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AMORIS LAETITIA

8. April 2016 in Aktuelles, 227 Lesermeinungen
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Vatikan veröffentlicht Text der Apostolischen Exhortation Amoris Laetitia - WORTLAUT auf kath.net


Vatikan (kath.net)
Im Vatikan wurde heute der Text der Apostolischen Exhortation Amoris Laetitia veröffentlicht. Das Schreiben im WORTLAUT als PDF auf kathTube.com (Auf das BILD klicken!) sowie als Klartext.

kath.net veröffentlicht die offizielle Zusammenfassung der postsynodalen Apostolischen Exhortationdes durch den Vatikan:

Amoris Laetitia, über die Liebe in der Familie - ein Überblick

„Amoris Laetitia” (AL - „Die Freude der Liebe, die in den Familien gelebt wird”), ist der Name der postsynodalen Apostolischen Exhortation über die Liebe in der Familie. Sie wurde am 19. März, dem Hochfest des Heilgen Josef, unterzeichnet und trägt die Ergebnisse der beiden Versammlungen der Bischofssynode zur Familie zusammen, welche von Papst Franziskus 2014 und 2015 zusammen gerufen wurden.

Die Abschlusstexte der Synoden werden vom Papst ausführlich zitiert, gemeinsam mit Dokumenten und Lehraussagen seiner Vorgänger, außerdem seine zahlreichen eigenen Katechesen zur Familie. Außerdem, wie es bereits bei anderen Lehrschreiben der Fall war, greift der Papst auch auf Äußerungen verschiedener Bischofskonferenzen zurück (Kenia, Australien, Argentinien …) und zitiert bedeutende Persönlichkeiten wie Martin Luther King oder Erich Fromm. Besonders ist die Erwähnung eines Films - Babettes Fest - den der Papst nennt, um auf das selbstlose Schenken hinzuweisen.

Einleitung

Die Apostolische Exhortation beeindruckt durch ihre Fülle und Ausdrucksweise. Sie ist in neun Kapitel eingeteilt und umfasst mehr als 300 Abschnitte.

Der Text beginnt mit sieben einleitenden Abschnitten, welche das Bewusstsein um die Komplexität des Themas und die dafür nötige Vertiefung darlegen. Sie bestätigen, dass die Beiträge der Teilnehmer der Synode einen „kostbaren Polyeder“ (AL 4) ergeben haben, der erhalten bleibt. In diesem Sinn schreibt der Papst, dass „nicht alle doktrinellen, moralischen oder pastoralen Diskussionen durch ein lehramtliches Eingreifen entschieden werden müssen“ (AL 3). Also „können in jedem Land oder jeder Region besser inkulturierte Lösungen gesucht werden, welche die örtlichen Traditionen und Herausforderungen berücksichtigen.

Denn »die Kulturen [sind] untereinander sehr verschieden, und jeder allgemeine Grundsatz […] muss inkulturiert werden, wenn er beachtet und angewendet werden soll«“ (ebd.). Dieses Prinzip der Inkulturation wird dann auch bei der Weise wichtig, die Probleme darzulegen und zu verstehen, die jenseits dogmatischer Fragen, die durch das Lehramt der Kirche entschieden sind, nicht „globalisiert“ werden können. Vor allem aber betont der Papst gleich zu Beginn und sehr deutlich, dass es gilt, aus dem sterilen Gegensatz zwischen Angst vor dem Wandel und reiner und schlichter Anwendung abstrakter Normen heraus zu kommen.

Er schreibt: „Die Debatten, wie sie in den Medien oder in Veröffentlichungen und auch unter kirchlichen Amtsträgern geführt werden, reichen von einem ungezügelten Verlangen, ohne ausreichende Reflexion oder Begründung alles zu verändern, bis zu der Einstellung, alles durch die Anwendung genereller Regelungen oder durch die Herleitung übertriebener Schlussfolgerungen aus einigen theologischen Überlegungen lösen zu wollen“ (AL 2).

Erstes Kapitel: Im Licht des Wortes

Nach der Einleitung beginnt der Papst seine Reflexion des Themas bei der Heiligen Schrift. Das erste Kapitel entwickelt sich anhand einer Meditation über den Psalm 128, der in Tradition der Eheliturgie des Judentums und dann auch des Christentums bedeutsam ist. Die Schrift „ist bevölkert mit Familien, mit Generationen, sie ist voller Geschichten der Liebe wie auch der Familienkrisen“ (AL 8).

Von da aus kann man dann die Familie betrachten, nicht als abstraktes Ideal, sondern als „handwerkliche Aufgabe“ (AL 16), die zärtlich angegangen wird (AL 28), die aber gleich von Beginn an auch mit der Sünde konfrontiert wird, als die Beziehung aus Liebe sich in einer der Dominanz verwandelt (vgl. AL 19). „In diesem kurzen Überblick können wir feststellen, dass das Wort Gottes sich nicht als eine Folge abstrakter Thesen erweist, sondern als ein Reisegefährte auch für die Familien, die sich in einer Krise oder inmitten irgendeines Leides befinden. Es zeigt ihnen das Ziel des Weges“ (AL 22).

Zweites Kapitel: Die Wirklichkeit und die Herausforderungen der Familie

So ausgehend von der Schrift betrachtet der Papst im zweiten Kapitel die aktuellen Situationen der Familien, mit „Bodenhaftung“ (AL 6). Dabei greift er ausführlich auf die Abschlusstexte der beiden Synoden zurück und beschreibt zahlreiche Herausforderungen, von der Migration über die ideologische Ablehnung der Geschlechterdifferenz („Gender-Ideologie“); von der Kultur des Provisorischen zu einer Mentalität, die sich gegen Geburt und Kinder richtet und zum Einfluss der Bio-Technologien auf dem Gebiet der Fruchtbarkeit; von Wohnungs- und Arbeitsplatzmangel bis zur Pornografie und zum Missbrauch Minderjähriger; von der Aufmerksamkeit für Menschen mit Behinderung bis zum Respekt für alte Menschen; von der juristischen Dekonstruktion der Familie bis zur Gewalt gegen Frauen.

Der Papst betont die Konkretheit, Konkretheit ist einer der Zentralbegriffe der Exhortation. Es sind diese Konkretheit und der Realismus, die den Unterschied ausmachen zwischen der „Theorie“ der Interpretation der Realität und den „Ideologien“. Familiaris Consortio zitierend betont der Papst, dass es heilsam ist „auf die konkrete Wirklichkeit zu achten, denn » die Forderungen und Anrufe des göttlichen Geistes sprechen auch aus den Ereignissen der Geschichte«, durch die »die Kirche […] zu einer tieferen Kenntnis des unerschöpflichen Mysteriums der Ehe und Familie geführt werden kann«“ (AL 31).

Ohne Aufmerksamkeit für die Realität kann man weder die Notwendigkeiten der Gegenwart noch den Ruf des Heiligen Geistes verstehen. Der Papst weist darauf hin, dass der verschärfte Individualismus von heute es Menschen schwer macht, sich einem Anderen großzügig und ganz und gar zu schenken (vgl. AL 33). „Man fürchtet die Einsamkeit, man wünscht sich einen Raum des Schutzes und der Treue, doch zugleich wächst die Furcht, gefangen zu sein durch eine Beziehung, die das Erreichen der persönlichen Bestrebungen zurückstellen könnte“ (AL 349. Die Demut des Realismus helfe dabei, „ein allzu abstraktes theologisches Ideal der Ehe (..), das fast künstlich konstruiert und weit von der konkreten Situation und den tatsächlichen Möglichkeiten der realen Familien entfernt ist“, zu vermeiden (AL 36).

Der Idealismus lässt nicht die Ehe als das betrachten, was sie ist, nämlich ein „dynamischen Weg der Entwicklung und Verwirklichung“ (AL 37). Ebensowenig lassen sich Familien „allein mit dem Beharren auf doktrinellen, bioethischen und moralischen Fragen und ohne dazu anzuregen, sich der Gnade zu öffnen“ erhalten (ebd.). Der Papst lädt zu einer Selbstkritik zur Frage ein, ob Familie und Ehe nicht richtig dargestellt wurden und besteht darauf, dass es notwendig ist, dem Gewissen der Gläubigen Raum zu lassen: „Wir sind berufen, die Gewissen zu bilden, nicht aber dazu, den Anspruch zu erheben, sie zu ersetzen.“ (ebd.). Jesus legte ein anspruchsvolles Ideal vor, zugleich hat er aber „ niemals die mitfühlende Nähe zu den Schwachen wie der Samariterin und der Ehebrecherin verloren“ (AL 38).


