1.Jh die Verkündigung des Worts durch kleine Einheiten. Immerhin haben wir so das Evangelium um den Erdball verbreitet. Nicht durch politische Strukturen von oben oder durch Aktivisten, sondern durch Einsatz und Authentizität von unten.

Die Flüchtlingshilfe sollte v.a. auf der menschlichen Ebene ablaufen und nicht durch Aktivismus, der unsere Gesetze untergräbt und Migration als Recht ideologisiert. Letztendlich leisten wir damit nur Größenwahnsinnigen in NGOs und Teilen der UN Vorschub, die Europa durch Massenmigration auffüllen wollen. Das ist Teil einer Neo-Sozialistischen materialsitischen Lehre, die den Menschen Identität und Heimat, Kultur und Fundament nehmen will und zwar Einheimischen wie Migranten


8
 
 Ambrosios 20. September 2016 

@kreuz

Das Recht auf Leben wird nicht nur abgetriebenen Kinder abgesprochen, sondern auch Menschen in der ehem. so genannten dritten Welt, die WIR durch ein Wirtschaftssystem, dass der Papst als tötend bezeichnet, ausplündern, ja vergewaltigen.
Das Recht auf Leben wird faktisch auch vom CSU-Generalsekretär mit seinem dummen, von GV Fuchs mit bestem Recht kritisierten Spruch über ministrierende Senegalesen bestritten!

@Stefan Fleischer:
Es ist selbstverständlich auch Politik, sich für das Recht ungeborenen Lebens zu engagieren.


2
 
 Michmas 20. September 2016 
 

Die deutsche Kirche

Öffentlichen Rechts äussert sich zu politischen Angelegenheiten NUR wenn sie sicher ist das es der Kirchensteuer nicht abträglich ist. Geld und Macht sind die BEWEGRÜNDE unserer Kirche.


6
 
 kreuz 20. September 2016 

und wenn schon einmischen lb. Philip,

dann zB gegen das Totspritzen von Kindern vor unserer Haustür.
aber vielleicht kommt das ja noch, die Hoffnung stirbt zuletzt.


12
 
 lakota 20. September 2016 
 

@Karlmaria

Sie haben vollkommen recht, ich glaube nur nicht, daß Kardinal Marx auch nur ein einziges Wort zum Thema Zucht und Keuschheit sagen wird. Nie!


8
 
 Philip 20. September 2016 
 

...

"Die Kirche mischt sich ein und fällt auf wirtschaftlichem und sozialem Gebiet ein sittliches Urteil, wenn die Grundrechte der Person, das Gemeinwohl oder das Heil der Seelen es erfordern."

Kompendium des Katechismus, §510.

Ein Beispiel für das Einmischen der Kirche in die Politik ist der Kampf gegen Abtreibung, ein anderer eben die Flüchtlingskrise - Stichwort "Grundrechte der Person.". Ein Problem wird das Einmischen der Kirche dann, wenn kirchliche Amtsträger politische Ämter übernehmen. Das die Hirten aber die in der Politik engagierten Laien gemäß dem Evangelium und der Lehre anleiten und unterweisen, ist deren ureigenste Aufgabe; die konkrete Gestaltung der Politik hingegen fällt den Laien zu, sie ist nicht Aufgabe kirchlicher Würdenträger und darf es auch niemals sein.

@wedlberg: Wie soll man denn die katholische Soziallehre, die sich eben ausdrücklich auf die Gesellschaft bezieht und das Individuum in den Mittelpunkt des Handelns stellt umsetzen, wenn nicht durch Politik?


1
 
 Herbert Klupp 20. September 2016 
 

Der Lackmustest fehlt noch

Kirche darf sich nicht heraushalten, ja ! Aber dann kommt es darauf an, WIE man Stellung bezieht zum vorherrschenden Zeitgeist: unterwürfig und anpasserisch, oder mit Rückgrat die größere Dimension des Evangeliums und Jesus Christus verkündigen. Was nun, Herr Bischof ?


