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| Indien: Pogrome gegen Christen jähren sich zum achten Mal22. August 2016 in Weltkirche, keine Lesermeinung Gesellschaft für bedrohte Völker: Für Asiens größte Demokratie ist der Umgang mit den Opfern der Gewalt beschämend. Göttingen (kath.net/idea) Im Vorfeld des achten Jahrestages der Pogrome gegen Christen im indischen Bundesstaat Orissa hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (Göttingen) Indiens Regierung schwere Versäumnisse bei der Aufarbeitung vorgeworfen. Für Asiens größte Demokratie ist der Umgang mit den Opfern der Gewalt beschämend, sagte Asienreferent Ulrich Delius. Auch acht Jahre nach den Übergriffen sei nur ein Bruchteil der Täter in Haft. Die Opfer erhielten nur unzureichend Entschädigung. Delius: Es bleibt der wenig ermutigende Eindruck, dass es für Indiens Christen keine Gerechtigkeit vor Gericht gibt. Am 23. August 2008 war der extremistische Hindu-Führer Swami Laxmanananda Saraswati ermordet worden. Maoisten bekannten sich zu der Tat, doch Hindu-Extremisten schoben das Verbrechen Christen in die Schuhe. Mehrere Wochen lang kam es zu pogromartigen Vergeltungsschlägen gegen Christen. In 14 der 30 Distrikte Orissas gab es Unruhen. Die Bilanz: über 100 Tote und hunderte Verletzte. Schätzungen zufolge wurden 5.600 Häuser sowie 232 Kirchen und kirchliche Einrichtungen zerstört. 54.000 Menschen flohen in Wälder oder Flüchtlingslager. Zwar seien 6.495 Personen wegen mutmaßlicher Beteiligung an der Gewalt gegen Christen festgenommen und 827 Strafverfahren registriert worden. Aber nur in 362 Fällen seien tatsächlich auch Gerichtsverfahren eröffnet worden. Delius: Sehr viel konsequenter ist Indiens Justiz gegen sieben Christen vorgegangen, die beschuldigt wurden, mit der Ermordung des Hindu-Führers Swami Laxmananda Saraswati die Welle der Gewalt ausgelöst zu haben. Die sieben Analphabeten seien zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden, obwohl es massive Zweifel an ihrer Schuld gebe. So hätten zwei Polizisten vor einer offiziellen Untersuchungskommission des Staates im Juni 2015 eingeräumt, dass die Vorwürfe gegen die beschuldigten Christen unbegründet seien. Trotzdem seien sie noch immer in Haft. Von den über 37 Millionen Einwohnern des Bundesstaats Orissa sind schätzungsweise zwei Prozent Christen. Von den 1,1 Milliarden Einwohnern Indiens sind 82 Prozent Hindus, zwölf Prozent Muslime und mindestens drei Prozent Christen. Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | Mehr zuChristenverfolgung
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