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‘Das Feuer hört nicht mehr auf zu brennen’

27. August 2016 in Weltkirche, keine Lesermeinung
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Erster einheimischer katholischer Priester in der Mongolei - Von Michael Lenz (KNA).


Ulan Bator (kath.net/ KNA)
Vor 25 Jahren betrug die Zahl der Katholiken in der Mongolei null. Heute sind es rund 1.300. Die Weihe des ersten einheimischen Priesters ist ein großes Fest - soll aber auch eine Initialzündung sein.

Mehr als 1.500 Gäste haben sich zur Weihe des ersten mongolischen Priesters am Sonntag in der katholischen Peter-und-Paul-Kathedrale in Ulan Bator angesagt. Als der heutige Bischof Wenceslao Padilla vor knapp einem Vierteljahrhundert aus seiner Inselheimat Philippinen als Missionar seines Ordens, der Scheutvelder Missionare, in die Steppen des Binnenlands Mongolei kam, lag die Zahl der Katholiken bei null.

Die Geschichte über den ersten einheimischen katholischen Priester der Mongolei ist eine kosmopolitische, typisch katholische Geschichte, die nicht ohne die langjährige Missionsarbeit von Menschen aus aller Welt erzählt werden könnte.

Padilla (66) ist einer dieser Menschen. Eine Frucht seiner Arbeit ist die Priesterweihe des 29-jährige Joseph Enkh Baatar. «Ich fühle einen gewissen Stolz über dieses historische Ereignis in den weiten Steppen des Landes von Dschingis Khan», sagt der heutige Bischof von Ulan Bator in seiner Videobotschaft auf der Webseite der Präfektur.


Ein anderer ist Pater Prosper Mbumba. «Ich habe gerade einen neuen Kirchenbau der Göttlichen Gnade in Erdenet gegründet, einer Stadt 375 Kilometer von der Hauptstadt entfernt», schreibt der Scheutvelder Missionar aus dem Kongo in einer E-Mail an die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA). Darin räumt der Kongolese auch mit der Vorstellung auf, Missionare würden die Mongolei auf dem Rücken von Pferden für Gott erobern. «Es gibt ein paar Fotos von mir auf einem Pferd», schreibt Mbumba. «Aber um ehrlich zu sein, ich habe bis heute nicht reiten gelernt.»

Nach langen Jahren des Kommunismus wagte die Mongolei 1992 als parlamentarische Demokratie einen politischen und religiösen Neubeginn. Die von den Kommunisten unterdrückten Religionen blühten wieder auf. 53 Prozent der rund drei Millionen Mongolen sind Buddhisten, knapp 39 Prozent nicht religiös; 3 Prozent sind kasachische Muslime, 2,9 Prozent Anhänger des einstmals dominanten Schamanismus - und 2,1 Prozent Christen. Unter letzteren stellen protestantische Kirchen die Mehrheit.

Soweit die nüchternen Zahlen, die aber nicht die volle religiöse Realität widerspiegeln, wie Pater Mbumba weiß: «Nicht jeder, der sich Buddhist nennt, ist auch einer.» Die Mehrheit der offiziell buddhistischen Mongolen folge dem «gelben Schamanismus», wie die mongolische Mischung aus Buddhismus und der alten Religion genannt werde. Die mongolische Verfassung garantiert Religionsfreiheit. Christen seien in dem Land, in dem knapp 22 Prozent der Bevölkerung als arm gelten, wegen ihres sozialen Engagements gut angesehen, heißt es im aktuellen Religionsbericht des US-Außenministeriums.

Dieser «Kontext nationaler Identität» präge auch Joseph Enkh, so Mbumba, obwohl er aus einer christlichen Familie stamme. Die Großmutter ist gläubige Protestantin, ein Onkel ein protestantischer Pastor; die Mutter und eine der Schwestern sind katholisch. Seine Berufung habe Enkh erstmals gespürt, als er mit seiner Schwester einen Gottesdienst besuchte. «Das Feuer, das an diesem Tag in ihm entfacht wurde, hört seitdem nicht mehr auf zu brennen.»

Ein wenig mussten Mbumba und Padillo das Feuer sogar noch zähmen. Sie überzeugten Enkh, erst zu studieren, statt gleich ins Seminar zu gehen. Doch sofort nach seinem Abschluss in Biotechnologie in Ulan Bator zog es den jungen Mongolen ins Priesterseminar in Daejeon in Südkorea.

Die junge katholische Kirche der Mongolei mag klein sein - aber sie kann sich sehen lassen. Etwa 1.300 Mongolen sind katholisch geworden; aus den ursprünglich 3 Missionaren 66 aus 18 Nationen aller Kontinente. Auch mit Hilfe von Missio Aachen unterhält die Kirche mittlerweile sechs Pfarreien und fünf Außenstationen, zwei Zentren für Straßenkinder, ein Altenheim, fünf Montessori-Kindergärten, drei Grundschulen, eine technische Schule und ein Zentrum für behinderte Kinder.

Bischof Padilla hofft, dass die Weihe von Enkh eine Inspiration für andere junge mongolische Katholiken wird, den Weg als Priester oder Ordensmitglied einzuschlagen. «Nur so kann die Kirche hier dauerhaft überleben.»

(C) 2016 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Jegliche mediale Nutzung und Weiterleitung nur im Rahmen schriftlicher Vereinbarungen mit KNA erlaubt.


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