Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Das Leben des Menschen ist schutzwürdig oder doch nicht?
  3. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  4. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  5. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?
  6. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  7. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  8. Erzbistum Hamburg verliert 2023 Millionen Euro durch Mitgliederschwund
  9. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  10. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  11. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  12. ,Besorgniserregend': Neue Studie über muslimische Schüler
  13. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  14. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  15. Taylor sei mit Euch

Untergetaucht im Licht – Leseprobe 3

26. Juli 2016 in Buchtipp, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Leseprobe 3 aus dem Buch „Untergetaucht im Licht - Warum ich alles riskierte, um den Islam zu verlassen und Jesus zu folgen“ von Rifqa Bary


Neue Schule. Neue Kämpfe. Alte Geschichten. Alte Unterdrückung. All die Regeln, die die Moschee mir auferlegte, führten in Kombination mit dem Minenfeld der Misshandlungen, die sie bei uns zu Hause auslösten – und die jederzeit ohne Vorwarnung über mich hereinbrechen konnten –, dazu, dass ich den Islam insgeheim zu hinterfragen begann. Im Kleinen hinterfragte ich ihn allerdings schon länger oder versuchte es zumindest, denn ich war fasziniert von einem Gott, der irgendwie weniger grimmig, dem menschlichen Fühlen gegenüber weniger gleichgültig und leichter zufriedenzustellen war, der anders war als unserer.

War Gott womöglich eher so wie die liebevolle, gütige Gegenwart, die ich als Kind damals in unserem Garten in Sri Lanka erfahren hatte? Gewaltig und stark, ja, das schon, aber auch barmherzig und anteilnehmend? Hoch und erhaben und doch bereit, zu mir in Beziehung zu treten? Keine lastende, bedrohliche Forderung, sondern ein vertrauter Freund, wie man ihn sich wünscht?

Vielleicht war es auch etwas verschroben, dass ich all diese Tagträume und Fragen mit mir herumtrug, ich weiß es nicht. Mir war aufgefallen, dass ich – und je älter ich wurde, desto mehr – wissbegieriger war als die meisten Kinder in meinem Alter. Ich wollte etwas über das Warum hinter dem Was erfahren. Ich hatte das Gefühl, dass die Menschen mit dem brennenden Wunsch erschaffen worden waren, für etwas zu leben, das größer ist als sie selbst. Der Islam gab mir nur ein Gefühl der Leere und Haltlosigkeit. Er nahm und nahm und nahm, aber gab nur selten etwas zurück. Er zwang mich, Dinge zu tun, aber er ließ mich nichts werden – zumindest nichts, was ich gern sein wollte. Warum? Warum musste das so sein?


Natürlich konnte ich mit niemandem über diese Dinge sprechen, denn den Koran oder den Islam infrage zu stellen, ist verboten und gehört zu dem Schändlichsten, was ein Muslim tun kann. Doch meine Familie merkte allmählich, dass ich die täglichen islamischen Praktiken zu vernachlässigen begann. Sie waren mir wirklich gleichgültig geworden. Die Misshandlungen bei uns zu Hause waren derart eskaliert, dass ich echten Hass gegenüber meiner Familie empfand. Immer häufiger kam es zu physischen Auseinandersetzungen mit meinem älteren Bruder. Ich fühlte mich so klein, so schwach, so wehrlos. Doch obwohl ich auch körperlich litt, waren die Schmerzen in meinem Inneren schlimmer.

Ich verabscheute mein Leben. Die Depression umgab mich wie eine dunkle Wolke. Als Zwölfjährige sah ich manchmal tagsüber aus dem Fenster, sah die Autos auf der Straße vorbeifahren und dachte verzweifelt: Wenn das alles ist, was das Leben zu bieten hat, dann will ich nicht mehr leben. Vielleicht wäre es besser, zu sterben.

Um meine Qualen zu erleichtern, begann ich, mich mit Rasierklingen selbst zu verletzen. Ich ritzte mir die Handgelenke und dachte dabei, wie sehr ich meine Familie hasste, wie sehr ich die Schule hasste, wie sehr ich das Leben hasste, das ich führte, wie sehr ich … hasste. Dieser physische Schmerz, den ich mir selbst zufügte, war leichter zu ertragen als das ständige Leid in meinem Inneren.

