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'Luxusmieze' als Vorbild!

13. Juni 2016 in Spirituelles, 6 Lesermeinungen
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Die Luxusmieze als Beispiel für den Frommen: Jesus erteilt uns allen eine Lektion, denn er ist nicht der Kumpel, dem man wohlwollend die Schulter tätschelt, nein, er hat Anspruch auf Ehr-furchtsbezeugung - Gedanken von Wilhelm Imkamp


Linz (kath.net)
Auch Zeitungen, die sich selbst gerne „Qualitätsjournalismus“ bescheinigen, kommen wenigstens unter den Rubriken „Aus aller Welt“, „Vermischtes“ oder „Panorama“ nicht ohne sie aus: die Luxusmiezen, die „Teppich“- und/oder „Boxenluder“! Wer mehr von ihnen wissen und vor allem sehen möchte, dem steht eine Fülle von bunten Blättern zur Verfügung. Luxusmiezen, Luder und Schlampen erregen immer das Interesse, lassen viele von uns neidisch werden und vermitteln gleichzeitig das Gefühl, doch viel, viel besser zu sein.

Auch die Evangelien scheinen ohne eine Luxusmieze nicht auszukommen: Jesus ist eingeladen, höchst offiziell bei einem Vertreter der etablierten, religiösen Leitungsebene und er folgt der Einladung. Jetzt beginnt der Auftritt „Luxusmieze“. Auch wenn Lukas ihren Namen hier diskret verschweigt, dürfen wir in der Tradition der katholischen Schriftauslegung seit Papst Gregor dem Großen sie mit Maria Magdalena, der Schwester des Lazarus (Lk, 10, 38ff), der großen Sünderin (Lk, 8,2), die wir auch bei einem anderen gesellschaftlichen Ereignis, nämlich im Hause Simons des Aussätzigen finden (Mk. 14,3 ff.), identifizieren!


Die Frau gilt wegen ihres Lebenswandels, der sich wohl nicht im Verborgenen abspielte, als Sünderin. So wie sich diese Frau um die öffentliche Meinung über ihren Lebenswandel hinweggesetzt hat, so scheut sie auch jetzt nicht die Öffentlichkeit: Sie hat öffentlich gesündigt und sie bereut eindringlich und auch öffentlich. Hier läuft keine Show zur Melodie „Ein paar Tränen werd ich weinen um dich“, hier bereut eine Frau öffentlich ihr verfehltes Leben, sie tut das mit den Mitteln, die in diesem Leben eine gewisse Rolle gespielt haben mögen, ihren prächtigen langen Haaren, die so manchen Kirchenvater zu reizvollen Spekulationen veranlasste und einer Körperlotion im Alabaster-Luxusdesign. Diese Körperlotion war wirklich Luxus pur, bei einem solchen Alabasterfläschen geht es um einen Wert von mindestens 300 Denaren (MK 14,3-9), etwa dem Jahresgehalt eines römischen Legionärs. Jesus wehrt sich gegen diese Luxusbehandlung seiner Füße nicht, im Gegenteil, er stellt die öffentliche Sünderin in ihrem Verhalten dem „frommen“ Gastgeber als Beispiel hin, denn der hatte seinen Gast unhöflich und protokollarisch nicht korrekt behandelt. Diesen Defekt hebt die Sünderin durch ihr Verhalten auf, Jesus zeigt sich hier also durchaus „protokoll-bewusst“. Er übersieht schlechte Manieren und die sich in ihnen ausdrückende Grundhaltung nicht. Das Verhalten der öffentlichen Sünderin überbietet die üblichen Höflichkeitsformen und ist deswegen nicht nur Zeichen tätiger Reue, sondern auch ein offenes und öffentliches Glaubensbekenntnis, von Jesus selbst bestätigt: „Dein Glaube hat dir geholfen“!

Die Luxusmieze als Beispiel für den Frommen: Jesus erteilt uns allen eine Lektion, denn er ist nicht der Kumpel, dem man wohlwollend die Schulter tätschelt, nein, er hat Anspruch auf Ehr-furchtsbezeugung. Der Herr über Leben und Tod löst die Sünden, wenn Reue vorliegt. Der Reue aus Liebe folgt die Verzeihung aus Liebe: Unser Evangelium zeigt so „Liebe als Bedingung und als Folge der Vergebung“ (Klaus Berger).

Die Botschaft des heutigen Evangeliums wäre angekommen, wenn wir bei der Begegnung mit den „Luxusmiezen“ der Gegenwart, die die Medien so überreich bevölkern, an Maria Magdalena denken würden. Wenn Sie in dieser Woche in einem Wartezimmer in den Fachblättern für Luxusmiezen, Ludern und Schlampen blättern, dann vergessen Sie die „Luxusmieze“ vom Sonntagsevangelium nicht!