13
 
 Stefan Fleischer 20. September 2016 

Nach wie vor bin ich der Meinung,

dass es nicht an der Kirche ist, Politik zu betreiben. Ihre Aufgabe in der Gesellschaft ist die Verkündigung, und zwar so, dass der mündige Laie von heute sich seiner Rolle und Aufgabe in der Politik bewusst wird und diese in voller persönlicher Verantwortung vor Gott und der Gesellschaft wahrnehmen kann. Es ist meines Erachtens zu bequem, die (Amts)Kirche vorzuschieben, dort wo man seine persönliche Glaubensüberzeugung bezeugen und vertreten und danach handeln müsste. Man kann sich nicht auf die "Mündigkeit des Laien" berufen, um sich vor dieser Aufgabe zu drücken. (Auch dieser Gedanke gehörte meines Erachtens in die Verkündigung.)


11
 
 hortensius 20. September 2016 
 

Aus dem Zeitgest heraushalten?

Kardinal Marx hat sich bis jetzt aus der Gender-Schulpolitik herausgehalten. Die Verfolgung der Christen in Pakistan, im Sudan usw. hat er auch noch nicht sehr laut angesprochen. "Wer schweigt,scheint zuzustimmen." Oder hat er Angst vor den Medien?


13
 
 Tadeusz 20. September 2016 

"„Die Kirche darf sich aus den Fragen der Zeit nicht heraushalten“

...und muss sich deswegen mit Begeisterung vor dem Zeitgeist beugen...

Fokus auf Umwelt, Flüchtlinge, Entschuldigungen an Randgruppen weil doch Sünde keine Sünde ist etc.

Gott ist wirklich nur noch ein Begriff für das Ideelle und Allgemein Gute.

Habe ich Kardinal Marx richtig verstanden?


16
 
 wedlerg 20. September 2016 
 

Anfang der Predigt super - Ende passt bnicht dazu

Ich habe die Predigt live im Radio gehört und war 5 min lang begeistert. Kath. Soziallehre als Vorbild für das heutige Handeln. Das stete Hinterfragen von möglichen Lösungen. Hilfe heißt immer Evangelisieren.

Dann kam auf einmal der Bruch als es um die Aufforderung ging das Evangelium anzuwenden: politisches Engagement, Engagement in der Flüchtlingshilfe, Umverteilung der Güter der Welt etc.

Offenbar hat Kardinal Marx nicht das, was er einleitend so exzellent herausgearbeitet hat, in die Praxis umsetzen können. Hauptproblem: Diese Welt oder deren Güter zu verteilen, ist nicht unser Auftrag. Wir streben nach mehr. Wer das Reich Gottes verkündet und das ewige Leben, muss zuerst einmal die Wahrheit verteidigen. Er wird dann die Welt besser machen wollen, in dem er sie zu Gott führt. Das heißt Teilen nicht Verteilen. Hilfe für die Schwachen und keine politische Arbeit, sondern Arbeit für das Evangelium. Flüchtlinge von Migranten unterscheiden und Hilfe Vorort wäre auch ein Punkt...


15
 
 waghäusler 20. September 2016 
 

Marx:Kirchen darf sich ...

Papst Bendikt sprach aber von "Entweltlichung":


11
 
 Karlmaria 20. September 2016 

Die Weisheitsbücher des Alten Testaments

Das ist schon gut dass Kardinal Marx darauf hinweist. In den Weisheitsbüchern des Alten Testaments geht es ganz auffällig und sofort ins Auge springend zunächst einmal darum die Keuschheit zu lernen. Die Furcht Gottes ist der Anfang der Weisheit und dann kommt gleich die Zucht und die Keuschheit. Das kann ja nun wirklich keiner übersehen der sich mit diesen Büchern des Alten Testaments beschäftigt. Insofern haben diese Bücher in unserer Zeit uns natürlich auch ganz viel zu sagen. Vor allen da es kaum noch Lehrer für die Keuschheit und Zucht gibt. In den Weisheitsbüchern des Alten Testaments finden wir diese Lehren. Insofern hat Kardinal Marx ganz arg recht. Wir brauchen diese Lehren. Die Kirche darf angesichts der großen Not gerade an diesem Punkt nicht schweigen!


6
 

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