Drittes Kapitel: Aus Jesus schauen - die Berufung der Familie

Das dritte Kapitel ist einigen Elementen der Lehre der Kirche zu Ehe und Familie gewidmet. Es ist wichtig, weil es zusammenfassend in 30 Abschnitten die Berufung der Familie, wie das Evangelium es lehrt, ausdrückt und wie die Kirche es aufgenommen hat, vor allem was die Unauflöslichkeit, die Sakramentalität, die Weitergabe des Lebens und die Erziehung der Kinder angeht. Die Dokumente Gaudium et Spes des Zweiten Vatikanischen Konzils, Humanae Vitae von Papst Paul VI. und Familiaris Consortio von Papst Johannes Paul II. werden ausgiebig zitiert.

Der Blick ist weit und schießt auch die „unvollkommenen Situationen“ ein. Wir lesen: „ »Die Unterscheidung des Vorhandenseins der semina Verbi in den anderen Kulturen (vgl. Ad gentes, 11) kann auch auf die Realität von Ehe und Familie angewandt werden. Über die wahre Naturehe hinaus gibt es wertvolle Elemente in den Eheformen anderer religiöser Traditionen«, auch wenn es ebenso Schattenseiten gibt“ (AL 77).

Die Reflexion schließt auch die „verletzten Familien“ ein, zu denen der Papst die Relatio Finalis der Synode von 2015 zitierend sagt: Es „muss immer ein allgemeines Prinzip in Erinnerung gerufen werden: „Die Hirten mögen beherzigen, dass sie um der Liebe willen zur Wahrheit verpflichtet sind, die verschiedenen Situationen gut zu unterscheiden“ (Familiaris consortio, 84). Der Grad der Verantwortung ist nicht in allen Fällen gleich, und es kann Faktoren geben, die die Entscheidungsfähigkeit begrenzen. Daher sind, während die Lehre klar zum Ausdruck gebracht wird, Urteile zu vermeiden, welche die Komplexität der verschiedenen Situationen nicht berücksichtigen.
Es ist erforderlich, auf die Art und Weise zu achten, in der die Menschen leben und aufgrund ihres Zustands leiden“ (AL 79).

Viertes Kapitel: Die Liebe in der Ehe

Das vierte Kapitel handelt von der Liebe in der Ehe und diese wird anhand des Hohenlieds der Liebe des Apostel Paulus aus dem Ersten Korintherbrief (13:4-7) ausgelegt. Dieses Kapitel ist eine echte und eigenständige aufmerksame Exegese, sie ist genau und vom Paulustext inspiriert. Wir können sagen, dass es sich hierbei um eine Sammlung von Einzelstücken aus einem Liebesdiskurs handelt, der versucht, die menschliche Liebe in konkreten Begriffen auszudrücken. Diese Exegese strahlt eine große Fähigkeit zu psychologischer Introspektion aus. Die psychologische Vertiefung des Themas betrifft dabei die Welt der Emotionen der Eheleute - positive und negative - und die Dimension der Erotik. Es ist ein sehr fruchtbarer und kostbarer Beitrag zum christlichen Leben der Eheleute, der in den bisherigen päpstlichen Dokumenten seinesgleichen sucht. Auf seine Art und Weise ist dieses Kapitel ein kleiner Traktat innerhalb der weiteren Behandlung des Themas, es ist sich immer bewusst, wie sehr im Alltag die Liebe verwurzelt ist und bleibt Feind jedes Idealismus: „Man sollte nicht zwei begrenzten Menschen die gewaltige Last aufladen, in vollkommener Weise die Vereinigung nachzubilden, die zwischen Christus und seiner Kirche besteht, denn die Ehe als Zeichen beinhaltet einen » dynamischen Prozess von Stufe zu Stufe entsprechend der fortschreitenden Hereinnahme der Gaben Gottes «“ (AL 122).

Aber gleichzeitig besteht der Papst auf klare und deutliche Weise auf der Tatsache, dass „im Wesen der ehelichen Liebe selbst die Öffnung auf die Endgültigkeit hin vorhanden ist“ (AL 123), und zwar in der ganzen Weite der Ehe, im „Miteinander von Wonnen und Mühen, von Spannungen und Erholung, von Leiden und Befreiung, von Befriedigung und Streben, von Missbehagen und Vergnügen“ (AL 126). Das Kapitel schließt mit einer wichtigen Reflexion über die „Verwandlung der Liebe“, denn: „Die Verlängerung des Lebens lässt ein Phänomen entstehen, das in vergangenen Zeiten eher ungewöhnlich war: Die vertraute Beziehung und die gegenseitige Zugehörigkeit müssen über vier, fünf oder sechs Jahrzehnte hin bewahrt werden, und das wird zu einer Notwendigkeit, einander immer wieder neu zu erwählen“ (AL 163). Der physische Aspekt und die gegenseitige liebende Anziehung wird nicht weniger, aber sie wandelt sich: der sexuelle Trieb kann sich über die Zeit in ein Verlangen nach Einmütigkeit verwandeln. „Wir können einander nicht versprechen, das ganze Leben hindurch die gleichen Gefühle zu haben. Stattdessen können wir aber sehr wohl ein festes gemeinsames Vorhaben teilen, uns verpflichten, einander zu lieben und vereint zu leben, bis der Tod uns scheidet, und immer in reicher Vertrautheit leben“ (ebd.).

Fünftes Kapitel: Die Liebe, die fruchtbar wird

Dieses fünfte Kapitel dreht sich um Fruchtbarkeit und die lebensspendende Dimension der Liebe. Es spricht auf geistliche und psychologisch tiefe Weise von der Annahme des neuen Lebens, von der Erwartung in der Schwangerschaft und von der Vater- und Mutterliebe. Es behandelt das Thema aber auch erweitert und spricht von Adoption, von der Annahme des Beitrages von Familien zu einer „Kultur der Begegnung“, vom Leben in der weiter gefassten Familie mit Onkeln, Cousinen, Großeltern Freunden. Amoris Laetitia spricht nicht von Kleinfamilien, denn das Dokument ist sich der Familie als weites Netz von Beziehungen bewusst. Das Geheimnis der Sakramentalität der Ehe hat auch einen zutiefst sozialen Charakter (AL 186). In dieser sozialen Dimension unterstreicht der Papst besonders die Rolle der Beziehungen zwischen jungen und alten Menschen und die Beziehung zwischen Bruder und Schwester als „Lehrzeit“ für das Wachsen in den Beziehungen zu den Anderen. Sechstes Kapitel: Einige pastorale Perspektiven Im sechsten Kapitel behandelt der Papst einige pastorale Wege, die dabei helfen, stabile und fruchtbare Familien nach dem Plan Gottes aufzubauen.

In diesem Teil der Exhortation greift er ausführlich auf die Abschlussdokumente der beiden Synoden und auf die Katechesen - seine eigenen und die von Papst Johannes Paul II. - zurück. Er betont, dass die Familien Subjekte, nicht nur Objekte, der Verkündigung sind. Der Papst stellt fest, „ dass es den geweihten Amtsträgern gewöhnlich an einer geeigneten Ausbildung fehlt, um mit den vielschichtigen aktuellen Problemen der Familien
umzugehen“ (AL 202). Auf der einen Seite muss die psycho-affektive Ausbildung der Seminaristen verbessert werden und dazu Familien in die Ausbildung zum Dienst integriert werden (vgl. AL 203), auf der anderen Seite „kann auch die Erfahrung der langen östlichen Tradition der verheirateten Priester nützlich sein“ (AL 202). Dann spricht der Papst über die Themen der Begleitung der Verlobten auf dem Weg der Vorbereitung zur Ehe, über die Begleitung der Verheirateten während der ersten Jahre des Ehelebens (was auch das Thema der verantwortlichen Elternschaft einschließt), aber auch über einige komplexe Situationen und besonders Krisen, „jede Krise bedeutet eine Lehrzeit, die erlaubt, die Intensität des miteinander geteilten Lebens zu vertiefen oder zumindest einen neuen Sinn in der Eheerfahrung zu finden“ (AL 232). Es werden einige Gründe für Krisen analysiert, unter anderem eine nicht voll entwickelte emotionale Reife (vgl. AL 239). Außerdem spricht der Papst von der Begleitung verlassener Menschen, getrennt lebend oder geschieden, und er betont die Wichtigkeit der jüngsten Reform der Verfahren zur Feststellung einer möglichen Ehenichtigkeit.

