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Wenn man alle Hühneraugen zudrückt...

13. Mai 2016 in Kommentar, 1 Lesermeinung
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Wie über zwei ähnliche Projekte in der Diözese Linz bzw. Erzbistum Vaduz ganz unterschiedlich berichtet wird. Ein kath.net-Kommentar von Johannes Graf


Vaduz/Linz (kath.net/jg)
Zwei Bistümer – zwei Baumaßnahmen in der Bischofskirche. In der Kathedrale des Erzbistums Vaduz werden drei Gräber für die Erzbischöfe eingebaut. Die Kostenschätzung beläuft sich auf ungefähr 118.000 Euro betragen. Im Dom zu Linz wird der Altarraum umgestaltet, was etwa 950.000 Euro kosten wird. Über welche Maßnahme wird kritisch berichtet? Richtig – über die im Erzbistum Vaduz, obwohl beide Vorhaben Gegner haben.

An den genannten Beispielen wird sichtbar, wie unterschiedlich über ähnliche Maßnahmen berichtet wird, wenn sie in „konservativen“ beziehungsweise „liberalen“ Diözesen durchgeführt werden. Mir geht es hier ausdrücklich nicht um die Beurteilung der beiden Bauprojekte an sich, sondern um die mediale Berichterstattung darüber.

In der Zeitung Ostschweiz am Sonntag klingt alles noch relativ harmlos, obwohl auch hier eine deutliche Schlagseite festzustellen ist. Schon im Titel heißt es: „Teures Bischofsgrab für Wolfgang Haas“. Der Artikel beginnt mit einem Zitat aus einem Leserbrief. Die Verfasserin bezeichnet die Errichtung des Grabes (eigentlich sind es drei Gräber, Anm.) um 130.000 Franken wörtlich als „Provokation“. Dann verweist sie auf andere „Fehler“ des Erzbischofs. Seine „ultrakonservative Politik“ sei für „die Spaltung der Gemeinde“ verantwortlich und „mit seiner rückwärtsgewandten Einstellung“ sorge er „seit Jahren für Spott aus dem Ausland“, schreibt sie.


Mit diesem Einstieg gibt der Redakteur gleich die Richtung vor, in der das folgende zu interpretieren ist: Der umstrittene, rückwärtsgewandte Erzbischof Haas, der das Fürstentum Liechtenstein dem internationalen Spott preisgibt, baut sich zu allem Überfluss auch noch eine teure Grabstätte.

Der Rest des Artikels ist erstaunlich gemäßigt. Zunächst stellt der Redakteur fest, dass die Reaktionen auf die Einrichtung der Grabkammern im Vergleich zu anderen Entscheidungen zurückhaltend waren. Dann erst bringt die Ostschweiz am Sonntag die Fakten: Der Gemeinderat von Vaduz hat dem Vorhaben einstimmig zugestimmt. Die Kosten übernimmt das Erzbistum. Die Errichtung der Gräber geschieht im Zusammenhang mit der Renovierung der Kirche St. Florin. Diese ist erst seit mit der Einrichtung des Erzbistums Vaduz im Jahr 1997 zur Kathedrale geworden. Laut einer kirchlichen Bestimmung haben Diözesanbischöfe das Recht, in ihrer Kathedrale bestattet zu werden.

Der Redakteur hätte den Artikel auch umgekehrt aufbauen und die wertenden Reaktionen erst nach den Fakten berichten können. Indem er die in diesem Fall negative Wertung zu Beginn bringt, legt er den Interpretationsrahmen fest, innerhalb dessen er die Tatsachen verstanden wissen will.

Der Zürcher Tages-Anzeiger nimmt sich dann kein Blatt mehr vor den Mund: „Luxusgrab für Erzbischof Haas – Über 100.000 Franken lässt sich der Erzbischof Wolfgang Haas sein Grab kosten“ lautet die Schlagzeile. Inhaltlich unterscheidet sich der Artikel kaum von dem in der Ostschweiz am Sonntag, der auch als Quelle angegeben wird. Im Artikel erfährt man dann, dass die Schlagzeile nicht ganz richtig ist, weil es sich um drei Gräber handelt und nicht nur um eines für Erzbischof Haas.

Schließlich bringt auch die deutsche Katholische Nachrichtenagentur (KNA) die Meldung, die spätestens damit den ganzen deutschsprachigen Raum erreicht. Auch die KNA zieht ihren Bericht von den Protesten her auf: „Kritik an Grab für Liechtensteiner Erzbischof Haas“ lautet ihre Schlagzeile.

Keiner der drei Artikel vergisst auf die Konflikte, die Erzbischof Haas seit seiner Zeit in Chur durchzustehen hat und die Proteste gegen seine Einsetzung in Vaduz. Die damit verbundene Erhebung der Kirche St. Florin zur Kathedrale wird zwar ebenfalls erwähnt, dass Wolfgang Haas als erster Erzbischof daher die Begräbnisstätten für sich und seine Nachfolger in der neuen Bischofskirche vorzusehen hat wird unterschlagen. Die dafür vorgesehenen 118.000 Euro scheinen angesichts des im Vergleich zu Deutschland oder Österreich deutlich höheren Preisniveaus in Liechtenstein nicht besonders viel zu sein. Die Gräber müssen außerdem architektonischen und statischen Vorgaben entsprechen, sodass man nicht nur auf die Kosten schauen darf.

Der geplante Umbau des Altarraumes im Linzer Dom, der in etwa das achtfache kosten soll und einen viel massiveren Eingriff in die Architektur des Domes bedeutet, hat hingegen kaum öffentliche Kritik erfahren. Über die Neugestaltung des Altarraumes im Linzer Dom wird neutral bis freundlich berichtet: „Neuer Altar für Linzer Dom“ (Tageszeitung Österreich), „Altarraum im Linzer Dom wird neu gestaltet“ (Oberösterreichische Nachrichten).

Mit diesem Projekt sind nicht alle in der Diözese einverstanden. Bereits zu Beginn gab es Kritik an dem Projekt, wie auf kath.net schon 2014 zu lesen war. In manchen Medien werden hier offenbar alle Hühneraugen zugedrückt.


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Lesermeinungen

 Hingerl 12. Mai 2016 

Wenn zei das gleiche tun...

Limburg - München...


6
 

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