Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  3. Das Leben des Menschen ist schutzwürdig oder doch nicht?
  4. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  5. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  6. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  7. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  8. Erzbistum Hamburg verliert 2023 Millionen Euro durch Mitgliederschwund
  9. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  10. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  11. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  12. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  13. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  14. Der Gute Hirt: er opfert sich für uns und schenkt seinen Geist
  15. Taylor sei mit Euch

Deutsche DepressionsLiga kritisiert Berichterstattung über Gewalttäter

25. Juli 2016 in Aktuelles, 9 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Beispielsweise werde in einem Tagesschau-Bericht über den Attentäter von Nizza in der Überschrift „Gewaltbereit, depressiv, still“ ein Zusammenhang zwischen Gewalttätigkeit und Depressivität suggeriert – „Stigmatisierende Wirkung“


Schwaikheim (kath.net/pm) Die Deutsche DepressionsLiga fordert mehr Zurückhaltung und Differenzierung in der Berichterstattung bei der Formulierung psychischer Hintergründe bei terroristischen Gewalttätern und Amokläufern

Die in der letzten Zeit vor allem in Europa zunehmenden Terroranschläge sowie Amokattentate und die in dieser extremen Form bislang nicht erfahrene Brutalität der Täter werfen naturgemäß die Frage nach deren psychischer Verfassung auf. So wird in den Berichterstattungen der Medien sehr schnell die Erklärung „psychisch krank“ angeboten, obwohl hierzu meist die diagnostische Informationsgrundlage fehlt. Angesichts des für den gesunden Menschenverstand nur schwer nachvollziehbaren Verhaltens mancher Straftäter könnte man die Frage stellen, ob es sich hier um zumindest mitbeteiligte psychische Ursachen handelt. Eine derartige Aussage lässt sich jedoch anhand der in der Regel geringen vorliegenden Informationen nicht rechtfertigen. Stattdessen wird durch eine vorschnelle und undifferenzierte Zuordnung von Gewalt und psychischer Krankheit in der Bevölkerung ein falsches Bild forciert, das die bereits bestehende Stigmatisierung psychisch kranker Menschen zu Unrecht aufrecht erhält und sogar noch steigert. Der Anteil der Patienten, von denen tatsächlich eine Gefahr für Außenstehende ausgeht, ist im Vergleich zur Gesamtpopulation äußerst gering.


In einem Bericht auf tagesschau.de über den Attentäter von Nizza wird bereits in der Überschrift „Gewaltbereit, depressiv, still“ ein Zusammenhang zwischen Gewalttätigkeit und Depressivität suggeriert. Hierbei wird auf die Beschreibungen der Persönlichkeit des Täters durch Bekannte Bezug genommen, die keinerlei diagnostische Referenz für derartige Aussagen bieten. Die leichtfertige Konstruktion eines Zusammenhangs zwischen Depression und Gewalt kulminiert schließlich in diesem Artikel in der Behauptung, dass „eine starke depressive Störung so eine Handlung möglich machen könne“. Durch diese Behauptung wird ein direkter kausaler Zusammenhang zwischen einer depressiven Störung und der durch sie angeblich ermöglichten abscheulichen Gewalttat konstruiert.

Die Deutsche DepressionsLiga weist mit aller Entschiedenheit darauf hin, dass diese Aussage höchst spekulativ und fachlich nicht haltbar ist. Ob der Täter psychisch gestört war oder nicht, weiß derzeit niemand mit Sicherheit. Eine laienhafte Beschreibung seiner Persönlichkeit durch Bekannte reicht dafür bei Weitem nicht aus.

Die hier vorgenommene Zuordnung zu einer Depression ist fachlich nicht zu rechtfertigen und überdies in ihrer stigmatisierenden Wirkung für den Personenkreis der tatsächlich an Depression Erkrankten als fahrlässig anzusehen. Es ist nicht das Typische einer Depression, nach außen gewalttätig aufzutreten, Aggression richtet sich bei diesem Krankheitsbild eher nach innen. Durch eine derartige undifferenzierte Berichterstattung wird eine ganze Patientengruppe zu Unrecht verunglimpft, die in Deutschland immerhin ca. vier Millionen Menschen umfasst.