Der Papst betont das Leiden der Kinder in Situationen des Konfliktes und schließt daraus: „Die Scheidung ist ein Übel, und es ist sehr beunruhigend, dass die Anzahl der Scheidungen zunimmt. Darum besteht zweifellos unsere wichtigste pastorale Aufgabe in Bezug auf die Familien darin, die Liebe zu stärken und zur Heilung der Wunden beizutragen, so dass wir dem Vordringen dieses Dramas unserer Zeit vorbeugen können“ (AL 246). Darauf geht es um gemischtkonfessionelle Ehen und um Familien mit homosexuellen Mitgliedern, wobei er die Bedeutung des Respektes im Umgang mit ihnen betont und die Ablehnung jeder ungerechten Diskriminierung und jeder Form von Aggression und Gewalt.

Pastoral kostbar ist der Abschlussteil dieses Kapitels: „Wenn der Stachel des Todes eindringt“, über die Themen Verlust eines geliebten Menschen und Witwenschaft.

Siebtes Kapitel: Die Erziehung der Kinder stärken

Das siebte Kapitel ist vollständig der Erziehung der Kinder gewidmet: es geht um ihre ethische Ausbildung, den Wert von Sanktionen als Anreiz, den geduldige Realismus, die Sexualerziehung, die Weitergabe des Glaubens, und vor allem allgemeiner um das Familienleben im Zusammenhang der Erziehung. Interessant ist die praktische Vernunft, die in jedem Abschnitt deutlich wird, vor allem die Aufmerksamkeit für die Gradualität und die kleinen Schritte, „die verstanden, akzeptiert und gewürdigt werden können“ (AL 271). Im Kapitel ist ein besonders bezeichnender und pädagogisch grundlegender Absatz enthalten, in dem Papst Franziskus etwas klar betont: „übertriebene Sorge nicht erzieht und man kann nicht alle Situationen, in die ein Kind geraten könnte, unter Kontrolle haben. (..)

Wenn ein Vater versessen darauf ist zu wissen, wo sein Sohn ist, und alle seine Bewegungen zu kontrollieren, wird er nur bestrebt sein, dessen Raum zu beherrschen. Auf diese Weise wird er ihn nicht erziehen, er wird ihn nicht stärken und ihn nicht darauf vorbereiten, Herausforderungen die Stirn zu bieten. Worauf es ankommt, ist vor allem, mit viel Liebe im Sohn Prozesse der Reifung seiner Freiheit, der Befähigung, des ganzheitlichen Wachstums und der Pflege der echten Selbständigkeit auszulösen.

Bemerkenswert ist der Teil, welcher der Sexualerziehung gewidmet ist und der sehr ausdrucksstark „Ja zur Sexualerziehung“ heißt. Er betont ihre Notwendigkeit und fragt „ob unsere Erziehungseinrichtungen diese Herausforderung angenommen haben“ (AL 280). Der Papst warnt vor dem Begriff „sicherer Sex“, dieser Ausdruck vermittelt „eine negative Haltung gegenüber dem natürlichen Zeugungszweck der Geschlechtlichkeit, als sei ein eventuelles Kind ein Feind, vor dem man sich schützen muss. So wird die narzisstische Aggressivität anstatt einer Annahme gefördert“ (AL 283).

Achtes Kapitel: Die Zerbrechlichkeit begleiten, unterscheiden und eingliedern

Das achte Kapitel ist eine Einladung zu Barmherzigkeit und pastoraler Unterscheidung angesichts von Situationen, die nicht voll dem entsprechen, was der Herr geboten hat. Der Papst nutzt hier drei sehr bedeutsame Verben: „begleiten, unterscheiden und eingliedern“, die grundlegend sind für Situationen von Zerbrechlichkeit, Komplexität oder so genannten „irregulären“ Situationen. Der Papst betont die Notwendigkeit von Gradualität in der Pastoral, die Wichtigkeit von Unterscheidung, die in einer Unterscheidung einzubeziehenden Normen und Umstände, und zuletzt definiert er eine „Logik der pastoralen Barmherzigkeit“. Das achte Kapitel ist sehr heikel. Um es verstehen zu können muss man sich daran erinnern, „dass die Aufgabe der Kirche oftmals der eines Feldlazaretts gleicht“ (AL 291). Hier greift der Papst das auf, was die Ergebnisse der Reflexionen der Synode über kontroverse Themen waren. Er bekräftigt, was eine christliche Ehe ist und betont, „Andere Formen der Vereinigung widersprechen diesem Ideal von Grund auf, doch manche verwirklichen es zumindest teilweise und analog. Die Synodenväter haben betont, dass die Kirche nicht unterlässt, die konstitutiven Elemente in jenen Situationen zu würdigen, die noch nicht oder nicht mehr in Übereinstimmung mit ihrer Lehre von der Ehe sind.“ (AL 292). Was die „Unterscheidung“ in „irregulären“ [im Text ist das Wort immer in Anführungszeichen gesetzt] Situationen angeht, sagt der Papst: „Daher sind […] Urteile zu vermeiden, welche die Komplexität der verschiedenen Situationen nicht berücksichtigen.

Es ist erforderlich, auf die Art und Weise zu achten, in der die Menschen leben und aufgrund ihres Zustands leiden“ (AL 296). Und er fährt fort: „ Es geht darum, alle einzugliedern; man muss jedem Einzelnen helfen, seinen eigenen Weg zu finden, an der kirchlichen Gemeinschaft teilzuhaben, damit er sich als Empfänger einer » unverdienten, bedingungslosen und gegenleistungsfreien « Barmherzigkeit empfindet“ (AL 297).

Oder hier: „Die Geschiedenen in einer neuen Verbindung, zum Beispiel, können sich in sehr unterschiedlichen Situationen befinden, die nicht katalogisiert oder in allzu starre Aussagen eingeschlossen werden dürfen, ohne einer angemessenen persönlichen und pastoralen Unterscheidung Raum zu geben“ (AL 298). Auf dieser Linie greift der Papst die Beiträge vieler Synodenväter auf uns sagt, dass „Getaufte, die geschieden und zivil wiederverheiratet sind, […] auf die verschiedenen möglichen Weisen stärker in die Gemeinschaft integriert werden [müssen], wobei zu vermeiden ist, jedwelchen Anstoß zu erregen. (…)

Ihre Teilnahme kann in verschiedenen kirchlichen Diensten zum Ausdruck kommen. (…) Sie sollen sich nicht nur als nicht exkommuniziert fühlen, sondern können als lebendige Glieder der Kirche leben und reifen. (…) Diese Integration ist auch notwendig für die Sorge und die christliche Erziehung ihrer Kinder, die als das Wichtigste anzusehen sind“ (AL 299).

Etwas allgemeiner macht der Papst eine Feststellung, die sehr wichtig ist um die Orientierung und den Sinn der Exhortation verstehen zu können: „Wenn man die zahllosen Unterschiede der konkreten Situationen (…) berücksichtigt, kann man verstehen, dass man von der Synode oder von diesem Schreiben keine neue, auf alle Fälle anzuwendende generelle gesetzliche Regelung kanonischer Art erwarten durfte. Es ist nur möglich, eine neue Ermutigung auszudrücken zu einer verantwortungsvollen persönlichen und pastoralen Unterscheidung der je spezifischen Fälle. Und da » der Grad der Verantwortung […] nicht in allen Fällen gleich [ist] «, müsste diese Unterscheidung anerkennen, dass die Konsequenzen oder Wirkungen einer Norm nicht notwendig immer dieselben sein müssen“ (300).

Der Papst entwickelt vertiefend Anforderungen und Charakteristiken des Weges der Begleitung und der Unterscheidung in einem vertiefenden Dialog zwischen Hirt und Gläubigen. Dazu verweist er auf die Gedanken der Kirche zu „mildernden Bedingungen und Umständen“, was die Schuldfähigkeit und die Verantwortung für das eigene Handeln angeht. Sich auf den heiligen Thomas von Aquin berufend, der sich mit der Beziehung zwischen Normen und Unterscheidung befasst, bekräftigt er: „Es ist wahr, dass die allgemeinen Normen ein Gut darstellen, das man niemals außer Acht lassen oder vernachlässigen darf, doch in ihren Formulierungen können sie unmöglich alle Sondersituationen umfassen. Zugleich muss gesagt werden, dass genau aus diesem Grund das, was Teil einer praktischen Unterscheidung angesichts einer Sondersituation ist, nicht in den Rang einer Norm erhoben werden kann“ (AL 304). Im abschließenden Teil des Kapitels, „die Logik der pastoralen Barmherzigkeit“, bekräftigt der Papst sehr deutlich um Zweideutigkeiten zu vermeiden: „Außergewöhnliche Situationen zu verstehen bedeutet niemals, das Licht des vollkommeneren Ideals zu verdunkeln, und auch nicht, weniger anzuempfehlen als das, was Jesus dem Menschen anbietet. Wichtiger als eine Seelsorge der Gescheiterten ist heute das pastorale Bemühen, die Ehen zu festigen und so den Brüchen zuvorzukommen“ (AL 307).

