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Umstrittener Bischof von polnischer Gedenkfeier ausgeschlossen

14. April 2016 in Weltkirche, 5 Lesermeinungen
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Der Apostolische Nuntius in Polen erinnerte Paetz daran, dass der Vatikan ihm vor drei Jahren die Teilnahme an öffentlichen Feiern untersagt habe. Nuntius bezog dies konkret auf die Gedenkfeiern und den Papstbesuch in Polen zum Weltjugendtag.


Warschau (kath.net/KAP) Der des sexuellen Missbrauchs beschuldigte frühere Posener Erzbischof Juliusz Paetz (81) darf nicht an den am Donnerstag beginnenden Feiern zum 1.050. Jahrestag der "Taufe Polens" in Gniezno (Gnesen) und Poznan (Posen) teilnehmen. Der Apostolische Nuntius in Polen, Erzbischof Celestino Migliore, erinnerte Paetz am Mittwoch nach Angaben der Polnischen Bischofskonferenz daran, dass der Vatikan ihm vor drei Jahren die Teilnahme an öffentlichen Feiern untersagt habe.

Es sei "schwer vorstellbar", dass Paetz dies nicht beachte, "ganz zu schweigen vom Besuch des Heiligen Vaters in Polen aus Anlass des Weltjugendtags", heißt es in der Erklärung. Paetz hatte am Dienstag via Nachrichtensender TVN24 erklärt, er wolle am Freitag am Festgottesdienst in der Posener Kathedrale teilnehmen.

Der Erzbischof war 2002 nach Vorwürfen, er habe Seminaristen und Priester seiner Diözese sexuell belästigt, von seinem Amt zurückgetreten. Die Anschuldigungen wies er jedoch zurück. Papst Johannes Paul II. (1978-2005) nahm den Rücktritt ohne Angabe näherer Gründe an. Die Bischofskongregation maßregelte Paetz damals zudem auf Antrag seines Nachfolgers Stanislaw Gadecki und erlegte ihm Beschränkungen für sein priesterliches Wirken auf.


Nach Angaben der Erzdiözese Poznan schrieb der Nuntius an Gadecki, Medienberichte über die Teilnahme von Paetz an der Feier zum 1.050. Jahrestag der "Taufe Polens" hätten "für die Kirche in Polen und den Heiligen Stuhl eine neue Situation der unnötigen und schädlichen Aufregung" geschaffen.

Duda, Szydlo und Orban bei Festmesse

Die Gedenkfeiern werden von Donnerstag bis Samstag in Gniezno und Poznan begangen. Sie erinnern an die Taufe des ersten polnischen Fürsten Mieszko I. am 14. April 966. Das Datum gilt als Beginn des polnischen Staates.

Höhepunkt ist der Gottesdienst am Donnerstag in der 40 Kilometer östlich von Poznan gelegenen Domstadt Gniezno mit Papstlegat Kardinal-Staatssekretär Pietro Parolin und allen polnischen Bischöfen. Aus der Politik kommen u.a. Staatspräsident Anrzej Duda, Ministerpräsidentin Beata Szydlo und der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban. Auf der Insel Ostrow Lednicki im nahe gelegenen Lednica-See, wo 966 die Taufe von Mieszko I. aus dem Geschlecht der Piasten stattgefunden haben soll, findet ein ökumenischer Gottesdienst statt.

Die Feiern werden am Freitag und Samstag in Poznan fortgesetzt. Kardinal Parolin wird am Samstag einer Messe zum Jahrestag der "Taufe Polens" im Fußballstadion von Poznan vorstehen und eine Predigt halten. Zu dem Gottesdienst werden 35.000 Teilnehmer erwartet. Im Rahmen der Feierlichkeiten kommen in der fünftgrößten polnischen Stadt auch die Nationalversammlung aus beiden Parlamentskammern unter Vorsitz von Staatspräsident Andrzej Duda und die Vollversammlung der Bischofskonferenz zusammen.

Papst Franziskus reist Ende Juli zu dem in Krakau abgehaltenen Weltjugendtag nach Polen. Im Zuge der Reise hält er am 28. Juli im Marienwallfahrtsort Tschenstochau einen Gottesdienst zum Gedenken an die Christianisierung Polens vor 1.050 Jahren. Nach Gniezno selbst wird er sich aber, anders als von Polens Bischöfen erhofft, nicht begeben.

