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Irakischer Erzbischof: "Westen soll endlich Christen aufnehmen"

23. Mai 2016 in Weltkirche, 8 Lesermeinungen
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Erzbischof Moshe von Mossul im "Kathpress"-Interview: "Ich garantiere für meine syrisch-katholischen Leute, dass sie nach dem Krieg wieder in ihre Heimat zurückkehren"


Erbil-Wien (kath.net/KAP) Heftige Kritik am Westen hat einmal mehr der syrisch-katholische Erzbischof Yohanna Boutros Moshe von Mossul geäußert. Der Westen lasse die schwer bedrängten Christen im Irak im Stich, so der Erzbischof im "Kathpress"-Interview: "Warum tun jene Länder, die angeblich die Menschenrechte so hoch halten, so wenig für uns?"

Moshe appellierte an die westlichen Länder, gezielt Christen aufnehmen, "und zwar alle gemeinsam, konzentriert". Das wäre jedoch nur eine vorübergehende Maßnahme für die Zeit, solange im Irak Krieg herrscht. "Ich garantiere für meine syrisch-katholischen Leute, dass sie nach dem Krieg wieder in ihre Heimat zurückkehren", sagte der Erzbischof wörtlich.

Vor dem Einmarsch der USA und ihrer Verbündeten und dem Sturz von Saddam Hussein im Jahr 2003 lebten im Irak noch bis zu 1,4 Millionen Christen, jetzt sind es im gesamten Land nicht einmal mehr 300.000. Im Nordirak leben aktuell noch rund 150.000 Christen, weit über die Hälfte davon Binnenflüchtlinge. Das letzte große christliche Flüchtlingsdrama fand im Sommer 2014 statt, als die Terrormiliz IS die nordirakische Stadt Mossul und die gesamte Ninive-Ebene überrannte. 120.000 Christen und Jesiden waren 2014 innerhalb weniger Stunden und Tage in die sicheren Kurdengebiete geflüchtet. Rund die Hälfte dieser Flüchtlinge gehört der syrisch-katholischen Kirche an.


Moshe hatte seinen Bischofssitz in Mossul und musste mit den letzten Christen die Stadt verlassen, ging dann kurz nach Karakosch, und nachdem auch diese Stadt fiel nach Erbil, der Hauptstadt der autonomen Kurdenregion im Nordirak. In Mossul und den anderen einstmals stark christlichen Städten und Dörfern der Ninive-Ebene gebe es keine Christen mehr, so der Erzbischof.

Früher lebten allein bis zu 55.000 syrisch-katholische Christen in Mossul und den Städten und Dörfern der Ninive-Ebene. Nun seien alle weg. "Zuerst waren unsere Gläubigen in 57 Lagern in ganz Kurdistan verstreut, inzwischen leben fast alle in und rund um Erbil in verschiedenen Camps. Wir versuchen sie zusammenzuhalten", berichtete der Erzbischof.

Die Christen hätten jegliches Vertrauen in die Muslime verloren, denn nicht nur die eigentlich wenigen IS-Terroristen, sondern vor allem auch viele muslimische Nachbarn hätten sich an der Christenverfolgung beteiligt. Moshe: "In der Ninive-Ebene waren unsere christlichen Dörfer von rund 120 muslimischen Dörfern umgeben. Wir haben immer in guter Nachbarschaft gelebt. Und dann, als der IS kam, haben sie uns ausgeplündert und vertrieben. Nicht alle, aber viele. Das sitzt tief und schmerzt. Ich kann nicht anders, als diese Muslime als Verräter zu bezeichnen."

Die Menschen wollten zurück in ihre Dörfer und Städte. "Aber wir brauchen internationale militärische Hilfe, damit es genügend Sicherheit gibt. Der irakischen Regierung vertrauen wir längst nicht mehr", so der Erzbischof. Zudem brauche es internationale finanzielle Hilfe, "weil alles zerstört ist".

Zur Frage, ob es im Irak jemals wieder ein friedliches Zusammenleben zwischen Christen und Muslimen geben könne, meinte der Erzbischof, dass er die Gläubigen immer wieder zur Versöhnung und Vergebung und zu Rückkehr in ihre Heimat aufrufe, sobald dies möglich sein werde.

Copyright 2016 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten



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Lesermeinungen

 Theobald 24. Mai 2016 
 

@Lorger

das "Gute Tun", das hier gemeint ist, ist aber nicht mit der Hilfe in Not gleichzusetzen. Wie wir da handeln sollen, sagt uns Jesus im Gleichnis vom Barmherzigen Samariter!
(oder hat Mutter teresa was falsch verstanden?)

Das unterscheidet ja gerade Christen von Muslimen...