Der Versuch der Erklärung solcher Taten durch eine psychische Erkrankung sollte daher, wenn denn überhaupt, auf Störungen fokussieren, die als Erklärung viel wahrscheinlicher wären, als ausgerechnet die Depression, die in der letzten Zeit immer häufiger als Synonym für eine psychische Störung per se herhalten muss. Eine hinsichtlich der zahlreichen unterschiedlichen psychischen Störungen differenzierende Berichterstattung trüge dazu bei, die verbreiteten Vorurteile in unserer aufgeklärten Gesellschaft gegenüber Menschen mit psychischen Problemen ein Stück zu minimieren und überdies auch zur aktuell vielfach beschworenen Integration vor allem derer, die bereits seit langem Teil dieser Gesellschaft sind.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Steve Acker 28. Juli 2016 
 

Die ständige Betonung der Depressionen

und psychischen Erkrankungen der Täter,
war notwendig um von IS und Islam abzulenken.
Dafür nimmt man halt in Kauf dass Depressive unter Generalverdacht gestellt werden.
Total übel.


PS: Hätte nicht gedacht, dass ich mal mit Philipp einer Meinung bin.


0
 
 Philip 26. Juli 2016 
 

...

Ich hätte ja nicht gedacht, dass ich OStR Rösch einmal Recht gebe, aber diese ganze Stigmatisierung von Depressiven in den Medien widert einfach nur an.

Die meisten Depressiven haben eben nicht einen Hass gegen die Welt und alle anderen, sondern vor allem gegen sich selbst. Warum ist denn die Zahl der depressionsbezogenen Suizide von 28.000 zu Beginn der Neunziger auf circa 10.000 pro Jahr momentan gefallen? Richtig, weil man die Betroffenen begonnen hat zu unterstützen und ein Umdenken einsetzt, dass eine Depression eine schwerwiegende Krankheit ist, vergleichbar mit Krebs etc. Einen Zusammenhang wie oben angeführt wider besseren Wissen und entgegen aller Fakten herzustellen bedeutet doch die willentliche Inkaufnahme zumindest der Isolation aber potentiell auch des Selbstmordes von Depression Betroffener.

Und auch Kommentare wie der von @Chris2, die Depression lediglich als Chiffre bezeichnen, um sie für die Verteidigung Ihrer Weltsich zu missbrauchen, gehen in diese Richtung.


2
 
 OStR Peter Rösch 25. Juli 2016 
 

Endlich!

Endlich wird mal dieser mediale Unsinn von den "Depressiv-Aggressiven" von kompetenter Seite entlarvt. Ich steigere das aus Erfahrung mit Depressiven noch: Depression und Aggression schließen sich aus! Depression ist stets mit Antriebshemmung verbunden, Energie und Wille zu irgendeiner Außenwirksamkeit sind schlicht nicht vorhanden, und schon gar nicht zu einem Gewaltausbruch. Depressive wollen oft nicht mal ihr Bett verlassen.


4
 
 antonius25 25. Juli 2016 
 

Die Einwanderungspolitik ist gescheitert,

das wollen unsere Politstrategen von den Völkerwanderungsparteien nicht zugeben. Deshalb beschimpfen sie jeden, der sich ihnen als Sündenbock anbietet: psychisch Kranke, Arme, Unternehmer, die Mittelschicht, Andersdenkende, "APO von christlich rechts", "Wutbürger", "Pack", "Dödel", ...


10
 
  25. Juli 2016 
 

Einen ICD - Schlüssel für islamische Gewalttäter - Dschihadisten gibt es nicht

Gerade diese politisch korrekte Medienvertreter, die eigentlich eine strikt antidiskriminierende Haltung einnehmen sollten, versündigen nun sich schwer.

Wie einfach ist es doch auf die langjährig in den Medien geschürten Vorurteile gegen depressiv erkrankte Menschen zurückzugreifen. Pfui.

Diese islamischen Gewalttäter sind nicht geisteskrank, sie gelten bei der Mehrheit ihrer Mitanhänger als "Märtyrer" denen ein "Paradies" gewiss ist, dazu profitiert der gesamte Clan davon, mit den besten Aussichten ebenfalls dahin zu gelangen, nur ohne Bluttat.
Jeder vierte Muslim bekennt sich inzwischen zu einem radikalen Islam. Die schweigende Mehrheit gilt uns dann als friedlich.