Copyright 2016 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


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Lesermeinungen

 SpatzInDerHand 15. April 2016 

Ich frage mich manchmal schon,

was passieren muss, damit manche aufhören, des Missbrauchs verdächtige Kleriker blind zu verteidigen. Hier hat also der Vatikan massiv kritisiert, hier greift ein Nuntius massiv ein, und dennoch wird jemand verteidigt. Ja, was soll denn noch passieren, bis manche überzeugt sind?

Ich weiß ja nicht, was wirklich dran ist - aber jene User wissen es ebenfalls nicht ;). Und haben sich solche selbsternannten Verteidiger eigentlich schon mal mit der Frage auseinandergesetzt, dass es tatsächlich Missbrauch in der Kirche geben könnte?


2
 
 chriseeb74 15. April 2016 
 

@Guiseppe

Eigentlich ist zu @Adson von Melks Ausführungen nichts mehr hinzuzufügen.
Die Angelegenheit, hätte sie in Deutschland stattgefunden, wäre zu einem Riesenskandal in den Medien geworden, insbesondere, wenn man Einzelheiten kennt; in Polen wurde der Klerus damals noch mit "Ultra-Samthandschuhen" angefasst...
Empörend für mich ist in erster Linie, dass er bis heute seine Anschuldigungen, wider besseren Wissens, zurückweist.
Nun ja, auch ein ehemaliger Erzbischof muss einmal vor Gottes Gericht erscheinen und man kann ihm wirklich nur wünschen, dass er vorher noch Reue zeigen wird...


2
 
 Adson_von_Melk 14. April 2016 

Ach @Guiseppe! (oder doch Giuseppe?) so machen Sie sich doch wenigstens die Mühe zu googeln

bevor sie Ihre Verteidigungsreflexe rauslassen. Erzbischof Peatz hat sich so untragbar benommen, dass er Hausverbot im eigenen Priesterseminar hatte.

Eine vom Vatikan berufene Untersuchungskommission fand im Herbst 2001 die Vorwürfe bestätigt, im März 2002 musste Paetz wegen der sexuellen Übergriffe das Bischofsamt aufgeben und erhielt strenge Auflagen. Wirklich zur Einsicht scheinen ihn diese nicht geführt zu haben ....


2
 
 Faustyna-Maria 14. April 2016 
 

@Guiseppe

Umgekehrt aber wissen wir eben nicht, ob es nicht doch Opfer gibt, die unter ihm zu leiden hatten.

Früher warf man Katholiken gerne die Kreuzzüge und Hexenverbrennungen vor. Heute sind es "Homophobie" und sexueller Missbrauch, sowie dessen Vertuschung.

Leider können wir uns dem nicht entziehen. Der Bischof wird selber verstehen müssen, dass er in den Augen mancher Menschen schon gerichtet ist. Taucht er bei solchen offziellen Anlässen auf, ist die Botschaft eindeutig: die Kirche arbeitet nicht auf, die Kirche schert sich einen Dreck um Opfer sexuellen Missbrauchs, die Kirche hofiert die Täter. - Und selbst oder gerade als Unschuldiger, nimmt man das Opfer auf sich, um Schaden von der Kirche abzuwenden.

Soll man wirklich im Rahmen des Jubiläums der Taufe Polens nur von der Teilnahme eines zweifelhaften Bischofs sprechen? Soll das der Schatten des Jubiläums sein?


0
 
 Guiseppe 14. April 2016 
 

Ausschluss wegen einer "Situation der unnötigen und schädlichen Aufregung"

Ein Erzbischof ist "umstritten", weil er "des sexuellen Missbrauchs" beschuldigt wurde - vor über 14 Jahren. Ob ihm was nachgewiesen wurde, konkrete Untaten, und wann die waren, ist diesem Artikel hier nicht zu entnehmen. Der Erzbischof war zurückgetreten, wies aber die Anschuldigungen zurück, heißt es. Aber er wird ausgeschlossen (von der öffentlichen Teilnahme) - also offiziell Persona non grata im Jahr der Barmherzigkeit. Er - der 81-Jährige - darf nicht an der wohl für Polen wichtigsten Gedenkfeier öffentlich teilnehmen, nicht mal am WJT. Dies wurde ihm vom Vatikan vor drei Jahren untersagt und der Nuntius hält daran fest. Kann ich jemanden öffentlich ausgrenzen, dessen Schuld nicht erwiesen ist? Geht man mit Menschen so um - selbst dann, wenn sie doch vor Jahrzehnten schwere Schuld auf sich geladen haben sollten, was aber in diesem Fall hier fraglich ist?


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