Aber der gesamte Sinn des Kapitel und den Geist, den Papst Franziskus der Pastoral der Kirche mitgeben will, wird mit diesen abschließenden Worten gut erfasst: „Ich lade die Gläubigen, die in komplexen Situationen leben, ein, vertrauensvoll auf ein Gespräch mit ihren Hirten oder mit anderen Laien zuzugehen, die ihr Leben dem Herrn geschenkt haben. Nicht immer werden sie bei ihnen die Bestätigung ihrer eigenen Vorstellungen und Wünsche finden, doch sicher werden sie ein Licht empfangen, das ihnen erlaubt, ihre Situation besser zu verstehen, und sie werden einen Weg der persönlichen Reifung entdecken. Und ich lade die Hirten ein, liebevoll und gelassen zuzuhören, mit dem aufrichtigen Wunsch, mitten in das Drama der Menschen einzutreten und ihren Gesichtspunkt zu verstehen, um ihnen zu helfen, besser zu leben und ihren eigenen Ort in der Kirche zu erkennen“ (AL 312).

Zur „Logik der barmherzigen Pastoral betont Papst Franziskus sehr deutlich: „ Manchmal fällt es uns schwer, der bedingungslosen Liebe in der Seelsorge Raum zu geben. Wir stellen der Barmherzigkeit so viele Bedingungen, dass wir sie gleichsam aushöhlen und sie um ihren konkreten Sinn und ihre reale Bedeutung bringen, und das ist die übelste Weise, das Evangelium zu verflüssigen“ (AL 311). Neuntes Kapitel: Spiritualität in Ehe und Familie Das neunte Kapitel ist der Spiritualität in Ehe und Familie gewidmet, die „aus Tausenden von realen und konkreten Gesten“ besteht (AL 315). Mit Deutlichkeit heißt es, dass „wer also ein tiefes Verlangen nach Spiritualität hat, soll nicht meinen, die Familie halte ihn von einem Wachstum im Leben des Geistes fern; sie ist vielmehr ein Weg, den der Herr verwendet, um ihn auf die Gipfel der mystischen Vereinigung zu führen“ (AL 316).

Alles, „die Momente der Freude, der Erholung oder des Festes und auch die Sexualität [werden] als eine Teilhabe an der Fülle des Lebens in seiner Auferstehung erlebt“ (AS 317). Es geht also um das Gebet im Licht des Osterfestes, um eine Spiritualität der ausschließlichen und freien Liebe in der Herausforderung des gemeinsam älter Werdens und sich aufreibend, die Treue Gottes immer im Blick (vgl. AL 319). Es ist letztlich die „Spiritualität der Fürsorge, des Trostes und des Ansporns“. „Das ganze Leben der Familie ist ein barmherziges „Weiden und Hüten“. Behutsam malt und schreibt jeder in das Leben des anderen ein“ (AL 322), so der Papst. „ Es ist eine tiefe geistliche Erfahrung, jeden geliebten Menschen mit den Augen Gottes zu betrachten und in ihm Christus zu erkennen“ (AL 323).

Im abschließenden Abschnitt beteuert der Papst: „keine Familie (ist) eine himmlische Wirklichkeit und ein für alle Mal gestaltet, sondern sie verlangt eine fortschreitende Reifung ihrer Liebesfähigkeit. (…) Alle sind wir aufgerufen, das Streben nach etwas, das über uns selbst und unsere Grenzen hinausgeht, lebendig zu erhalten, und jede Familie muss in diesem ständigen Anreiz leben. Gehen wir voran als Familien, bleiben wir unterwegs! (…) Verzweifeln wir nicht an unseren Begrenztheiten, doch verzichten wir ebenso wenig darauf, nach der Fülle der Liebe und der Communio zu streben, die uns verheißen ist“ (AL 325).

Die Exhortation endet mit einem Gebet zur Heiligen Familie (AL 325).

* * *

Wenn es überhaupt möglich sein sollte, von einer schnellen Lesung der Inhalte aus die Exhortation zu verstehen, dann muss man sagen, dass Amoris Laetitia mit großer Deutlichkeit nicht das „Ideal“ einer Familie, sondern ihre reiche und komplexe Realität betont. Aus den Seiten spricht ein offener Blick, zutiefst positiv, der sich nicht aus Abstraktionen oder Projektionen eines Ideals ergibt, sondern aus der pastoralen Aufmerksamkeit für die Realität.

Das Dokument ist eine dichte Lektüre von geistlichen Anregungen und von praktischer Vernunft, die jedem menschlichen Paar oder auch Menschen, die eine Familie gründen wollen, hilfreich sein kann. Es wird auch deutlich, dass das Dokument Frucht von ganz konkreten Erfahrungen mit Menschen ist, die aus ihrem eigenen Leben heraus wissen, was eine Familie ist und die seit vielen Jahren zusammen leben. Die Exhortation spricht außerdem eine Sprache der Erfahrung und der Hoffnung.

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Lesermeinungen

 Bentheim 15. April 2016 
 

@Ambrosios, @Antonius Bacci, @Mar Sapur Pattek

M.E. kann der Wert einer Beziehung nicht in der bloßen Faktizität der Beziehung liegen, schon eher in ihrer Gestaltung. Dieser Wert ist ein geistiges Phänomen sui generis und muss benennbar, wenigstens aber beschreibbar sein. Solange das nicht geschieht, reden wir über eine Unbekannte x. Das ist seit der Wertphänomenologie Max Schelers unumgänlich.


2
 
 Mar Sapur Pattek 15. April 2016 
 

@Ambrosios

Die Grundfrage ist doch: Wenn man in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung einen positiven Wert erkennt, würde das die Ausübung gleichgeschlechtlicher Sexualität "sanieren"? Gegen eine "Wohngemeinschaft" hat die Kirche ja nichts, aber wie soll man gleichgeschlechtliche Sexualität als positiv anerkennen können? Wenn man es machen würde, dann würde das sich auf die gesamte Bewertung der Sexualität auswirken, die dann nicht mehr primär der Zeugung dient. Warum sollte dann ein Witwer oder Alleinstehender bsp. nicht eine Prostituierte aufsuchen dürfen, Zwangsprostitution natürlich ausgeschlossen? Läge das dann nicht auf einer vergleichbaren Ebene? Ein Umdenken würde wie ein Dominospiel funktionieren und es würden weitere Bausteine des christlichen Menschenbildes fallen. Und hier würde es über kurz oder lang wirklich zu einem Schisma kommen. Oder nicht?


6
 
 Antonius Bacci 15. April 2016 
 

@Ambrosios

Da kommen aber einige Fragen auf: 1) Inwiefern ist die Ablehnung gleichgeschlechtlicher Beziehungen nicht schriftkonform? Anders gefragt: Gibt es Ansätze einer positiven Sicht in der Bibel? 2) Können Sie in der jüdisch-christlichen Tradition darüber hinaus positive Wertungen benennen? Methodisch gedacht gibt es lediglich zwei Möglichkeiten: Die erste besteht darin, an der bisherigen Regelung, wie sie im Katechismus vorliegt, festzuhalten. Die andere liegt in einer völligen Neubewertung, die dann aber im jüdisch-christlich Kontext eine "creatio ex nihilo" wäre, die auf neueren humanwissenschaftlichen Erkenntnissen o. ä. beruhen würde, nicht aber auf der Tradition. So ehrlich müsste das dann auch kommuniziert werden, wenn man keinen Etikettenschwindel betreiben will. Aber ganz ehrlich: Dass Papst Franziskus eine solche vornehmen will, scheint mir sehr unwahrscheinlich zu sein. Und dass er homosexuelle Handlungen irgendwie positiv wertet, im gleichen Maße.


