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Wenn zwei das Gleiche tun

22. April 2016 in Kommentar, 13 Lesermeinungen
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Limburg und München: Man kann nicht den einen Fall gegen den anderen aufwiegen. Doch muss im Falle des Erzbistums München festgestellt werden, dass eine rege Kauf- und Baulust nicht geleugnet werden kann. Von Peter Winnemöller


Geseke (kath.net/Blog katholon/pw) Wenn zwei das Gleiche tun, dann ist das lange noch nicht gleich. Dies gilt jedenfalls uneingeschränkt in der öffentlichen Wahrnehmung. Wenn ein Bistum für den Bau resp. Umbau seines neuen Ordinariatsgebäudes 17,5 Millionen Euro mehr ausgibt als die ursprüngliche Planung vorsah, dann ist deutlich weniger als wenn ein Bischof für den Bau eines neuen Bischofshauses 2 Millionen (laut Prüfbericht der Kommission) zu viel ausgibt.

Wenn ein Bistum ein Gebäude für ein neues Ordinariat kauft, umbaut und dafür den sagenhaften Betrag von 145 Millionen Euro aufwendet, weil das repräsentative Gebäude in einer 1a- Lage in der Innenstadt von München gerade gut genug ist, dann ist das deutlich günstiger (für die veröffentlichte Meinung) als wenn ein Bischof in einer Provinzstadt, die zufällig Bistumsstadt geworden ist, 34 Millionen für ein bauliches Ensemble ausgibt, das recht bescheiden in den Domberg duckt.


Nun ist wahrlich nicht alles, was hinkt, gleich auch ein Vergleich. Man kann nicht den einen Fall gegen den anderen aufwiegen. Doch muss im Falle des Erzbistums München festgestellt werden, dass eine rege Kauf- und Baulust nicht geleugnet werden kann. Da wird mal schnell das Palais des Erzbischofs im Jahr 2012 für 8,7 Millionen renoviert. Man kauft sich ganz fix einen Palazzo in Rom. Das macht mal ganz fix (Kauf, Sanierung und Umbau) 15 Millionen. Und nun ein Ordinariat für 145 Millionen. Nebenbei wird der Freisinger Domberg umgestaltet. Gebäude, in denen bislang Teile des Ordinariats untergebracht waren, werden künftig auch saniert werden. Seit 2009 ist die Münchner Frauenkirche eine Dauerbaustelle. Kosten noch unbekannt.

Da kommt was zusammen und so manch ein Bischof wäre jetzt schon ein Protzbischof oder ähnliches. In München bleibt man entspannt. Da wird nichts passieren. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der zugleich auch Erzbischof von München und Freising ist, kann es sich leisten. Das gilt sowohl finanziell, denn es gab bei all den Ausgaben, die ja letztendlich als Investitionen die Bilanz eher aufpeppen, keine Proteste. Auch der Bistumshaushalt kommt kerngesund daher. Das gilt aber auch in Bezug auf die veröffentlichte Meinung. Der Kardinal in München versteht das Spiel mit den Gremien, den Medien und dem Mainstream. Man kann es schaffen, in einem barocken Adelspalais zu residieren und dabei die Armut zu predigen. Man kann es schaffen, den Papst der Armen zu beraten und dabei natürlich ohne Brokat und Spitze aufzutreten. Dabei lebt gerade Bayern von barocker Pracht, die wird im (wahl-)heimischen Gefilde dann auch gerne bedient. Da ist das Rochett des Kardinals dann auch schon mal aus geklöppelter Spitze. Gleiches gilt für Besuche in der westfälischen Heimat. Man gibt sich volkstümlich.

Bauen kann also nur der, der das Spiel der Balance zwischen Gremien, Medien und gesellschaftlichem Mainstream beherrscht. Dann darf es auch mal etwas mehr sein. Wer dieses Spiel nicht beherrscht, wer gegen den Stachel löckt und den gesellschaftlichen Mainstream herausfordert, stolpert über Geld, Bauten und Worte. Das sollte man wissen. Es ist auch nicht ganz ungeschickt, den Generalvikar den neuen Ordinariatsbau vorstellen und die Zahlen verkünden zu lassen. Dann kommt der Bischof damit öffentlich nicht in Berührung. Die Mitarbeiter im Ordinariat werden sich über ein schönes Gebäude mit modernen Möbeln und neuester Technik sicher freuen. Das sollte man ihnen gönnen.





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Lesermeinungen

 spotlight 27. April 2016 
 

@Athanasius 1957

Den Austausch aller Schalter und Steckdosen, den Koikarpfenteich, die Beschallung aller Räume, die beheizten Fußböden und andere teure Kapriolen stammen mit Sicherheit nicht von seinem Vorgänger. Ich kann diese Märchen, diese Legendenbildung und diese Frömmelei, nur weil es sich da um einen erzkonservativen Bischof handelt, nicht ertragen.


1
 
 Christin16 25. April 2016 

Nur mal eine Frage:

Was ist eigentlich aus dem kath. geführten Obdachlosenheim am Fuße des Dombergs in Freising geworden? Es hieß vor ein, zwei Jahren, dass es wegen fehlender 65.000 Euro Umbau- und Modernisierungskosten nicht weiter geführt sondern geschlossen werden müsste, da dafür leider kein Geld da sei.
Würde mich einfach mal interessieren, ob das Geld durch die Erzdiözese doch noch aufgebracht wurde. Oder wird das Gebäude für die Umgestaltung des Dombergs gebraucht? Aber die Diözesan-Gebäude liegen doch weiter oben, hinter dem Kardinal-Döpfner-Haus?
Ich bin Bayerin (im Exil) und habe nichts gegen ein wenig Barock. Aber wenn schon üppig, dann bitte auch für diejenigen, die es wirklich brauchen.


1
 
 rappix 23. April 2016 

Zweier Büros - ein kleiner Luxus - dem ich jedem gönne!

Danke für die Auskunft Lamartine!

Leider weiss ich immer noch nicht, wie viele Menschen in Limburg am Domberg ihrer Arbeit nachgehen.

Deshalb meine Frage nach den Kosten pro "Arbeitsplatz" in München und Limburg!

Zweier Büros sind heute Luxus. Grossraumbüros sind der Renner. Apropo Renner, es gibt Grossraumbüros, dort spurten die Angestellten um sich den besten Tätigkeits- oder Untätigkeitsplatz zu erreichen :-)! Denn jeden Tag darf Frau und Mann sich einen neuen Platz ergattern! Leider nicht die Chef's!

Klar hat es Vorteile wenn alle unter einem Dach ihrer Tätigkeiten nachgehen. Man kann sich besser austauschen, die Innerbetrieblich Kommunikation von Auge zu Auge wird verbessert.

Ach ja und die Gehweg zu den Meetingräumen, man verplempert auf dem Weg dorthin keine Zeit. Dafür kann aber mehr Zeit in den Meetingräumen verplemprt werden. Ob das dann Sinn macht überlasse ich jedem Kommentator.


3
 
 sommer 23. April 2016 
 

Bei Projekte gibt es genug

Aber für manche ist die Entscheidung vielleicht besser das Geld in Gebäude statt in Bedürftige oder Evangelisation zu stecken.

Her WM hat leider recht. Hier wird mit zweierlei Maß gemessen und Marx ist noch nicht mal der schlimmste Fall. Daneben sieht TVE "Vergehen" wie ein Schuljungenstreich aus.


2
 
 spotlight 23. April 2016 
 

Sie machen es sich zu einfach

wenn sie das Problem auf die Herren TVE und Marx in Ihrer Rolle als Bauherren reduzieren.
Selbstverständlich sind beide Projekte unangemessen. Immer weniger Gläubige brauchen nicht immer mehr Verwaltung.
Das wahre Problem ist die Überversorgung der Deutschen Kirche mit Geld, die wirklich nicht mehr weiss "wohin damit". Es gibt kein grösseres Übel als den Überfluss.


10
 
 spotlight 23. April 2016 
 

Nein Herr Winnemöller,

Sie vergleichen Äpfel und Birnen.


3
 
 Herbert Klupp 22. April 2016 
 

Wir wissen was los war

Ich habe keine Lust, jetzt das Münchner Bistum zu kritisieren wegen "überhöhter" Ausgaben. Auch in Limburg gab es im Prinzip keine oder nur vergleichsweise wenige "überhöhte Ausgaben". In keinem Fall geht es um die Bauten und die mehr oder weniger notwendigen Renovierungen. Es ging und geht darum, daß traditionelle Kräfte der Kirche mittels Medienkampagnen "fertig gemacht" werden sollen. Und es geht auch darum, daß die liberalen Kreise beglückt diese dreckigen medialen Verleumdungen bejubeln, weil in ihren Augen damit der Weg zu einer "anderen Kirche" geebnet wird.


8
 
 Willigis 22. April 2016 
 

München vs Limburg

Limburg stieß den Diözesan halt vor allen Dingen sauer auf, weil es für einen Mann gebaut worden war. Das Ordinariat in München ist halt eine Behörde, da mag das auch manchen ärgern, aber es reicht nicht für den großen Aufreger.

Nichts desto trotz: Das Ding in München ist in meinen Augen ziemlich häßlich geworden. Vielleicht hätte man da besser den Tebartz engagiert...


3
 
 athanasius1957 22. April 2016 
 

Limburg vs München

Wem war S.E. der Hochwürdigste Herr Bischof Tebartz-van Elst denn im Weg?

Soweit ich mich erinnern kann, hatte er ja dieses Desaster von seinem Vorgänger übernommen und wurde schließlich das Bauernopfer, weil irgend einer scharf auf den Posten oder einen anderen im Ringelspiel war.
Diejenigen, die diese Lawine medial losgetreten haben, haben ihren Lohn schon erhalten!!!!


9
 
 resistance 22. April 2016 
 

Mal Lücke, mal Lüge ...

Die Gleichungen "reich = böse" und "arm = gut" laufen in unseren Hirnen unterschwellig ab.
Berechtigte Kritik und Kollektivneid sind nicht immer zu trennen.
Ich bin wahrlich kein Vertreter von Begriffen wie "Protzbischof".
Dass Kardinal Marx solche Angriffe nicht zu erleiden haben wird, weist aber eindeutig nach, dass die Massenmedien Informationen bzw. Anschuldigungen nur zweckgebunden abgeben. Mal Lückenpresse, mal Lügenpresse?


17
 
 Krisi 22. April 2016 
 

Super Unterkünfte!

Das finde ich ein ganz prima Platz für alle ankommenden Flüchtlinge. Ich glaube Gott in Jesus Christus sagt genau solches seinen Nachfolgern. Müsste eine absolute Belebung bedeuten. Welch eine Ehre würde traumatischen Kindern solch eine Unterkunft bieten.


9
 
 Cremarius 22. April 2016 

Wer dem Zeitgeist huldigt, der wird geschont...

In der FAZ hat der Frankfurter Stadtdekan, nachdem sich die Wogen geglättet hatten, mehr oder minder zugegeben, dass es im Grunde nicht um den Bau gegangen sei, der sei nur der Vorwand gewesen... Der Bischof hätte einfach nicht zu Limburg gepasst... Limburger Enten...

In Poing wird übrigens eine Kirche neugebaut, für veranschlagte 15 Millionen Euro, obgleich die Gemeinde sagt, sie bräuchte eigentlich kein zweites Gotteshaus:

http://www.merkur.de/lokales/ebersberg/poing/halleluja-kirche-fast-millionen-euro-3326350.html

Von einer derartigen Spendierfreude können wir nur träumen...

Orte, die wegen des Braunkohleabbaus umgesiedelt werden, erhalten keinerlei Zuschüsse zu dem Neubau ihrer "sakralen Räume". Die Entschädigung für das alte Kirchengebäude muss reichen,- sonst Pech gehabt...

Wer dem Zeitgeist nach dem Munde redet, den lässt er wohl in Ruhe...

Ein toller Kommentar,- auf den Punkt gebracht. Doppelstandard.


24
 
 rappix 22. April 2016 

Bauen ist Teuer

Und wenn auf Sand gebaut wird, wird es noch teurer!

München kostete 145 Millionen gemäss diesem Beitrag. Meine Frage als nicht Münchner, wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verdienen in München ihr tägliches Brot, kurz gesagt Kosten pro Arbeitsplatz.

Wie viel kostete in Limburg ein "Arbeitsplatz"?


10
 

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