Wer schweigt stimmt zu.


9
 
 7.Oktober1571 25. Juli 2016 
 

Aber was sollen die Medien denn tun?

Jetzt haben sie mit depressic oder psychisch krank einen Ausweg aus ihrem Dilemma gefunden. Über kriminelle Flüchtlinge darf nicht gesprochen oder geschrieben werden. Flüchtlinge sind auch keine Moslems, die islamistische Gewalttaten begehen. Der Islam ist doch eine Religion wie jede andere auch. Was können die türkischen Demonstranten dafür, das Christen die Marienkirche genau in ihren Weg gebaut haben. Also bitte merken für jedes zukünftige Attentat: es ist immer ein Amoklauf eines oder mehrerer psychisch gestörter Täter, die nur rein zufällig auch Muslime sind. Im Zweifelsfall sind die Christen schuld, die Asylbewerber nicht gut und politisch korrekt behandelt, gepflegt und unterstützt haben. Was wäre wenn Töchter unseres höheren Klerus (die es augenscheinlich nicht geben kann) und unserer Politiker an Silvester oder in einem Freibad Betroffene wären.


8
 
 Chris2 25. Juli 2016 
 

Wissen die denn nicht,

dass "depressiv" bzw. "psychisch krank" schon lange eine Chiffre für die Herkunft aus einem bestimmten Kulturkreis ist (z.B. seinerzeit im Fall des Kreuzzerstörers und Passantenbewerfers am Sendlinger Tor in München)? Immerhin sollten das jetzt auch viele Bürger mitbekommen haben...


7
 
 maryellen 25. Juli 2016 
 

Nennen wir doch die Dinge beim Namen

Sehr guter Artikel, stimme hier 100 % zu.
Es stoert auch mich ganz gewaltig, dass bei fast jeder terroristischen Untat ein Zusammenhang mit Depressionen hergestellt wird.
Und das von vollkommen unqualifizierten Leuten, weil man diese Verbrechen aus diversen Gruenden relativieren will.

Menschen, die tatsaechlich an Depressionen leiden, werden dadurch stigmatisiert und als gefaehrlich eingestuft. Das ist falsch und sehr unfair.

Vielleicht sollte man eine neue Designation von Geisteskrankheit erfinden fuer terroristische Verbrechen, die von Wut und Hass motiviert sind?
Solche Untaten als Uebel zu bezeichnen ist auch nicht mehr politisch korrekt, da muss eine Geisteskrankeit her.
Wenn man die Dinge nicht mehr beim Namen nennen kann und darf, hat man bereits ein Problem.


8
 
 GerogBer 25. Juli 2016 

Es mag ja sein,

dass Depressionen nicht unweigerlich zur Gewaltbereitschaft führen, aber zur Unberechenbarkeit allemal.


2
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Gewalt

  1. "Für Glauben gestorben": In Spanien getöteter Mesner beigesetzt
  2. Kirchen in Nigeria beklagen zunehmende Gewalt gegen Christen
  3. USA: Lektorin wurde in Kathedrale nach der Lesung zweimal ins Gesicht geschlagen
  4. Bereitet die Antifa Anschläge auf Polizisten vor?
  5. Nigeria: Erzbischof Kaigama prangert sexuelle Gewalt gegen Frauen an
  6. „Überwiegend migrantische Jugendliche, Heranwachsende, Erwachsene“
  7. Ismail Tipi: „Ich schäme mich für das, was in Stuttgart passiert ist“
  8. Stuttgarter Dekan: "Was für Affen!"
  9. Boris Palmer: „@Stuttgarter Partyszene“
  10. Bekennerschreiben zum Anschlag auf Tübinger Freikirche aufgetaucht







Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  4. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  5. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  6. Der Teufel sitzt im Detail
  7. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  8. "Ich verzeihe dir, du bist mein Sohn. Ich liebe dich und werde immer für dich beten"
  9. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  10. Frankreich: „Inzwischen bedeutet Katholizismus, seinen Glauben erklären zu können“
  11. Taylor sei mit Euch
  12. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  13. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  14. Krakau: Einleitung des Seligsprechungsprozesses der mit 25-Jahren ermordeten Helena Kmieć
  15. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz