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Die Logik des Übermorgen – Logik des Fleisches Christi

16. September 2016 in Aktuelles, 11 Lesermeinungen
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Franziskus in Santa Marta: der Mensch und die Angst vor dem Gedanken an die Auferstehung. Wer sagt, dass das Wort nicht Fleisch geworden ist, ist der Antichrist. Wider eine spiritualistische Frömmigkeit. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Die Auferstehung und die Logik des Übermorgens. Papst Franziskus konzentrierte sich in seiner Predigt bei der heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ am Freitag der 24. Woche im Jahreskreis, Fest der heiligen Märtyrer Kornelius und Cyprian, auf die erste Lesung aus dem ersten Brief an die Korinther (1 Kor 15,12-20).

„Wenn aber Christus nicht auferweckt worden ist, dann ist euer Glaube nutzlos, und ihr seid immer noch in euren Sünden; und auch die in Christus Entschlafenen sind dann verloren“ (V. 17-18): der Papst unterstrich die „Logik der Erlösung bis zum Schluss“ und merkte voll Bitterkeit an, dass wir beim Beten des Glaubensbekenntnisses den letzten Teil sehr schnell sprächen, das es uns Angst mache, an die Zukunft zu denken, das heißt an die Auferstehung der Toten.

Es sei leicht für uns, in die Logik der Vergangenheit einzutreten, da es sich dabei um etwas Konkretes handle. Ebenso verhalte es sich mit der Logik der Gegenwart, da wir diese sähen. Wenn wir dagegen in die Zukunft blickten, so dächten wir oft: „Es ist besser, nicht daran zu denken“. So sei es nicht leicht, in die Gesamtheit dieser Logik der Zukunft einzutreten:


„Die Logik des Gestern ist leicht. Die Logik des Heute ist leicht. Die Logik des Morgen ist leicht: wir alle werden sterben. Doch die Logik des Übermorgen – diese ist schwer. Und das ist es, was Paulus heute verkündigen will: die Logik des Übermorgen. Wie wird es sein? Wie wird das sein? Die Auferstehung. Christus ist auferstanden. Christus ist auferstanden und es ist ganz klar, dass er nicht wie ein Gespenst auferstanden ist. Im Abschnitt aus dem Lukasevangelium über die Auferstehung sagt der Herr: ‚Fasst mich an!’. Ein Gespenst hat kein Fleisch, es hat keine Knochen. ‚Fasst mich an! Gebt mir zu essen!’. Die Logik des Übermorgens ist die Logik, in die das Fleisch eintritt“.

Oft fragten wir uns: „Wie wird der Himmel sein?“ und „Werden wir alle dort sein?“. Doch mit diesen Fragen erreichten wir nicht das, was Paulus verstehen lassen wolle, diese „Logik des Übermorgen“. An diesem Punkt verrate uns ein gewisser Gnostizismus, wenn wir dächten, dass alles nur geistlich sein werde und wir Angst vor dem Fleisch hätten.

Wir vergäßen, dass dies die erste Irrlehre sei, die der Apostel Johannes verurteile: „Wer sagt, dass das Wort nicht Fleisch geworden ist, ist der Antichrist“:

„Wir haben Angst davor, das Fleisch Christi zu akzeptieren und zu seinen letzten Konsequenzen zu führen. Eine spiritualistische Frömmigkeit, eine Frömmigkeit der Nuancen ist leichter. Doch in die Logik des Fleisches Christi einzutreten – das ist schwer. Und das ist die Logik des Übermorgen. Wir werden auferstehen, wie Christus auferstanden ist, mit unserem Fleisch“.

Franziskus rief in Erinnerung, dass die ersten Christen sich nach dem Wie der Auferstehung Christi gefragt hätten, und merkte an, dass die Werke der Barmherzigkeit im Glauben an die Auferstehung des Fleisches die tiefste Wurzel hätten. Denn es bestehe eine beständige Verbindung. Andererseits betone der Apostel Paulus, dass wir alle verwandelt werden würden, „unser Leib und unser Fleisch werden verwandelt werden“.

Abschließend unterstrich der Papst erneut, dass „sich der Herr sehen und berühren ließ und mit den Jüngern nach der Auferstehung aߓ. Darin bestehe die Logik des Übermorgen, „jene Logik, mit deren Verständnis wir Schwierigkeiten haben, in die einzutreten uns schwer fällt“:

„Es ist ein Zeichen der Reife, wenn man die Logik der Vergangenheit gut begreift. Es ist ein Zeichen der Reife, sich in der Logik der Gegenwart, des Gestern und des Heute zu bewegen. Es ist auch ein Zeichen der Reife, die Umsicht zu besitzen und die Logik des Morgen, der Zukunft zu sehen. Doch es bedarf einer großen Gnade des Heiligen Geistes, um diese Logik des Übermorgen zu begreifen, nach der Verwandlung, wenn er kommen und uns verwandelt über die Wolken bringen wird, um immer bei ihm zu bleiben. Wir wollen den Herrn um diese Gnade des Glaubens bitten“.

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Lesermeinungen

 Germanium 17. September 2016 
 

@ quovadis

Genau so habe ich das auch verstanden.