10
 
 Ambrosios 14. April 2016 

@Bentheim

Ja, freilich. Aber auch in der Kirche muss ein Schritt nach dem anderen gesetzt werden. Wenn man erkannt hat, dass die Totalverdammung der Homosexualität nicht schriftkonform ist, dann darf man die Schwachen im Glauben nicht allein lassen, sondern muss ihnen goldene Brücken bauen. Unser Papst ist da ein genialer Pontifex! Und @Charles: Sehr richtig bemerkt: Zum ersten Mal würdigt das Lehramt homosexuelle Partnerschaften positiv.


2
 
 Bentheim 14. April 2016 
 

Charles X.

Aber enttäuscht wird derjenige sein, der sich für dieaes Thema nachhaltig eingesetzt hat und nach der ersten Synode seiner Enttäuschung im Petersdom lautstarken Ausdruck gab. Hoffen wir, dass es nicht zu einer zweiten CLAMORIS LAETITIA gekommen ist.


1
 
 leibniz 14. April 2016 
 

Lieber Charles X, habe das Buch gefunden und bestellt.


0
 
 Charles X. 14. April 2016 
 

@ Steve Acker

Nein, ich bin gar nicht enttäuscht. Denn im Dokument wird zum ersten Mal durch einen lehramtlichen Akt eine Wertschätzung nichteheliche Partnerschaften zum Ausdruck gebracht (sie geben, heißt es dort, einen gewissen Halt).

@ Leibniz

"Sie nennen hier ausschließlich staatliche Sozialleistungen wie Sozialhilfe, Wohngeld usw."

Genau davon habe ich überhaupt nicht gesprochen. Denn die Leistungen, von denen ich schrieb, sind freiwillige Zusatzleistungen der Kirche - bezahlt aus ihrem eigenen Vermögen. Zur Verfügung wurden eigene - verbilligte - Wohnungen gestellt, ermäßigt wurden eigene (nicht staatliche) Gebühren, um die Frauen zu überzeugen, zu Ihrem Kinde zu stehen. U.v.m. - aus dem Vermögen der Kirche!


2
 
 Antigone 14. April 2016 
 

Missverständnisse (@leibniz)

Das Wort "Verunglimpfung" bezieht sich nicht auf Sie, sondern auf das Statement von Thomas05
Und umgekehrt: Sie sind gar nicht nachmittags auf Station mit 16 schwer dementen Personen alleine? Dass das "ich" unpersönlich gemeint war, ließ sich nicht ohne Weiteres erschließen, sorry. Jetzt habe ich es verstanden.
1:16 - Betreuung sollte aber nicht der Regelfall sein (jedenfalls nicht in den ausgesprochenen Pflegezeiten). Auch der kirchliche Arbeitgeber bekommt das Geld für seine Einrichtungen größtenteils vom Staat und hat dafür nach strengen Vorschriften Rechenschaft abzulegen.


1
 
 leibniz 14. April 2016 
 

Staatliche Sozialleistungen

Werter Charles X,
Sie nennen hier ausschließlich staatliche Sozialleistungen wie Sozialhilfe, Wohngeld usw. Ich bin platt! Hoffentlich habe ich das falsch verstanden!
Die Umdeutung von staatlichen Sozialleistungen für jeden Bedürftigen in kirchliche Hilfen für Schwangere in Not, welche der von Ihnen genannte Autor hier
vornimmt, muss man schon als dreist bezeichnen! Ich meinte natürlich zusätzliche Hilfen wie man sie bei privaten Initiativen bekommt (z.B. bei der Vereinigung Lebensrettende für alle). Hier gibt es Darlehen oder einen Festbetrag in nicht unerheblicher Höhe. Privatwohnungen werden zur Verfügung gestellt usw. Wo finde ich die von Ihnen genannte Literatur? Würde ich schon gerne lesen.
Ich habe mein Wissen aus eigener Anschauung und aus Dutzenden von Erzählungen von betroffenen Frauen.


7
 
 Antigone 13. April 2016 
 

"Heuchelei" - @Thomas05/@leibniz

"Wie schnell man doch vom Saulus zum Paulus werden kann!" - und umgekehrt??
Verunglimpfer des Hl. JP II dürfen sich nicht papsttreu nennen Verunglimpfer von Papst Franziskus auch nicht. So einfach. Papsttreu ist eben papsttreu. Ist noch die Frage, was man unter "verunglimpfen" verstehen will. Im einen Falle vielleicht etwas anderes als im anderen. M.E., @leibniz, hat Thomas05 eine unbelegte Behauptung aufgestellt.
Ich würde gern mal nachmittags zu Ihnen auf Station kommen. (Ich arbeite nämlich auch mit schwer beeinträchtigten Menschen.) Leider weiß ich aber nicht, wo das ist. Jeder ist eben auf seinen Platz gestellt. Zum Glück bin ich aber nicht frustriert bei meiner Arbeit sonder ausgesprochen glücklich. Ich habe nicht einmal Probleme mit meinem kirchlichen Arbeitgeber. Und ich hatte mit keinem der Päpste, mit denen ich aufgewachsen bin, ein Problem. Sowas gibt's auch. Naiv?


2
 
 Steve Acker 13. April 2016 
 

Charles X - noch eine Frage

wenn ich so an frühere Posts von Ihnen denke: Sind Sie nicht enttäuscht dass der Papst der Homoehe eine Absage erteilt hat?


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 Charles X. 13. April 2016 
 

@ Bentheim

"Das, von dem Sie Ambrosius und mir abraten, haben wir nicht geschrieben."
Da fasse ich mir an die Nase und sage: Das habe ich nicht genau genug geschrieben. Ich wollte Ihnen nichts abraten, sondern ich denke da wie Sie! Ich glaube, dass wir da in der Sexualmoral grundsätzlich nochmal vieles auf den Prüfstand stellen müssen. Und ich glaube, dass wir da im Detail unterschiedlicher, aber gegenseitig befruchtender, aber in den großen Linien einer Meinung sind.


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 Thomas05 13. April 2016 
 

@Steve Acker: Besten Dank für Ihren wichtigen Hinweis

In der Tat musste der heilige JP II die DBK kraft seines Amtes zwingen, von den seinerzeit geplanten Sophistereien einer "Scheinwelt" Abstand zu nehmen. Bekanntlich sollte weiterhin das Beratungsdokument ausgestellt werden, mit dem Zusatz versehen: "Diese Bescheinigung darf nicht für eine straffreie Abtreibung verwendet werden".
Der Gesetzgaber hatte zu diesem Zeitpunkt aber bereits die Nichtigkeit dieses Zusatzes festgestellt.
Die DBK wollte also mit Wortlaut und Tat exakt das Gegenteil des Wortlautes betreiben.

Ich bin mir absolut sicher, dass viele (nicht alle), die jetzt ihre Papsttreue wie eine Monstranz vor sich her tragen, seinerzeit zu den wütendsten Verunglimpfern des hl. JP II gehörten.

Wie schnell man doch vom Saulus zum Paulus werden kann!


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 Bentheim 13. April 2016 
 

Ambrosios

Vielen Dank für Ihr umfangreiches Posting! Ihre letzten acht Zeilen enthalten ein Kernproblem, das wegen seiner zahlreichen Bedingungen moraltheologisch nicht so leicht zu lösen ist. Sie nennen zwei Vorgänge, die ja auch in engem Zusammenhang miteinander vollzogen werden oder wechselweise einer der Vorgänge anstelle des anderen. Die vielen Fälle der Praxis, die mir bekannt geworden sind, kann ich natürlich taciturnitate coactus nicht hier ausbreiten. Ich weiß mir zur Zeit noch keinen besseren Rat als zuvor. Dass die Psychologie dabei eine nicht geringe Rolle zu spielen hat, heißt für mich nicht, dass sie auch das letzte Wort hat.


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 Bentheim 13. April 2016 
 

leibniz

Sehr geehrte Frau leibniz,
vielen Dank für die Mühe der Mitteilung dieser so wichtigen Stelle!
In Ihrer Diss. wird davon mehr stehen, die ich kaufen und lesen würde, wenn ich NUR deren Titel wüsste. Natürlich würde ich auf die weitere Erhaltung Ihres Nicks bedacht sein.