0
 
 Agnostikath 24. Mai 2016 
 

@Lorger und @Helena_WW: Wir sind eine säkulare Demokratie!

@Lorger: Schön, dass Sie ein religiöses Buch zitieren. Erklären Sie mir doch bitte: Inwiefern soll das bindend sein für den Staat? Ich bin sicher, würde ich suchen fände auch einen religiösen Text, nach welchem Veganer bevorzugt werden müssen.
@Helena_WW: Ich sehe die Entwicklung in der Türkei derzeit auch kritisch, aber man muss zumindest zugestehen: Sie nehmen (bei etwa gleicher Bevölkerungszahl aber weit schwächerer Wirtschaft) mehr Flüchtlinge auf, als wir. Und sicher vielmehr als die Osteuropäer. Polen hingegen, die 2500 Soldaten für die "Koalition der Willigen" im Irak stellten, wollen niemanden aufnehmen.

Und auch rein praktisch ist (statistisch) die Unterstützung für Christen, insbesondere christliche Frauen, unter den Asylbewerbern und Migranten deutlich besser, als für einen 20 - 30 jährigen, männlichen Sunniten.
Angefange mit: weibliche Flüchtlinge sind willkommener, als männliche. "kirchenasyl" (ein Rechtsbruch!) wird toleriert.


0
 
 Lorger 23. Mai 2016 
 

Die Christen sind

bei der Hilfe zu bevorzugen. Sosteht es ja auch schon im NT. In Gal. 6,10 heisst es: "Deshalb wollen wir, solange wir noch Zeit haben, allen Menschen Gutes tun, besonders aber denen, die mit uns im Glauben verbunden sind."


5
 
 Helena_WW 23. Mai 2016 
 

@treuesKreuz : Wie werden Muslime in einem Muslimischen Land behandelt, wie Christen ?

Was wiederfuhr den Christen in Mossul, wie ergeht es ihnen aktuell? Wer nimmt sich ihrer an?
Wie ist das auch bei dem EU Kandidaten Türkei.
Wie werden Muslime von muslimischen Mitarbeitern und MitAlsybegehrenden in deutschen Flüchtlingsheimen bevorzugt behandelt und was wiederfährt hingegen Christen, die um Asyl bitten?
Informieren sie sich bitte @treueskreuz.


5
 
 treuesKreuz 23. Mai 2016 
 

@Helena_WW

In meinem Beispiel bin ich davon ausgegangen, dass alle das selbe Leid teilen und sich in der selben Notlage befinden. Zu behaupten ein Christ hätte größere Not als ein Jeside oder Muslime wäre sehr naiv. Wenn ein Krankenhaus weggebombt wurde, haben alle keinen Zugang zu Medizin.


1
 
 Helena_WW 23. Mai 2016 
 

@treuesKreuz: der Notfallarzt unterscheidet sehr wohl nach größter Not

Stellen sie @treuesKreuz sich vor wir wären beide eines von vielen Unfallopfern bei einem größeren Unglück. Ich hätte mir nur den Arm gebrochen, Schürfwunden, Prellungen etc, könnte mich aber sehr wohl selber zur nächstgelegenen schlichten Krankenstation begeben und dies dort behandeln lassen, bei ihnen hingen gings um schwerste Verletzungen, um Leben und Tod, um die sich der Notzarzt intensiv sofort kümmern muss und sie transportfähig für eine Spezialklinik schaffen. Und wie würden sie es dann empfinden, wenn zusätzlich noch welche den Notfallarzt als gezielte Störer, die gar keine Unfallopfer sind, behindern würden den auf Leben und Tod Hilfsbedürftigsten zu helfen?


8
 
 treuesKreuz 23. Mai 2016 
 

Darf man unterscheiden?

Darf man bei humanitärer Hilfe unterscheiden oder bevorzugen? Es ist ja nicht so, dass Europa christliche Flüchtlinge ausschließe. Eine Bevorzugung wäre aber falsch. Genau so darf ein Arzt niemanden bevorzugt helfen. Jeder der Hilfe benötigt ist gleich.


3
 
 Theobald 23. Mai 2016 
 

Spannend

Das ist jetzt spannend: wir haben hier einen Erzbischof, der den Westen dringend bittet, Christen aufzunehmen - und vor ein, zwei Wochen hat ein Syrischer Erzbischof den Westen dringend davor gewarnt Christen aufzunehmen, weil das alte christliche Kulturland dadurch ausblute (sinngemäß).
Das zeigt, WIE verfahren und komplex die Situation im Nahen Osten ist. Einfache und schnelle Lösungen sind eine Illusion. Und diese Hilflosigkeit tut weh.


4
 

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