Ich wollte mehr. Ich wollte raus. Ich wollte Antworten. Ich wollte die Wahrheit finden. Ich war es leid, mich still zu verhalten, einfach dazusitzen und alles hinzunehmen, zu tun, was immer sie sagten, zu sein, was immer sie von mir verlangten, rückwärts zu taumeln, wann immer sie Lust hatten, mich ohne Grund zu schlagen, zu ohrfeigen oder zu demütigen. Ich wollte ausrasten. Ich wollte schreien. Ich wollte Freiheit im vollen Wortsinn, in jedwedem Wortsinn: Wahlfreiheit, Freiheit von Schmerz, Freiheit von einem sterilen, kontrollsüchtigen System, das mir jeden Gedanken vorschrieb, ohne danach zu fragen, wer ich war. Ich wollte die Erfahrung machen, dass jemand, irgendjemand, meine Schreie hörte. Ich wollte es und ich wünschte mir jemanden, der mich beachtete. Und wenn sie das nicht taten und nicht tun würden, wenn ich niemanden fand, der sich meiner annahm, dann war ich fertig. Fertig mit dem Leben. Ich meinte es ernst.

Ich war erst zwölf Jahre alt und doch schon entzweigerissen. Und eines Nachts, als ich allein in meinem Schlafzimmer war, als ich wieder einmal geschlagen worden war und der Schmerz durch meinen Körper pulsierte, als ich wieder einmal darum rang, der Versuchung meiner selbstmörderischen Gedanken nicht zu erliegen, sackte ich mit tränenüberströmtem Gesicht auf dem Boden zusammen. Der Schrei in meinem Inneren gerann zur Blasphemie, und obwohl mir dabei unwillkürlich ein Schauder der Scham über den Rücken kroch, legte ich all das, was aus meinem Leben geworden war und wurde und was ich nicht länger unterdrücken konnte, in diesen einen Augenblick hinein. In einem einzigen qualvollen Crescendo brach es aus mir heraus, während ich spürte, wie sich der raue Teppich in meine Knie grub. Da ich keinen anderen Ort hatte, an den ich mich mit meinen Gedanken wenden konnte, sah ich zum Himmel empor und flehte: „Gott! Wenn es Dich gibt, wenn Du real bist – bitte! ‒, verbirg Dich nicht länger vor mir! Es ist mir gleich, ob Du Allah, Buddha oder Jesus bist, wer immer Du bist: Zeige Dich! Denn wenn Du die Wahrheit bist, dann werde ich Dir mein Leben hingeben. Ich werde Dir folgen – was es auch koste. Ich werde es tun!“

kath.net-Buchtipp
Untergetaucht im Licht - Warum ich alles riskierte, um den Islam zu verlassen und Jesus zu folgen
Von Rifqa Bary
Gebunden, 288 Seiten
2016 Media Maria
ISBN 978-3-9454011-8-7
Preis 19.50 EUR

Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern:

- Link zum kathShop

- Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus:

Für Bestellungen aus Österreich und Deutschland: [email protected]

Für Bestellungen aus der Schweiz: [email protected]
Alle Bücher und Medien können direkt bei KATH.NET in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus (Auslieferung Österreich und Deutschland) und dem RAPHAEL Buchversand (Auslieferung Schweiz) bestellt werden. Es werden die anteiligen Portokosten dazugerechnet. Die Bestellungen werden in den jeweiligen Ländern (A, D, CH) aufgegeben, dadurch entstehen nur Inlandsportokosten.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Islam

  1. Nur jeder vierte britische Muslim glaubt, dass die Hamas die Gräueltaten vom 7.10. begangen hat
  2. Evangelische Allianz lädt während des Ramadan zum besonderen Gebet für Muslime ein
  3. Die Flüchtlingspolitik ist auf breiter Front gescheitert - Neue Islamstaaten ante portas?
  4. Hamas-Irrsinn: "Werden Rom, dann ganz Europa, die Welt erobern"
  5. Deutschland: Zunahme muslimischer Schüler
  6. CDU-Chef Merz gegen Flüchtlinge aus Gaza: "Wir haben genug antisemitische junge Männer im Land"
  7. Islamisten-Angriff - Bewegende Trauerfeier für erstochenen Lehrer und Katholiken in Frankreich
  8. "Wir müssen leider auch über den Islam reden. Wäre er eine wirkliche Religion des Friedens...."
  9. Frankreich: Kommt Einheitskleidung in Schulen auf Antwort auf islamische Abayas?
  10. Islamistischer Machetenangriff in spanischer Kirche: Mesner tot







Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  4. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  5. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  6. "Ich verzeihe dir, du bist mein Sohn. Ich liebe dich und werde immer für dich beten"
  7. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  8. Taylor sei mit Euch
  9. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  10. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  11. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  12. Krakau: Einleitung des Seligsprechungsprozesses der mit 25-Jahren ermordeten Helena Kmieć
  13. US-Präsident Biden macht Kreuzzeichen bei Pro-Abtreibungskundgebung
  14. Papst: Pius VII. leitete die Kirche mithilfe seiner Unterwäsche
  15. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz