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'Ich verstehe auch die Völker, die eine gewisse Angst haben'

20. April 2016 in Interview, 44 Lesermeinungen
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Papstinterview beim Rückflug von der griechischen Insel Lesbos im Wortlaut: Was die Flüchtlingskinder gesehen haben, „ist zum Weinen“.


Vatikan (kath.net) Der Vatikan hat die offizielle deutsche Übersetzung der Transkription des Interviews veröffentlicht, das Papst Franziskus mitfliegenden Journalisten auf dem Rückflug von seinem Besuch auf der griechischen Insel Lesbos gegeben hatte. kath.net dokumentiert das Interview in voller Länge:

Pater Lombardi: Wir heißen den Heiligen Vater in unserer Mitte willkommen für ein Gespräch nach dieser kurzen, aber äußerst intensiven Reise. Ich lese noch einmal das Kommunikee vor, das Sie erhalten haben; falls nämlich jemand es auf seinem Telefon nicht hören oder empfangen konnte, hat er so den vollständigen Text. Der Papst möchte, dass der gesamte Inhalt klar ist:

„Der Papst möchte ein Zeichen der Aufnahmebereitschaft gegenüber den Flüchtlingen setzen, indem er drei Flüchtlingsfamilien aus Syrien – insgesamt zwölf Personen, davon sechs Minderjährige – in seinem Flugzeug nach Rom begleitet. Es handelt sich um Personen, die bereits vor dem Abkommen zwischen der Europäischen Union und der Türkei in den Lagern von Lesbos waren. Die Initiative des Papstes wurde durch Verhandlungen des Staatssekretariats mit den zuständigen griechischen und italienischen Behörden verwirklicht. Die Mitglieder der Familien sind alle Muslime. Zwei Familien kommen aus Damaskus und eine aus Deir ez-Zor, das in der besetzten Zone von Daesh liegt. Ihre Häuser sind bombardiert worden. Für die Aufnahme und den Unterhalt der Familien kommt der Vatikan auf. Zu Anfang wird die Gastfreundschaft durch die Comunità di Sant’Egidio gewährleistet.“

Jetzt geben wir gleich das Wort an unsere Kollegen und bitten, dass sie vor allem Fragen zur Reise stellen, auch wenn der Papst dann, wie wir wissen, uns gegenüber immer gesprächsbereit ist. Ines San Martin von Crux ist die Erste.

Papst Franziskus: Zu allererst möchte ich Ihnen danken für diesen Arbeitstag, der für mich zu gewaltig war, zu gewaltig… sicher auch für Sie. Bitte sehr, Frau San Martin…

Ines San Martin: Heiliger Vater, ich hoffe, Ihnen nicht lästig zu fallen, aber ich möchte zwei Fragen zu zwei verschiedenen Themen stellen. Die erste bezieht sich speziell auf die Reise. Diese Reise kommt nach dem Abkommen zwischen der Europäischen Union und der Türkei, das versucht, das Problem der Flüchtlinge in Griechenland zu lösen. Haben Sie den Eindruck, dass dieser Plan funktionieren kann, oder ist es ein politischer Schachzug, um Zeit zu gewinnen und zu sehen, was geschieht? Und die zweite Frage, wenn ich darf: Heute Morgen haben Sie den Präsidentschaftskandidaten der Vereinigten Staaten, Bernie Sanders, in Santa Marta getroffen. Ich möchte um einen Kommentar zu dieser Begegnung bitten und fragen, ob das Ihre Art ist, sich in die nordamerikanische Politik einzumischen.

Papst Franziskus: Nein, zuerst einmal: Es besteht keinerlei politische Spekulation, denn diese Abmachungen zwischen der Türkei und Griechenland kannte ich nicht genau. Ich habe etwas in den Zeitungen gesehen..., aber dies ist eine rein menschliche Sache [das bezieht sich auf die Initiative, eine Gruppe von Flüchtlingen aufzunehmen].

Es ist eine humanitäre Angelegenheit. Es war eine Eingebung, die genau vor einer Woche einem meiner Mitarbeiter kam, und ich habe sie unverzüglich, sofort akzeptiert, denn ich habe gesehen, dass es der Heilige Geist war, der dort sprach. Alles ist ordnungsgemäß abgewickelt worden: Sie kommen mit den Dokumenten; die drei Regierungen – der Vatikanstaat, die italienische Regierung und die griechische Regierung – haben alles untersucht, alles gesehen und das Visum gegeben. Sie werden vom Vatikan aufgenommen: Der Vatikan wird in Zusammenarbeit mit der Comunità di Sant‘Egidio für sie einen Arbeitsplatz suchen, wenn es einen gibt, oder für den Unterhalt sorgen… Sie sind Gäste des Vatikans und sie kommen zu den beiden syrischen Familien hinzu, die schon in den beiden vatikanischen Pfarreien aufgenommen wurden.

Zweitens: Heute Morgen, als ich hinausging, war da der Senator Sanders, der zu der Tagung der Stiftung Centesimus Annus gekommen war. Er wusste, dass ich zu jener Zeit herauskommen würde und hatte die Freundlichkeit, mich zu begrüßen. Ich habe ihn begrüßt, habe ihm und seiner Frau und einem anderen Ehepaar, das mit ihnen zusammen war, die Hand gereicht; sie wohnten in Santa Marta, denn außer den beiden teilnehmenden Präsidenten, die – glaube ich – in ihren Botschaften wohnten, waren alle Mitglieder [der Tagung] in Santa Marta. Und als ich herunterkam, hat er sich vorgestellt, hat gegrüßt, ein Handschlag, nichts weiter. Das ist gutes Benehmen; „gutes Benehmen“ nennt man das und nicht „sich einmischen in die Politik“. Und wenn jemand meint, zu grüßen sei ein Sich-Einmischen in die Politik,… dann empfehle ich ihm, sich nach einem Psychiater umzusehen! (Er lacht.)


Pater Lombardi: Die zweite Frage stellt Franca Giansoldati, die den Papst gut kennt und der Papst kennt sie gut…

Papst Franziskus: Aber sie muss sich auf Armenien vorbereiten…(Er lacht.)

Franca Giansoldati: Danke, Heiligkeit. Sie sprechen viel von „Aufnahme“, aber vielleicht zu wenig von „Integration“. Wenn man sieht, was zurzeit in Europa geschieht – besonders unter diesem enormen Zustrom von Einwanderern –, dann fällt auf, dass es viele Städte gibt, die unter Getto-Quartieren leiden… Bei alldem wird deutlich, dass die muslimischen Einwanderer diejenigen sind, denen es am schwersten fällt, sich mit unseren Werten, mit den westlichen Werten zu integrieren. So möchte ich Sie fragen: Wäre es für die Integrierung nicht vielleicht nützlicher, die Ankunft von nicht muslimischen Einwanderern zu bevorzugen? Und außerdem: Warum haben Sie heute mit dieser sehr schönen, sehr edlen Geste drei vollständig muslimische Familien bevorzugt?

Papst Franziskus: Ich habe nicht eine Wahl zwischen Christen und Muslimen getroffen. Diese drei Familien hatten ihre Papiere, ihre Dokumente in Ordnung, und so konnte man es tun. In der ersten Liste waren zum Beispiel zwei christliche Familien, deren Papiere aber nicht in Ordnung waren. Es ist kein Privileg. Alle zwölf sind Kinder Gottes; das „Privileg“ besteht darin, Kinder Gottes zu sein, das ist wahr. Zur Integration: Was Sie sagen, ist sehr klug. Ich danke Ihnen, dass Sie darüber gesprochen haben. Sie haben ein Wort gebraucht, das in unserer heutigen Nachkriegs-Kultur vergessen zu sein scheint… Es gibt heute die Gettos. Und einige der Terroristen, die Anschläge verübt haben – einige –, sind Kinder und Enkel von Personen, die bereits im Land, in Europa geboren sind.

Was ist da passiert? Es hat keine Integrationspolitik gegeben, und das ist für mich grundlegend; so sehr, dass Sie in dem Nachsynodalen Apostolischen Schreiben sehen – auch wenn das dort ein anderes Problem betrifft –, dass eine der drei pastoralen Dimensionen für Familien in Schwierigkeiten die Integrierung in das Leben der Kirche ist.

Europa muss heute diese Fähigkeit zu integrieren, die es immer hatte, wieder aufnehmen. Denn in Europa gab es den Durchzug der Normannen und so vieler Völker, und alle wurden integriert und haben seine Kultur bereichert. Ich glaube, wir brauchen eine Schulung und eine Erziehung zur Integrierung. Danke.

Elena Pinardi – European Broadcasting Union: Heiliger Vater, es wird von Verstärkung an den Grenzen verschiedener europäischer Länder gesprochen, von Kontrollen, sogar von einem Aufgebot größerer Truppenverbände entlang der Grenzen Europas. Ist das das Ende des Schengener Abkommens, das Ende vom europäischen Traum?

Papst Franziskus: Ich weiß es nicht. Ich verstehe die Regierungen, auch die Völker, die eine gewisse Angst haben. Das verstehe ich, und wir müssen bei der Aufgabe sehr verantwortlich handeln.

Ein Aspekt dieser Verantwortung ist dieser: wie wir uns zusammenfinden können, diese Menschen und wir. Ich habe immer gesagt, dass Mauern bauen keine Lösung ist: Eine davon haben wir im vergangenen Jahrhundert fallen sehen. Das führt zu nichts. Wir müssen Brücken bauen. Doch die Brücken müssen auf kluge Weise gebaut werden, mit dem Dialog, mit der Integrierung. Und darum verstehe ich eine gewisse Furcht.

Aber die Grenzen zu schließen löst gar nichts, denn diese Schließung schadet auf lange Sicht dem eigenen Volk. Europa muss dringend eine Politik der Aufnahme und Integrierung, eine Politik für Wachstum, für Arbeit und für eine Wirtschaftsreform durchführen… Das sind alles Brücken, die uns dazu bringen, keine Mauern zu bauen.

Die Angst hat mein volles Verständnis; aber nach dem, was ich gesehen habe – und ich wechsle das Thema, aber ich will es heute sagen – und was Sie selber gesehen haben in diesem Flüchtlingslager… das war zum Weinen! Die Kinder… Ich habe hier etwas mitgebracht, um es Ihnen zu zeigen: Die Kinder haben mir viele Zeichnungen geschenkt. [Der Papst zeigt verschiedene Zeichnungen, eine nach der anderen, und kommentiert sie.] Was wollen die Kinder? Frieden, denn sie leiden. Sie haben dort im Lager eine Schulerziehung… Aber was haben sie alles gesehen, diese Kinder! Schauen Sie dieses an: Sie haben auch gesehen, wie ein Kind ertrank. Das tragen die Kinder im Herzen! Wirklich, heute war es zum Weinen. Es war zum Weinen. Dasselbe Thema hat dieses Kind aus Afghanistan dargestellt: Man sieht das Schiff aus Afghanistan nach Griechenland zurückkehren. Diese Kinder haben das alles im Gedächtnis! Und es wird Zeit brauchen, um es zu verarbeiten. Schauen Sie dieses an: Die Sonne, die sieht und weint. Aber wenn die Sonne fähig ist zu weinen, dann auch wir: Eine Träne wird uns gut tun.

Fanny Carrier, Agence France Press: Guten Tag. Warum machen Sie keinen Unterschied zwischen denen, die vor dem Krieg fliehen, und denen, die vor dem Hunger fliehen? Kann denn Europa das Elend der ganzen Welt aufnehmen?

Papst Franziskus: Es stimmt. Ich habe heute in der Ansprache gesagt: „Einige, die vor den Kriegen fliehen, andere, die vor dem Hunger fliehen“. Die einen wie die anderen sind ein Ergebnis der Ausbeutung – auch der Erde. Ein afrikanischer Regierungschef sagte mir ungefähr vor einem Monat, dass die erste Entscheidung seiner Regierung die zur Aufforstung war, denn das Erdreich war toter Boden geworden aufgrund der Ausbeutung durch Abholzung. Man muss den einen wie den anderen Gutes tun. Aber einige fliehen vor dem Hunger und andere vor dem Krieg.

Und ich möchte die Waffenhändler einladen – denn die Waffen, bis zum gewissen Grade gibt es da Abkommen, sie werden hergestellt; aber die Händler, jene die damit Handel treiben, um Krieg zu schüren an verschiedenen Orten, zum Beispiel in Syrien: diejenigen, welche den verschiedenen Gruppen die Waffen besorgen –, diese Händler möchte ich einladen, einen Tag in diesem Lager zu verbringen. Ich denke, es wird für sie heilsam sein!

Néstor Pongutá, W Radio Colombia: Heiligkeit, guten Abend. Heute Morgen haben Sie etwas ganz Besonderes gesagt, das uns sehr hat aufhorchen lassen: dass nämlich dies eine traurige Reise sei, und sie haben uns durch ihre Worte gezeigt, dass Sie sehr bewegt waren… Aber etwas muss sich doch auch in Ihrem Herzen verändert haben, da Sie wissen, dass es da diese zwölf Menschen gibt und dass Sie mit dieser kleinen Geste all denen eine Lektion erteilt haben, die manchmal angesichts von so viel Leid, angesichts dieses dritten Weltkriegs in Abschnitten, den Sie angeprangert haben, einfach wegschauen.

Papst Franziskus: Ich werde mich eines Plagiats bedienen! Ich antworte mit einem Satz, der nicht von mir stammt. Dasselbe wurde nämlich Mutter Teresa gefragt: „Aber Sie setzen so viel Mühe, so viel Arbeit ein, nur um den Leuten in ihrem Sterben beizustehen… Was Sie da tun, ist nutzlos! Das Meer ist so groß!“ Und sie antwortete: „Es ist ein Tropfen Wasser, der ins Meer geträufelt wird! Aber nach diesem Tropfen wird das Meer nicht mehr dasselbe sein!“ Ebenso antworte ich. Es ist eine kleine Geste. Aber diese kleinen Gesten, die müssen wir alle tun, Männer und Frauen, um denen die Hand zu reichen, die in Not sind.

Joshua Mc Elwee, National Catholic Reporter: Danke, Heiliger Vater. Wir sind in ein Migrationsland gekommen, aber auch in ein Land einer Wirtschaftspolitik der Austerität. Ich möchte Sie fragen, ob Sie etwas zu dieser Wirtschaft der Sparsamkeit sagen möchten. Auch für eine andere Insel, für Porto Rico. Was denken Sie über diese strenge Sparpolitik?

Papst Franziskus: Das Wort „Austerität“ hat verschiedene Bedeutungen, je nach dem Gesichtspunkt, unter dem man es verwendet: im wirtschaftlichen Bereich bezeichnet es ein Kapitel in einem Haushaltsplan, politisch bedeutet es etwas anderes und spirituell und christlich gesehen noch einmal etwas anderes. Wenn ich von Austerität spreche, dann meine ich Austerität gegenüber der Verschwendung. Ich habe in der FAO gehört – ich glaube, es war in einer Versammlung der FAO –, dass man mit der Verschwendung, die bei den Mahlzeiten herrscht, den Hunger der gesamten Welt stillen könnte. Und wir, bei uns zu Hause – wie viel Verschwendung, wie viel Verschwendung treiben wir, ohne es zu wollen! Es ist diese Wegwerfkultur, diese Kultur der Verschwendung. Ich spreche von Austerität in diesem Sinne, unter christlichem Gesichtspunkt. Halten wir hier inne und leben wir ein bisschen sparsamer!

Francisco Romero, Rome Reports: Heiligkeit, ich möchte nur sagen: Sie haben behauptet, dass diese Flüchtlingskrise die schlimmste ist nach dem Zweiten Weltkrieg. Nun möchte ich Sie fragen: Was denken Sie über die Krise der Einwanderer, die aus Mexiko, aus Lateinamerika in den Vereinigten Staaten ankommen?

Papst Franziskus: Das ist dasselbe! Es ist dasselbe: Dort kommen sie an, weil sie wohl eher vor dem Hunger fliehen. Es ist das gleiche Problem. In Ciudad Juárez habe ich in einer Entfernung von hundert – vielleicht auch weniger – Metern vom Drahtverhau die Messe zelebriert. Auf der anderen Seite waren etwa fünfzig Bischöfe der Vereinigten Staaten und ein Stadion mit fünfzigtausend Menschen, welche die Messe über Großbildschirme verfolgten; auf dieser Seite, in Mexiko, war der Platz voller Menschen… Aber es ist dasselbe! Sie kommen nach Mexiko aus Mittelamerika. Sie erinnern sich, vor zwei Monaten gab es einen Konflikt mit Nicaragua, weil sie die Flüchtlinge nicht durchziehen lassen wollten. Das ist gelöst: Man hat sie mit Flugzeugen ins andere Land gebracht, ohne Nicaragua zu durchqueren. Es ist ein weltweites Problem! Ich habe dort mit den mexikanischen Bischöfen darüber gesprochen und gebeten, für die Flüchtlinge zu sorgen.

Francis Rocca, Wall Street Journal:Danke, Heiliger Vater! Ich sehe, dass die Fragen zur Einwanderung, die ich mir überlegt hatte, bereits gestellt worden sind, und Sie haben sehr gut geantwortet. Wenn Sie mir also erlauben, würde ich gerne eine Frage zu einem anderen Ereignis der letzten Tage stellen, nämlich zum Apostolischen Schreiben. Wie Sie gut wissen, hat es nach der Veröffentlichung um einen der zahlreichen Punkte – ich weiß, wir haben uns sehr darauf konzentriert – viel Diskussion gegeben: Einige behaupten, es habe sich in Bezug auf die Disziplin, die den Zugang der wiederverheirateten Geschiedenen zu den Sakramenten regelt, nichts geändert und das Gesetz und die pastorale Praxis und natürlich die Lehre blieben so bestehen; andere behaupten hingegen, es habe sich viel geändert und es gebe viele neue Öffnungen und Möglichkeiten. Die Frage ist nun für eine Person, einen Katholiken, der wissen möchte: Gibt es neue konkrete Möglichkeiten, die vor der Veröffentlichung des Schreibens nicht bestanden, oder gibt es sie nicht?

Papst Franziskus: Ich könnte sagen: „Ja“ und nichts weiter. Aber das wäre eine zu enge Antwort. Ich empfehle Ihnen allen, die Präsentation zu lesen, die Kardinal Schönborn gehalten hat, der ein großer Theologe ist. Er ist Mitglied der Kongregation für die Glaubenslehre und kennt die Lehre der Kirche gut. In jener Präsentation wird Ihre Frage ihre Antwort finden. Danke.

Jean-Marie Guénois, Le Figaro: Ich hatte dieselbe Frage, aber es ist eine ergänzende Frage, denn man hat nicht verstanden, warum Sie diese berühmte Anmerkung in Amoris laetitia über die Probleme der wiederverheirateten Geschiedenen – die Anmerkung 351 – geschrieben haben. Warum etwas so Wichtiges in einer kleinen Anmerkung? Haben Sie Oppositionen vorausgesehen, oder wollten Sie sagen, dass dieser Punkt nicht so wichtig ist?

Papst Franziskus: Hören Sie, einer der letzten Päpste hat in einem Gespräch über das Konzil gesagt, dass es zwei Konzile gegeben hat: das Vatikanum II, das in der Petersbasilika stattfand, und das andere, das „Konzil der Medien“. Als ich die erste Synode einberief, war das große Kopfzerbrechen der Mehrheit der Medien: Werden die wiederverheirateten Geschiedenen die Kommunion empfangen können?

Und da ich nicht heilig bin, hat mir das ein bisschen Verdruss bereitet und mich auch ein bisschen traurig gemacht. Denn ich denke: Aber merkt denn dieses Kommunikationsmittel, welches das und das und das sagt, nicht, dass dies nicht das wichtige Problem ist? Merkt es nicht, dass die Familie in aller Welt in einer Krise ist? Und die Familie ist die Basis der Gesellschaft! Merkt es nicht, dass die jungen Menschen nicht heiraten wollen? Merkt es nicht, dass der Geburtenrückgang in Europa zum Weinen ist? Merkt es nicht, dass der Arbeitsmangel und die Arbeitsmöglichkeiten dazu führen, dass der Vater und die Mutter beide zur Arbeit gehen und die Kinder alleine aufwachsen, ohne zu lernen, in einem Dialog mit dem Vater und der Mutter zu reifen? Das sind die großen Probleme! Ich erinnere mich nicht an diese Anmerkung, aber wenn so etwas in der Anmerkung steht, dann sicher, weil es in Evangelii gaudium gesagt wurde. Sicher! Es muss ein Zitat aus Evangelii gaudium sein. Ich erinnere mich nicht an die Nummer, aber es ist sicher.

Pater Lombardi: Danke, Heiligkeit, Sie haben uns ein ausführliches Gespräch über Themen dieser Reise gewährt und es hat sich jetzt sogar auf das Apostolische Schreiben ausgeweitet. Wir wünschen Ihnen eine gute Reise und eine gute Fortsetzung Ihrer Arbeit.

Papst Franziskus: Danke für Ihre Begleitung. Wirklich, ich fühle mich sicher mit Ihnen. Vielen Dank! Danke für die Begleitung.

Papst Franziskus: Ansprache im Hafen auf Lesbos



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Lesermeinungen

 SCHLEGL 23. April 2016 
 

@ Robert S

Ihrer Art des Grußes nach, stammen sie aus Kroatien?( Chwaljen Isus i Marija). Theologie ist kein einfaches Geschäft! 2000Jahre Kirchengeschichte,21 Konzile, Kirchenväter d. 1. Jt, Kirchenlehrer, päpstliche Lehraussagen, usw.
Meine Aussage über den Islam haben Sie wieder nicht verstanden. Der Koran ist NICHT Wort Gottes, er ist nicht inspiriert. Aber, wie Paulus es im Römerbrief sagt, und das I. Vatikanum es zum Dogma erhob, können die Menschen das DASEIN Gottes mit der natürlichen Einsicht des Verstandes erkennen! Das gilt auch für Moslems, das Konzilsdokument nostra aetate sagt, dass sie den Schöpfer anbeten.
Im Gegensatz zur Spaltergruppe FSSPX (die 3 Bischöfe sind nicht mehr exkommuniziert, aber wie ALLE FSSPX-Priester SUSPENDIERT!) Benedikt XVI verlangte von FSSPX die vorbehaltlose Anerkennung des II. Vatikanums und des ordentlichen Ritus!! Das gilt bis heute. Die katholischen Ostkirchen spenden Anhängern v.FSSPX,außer in Todesgefahr,KEINE Sakramente.Msgr.Franz Schlegl


3
 
 Robert S 23. April 2016 
 

Teil 4

Als drittes:Es freut mich zu sehen dass Sie es genau so sehen wie ich dass der Koran nicht das Wort Gottes ist.Wie können Sie andererseits dann behaupten dass die Muslime denselben Gott anbeten? Denn es ist doch deren Gott- Allah- der durch den Koran spricht.Und diese selbe Person, diese selbe Entität die durch den Koran spricht behauptet von sich selber der Allmächtige zu sein -Gott zu sein-der alles erschaffen hat.Zugleich behauptet aber diese Entität nicht Dreieinig zu sein und von JESUS behauptet sie nicht Gott zu sein. Und diese Entität verflucht diejenigen die solches glauben und behaupten. Was Nostra Aetate und das 2. Vatikanische Konzil angeht: Meiner Kenntniss nach ist im 2. Vatikanischen Konzil nur das unfehlbar was von der Kirche bisher als unfehlbar definiert worden ist. Oder wollen sie behaupten dass die Aussagen zur Religionsfreiheit dogmatisch als unfehlbar defiinert worden sind? Um Ihren priesterlichen Segen bittend Msgr Schlegl +PAX+CHRISTI+ Ihr Robert S


3
 
 Robert S 23. April 2016 
 

Teil 3

Was ich an der FSSPX mag ist ihr Festhalten an der Bibel,der heiligen Tradition, der heiligen Messe in ihrer überlieferten Form und an der Einzigartigkeit unseres katholischen Glaubens.Die lehnen nicht das 2. Vatikanische Konzil als solches ab sondern stellen Fragen wie dieses mit dem überlieferten Glaubn zu vereinbaren ist.So wie ich das–übrigens auch in meiner Stadt- übersehen konnte führen die Priester dieser (FSSPX) Gemeinschaft ein bescheidenes heiligmässiges Leben, sie beziehen keine Kirchensteuern(!) sondern leben von den Spenden der Gläubigen.Ich sehe auch (vor Ort) dass es viele Konvertiten bei Ihnen gibt, Atheisten, ehemalige Protestanten, ehemalige Anhänger anderer Religionen und Katholiken die von Glauben abgefallen waren die jedoch der Gnadenstrahl GOTTES traf und die zum katholischen Glauben bei Ihnen zurückfanden. Deswegen verdient die FSSPX mein Respekt.MEin Respekt der FSSPX gilt aber nur solange wie diese FSSPX wirklich an dem Glauben festhält Forts.->


3
 
 Robert S 23. April 2016 
 

Teil 2

Als zweites was die FSSPX angeht:Ich bin kein Anhänger von irgendjemanden oder irgendetwas auch nicht der FSSPX sondern ich bin ein ein Jünger von JESUS CHRISTUS und ein Katholik der bereit ist für JESUS und den KATHOLISCHEN GLAUBEN zu sterben.Auf der anderen Seite ist es für mich keine Schande und in gewissen Sinne auch eine Ehre wenn Sie mich in die Ecke der FSSPX stellen.Es stimmt:Erzbischof Marcel Lefebvre war zusammen mit Bischof Castro Mayer und den 4 FSSPX Bischöfen wegen unerlaubten Bischofsweihen 1988 von seitens des Vatikans exkommuniziert gewesen.Zu Recht oder zu Unrecht ist eine andere Frage.Aber es stimmt auch und anscheinend ist es Ihnen entfallen dass das Exkommunikationsdekret seitens desselben Vatikans 2009 zurückgezogen worden ist.Wollen Sie diese Entscheidungen des Papa em.BXVI ggü. dieser Gruppe in Frage stellen und die kürzlichen Bemühungen des Papst Franziskus die sich darin äußerte dass im Jahr der Gnade den FSSPX Priestern die Beichtjurisdiktion gab?Fort->


3
 
 Robert S 23. April 2016 
 

KREUZZEICHEN,FSSPX, Nostra Aetate Teil 1

Gelobt seien JESUS CHRISTUS und MARIJA, @SCHLEGL Sehr geehrter Msgr. Schlegl, das nächste was ich schreiben werde.. schreibe ich mit höchster Achtung ggü. Ihnen als Person und Priester.Als erstes..Irgendwie kommt es mir so vor dass Sie es an christlicher Nächstenliebe ggü. meinen Postings und dann auch ggü. meiner Person fehlen lassen.Meine Kreuzzeichen (?!)scheinen Sie zu stören die ich deswegen mache weil ich JESUS und JESUS HEILIGSTES KREUZ über alles Liebe und jeden der meine Postings liest den FRIEDEN wünsche der von diesem HEILIGEN KREUZ kommt.Wenn Sie sich meine Postings anschauen so waren Sie in Form einer FRage aufgefasst.Ist in einem Diskussionsforum fragen stellen nicht erlaubt?HAben nicht die Jünger JESUS auch an JESUS fragen gestellt wennn sie etwas nicht verstanden haben?Mit Ihrer heftigen Art zu reagiern und jemanden der nicht Ihre Meinung teilt sofort in eine Ecke zu stellen (FSSPX) werden Ihre Aussagen auch nicht richtiger und Sie werden mich nicht überzeugen.Forts.->


3
 
 sommer 23. April 2016 
 

Nicht derselbe Gott

Er wird in beiden Fällen als der Schöpfer bezeichnet, aber in der Bibel wird jede Ergänzung der Bibel abgelehnt und der als verflucht bezeichnet, der dies tut.

Jesus hat eine Legitimation vorzuweisen. Er heilte Kranke, brachte Tote zum Leben, trieb Dämonen aus. Er verkündete nicht als Medium, sondern er war als Gott persönlich unter uns und hat direkt verkündet. Wer braucht den da ein Medium/Propheten noch?

Mohammed ist nicht das einzige göttliche Medium und nicht das letzte gewesen. Es kamen viele nach ihm, die bis zum heutigen Tag verkünden, dass Gott durch die spricht.

Einige waren Christen, Heilige, die in Gottes Auftrag geholfen haben die Kirche den richtigen Weg zu gehen, aber sie haben niemals den Anspruch erhoben die Bibel zu ergänzen.

Daran erkennt man den Esoteriker und durch den ein böser Geist spricht um irrezuführen. Davon gibt es viele. Bei uns gibt es die Unterscheidung der Geister um zu prüfen ob es von Gott kommt.

Arme Moslems.


4
 
 Adson_von_Melk 23. April 2016 

Das ist sehr schön, @myschkin

und es regt mich im genannten Sinne zum Nachdenken an.

Postings wie dieses sind das Einzige, was mich noch in diesem Forum hält.


1
 
 maryellen 22. April 2016 
 

Von Mauern, Tueren und Verschwendung

"Europa braucht eine Wirtschaftsreform" und eine bessere "Erziehung zur Integration" , ist im obigen Artikel zu lesen.

Wer solches fordert, muss auch eine Vorstellung haben wie das in etwa aussehen soll.


Zum Thema Mauern empfehle ich den Artikel "on Doors, Windows, Fences, Bridges and Walls" von Rev. James V. Schall, ein kath. Pfarrer der fuer das kath. crisismagazine.com schreibt.

Zum Thema Verschwendung von Lebensmitteln ist der Artikel "The Paradox of Abundance" zu empfehlen, vom selbigen Autor, allerdings beide in englisch.

Der Vergleich mit der im vorigen Jahrhundert gefallenen Wand hinkt:
Die von Kommunisten gebauten Waende waren dazu da, die Menschen am ausreisen zu hindern, und nicht umgekehrt.

Ein sozialer Wohlfahrts Staat ohne gesicherte Grenzen ist einfach zu attraktiv, ohne Barrieren und die richtigen Signale wird die "Einwanderung" nicht aufhoeren.

Wohlstand muss uebrigens jeden Tag neu erzeugt werden, durch Arbeit, Innovation und Unternehmensgeist.


3
 
 myschkin 22. April 2016 
 

Zur Trinitätslehre ein musikalisches Bild

Von J. S. Bach gibt es die Orgelsonaten. Die rechte Hand spielt die eine Stimme, die linke, die andere und dann gibt es noch eine Stimme im Pedal. Aus dem Zusammenspiel und der engen Bezogenheit der drei Stimmen aufeinander ergibt sich die Harmonie und die Schönheit dessen, was erklingt. Damit kann man die Orgelsonaten von Bach gleichsam als klingende Abbilder des trinitarischen Prinzips begreifen. Indessen kann aus der Musik nicht auf das Aussehen des Organisten geschlossen werden. Wir können nur erfassen, wie er wirkt und schafft.
Vielleicht trägt dieses Beispiel dazu bei, über Gottesbilder und das Wesen Gottes nachzudenken.


4
 
 SCHLEGL 22. April 2016 
 

@ Robert S

Auch wenn Sie noch so viele Kreuzzeichen machen, wird ihre Ansicht deswegen noch nicht richtiger! Sie sagen also das Konzil hätte in diesem Dokument GEIRRT! Damit sind sie automatisch bei der Ansicht der Spaltergruppe FSSPX des exkommunizierten Bischofs Marcel Lefebvre!
Es gibt nur EINEN Gott! Natürlich ist der Koran NICHT das Wort Gottes, das ist klar. Das Gottesbild und die Gottesverehrung der Moslems ist DEFIZITÄR (sie leugnen die Gottheit Christi,-in gewisser Weise lebt im Islam der Arianismus weiter-, sie leugnen die Dreifaltigkeit), ganz abgesehen vom Menschenbild des Islam. Dort ist der Mensch NICHT Kind Gottes, sondern eher dessen Sklave. Das ganze Gottesbild des Islam ist schief. Dennoch erkennen der Moslems die Einzigkeit Gottes, und dessen Schöpfermacht. Und das ist richtig. Das Konzil wollte diese Gemeinsamkeit des Islam mit Judentum und Christentum festhalten. Also bitte etwas mehr Vorsicht bei theologischen Urteilen! Msgr. Franz Schlegl


3
 
 Robert S 22. April 2016 
 

@Nostra Aetate Diskussion: These dass GOTT der Christen und Gott der Muslime..derselbe Gott ist

Gelobt seien JESUS CHRISTUS und MARIJA, Zur der These dass dieMuslime und die Christen denselben Gott anbeten:Die Muslime glauben dass der Koran das Wort Allahs ist.Mohammed wirkte nach der Auffassung der Moslems als eine Art MEdium duch welchen die Worte Allahs kamen.Im Koran wird die GOTTHEIT JESU CHRISTI verneint und diejenigen verflucht die an diese GOTTHEIT JESU glauben.Ebenso wird die TRINITÄT verneint und diejenigen als Ungläubige bezeichnet die an die TRINITÄT glauben. Die Muslime glauben an jenen Gott der den Koran hinabgesandt hat und an keinen anderen.WEnn jetzt die Behauptung in Nosta Aetate dass die Muslime den selben Gott anbeten wie wir Christen wahr ist,müssten wir nicht als Christen auch dann den Koran anerkennen?Den der muslim glaubt nur an denjenigen Gott der den Koran hinabgesandt hat durch Mohammed und an keinen anderen?Wäre dies nicht logisch?Denn Koran ist eben das direkte Wort Gottes der Muslime.In meinen Augen ist dies aber ein Widerspruch. +PAX+CHRISTI+RobertS


5
 
 Celebrimbor 22. April 2016 
 

(Heilige) Väter sind so...

Ich wundere mich immer... wenn ich hier lese, wie unzufrieden einige sind, das der Papst etwas (nicht) gesagt hat, was sie (un)gern hören...
Wenn Du einen guten Vater hattest, dann hat er das gesagt, was Du - seiner Meinung nach - hören *solltest* !! Erst wenn Du ihn verstehst/verstanden hast, bist Du etwachsen... wie er...
Wir werden in 10, 20 Jahren sowieso mehr Muslime haben... wenn wir uns nicht bekehren und die christliche Geburtenrate (in welcher Form auch immer) steigern... das wird darüber entscheiden, wie es uns dann gehen wird...
"liebet Eure [auch muslimischen] Feinde" geht schon mal in diese - richtige - Richtung... Daher war es egal, ob der Papst Christen oder Muslime mitgenommen hat... es ging um das Zeichen und dieses Zeichen ist nicht für die Mitgenommenen, sondern für uns in Europa...
Papst Franziskus hatte damit kein soziales Ziel, sondern ein missionarisches... nach innen und nach aussen.
Es lebe der Papst... Ihr Männer, werdet Väter wie er!


3
 
 asino 22. April 2016 

gar nicht fadenscheinig

Das mit den Papieren ist wohl keine fadenscheinige Ausrede. Schließlich ist der Vatikan an Abkommen mit dem italienischen Staat gebunden und die Flüchtlinge werden sich wohl großteils auf italienischem Territorium bewegen. M.W. gibt es z.B.im Vatikan mangels schulpflichtiger Kinder keine Volksschule.
Un der Papst ist ja anscheinend auch nicht für einen "zügellosen Zuzug", sondern einen geordneten. Darum ruft er ja dieeuropäischen Staaten in ihre Pflicht, zu gemeinsamen Spielregeln zu finden und die Humanität nicht zu begraben.


3
 
 Glocke 22. April 2016 
 

Kinder Gottes - Geschöpfe Gottes

Die Kirche lehrt uns ganz klar und eindeutig, daß wir durch die Taufe zu Kindern Gottes werden! (s. z.B. Kompendium).

Warum sollen eigentlich ungetaufte MENSCHEN, also geistbeseelte Geschöpfe Gottes, sich nicht von Tieren unterscheiden?

Auch der Nichtchrist hat doch eine unsterbliche Seele!!!
DAS ist doch DER Unterschied !!!


2
 
 Steve Acker 21. April 2016 
 

Wenn das schon bisher mit der Integration

nicht geklappt hat, und dazu führte dass die Attentate von Paris und Brüssel stattfanden, dann wird Integration jetzt erst recht nicht funktionieren, wenn Scharen von Migranten innerhalb kürzester Zeit völlig unkontrolliert ins Land strömen,
Bezeichnend dass einer der Attentäter von Paris zuvor unter 6 verschiedenen Identitäten in deutschen Aufnahmeeirnichtungen war.

Na ja, und die "Integrationen" die früher stattfanden waren oft mit viel leid und Blutvergiessen verbunden.

Zur Frage ob Christen bevorzugt werden sollten: ganz klar : ja !! Denn sie sind die am Notleidensten, die Geringsten.

Insofern finde ich es wahnsinnig enttäuschend dass er die Christen nicht mitgenommen hat.
Ebenso enttäuschend die Begründung mit den Papieren. Wie an anderer Stelle genannt: Pius XII, Oskar Schindler und auch Raoul Wallenberg haben Juden gerettet mit Hilfe von gefälschten Papieren.
Daher nicht nachvollziehbar dass das hier ein Hindernis war.


4
 
 Cremarius 21. April 2016 

@Schlegl

Werter Herr Schlegl,

im Grunde sind wir uns wohl einig.

"Daher ist der Missionsbefehl Mt 28,19 f ein unbedingter Auftrag der Kirche. Deshalb reicht es nicht aus, nur den einen Gott zu haben."

Der heilige Thomas von Aquin schreibt in seiner Summe, dass kein menschlicher Verstand das unendliche Wesen Gottes jemals vollständig werde erfassen können (I,12,7). Der Glaube an die Offenbarung ist daher, wie Sie korrekt anführen, grundsätzlich heilsnotwendig,- von Ausnahmen abgesehen.

Dass die Taufe "ex opere operato" und nicht "ex opere operantis" wirke, möchte ich selbstverständlich nicht bestreiten.

"Extra ecclesiam nulla salus est" - ist für die Ekklesiologie von nicht geringer Bedeutung, auch heute noch: Ist Gottes Heilswille partikulär oder allgemein (strittig)?,- vgl. bspw. Gerhard Ludwig Müller, Katholische Dogmatik, S. 571.

Da die Juden unsere älteren Brüder sind (NA), ist dies selbstverständlich nicht gegen das Judentum, das Volk Jesu, gerichtet.


4
 
 Adson_von_Melk 21. April 2016 

Ich danke Ihnen sehr, Monsignore

für diese theologisch fundierte Antwort auf eine gerade neuerdings wieder stark (und nicht immer gelassen, nicht immer sonderlich kompetent) diskutierte Frage.

Ganz allgemin würde ich (ausdrücklich als theologischer Laie) sagen, dass bei Fragen wie "Wer ist Kind Gottes? Wer ist mein Nächster? Wem soll man helfen?" die INklusiven Interpretationen dem Christentum mehr entsprechen als die EXklusiven.

Man muss immer ein bisschen mehr geben, als man geben "muss".


3
 
 SCHLEGL 21. April 2016 
 

@ Cremarius

Darum habe ich geschrieben, die Gottesvorstellung des Islam sei defizitär! Gemäß dem Römerbrief hat das I. Vatikanum (1869/70) als Dogma definiert,das DASEIN Gottes kann mit SICHERHEIT aus der SCHÖPFUNG mithilfe des NATÜRLICHEN Verstandes erkannt werden. Aber WIE Gott ist (Dreifaltigkeit, Inkarnation, Erlösungswerk), ist uns nur durch die Offenbarung des NT. zugänglich. Daher ist der Missionsbefehl Mt 28,19 f ein unbedingter Auftrag der Kirche. Deshalb reicht es nicht aus, nur den einen Gott zu haben.Schon lange vor dem Konzil habe ich im Religionsunterricht gelernt, dass Personen, die OHNE SCHULD nichts von Christus und der Heilsnotwendigkeit durch seine Kirche wissen,gerettet werden können,wenn sie ihrem GEWISSEN folgen!
Der Satz des Cyprian von Karthago hat eine Problematik! Cyprian stand im Ketzertaufstreit mit dem Papst im Konflikt,der Papst jedoch setzte sich durch. Auch die Taufe durch Häretiker ist gültig, weil es Christus selbst ist, der das Sakrament vollzieht.Msgr.Schlegl


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 Cremarius 21. April 2016 

@Schlegl - Replik

Werter Herr Msgr. Schlegl,

Sie beziehen sich auf "Nostra Aetate" und dort ist in der Tat zu lesen: Mit Hochachtung betrachtet die Kirche auch die Muslim, die den alleinigen Gott anbeten, ... (3).

Zuvor wird allerdings auch geschrieben, dass sie (die Kirche) unablässig verkünde und verkünden müsse, dass Christus der Weg, die Wahrheit und das Leben sei, in dem Gott alles mit sich versöhnt habe (2).

Darum gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe (Matt. 28, 19).

Warum hat Jesu diesen Missions- oder Taufbefehl erteilt?

Wenn es ausreichte, den Einen Gott anzubeten, brauchte man dann überhaupt Religion (als Unterbau)?

Warum hat sich Gott den Juden offenbart, ihnen die Torah gegeben?

Extra ecclesiam nulla salus, - irrte Cyprian von Kartahgo?

Judentum und Christentum gehören zweifelsohne zusammen, sie verbindet vieles...

Michael Cremer
Aachen


6
 
 SCHLEGL 21. April 2016 
 

@ Diadochus

Wenn Sie bitte genauer lesen würden! Ich habe es als Irrsinn bezeichnet, dass vor Jahren ein ziemlich radikaler russisch orthodoxer Theologe öffentlich die Meinung vertreten hat (es als Lehre der orthodoxen Kirche dargestellt hat), dass NUR orthodoxe Christen KINDER GOTTES seien!
Dieser Theologe hat Ihren Gedankengang nur konsequent weitergedacht. Übrigens empfehle ich im Alten Testament das Buch des Propheten Maleachi, Kapitel 2, Vers 10 aufzuschlagen: "Haben wir nicht alle denselben Vater?/Hat nicht der eine Gott uns alle erschaffen?" Msgr. Franz Schlegl


6
 
 mirjamvonabelin 20. April 2016 
 

Wir alle sind wohl etwas verwirrt

beten wir um den Heiligen Geist, das er uns erkennen lässt woran das liegt;
an uns und unserer Engherzigkeit oder an Papst Franziskus.


3
 
 Hubert_2 20. April 2016 
 

@Schlegel

Ich finde es schön, wenn der Papst auch Heiden Kinder Gottes nennt. Aber selbstverständlich ist das nicht, wie man an dem Bibelzitat unten sehen kann. Hier wird davon geschrieben, dass man unter gewissen Bedingungen Kind Gottes werden(!) kann:
Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben (Joh 1,12)


7
 
 Diadochus 20. April 2016 
 

SCHLEGL

Zwischen Tieren und Nichtchristen möchte ich nicht unterscheiden. Das ist hier nicht der Punkt. Das geht am Thema vorbei. Ebenso ist die Behauptung, nur Christen seien Kinder Gottes, nicht irrsinnig. Wenn Muslime das auch wären, bräuchten wir uns um die negativen Auswirkungen der Einwanderung nicht beklagen. Das würde dann auch ein gleiches Verhalten voraussetzen. Irgendwo gibt es dann wohl doch einen kleinen Unterschied. In der heutigen Zeit ist es wichtig, in der Meinungspluralität einen eindeutigen Standpunkt zu haben. Als Christ sollte man schon einen christlichen Standpunkt vertreten, selbst wenn das manchen Leuten nicht passt.


5
 
 Cremarius 20. April 2016 

@Msgr. Schlegl - Fragen, Anmerkungen

Da wir alle von Adam und Eva abstammen, sind wir alle Geschöpfe Gottes,- das ist unzweifelhaft richtig.

Die Frage ist nur, ob dies allein hinreichend sei.

Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich (Joh. 14:6)!

Reicht es aus, an irgendeinen Gott zu glauben oder muss es der dreieinige sein?

Wenn irgendein Gott ausreichend sei, weswegen hat Jesu dann mit dem heiligen Geist getauft, seinen Jüngern den Missionsbefehl erteilt und einen neuen Bund gestiftet?

Heißt Kind Gottes nicht, in der Nachfolge Jesu zu stehen?

Wäre nicht das Leiden und Sterben des Herrn sinnlos gewesen, wenn der Glaube an irgendeinen Gott genügte?

Warum warnte Jesu vor falschen Propheten, die nach ihm kommen werden?

Ist die Essenz des Christentums nicht der Glaube? Warum bekennen wir das Apostolische Glaubensbekenntnis, wenn doch alle irgendwie Kinder Gottes seien?

Warum die Glaubenskongregation?

Ist das nicht "relativistisch"?

...


7
 
 Gloria Patri 20. April 2016 
 

@Diadochus

Zu ihren Bedenken: "Mit Hochachtung betrachtet die Kirche auch die Muslime, die den alleinigen Gott (!) anbeten." (Nostra aetate Nr. 3) Die Muslime beten zum Gott Abrahams (den sie Ibrahim nennen) und zu diesem Gott beten auch wir. Lesen Sie die Stelle, danach handelt es sich in der Tat um den gleichen Gott, der sich allerdings den Muslimen nach unserem Verständnis nur unvollständig offenbart hat (z.B. weil sie Jesus Christus nicht als Gottes Sohn anerkennen).

Sind Sie zudem auf die Idee gekommen, dass (schiitische) Muslime vom (sunnitischen) Islamischen Staat genauso verfolgt werden, wie die Christen? Der IS macht in seiner Barbarei in der Regel keinen Unterschied zwischen Christen und schiitischen Muslimen.


4
 
 HeinzII 20. April 2016 
 

Zum Thema „zwei christliche Familien, deren Papiere aber nicht in Ordnung waren“

Ist da nicht gerade das Jahr der Barmherzigkeit?
1. Der Mann aus dem Evangelium hatte ganz bestimmt seine gültigen Papiere bei sich!
Lk 10,30 „Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho hinab und wurde von Räubern überfallen. Sie plünderten ihn aus und schlugen ihn nieder“
Folglich ist man nur mit gültigen Papieren der „Nächste“!?
2. Aus verschiedenen Quellen u.a. auch von „Kirche in Not“ ist bekannt, daß verfolgte Christen bereits im Irak – Krieg versuchten Visas zu erhalten aber vor verschlossenen Konsulatstüren standen. Auch wurde in Berichten beklagt, daß das UNHCR Christen die Anerkennung als Flüchtlinge verweigert hat. Das UNHCR soll im Nahen Osten von den islamischen Ländern dominiert sein!
3. Blieben noch die Berichte über den schwunghaften Handel mit Ausweisdokumenten zu erwähnen, z.B. auch durch den IS. Natürlich unterstelle ich den „päpstlichen Einwanderern“ nicht, daß sie gekaufte Papiere vorgelegt hätten.

Zu der in den Kommentaren erwähnten „seltsame Form der päpstlichen Wo


4
 
 SCHLEGL 20. April 2016 
 

@Diadochus

Also, nach Ihrer Meinung gibt es Menschen, die Geschöpfe Gottes sind und Menschen die Kinder Gottes sind? Auch Tiere sind Geschöpfe Gottes! Was unterscheidet dann nach Ihrer Meinung Tiere von Nichtchristen? Vor Jahren hat ein russisch orthodoxer Hardliner die irrsinnige Behauptung aufgestellt, nur orthodoxe Christen seien Kinder Gottes! Das ist ihm nicht gut bekommen. Ich bin neugierig, wie Sie das Problem jetzt lösen? Msgr. Franz Schlegl


7
 
 Diadochus 20. April 2016 
 

Kinder Gottes?

Wir sind alle Geschöpfe Gottes, ja, aber auch Kinder Gottes? Wenn Muslime Kinder Gottes sind, dann impliziert Franziskus, dass Allah und Gott dasselbe sind. Das kann es nicht sein. Das verstört mich. Da fehlt die eindeutige Trennlinie von Christentum und Islam. Mit der Aufnahme von nur islamischen Personen fehlt auch das Feingefühl, vor allem gegenüber den grausam verfolgten Christen in Syrien und im Irak. Sie fühlen sich zu recht im Stich gelassen. Im Interview äußert sich Franziskus auch zu den wiederverheiratet Geschiedenen. Die Beantwortung der Frage überlässt er Kardinal Schönborn. Das ist keine Pastoral. Gerade in heutiger Zeit benötigen wir gute Hirten, eine Richtschnur, aber urteilen wir nicht. Der Hl. Geist wird wissen, weshalb er Franziskus berufen hat.


7
 
 Ehrmann 20. April 2016 

Ob wir uns freuen oder nicht, ob wir es gut finden oder nicht: eines ist sicher: wir alle wachen auf

hätten wir sonst so viel über die Auswahl von Flüchtlingen - denn diese ist und bleibt nötig - über die Bedeutung von Christsein (Brüder und Schwstern?) über unsere Verantwortung vor der Welt, über Signalwirkung von Handlungen ...nachgedacht und diskutiert? Notabene: auch ich bin für das Pauluswort "tut allen Gutes, zuerst aber für eure Brüder im Glauben". Das ist wohl die richtige Mischung - und die Berücksichtigung von Geschriebenem hatte wohl sonst keine Priorität bei unserem Pontifex......


3
 
 Palüm 20. April 2016 
 

@alle Besorgten

Was Franziskus macht, ist nicht neu. Seine Vorgänger hätten das, da bin ich mir sicher, ähnlich gemacht.

„Ich lade die zivilen Autoritäten und alle Menschen guten Willens ein, den Flüchtlingen Aufnahme und würdige Lebensbedingungen zu gewährleisten, in Erwartung, dass sie in ihre Heimat in Freiheit und Sicherheit zurückkehren können.“ (Benedikt XVI, 20.6.2011).

"Kein Mensch kann wie Kain behaupten, für das Schicksal seines Bruders nicht verantwortlich zu sein." (Johannes Paul II).

"Gott schuf die Menschen nicht als Feinde, sondern als Brüder." (Johannes XXIII)


3
 
 Sebi1983 20. April 2016 
 

Einmal mehr ratlos ...

... über diese seltsame Form der päpstlichen Wortmeldung...

Wäre es nicht sinnvoller, Ansprachen zu halten, die gut überlegt, klar formuliert und in ihren Konsequenzen bedacht sind, anstelle dieses ... ich weiß gar nicht, wie ich das nennen soll?

Nur wenige können aus dem Stehgreif heraus druckreif formulieren (Benedikt XVI. gehörte dazu). Dass muss auch gar nicht sein.

Aber gibt es denn niemanden im Umfeld des Papstes, der ihn darauf aufmerksam machen kann, dass seine Interviewantworten bisweilen wenig Tiefgang haben und oft nur aus einem verwirrenden Sammelsurium von Gedankensprüngen bestehen?


9
 
 Cremarius 20. April 2016 

Kinder Gottes - Johannes (3,1ff.)

Der erste Brief des Johannes

Das Geschenk der Kindschaft Gottes: 3,1-10

Seht, wie groß die Liebe ist, die der Vater uns geschenkt hat:

Wir heißen Kinder Gottes und wir sind es.

Die Welt erkennt uns nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat. Liebe Brüder, jetzt sind wir Kinder Gottes. Aber was wir sein werden, ist noch nicht offenbar geworden. Wir wissen, dass wir ihm ähnlich sein werden, wenn er offenbar wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.
Jeder, der dies von ihm erhofft, heiligt sich, so wie Er heilig ist.[...]

Man könnte in der Tat geneigt sein, dieser Stelle zu entnehmen, dass nur diejenigen "Kinder Gottes" sind, die an IHN glauben...


9
 
 wandersmann 20. April 2016 
 

@carl eugen - keine Regeln

Bei Franziskus glaube ich fast, dass er ganz! gegen Regeln bzw. Gesetze ist. Er ist nicht nur gegen Regeln, sondern auch gegen Regeln gegen Regeln. Diese ganzen Regeln sind für ihn Gnadenstromunterbrecher und wenn ihm danach ist, dann setzt er eine Regel, die er aber dann auch wieder einkassieren kann, wenn ihm danach ist. Deswegen bekommt man von ihm keine klaren Aussagen. Mal inspiriert ihn sein Gnadenstrom zu diesem und mal zu jenem. Solange die Gnade fließt ist es gut, egal ob mit oder ohne Regel. Der Heilige Geist sorgt immer für Überraschungen und er weht wo er will und ist doch ganz ungebunden. Und so ist es beim Papst eben auch.
Das ist natürlich ein ganz anderes Lebensgefühl als bei den bornierten Traditionalisten, die ihre Herzen mit Ketten von Buchstaben verschließen. Lasst den Heiligen Geist wirken und wo ihr dann hintreibt, das ist es auch gut.

Ich kommentiere das besser nicht, möge jeder selber beurteilen, ob das Franziskus trifft oder nicht und ob das zum Heil führt.


7
 
 wandersmann 20. April 2016 
 

@carl eugen

Ich habe ähnliche Problem mit Papst Franziskus wie Sie. Komischerweise bedrückt mich das momentan nicht besonders, ich weiss auch nicht wieso.

Auch ich habe keinen Hass gegen Franziskus, aber trotzdem frage ich mich, wie so etwas möglich sein kann und was Gott uns damit sagen will.

Irgendwie scheint alles nicht mehr zusammen zu passen und das betrifft auch, aber nicht nur Franziskus.


11
 
 Hubert_2 20. April 2016 
 

Ich folge da gern Papst Franziskus,

aber ich dachte bisher, dass nur Kinder Gottes sind, die als getaufte Christen im Stand der Gnade leben.


7
 
 Cremarius 20. April 2016 

@nurmut - Erwiderung

Wenn Papst Franziskus nun alles unternimmt, damit aus diesen Muslimen Christen werden, dann mag Ihr Einwurf eine gewisse Berechtigung haben, wenn nicht, dann hinkt er wohl etwas.

Der gute Hirte ist stets darauf aus, seine Herde zu mehren, verirrte Schafe zurückzuholen, er überlässt diese aber niemals reißenden Wölfen, nur um sich einer fremden zuzuwenden.

Christen leiden zu lassen, nur um der Welt zu zeigen, dass Christen sich auch Muslimen erbarmen, so Ihr Argument, halte ich für zynisch.

"Weide meine Lämmer",- das war der Befehl des Herrn. Von "Symbolpolitik" hat er nichts gesagt...

Alle Nicht-Juden, zu denen Jesu sprach, bekannten danach, laut Bibel, dass er der Messias, der Sohn Gottes sei.

Jesus tat, was heute verpönt ist, er missionierte und er war gewiss kein Relativist. Er taufte mit dem Heiligen Geist, trieb Dämonen aus und warnte vor falschen Propheten!


14
 
 padre14.9. 20. April 2016 

Papst Franz: Und die Familie ist die Basis der Gesellschaft!

wir müssen den Papst unterstützen. Das 21. Jh. fordert uns ganz anders als im 20. Jh. Jede Handlung hat Folgen. Der sogenannte 3. Weltkrieg ist wahrscheinlich im Gange. Wir werden nicht Handel treiben, andauernd Reisen, und gleichzeitig Mauern hochziehen.


4
 
 antonius25 20. April 2016 
 

@Herbert Klupp, carl eugen:

Dem Hl. Kirchenvater Vincent von Lérins wir folgendes Zitat zugeschrieben:

"Es gibt Päpste nach Gottes Willen, solche die Gott duldet und solche mit denen Er straft."

Auch wenn "nurmut" uns dafür Pharisäer nennt, glaube ich, wissen wir, wo wir den aktuellen Papst einordnen.


10
 
 la gioia 20. April 2016 
 

@Herbert Klupp und @carl Eugen
Lasst mich in Eurem Bund die Dritte sein...


13
 
 Cremarius 20. April 2016 

Ich bleibe ratlos zurück...

Ich kann mir nicht helfen, ich finde dieses Interview sehr verstörend.

Der Papst sagt, der Heilige Geist habe ihm eingegeben, diese Familien mitzunehmen. Bestand dieser auch darauf, dass es muslimische seien?

Die nachgeschobene Behauptung, die Papiere aller christlichen Familien seien fehlerhaft gewesen, klingt arg fadenscheinig.

Der Papst führt aus, die Normannen seinen in Europa (Skandinavien gehört auch zu Europa) integriert worden.

Weiß er nicht, welche Verwüstungen und Raubzüge die Wikinger angestellt haben? Wie viele Klöster, Kirchen niedergebrannt, Menschen niedergemetzelt wurden?

Wie haben die Vandalen in Spanien, in Nordafrika gehaust? Die Kirche musste klären, ob vergewaltigte Nonnen noch Ordensfrauen bleiben konnten...

Islamismus ist keine Frage der Integration. Die Attentäter von 9/11 waren bspw. gut integriert, sie taten es trotzdem!

Vater Benedikt hätte wohl ganz anders geantwortet, tiefgründiger, nicht derart "oberflächlich"...

Ratlos...


13
 
 nurmut 20. April 2016 
 

Interssant

Herbert Klupp und Carl Eugen.
So ähnlich ist es wohl Jesus gegangen, der sich sehr zum Missfallen der religiösen Obrigkeit überproportional den Sündern und Heiden gewidmet hat (und damit wohl falsche Signale gesetzt hat)...
Die Barmherzigkeit macht vor Heiden und Andersgläubigen nicht halt.
Es ist durchaus bekannt, wie Muslime mit Christen umgehen. Es soll aber auch bekannt werden, wie Christen mit Muslimen umgehen, die in Not sind.


4
 
 Cremarius 20. April 2016 

Leider wohl fatal, dieses Zeichen.

Es stimmt, alle Menschen sind Kinder Gottes. Jesus hat aber auch gesagt, viele sind berufen, aber nur wenige auserwählt. Ich bin der Weg, die Wahrheit und Leben. Niemand kommt zum Vater denn durch mich.

Diese Herrenworte klingen so ganz anders als das relativistisch-linksalternative "Wir glauben alle an den selben Gott". Punkt.

Der jüdische Schriftsteller Oz Amos schreibt, das Judentum sei ein "way of life".

Gleiches dürfte für das Christentum gelten. Es ist daher wohl nicht ausreichend, an irgendeinen Gott irgendwie zu glauben.

Wir wissen, dass viele Christen momentan schlimme Zeiten durchmachen, da ist dieses Zeichen fatal, entmutigend. Werdet Muslime, dann hilft euch der Papst?

Als Rom von den Goten geplündert, Italien verheert wurde (410), nahm der große Augustinus viele Flüchtlinge in Hippo auf, seiner Bischofsstadt,- christliche wohlgemerkt.

Nehmen reiche islamische Länder nun christl. Flüchtlinge auf?

Nein.

Und nun?

Ist das im Sinne Jesu..?!


9
 
 carl eugen 20. April 2016 

Lieber @Herbert Klupp!

Ich kann Sie so gut verstehen, mache ich doch das Selbe durch wie Sie.
Meine Postings der letzten Tage lesen sich vielleicht, als würde ich Papst Franziskus hassen. Das tue ich aber nicht, kein bisschen. Hass sollte einem Christen unbekannt sein.
Nichtsdestotrotz stelle ich mir die selben Fragen wie Sie. Der Papst hat mit der Auswahl rein muslimischer Flüchtlinge ein verheerendes Zeichen gesetzt. Und dieser Meinung bin nicht nur ich. In meinem Freundeskreis gibt es evangelische Christen, Katholiken aber auch (liberale!) Atheisten. Und kein Einziger hat diese Geste des Papstes gut geheissen, im Gegenteil, ausschließliches Kopfschütteln.
Ob Franziskus überhaupt geeignet ist für das Amt des Papstes möchte ich jetzt hier nicht erörtern, das steht uns Laien nicht zu. Nur soviel: Franziskus ist eine enorme Prüfung die uns gestellt wird. Ich zerbreche fast an dieser Prüfung und sie schmerzt. Beten Sie, wie ich, um Stärke im wahren Glauben! Gott segne Sie!


15
 
 Herbert Klupp 20. April 2016 
 

Nicht leichtfertig

Ich schreibe das jetzt nicht "leichten Herzens", sondern ganz im Gegenteil voller innerer Not: wenn der Papst doch (irgendwie) gewählt hat, dann steht er in dem Interview nicht dazu; wenn er aber völlig naiv überhaupt nicht nachgedacht hat, was er mit der einseitigen Hilfeleistung ausschließlich für Muslime für ein Zeichen setzt, dann weiß ich nicht, ob er für dieses hohe ( weltweit äußerst wirksame und beachtete ) Amt geeignet ist. Und was bedeutet all das für meine geliebte katholische Kirche ?


15
 

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