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Lesermeinungen

 Selene 14. Juni 2016 
 

@WoNE

Wie es sich mit den diversen Mariengestalten verhält, ist, meines Wissens nach, nicht ganz klar.

Klar dürfte aber inzwischen sein, dass Maria Magdalena nicht identisch ist mit der besagten Sünderin und diese auch nicht unbedingt eine Prostituierte gewesen sein muss, weil es ja auch noch andere (schwere) Sünden gibt.


1
 
 WoNe 14. Juni 2016 
 

Eine Frage an die Kundigen

Ich mag auch diesen Predigttext von Prälat Imkamp sehr. Dabei stört mich seine "Wortwahl" nicht im geringsten, sondern ich würde diese als bodenständig und deutlich bezeichnen. Vielen Dank also für die Veröffentlichung des Textes!

Eine Frage an die Kundigen:
Gerade mit der Auseinanderhaltung der Frauengestalten im NT habe ich immer Probleme. Wie verhält es sich nun? Ist Maria von Bethanien (also die Schwester des Lazarus und der Martha) identisch mit der Maria Magdalena? Oder sogar noch mit anderen Frauengestalten wie der besagten Dirne?

@Stiller
Im Matthäusevangelium taucht im Stammbaum Jesu die Kanaaiterin Rahab auf, von der im Buch Josua (2. Kap.) geschrieben steht, dass sie eine Hure gewesen sei. Sie versteckt die beiden Kundschafter Israels vor deren Verfolgern und hilft somit bei der Umsetzung der Verheißung Gottes, nämlich der Eroberung Kanaans durch die Israeliten.
Rahab ist sowohl Vorfahrin Jesu als auch König Davids. (Und das ist auch gut so!)


0
 
 Ehrmann 14. Juni 2016 

Ist es nötig, dieses Wort zu gebrauchen?

Auch wenn man noch so Niedriges ausdrücken will - und kein Mensch sollte so gesehen werden, auch nicht im jeweils männlichen Pendant (das es gibt)-ist es nicht nötig, so zu schreiben- ich will das Wort nicht wiederholen, das sogar das genannte Tier schmäht Es entsprichte dem Bild - mit ähnlicher Intention- in der Wiener Kirchenzeitung, das das entstellte Gesicht eines Wesens zeigt, wie ich es nur aus der Regenbogenparade kenne und das wahrscheinlich nicht weiblichen Ursprungs ist. Wie auch immer - mit der Sünderin des Evangeliums hat das alles erst recht nichts zu tun - denn die hat geweint und die ehrliche Absicht ausgedrückt, ihr Leben zu ändern. Was zu bedenken ist, ist die Tatsache, daß es unter diesen Menschen, die heute allgemein garnicht so verachtet sind, nicht wenige gibt, die ebenfalls ihre Position verlassen und "aussteigen" wollen - die aber nicht durch ihre Mitmenschen, sondern durch ihre "Partner" ("Beschützer") daran gehindert werden - bis zur Bedrohung ihres Lebens.


10
 
 queenie 14. Juni 2016 
 

Luxusmieze

Ausdruck gefällt mir nicht und klingt überheblich und abwertend.


13
 
 Stiller 13. Juni 2016 
 

Ich mag die Predigten des Herrn Prälaten Imkamp

- eigentlich.

Ich finde auch diese lesenswert, nachdenkenswert und durchaus meine Gedanken erweiternd.

Die von Prälat Imkamp im 2. Absatz vorgenommene Gleichsetzung der Maria Magdalena mit der Sünderin oder auch Luxusmietze, wie er sie nennt, entspricht keineswegs aktuellem thepologischem Denken. Schon im Stundenbuch (Brevier) von 1978 wurde diese Gleichsetzung verworfen.
Papst Gregor I. setzte M.M wohl in einer Predigt gleich mit der Person der Sünderin (Lk 7,36-50). Tatsächlich wird sie namentlich in Lk 8,2 genannt und dass aus ihr 7 Dämonen auf Geheiß Jesu geflohen seien.
Die Salbung durch die Sünderin und das Sitzen der Maria von Bethanien zu Jesu Füßen führte dann zu weiteren in die Tradition eingegangenen Gleichsetzungen.

Man sollte diese aber meiden.
So pikant es gewesen sein mag, eine Prostituierte im Heiligenkalender zu haben, so weit weg ist dieses - zumal nach der Richtigstellung durch den Vatikan im Brevier.


6
 
 resistance 13. Juni 2016 
 

Der Prälat lässt mich etwas ratlos zurück. Where is the Beef?
Wenn ich beim Zahnarzt sitze und lese, wie Hillariy Hilton wieder einen Neuen hat werde ich beten: Für das Seelenheil der Hilton-Mieze und die gute Hand meines Zahnarztes.


3
 

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