2
 
 Stefan Fleischer 17. September 2016 

@ quovadis

Ja, so ist das Anliegen unseres Heiligen Vaters zu verstehen. Diese Logik es Übermorgen ist die Logik des Ewigen, in welcher schlussendlich selbst das Fleisch, das in der Logik von heute diesen starken Geruch der Wandelbarkeit und der Vergänglichkeit trägt, aufgenommen wird in die Ewigkeit, die Unvergänglichkeit. Diese Logik der Ewigkeit ist für uns Menschen in diesem Leben nur soweit zugänglich, als sie uns von Gott geoffenbart ist. In diesem Leben, so könnte man auch sagen, ist sie die Logik des Glaubens, welche nicht im Widerspruch aber über der Logik des Gestern, Heute und Morgen steht. Oder anders gesagt, es ist die Logik der christlichen Hoffnung.


2
 
 Veritasvincit 17. September 2016 

@Stefan Fleischer

Paulus sagt, unser auferstandener Leib werde unvergänglich sein und das Vergängliche erbe nicht das Unvergängliche. Ich denke, das Wort "erben" muss hier mit "annehmen" übersetzt werden: Der vergängliche Leib kann die Unvergänglichkeit nicht annehmen; er muss umgewandelt werden. Trotzdem kann man danach von einem echten Leib sprechen.


2
 
 quovadis 16. September 2016 
 

ein überirdischer Leib

Das "Übermorgen" ist nicht Fleisch und Blut mit den jetzigen, sondern mit geistigen Qualitäten, aber dennoch Fleisch und Blut. Es geht also um keine "spiritualistische Frömmigkeit", wie der Papst sagt. Der ganze Mensch ist wichtig. -So verstehe ich das Anliegen des Papstes.


2
 
 resistance 16. September 2016 
 

Außer Jesus, Maria und Elias hat sich nach der Lehre noch kein Leib in den Himmel begeben. Ist Paulus, da sein Leib noch auf Erden ruht, nur ein unvollkommendes, gewichtloses Lichtlein im Himmel?
Wir denken falsch und stellen falsche Fragen. Akzeptieren wir, dass unser Wissen endet.


1
 
 Stefan Fleischer 16. September 2016 

@ stefanr191

Man kann das so sehen. Doch Paulus sagt auch (in Vers 44) "Gesät wird ein irdischer Leib, auferweckt ein überirdischer Leib. Wenn es einen irdischen Leib gibt, gibt es auch einen überirdischen." Nun sind für mich Fleisch und Blut eindeutig dem irdischen Leib zugeordnet. Sie sind die Garanten jenes ständigen Wandels, der geschaffenen Natur auszeichnet, während ein überirdischer Leib über diesem Wandel (und über dem Tod) steht. Deshalb habe ich Mühe für diesen überirdischen Leib von Fleisch und Blut zu sprechen.
Zudem müssen wir - immer nach meiner persönlichen Meinung - aufpassen, dass wir durch unsere Sprache das ewige Reich Gottes, zu welchem wir unterwegs sind, nicht dergestalt "verweltlichen", dass wir dieses überirdische Reich mit einem - mit unserem - irdischen Reich verwechseln.


4
 
 stefanr191 16. September 2016 
 

ad Paulus;

ich denke dass damit jene gemeint sind, die dem Fürst der Welt unterliegen;

Jesus selbst fragt nach der Auferstehung ja nach Fisch zu essen;
außerdem sagt er ich bin kein Geist, sondern habe Fleisch und Knochen;
zudem legt Thomas die Hand in seine Wundmale;

ich denke nicht, dass Paulus sagen will, dass man als geistiges Etwas in den Himmel eintritt; sondern dass er meint, wer in Sünde bleibt und sich nicht bekehrt der kann nicht in das Reich Gottes kommen


4
 
 Stefan Fleischer 16. September 2016 

@ Germanium

Warum schreibt dann Paulus: "Fleisch und Blut können das Reich Gottes nicht erben"? Wie ist das zu verstehen?


0
 
 Germanium 16. September 2016 
 

@ Stefan Fleischer

Warum sollte unser Leib nicht aus Fleisch und Blut nach dem Tode bestehen?
Wenn wir Christus in der heiligen Eucharistie empfangen, glauben wir ja auch das wir den Leib und das Blut Jesu Christi empfangen.


5
 
 Stefan Fleischer 16. September 2016 

Ehrlich gesagt

Mit diesen Aussagen - zumindest so wie sie hier wiedergegeben werden - habe ich Mühe. Meine Erzieher haben in diesem Zusammenhang immer sehr stark auf die Erklärungen in 1.Kor 15,35-58 verwiesen, welche beginnen mit: "Nun könnte einer fragen: Wie werden die Toten auferweckt, was für einen Leib werden sie haben? Was für eine törichte Frage!" und in der Aussage gipfeln: "Damit will ich sagen, Brüder: Fleisch und Blut können das Reich Gottes nicht erben; das Vergängliche erbt nicht das Unvergängliche." (Vers 50)Oder verstehe ich etwas falsch?


3
 
 jsmaria 16. September 2016 
 

die Form

Weshalb ist Jesus seinen Jüngern wieder im Fleisch begegnet? Um ihren Glauben zu stärken. Ich persönlich denke allerdings nicht, dass es bei uns so sein wird. Denn Paulus spricht von einer "Verwandlung". Der Auferstehungskörper wird nicht aus Fleisch und Knochen sein, auch wenn unsere ganze irdische, körperliche Erfahrung in der Auferstehung enthalten ist (nicht nur die geistige und emotionale!). Der erimitierte Papst Benedikt schrieb dazu sehr interessante Worte, am Ende seines zweiten Jesusbandes. Lesenswert, auch wenn die Gefahr des Missverstandenwerdens besteht, wie es Benedikt am Anfang seiner Worte befürchtet :-) .


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