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 Theodor69 13. April 2016 
 

@leibniz -"Neopapalisten"

Die Verwendung von (Tot)Schlagwörtern als Bezeichnung von Anderen hat den Vorteil, dass man nichts erklären muss - und der andere sich nicht verteidigen kann. Egal ob: Konservativer, Liberaler, Gutmensch, Homophober... Es ist ein wenig amüsant, dass gerade der mehrdeutige und unkonrete Ausdruck "Neopapalisten" von demjenigen verwendet wird, der dem Papst mehrdeutige und unkonkrete Aussagen vorwirft. Wenn Sie den Ausdruck "Neopapalisten" so interpretieren, dass damit Menschen hier im Forum gemeint sind, die vorher nicht papsttreu waren und es plötzlich sind (weil es ihnen gerade passt), dann frage ich wer konkret damit gemeint war. Habe in diesem Forum noch nie (!) eine Kritik am Papst Benedikt gelesen (da wäre man auch sofort heftigst angegriffen worden), aber eine Kritik am Papst Franziskus ist mittlerweile selbstverständlich geworden.


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 leibniz 13. April 2016 
 

Nachtrag zur Antwort von Bentheim

Im Sinne des Hl. Thomas definierte das 1. Vatikanische Konzil:
3017
Aber auch wenn der Glaube über der Vernunft steht, so kann es dennoch niemals eine wahre Unstimmigkeit zwischen Glauben und Vernunft geben [vgl. *2776 2811]: denn derselbe Gott, der die Geheimnisse offenbart und den Glauben eingießt, hat in den menschlichen Geist das Licht der Vernunft gelegt; Gott aber kann sich nicht selbst verleugnen, noch jemals Wahres Wahrem widersprechen. Der unbegründete Anschein eines solchen Widerspruchs aber entsteht vor allem daraus, daß entweder die Lehrsätze des Glaubens nicht im Sinne der Kirche verstanden und erläutert wurden oder Hirngespinste für Aussagen der Vernunft gehalten werden. “Wir definieren” also, “daß jede der Wahrheit des erleuchteten Glaubens entgegengesetzte Behauptung völlig falsch ist” [5. Konzil im Lateran *1441].


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 leibniz 13. April 2016 
 

Nochmals: danke an Antonius Bacci

Sie haben das Problem hervorragend zusammengefasst.
Das vorliegende Dokument kann auf x-fache Weise ausgelegt werden. Man kann es in Kontinuität zu Johannes Paul II. und Benedikt XVI. auslegen oder umgekehrt oder irgendwo dazwischen. Will man die ohnehin schon völlig verwirrten Gläubigen nicht noch mehr verwirren, muss irgendwann eine Klarstellung erfolgen. Ich bin deshalb vorsichtig in meiner Interpretation, da ich nicht weiß, was Franziskus konkret genau sagen will. Die hitzige Diskussion hier ist doch geradezu ein Beweis für die Unklarheit der Aussagen. Allerdings kann ich mir leicht ausmalen, auf welche Weise sich das Dokument in den deutschsprachigen Teilkirchen auswirken wird.
Der Ausdruck "Neopapalisten" war m. E. an diejenigen adressiert, die früher ganz und gar nicht papsttreu waren, aber dies jetzt plötzlich sind, seit sie in die Aussagen eines Papstes ihre eigene Anschauungen hineininterpretieren können. Dies war eben bei Benedikt ungleich schwieriger.


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 Bentheim 13. April 2016 
 

Thomas 05

1)Die Entwicklungen an der Pariser Artistenfakultät können allein keine Quelle für ein Portät des Aquinaten sein.
2)Dass es eine den Dingen dieser Welt innewohnende Wahrheit und eine Wahrheit der göttlichen Offenbarung gibt, ist eine Tatsache.
Das Problem der "doppelten Wahrheit" ist in diesen Ihren Worten noch gar nicht erfasst. Es tritt dort auf, wo zu klären ist, ob über EIN und DENSELBEN Sachverhalt die göttliche oder die dingliche Wahrheit ihre Geltung hat und man mit dem Begriff der "doppelten" Wahrheit zu grundverschiedenen gültigen Aussagen kommen will. Natürlich letztlich, um die dingliche Wahrheit zur maßgebenden zu machen.

3) Das lässt sich nun wirklich nicht analog auf die heutige Pastoral übertragen, solange sie nicht von solchen Prinzipen ausgeht, die der göttl. Offbg. kontrastiert sind. Von solchen Prinzipien steht nichts bei @ockham!
4)Mir eingangs "Verwechslung von Wahrheit und Zynismus" vorzuhalten, das erledigt sich mangels einfachster Wahrheit von selbst.


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 Theodor69 13. April 2016 
 

@Antonius Bacci

Bitte papsttreue Katholiken nicht als "Neopapalisten" verspotten.


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 leibniz 13. April 2016 
 

Antonius Bacci, danke!

Und diese fehlende inhaltliche Strenge wird eben ausgenützt! "Neopapalisten" finde ich gut! 😂


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 Antonius Bacci 13. April 2016 
 

@Alpenglühen

Von allen inhaltlichen Fragen einmal abgesehen: Papst Franziskus verfügt über kein in sich geschlossenes Gedankengebäude in seinen Äußerungen. Wenn man sich so viel äußert, in Interviews, Predigten etc. bleibt dies auch nicht aus. Die "Neopapalisten" in diesem Forum werden es als Angriff auf den Papst sehen, m. E. ist es aber ein Faktum, an dem wir nicht vorbeikommen. Mit solchen offenkundigen Widersprüchen muss man sich bei Papst Franziskus abfinden, kann sie aber durchaus kritisch benennen. Damit wird man nicht zum Sedisvakantisten. Bei vielem hat man den Eindruck, Papst Franziskus spricht aus dem Bauch heraus, ohne die Dinge noch einmal streng zu druchdenken. Die einen finden das toll, wahrhaftig und gut, ich würde zu bedenken geben, dass man eine gewisse gedankliche Strenge bei jemand, der eine so herausragende Position bekleidet, voraussetzen müsste, im Staat wie in der Kirche. Alles andere ist m. E. wiederum naiv. Aber das muss nicht jeder so sehen.


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 Antonius Bacci 13. April 2016 
 

Allgemeine Überlegungen II

Das Parteiendenken verstellt den Blick auf die Probleme, die sich aus Amoris laetitia zwangsläufig ergeben werden: Welche kirchliche Instanz entscheidet über die Möglichkeit des Kommunionempfangs für wiederverheiratete Geschiedene? Die Bischofskonferenz eines Landes? Der priester vor Ort? Was bedeutet "in gewissen Fällen"? Solange dies unpräzise gelassen wird, wird es heftige Streitigkeiten geben: Pfarrer A. untersagt einem Paar den Kommunionampfang, Pfarrer B. nicht. Wer hat nun Recht? Beide? Nach und nach verlässt man den Boden von Rechtssicherheit. Amoris laetitia ist eine allgemeine Erörterung, aber kein kirchenrechtliches Dokument. Und ein solches benötigt man in jedem Fall. Alles andere ist naiv und blauäugig und wird in der Praxis zu heftigen Problemen führen. Das lehrt schlicht und ergreifend die Kirchengeschichte. Jede Gemeinschaft benötigt ein klares Regelwerk, sonst löst sie sich allmählich aber sicher auf.


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 Theodor69 13. April 2016 
 

@Alpenglühen

- Zunächst finde ich es positiv konstruktiv und sachlich zu diskutieren und Gedanken auszutauschen. Daher antworte ich Ihnen gern (ohne Sie zu prügeln :-)).So wie ich bisher den Papst kennengelernt habe, ist die „bequeme Einsamkeit“ so zu verstehen. Er möchte keine nur theoretische Theologie sondern eine, die auch praktikable Antworten auf bestimmte problematische Lebenssituationen gibt. Eine Einsamkeit kann dazu führen, dass man sich der Realität in der Gesellschaft verschließt und stattdessen in der „eigenen Welt und Theologie“ herumphantasiert. Das wäre eine „bequeme Einsamkeit“. Wichtig ist auch zu verstehen, dass dies keine prinzipielle Kritik am Zölibat ist, sondern nur ein Aufzeigen einer Gefahr. So kann man auch Gefahren in einer Ehe aufzeigen, ohne gleich die Ehe als Gesamtes in Frage zu stellen.


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 Antonius Bacci 13. April 2016 
 

Allgemeine Überlegungen I

Die zum Teil sehr heftige Diskussion hat ergeben, dass der Bereich "Ehe-Sexualität" für den konservativen Bereich durchaus ein Identitätsmerkmal der Kirche ist und sehr energisch verteidigt wird. Bemerkenswert ist aber vor allem, wie Bedenken des konservativen Teils von den Progressiven hier im Forum beiseite geschoben werden. User wie Charles X. oder Ambrosios erinnern mich an Revolutionäre, die nun nach langer Zeit des Wartens in Papst Franziskus einen der ihren an der Spitze der Kirche angekommen sehen. Man könne jetzt "reuelos Papist" sein, was natürlich impliziert, dass dies in den vorhergegangen Pontifikaten nicht immer möglich war. Der "Papismus" ist folglich an die Person des jetzigen Papstes gebunden; man merkt manchen Statements hier offen die Freude und Genugtuung an, mit der den Konservativen hier der Neopapalismus vor Augen geführt wird. Im Grunde ist dieser also auch selektiv und bewegt sich ganz im Schema kirchlicher Blöcke und Parteiungen.


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 leibniz 13. April 2016 
 

Die Unterlassung welcher Hilfe? II

Meine Tochter kam nach ihrem Brautgespräch nach Hause und sagte, sie habe nichts über die kirchliche Ehe erfahren. Das könnte man ja noch amüsant finden. Aber was mich wirklich zornig macht: Plötzlich hat man in der deutschen Teilkirche die Barmherzigkeit entdeckt.
Wo war denn die Barmherzigkeit für die Frauen in Not, die gerne ein Kind bekommen hätten?
Wie üben diejenigen Diskutanten hier konkret Barmherzigkeit, die anderen, nur weil sie einen Text anders interpretieren, Herzensverhärtung vorwerfen?
Wie behandelt der Arbeitgeber Kirche seine Angestellten?
Welche Zustände herrschen in kirchlichen Pflegeheimen usw?
Nur, wenn sich in diesen Punkten etwas ändert, nehme ich unsere Geistlichen ernst, wenn sie Papst Franziskus loben.
Natürlich gibt es löbliche Ausnahmen, gute Priester und Bischöfe, bei denen Reden und Handeln im Einklang sind, aber halt nur wenige.


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 leibniz 13. April 2016 
 

Die Unterlassung welcher Hilfe? I

Hinweis an Charles:
Es gab bei der kirchlichen Schwangerenberatung nur einen Schein. Hilfe gab es keine. Es sei denn, sie bezeichnen den Schein für die straffreie Abtreibung als Hilfe.
Ich weiß dies,weil ich privat Frauen
geholfen habe und mehrere Frauen zu der Beratung begleitet habe. Die Kirche hier in Deutschland hat also systematisch unterlassene Hilfeleistung betrieben. Wenn man sarkastisch wäre, könnte man sagen: Da in den meisten Fällen die Väter die Abtreibung wollen, hat sie diese
unterstützt.
Was hat das mit unserem Thema zu tun?
Sehr viel, denn es ist klar wie sich
ein vielfach interpretierbarer Text bei uns auswirken wird. Wir streiten
hier um des Kaisers Bart. Die seelsorgliche Begleitung von Personen in irregulären Situationen wird im Allgemeinen so verlaufen wie
sie bei Brautgesprächen, bei Taufgesprächen usw. verläuft.


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 Alpenglühen 13. April 2016 

Je mehr ich mich mit „AL“ befasse, desto mehr bleibt nur ein Kopfschütteln.

Es gibt zu viele Aussagen, in denen Papst Franziskus sich widerspricht, als daß die hier alle erläutert werden könnten.
Ein weiteres ist Nr. 162: „Zölibat läuft Gefahr, eine bequeme Einsamkeit zu sein“. Mag das Forum mich prügeln – aber hat Papst Franziskus nicht selber gesagt, daß er in St. Marta lebt, weil er nicht alleine leben kann, sondern unter Menschen sein muß? U. dann redet er von „bequeme Einsamkeit“? Man könnte meinen, Ehe u. Zölibat sollen gegeneinander ausgespielt werden. Oder soll das der Auftakt sein, an dessen Ende „Zölibat“ abgeschafft wird? Die Erfahrung von Einsamkeit ist nie bequem. Egal in welchem Stand ich lebe. U. jeder Stand ist gefordert, seine ihm eigene Berufung authentisch zu leben. Frere Roger sagte mal: Es gibt in jedem Menschen einen Bereich, den selbst die tiefste, menschl. Verbundenheit nicht erreicht. In dieser tiefsten Einsamkeit, da wartet Gott auf uns.“


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 Steve Acker 12. April 2016 
 

Carl Eugen- Ich kann Ihren Frust gut verstehen.

Ich muss die Tage immer sehr an ein Gespräch mit einem Protestanten von vor einigen Jahren denken:
Dieser sagte:" bei Euch Katholiken ist wenigstens eine klare Linie drin. Bei uns macht doch jeder was er will".
Leider, fürchte ich, bewegen wir uns sehr in diese Richtung.
Dazu passend, was Bischof Cordes sagt,
dass die Gefahr besteht, dass einzelne
Punkte von AL aus dem Kontext gerissen
und separat interpretiert werden.

für mich ist diese Aussage von AlbinoL
ein Trost (Post von weiter unten):
"Dadurch dass er sich nicht festlegt hat ein anderer Papst, wenn es z.B. in Deutschland auf dem Ruder läuft, wieder einen rigideren Ansatz zu wählen."


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 Steve Acker 12. April 2016 
 

Charles X betont ja immer

die Papsttreue.
Vor ein paar Wochen las ich hier ein interessantes Post von ihm. Es ging um die Beratungsscheine bei der Schwangerenberatung. Er kritisierte scharf dass die kirchlichen Stellen diese nicht mehr ausstellen,und nannte dies "unterlassene Hilfeleistung".
Hm... Wer hat von der deutschen Kirche
verlangt dass sie aufhören soll die Scheine auszustellen? Richtig: der Heilige Papst Johannes Paul II.


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 Ambrosios 12. April 2016 

@ Bentheim

Sie haben Recht. Charles tut gut daran, zu schweigen. Die Vorwürfe waren schwer, und ich halte sie für nicht gerechtfertigt. Umso taktvoller sein Verhalten!
Jetzt kramt man den papa haereticus hervor. Franziskus hat weder ein – nicht mit der Bibel übereinstimmendes - Dogma erlassen noch abgeschafft. Nur hier wäre eine Häresie gegeben. Er hat aber sehr wohl etwas genauer gesehen als seine Vorgänger – und das kann und darf er ebenso wie Pius XII. das durfte, als er die Aufnahme Mariens in den Himmel definierte, oder Form und Materie des Weihesakramentes neu UND anders festlegte: Verstöße gegen das 6. Gebot sind nicht alle schwere Sünden. Sex in einer 2., standesamtlichen Ehe ist nicht automatisch eine schwere Sünde, die vom Kommunionempfang abhält. Das ist grundvernünftig. Man wird mit Sicherheit noch einiges revidieren müssen (z.B. die Sündhaftigkeit der Onanie).


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 siebenschlaefer 12. April 2016 
 

Danke @Thomas05

Danke an @Thomas05 für die klarstellenden Beiträge in den letzten Tagen, die alle Hand und Fuß hatten.
Einfach nur sachlich richtig!

Und noch eine Anmerkung: Vielleicht sollten diejenigen, die hier am lautesten (und häufig polemisch bis gehässig) für die Demontage des kirchlichen Lehramtes und der Gottesgebote schreien, sich einmal die Abstimmung der schweigenden Mehrheit anschauen: ist ja ganz leicht mit den "Empfehlungen". Das gibt mir ehrlich gesagt Hoffnung!


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 Thomas05 12. April 2016 
 

@Bentheim Verwechslung von Wahrheit und Zynismus

Ich empfehle Ihnen, einmal das glänzende Buch des Gilbert Keith Chesterton über den Hl. Thomas von Aquin zur Hand zu nehmen.

Darin beschreibt der Autor die Metamorphose des Heiligen vom "stummen Ochsen" zum "brüllenden Löwen", nachdem Siger von Brabant an der Pariser Artistenfakultät versucht hatte, eine Lehre von der sog. "doppelten Wahrheit" zu etablieren.

Es gebe, so Siger v. Brabant in seiner Aristotelesrezeption, eine den weltlichen Dingen innewohnende Wahrheit und ein Wahrheit der göttlichen Offenbarung, deren Inkompatibilität offensichtlich sei.

In einer analogen Situation stehen wir heute wieder, wenn die pastorale Wirklichkeit fälschlicherweise den göttlichen Geboten kontrastiert wird.

Thomas von Aquin hat es sich seinerzeit zur Lebensaufgabe gemacht, die Irrlehre dieser vermeintlich doppelten Wahrheit zu bekämpfen, und Siger von Brabant wurde als Häretiker verurteilt.

Nicht die Realität der Schöpfung steht im Widerspruch zu Gottes Geboten, sondern der menschliche Wille.


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 Bentheim 12. April 2016 
 

Antigone

Dass Charles X. zu den Vorgängen schweigen möchte, kann man gut verstehen. Es ging hart zu.
Andererseits ist er ein engagierter und anregender Theologe. Dass man selbst vieles von dem weiß, was er schreibt, sehe ich nicht als Problem an, im Gegenteil: Gerade auch über Bekanntes sollte man immer wieder einmal nachdenken, sonst wird man zum Konserventheologen, deren es genug gibt. Anstöße zu diesem Nachdenken gibt Charles X. immer wieder und das ist gut so. Ich freue mich, mit Ihnen, Antigone, mit Charles X. und Ambrosios diskutieren zu können.


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 Thomas05 12. April 2016 
 

@ockham Worte wie Schall und Rauch

Sinn für Humor scheinen Sie ja zu haben, indem Sie sich inhaltlich den passenden Usernamen ausgesucht haben.

Aber im Ernst: Letztlich muss man Ihnen für Ihren entlarvenden Beitrag regelrecht dankbar sein, wenn Sie hier ein Loblied auf den "fortschrittlicheren Papst" singen und die Getreuen der Kirche als "Traditionalisten" verunglimpfen.

Dabei die ewig gleichen Textbausteine: "Lebensrealität der Menschen", "Begleiten statt Vorschriften" sowie "pragmatische und flexible Pastoral" versus "rigide Verbote in der Sexualmoral".

Was Sie als Ihre Wunschvorstellung an die Wand malen, hat nichts mit der heiligen römischen Kirche zu tun, sondern karikiert einen x-beliebigen sozialdienstlichen Verein.

Die zugrundeliegende Idee, Pastoral und Lehramt voneinander zu trennen, hat Kardinal Sarah "eine Form von Häresie, eine gefährliche schizophrene Pathologie" mit schismatischem Potential genannt.

Mein besonderes Mitgefühl gilt den Konvertiten, die sich "vom Regen in die Traufe" geraten sehen.


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 Charles X. 12. April 2016 
 

@ockham

Danke für Ihre Wortmeldung!


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 Herbstlicht 12. April 2016 
 

Geehrter Bentheim!

Grundsätzlich unterstelle ich Papst Franziskus viel guten Willen bei der Abfassung seiner Schrift.
Aber bedenken Sie, wie nur auf einem einzigen Forum wie hier die Einschätzungen auseinandergehen, so geschieht dies weltweit. Das kann unmöglich positiv sein.
Vielfalt mag gut sein, Verwirrung ist es definitiv nicht. Hätte sich Papst Franziskus klarer geäussert, hätte jeder gewusst, woran er ist. Es ist dieses Unbestimmte, Vage, das nun in der ganzen katholischen Welt für Verwirrung sorgt und sich vermutlich bis in die Zukunft hinein auswirken wird. Und es ist ja nicht das erste Mal, dass Papst Franziskus missverständlich spricht. Er möge klar sagen, was er beabsichtigt.
Auch wenn man nichts über Diskussionen hinter kirchlichen Wänden vernimmt, glaube ich doch nicht, dass AL so ganz ohne Unbehagen auf- und angenommen werden wird.
Wer Robert Kardinal Sarah´s Buch gelesen hat "Gott oder Nichts", kann davon ausgehen, dass er nicht besonders angetan sein dürfte. Und andere Bischöfe?


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 Antigone 12. April 2016 
 

@Charles der X.

Schweigen, naja. Wir sind ja nicht in Argentinien. Nur Zeit lassen sollte man sich, alles zu verstehen.


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 Charles X. 12. April 2016 
 

@ Bentheim/Ambrosios

Danke für Ihr Engagement. Ich habe aber für mich beschlossen - so betroffen mich Carl Eugens Anwürfe trotz meiner besten Wünsche für ihn machen -, den Weg zu beschreiten, den auch unser Papst angesichts der Vorwürfe der Kollaboration mit der argentinischen Militärjunta beschritten hat. Ich werde schweigen. Alles andere wird mir sonst in alle möglichen Richtungen ausgelegt. Ich hoffe auf Ihr Verständnis.


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 Bentheim 12. April 2016 
 

Herbstlicht, Sie haben nicht Unrecht mit dem, was Sie schreiben. .

Aber der Hinweis auf das Gewissen und die Unterscheidung zwischen einem Dogma und einem päpstlichen Schreiben, das nicht der Infallibilität unterliegt galten schon immer. Im letzteren Falle hat man bisher m.E. nicht beobachten können, dass sich Kurienkardinäle gegen ein solches Schreiben äußerten. Wie sie dachten, erfuhr man nicht. Nach "Humanae vitae" gab es die Königsteiner u. die Maria Troster Erklärung der DBK bzw. ÖBK, deren Inhalt die Gewissensentscheidung in der causa humanae vitae ist. Nicht einmal dagegen hat es einen Sturm der Kurienkardinäle gegeben. Nicht einmal ein Papst hat nach Paul VI. sich in dieser Richtung geäußert. Zu dem jetzigen Schreiben von Papst Franziskus hat sich m.E. bis jetzt nicht einmal Kardinal Burke geäußert. Von ihm hätte man es am ehesten erwartet. Wie man auf geschriebene zum Unterschied von gesprochenen Worten eines Papstes reagiert, könnte vermutlich ein usus Romanus sein.


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 Theodor69 12. April 2016 
 

Lehrschreiben gegen mein Gewissen?

Es wird ein persönlicher Konflikt zwischen Lehrschreiben und dem Gewissen herbeigeredet. Inwieweit muss ich jetzt mein Handeln ändern, das mir mein Gewissen bisher vorgegeben hat? Worin besteht der echte Gewissenskonflikt? Außerdem sollte man Aussagen in einem Lehrschreiben des Papstes nicht gleich kritisieren, sondern sich damit auseinandersetzen. Das braucht Zeit und Ruhe. Wird das nicht auch von denen erwartet, die sich bei der Humanae Vitae schwer tun? Ich staune wie schnell hier viele die Zeit und Ruhe in den letzten paar Tage hatten um zu einem abschließenden Urteil für sich zu kommen. - Und das nun jedem kundtun.


3
 
 Herbstlicht 12. April 2016 
 

@Ambrosius

Auf meine Überlegung, wie sich wohl die Kardinäle Müller und Sarah zu AL innerlich stellen, antworteten Sie:

"Ich erwarte mir von den Eminenzen nach Ihrem Eid gegenüber dem Papst zur Treue bis zum Blutvergießen, ich erwarte mir von den Eminenzen nach ihrem stets bekannten vollumfänglichen katholischen Glauben, der auch das Ausmaß der Vollmachten des Petrusdienstes umfasst, ich erwarte mir von den Eminenzen nach ihrer oft bekundeten Liebe zum Hl. Vater schlicht inneren und äußeren Gehorsam in Gedanken, Wort und Werken. Allein dies ist katholisch..."

Wenn Papst Franziskus auf das persönliche Gewissen jedes Einzelnen verweist, gilt dies dann nicht auch für lehramtstreue Bischöfe und Kardinäle?
Auch ein Papst ist nur ein Mensch, der irren kann. Ihm dann bedingungslos zu folgen, kann fatal sein.
Jesus Christus ist der Herr, ihm sollen wir folgen.
Ein Papst, jetzt ganz unabhängig von Papst Franziskus, ist "nur" sein Stellvertreter auf Erden.
AL ist kein Dogma, vergessen wir das nicht.


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 la gioia 12. April 2016 
 

@Stephanus1972

"...Dieses Schreiben eröffnet neue Wege in der Ausgestaltung und Bedeutung von dogmatischen Formulierungen...Es wird die RKK zukunftsfähig machen..."
- Ihre Formulierung erinnert mich an: "Dieses Konzil eröffnet neue Wege in der Ausgestaltung...es wird die RKK zukunftsfähig machen"...


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 Stephanus1972 12. April 2016 
 

Katholische Weite - endlich

Das Schreiben von Papst Franziskus ist erfrischend geschrieben und verständlich für jeden Menschen. Kein schweres lehramtliches Schreiben, was sowieso fast niemand versteht und interessiert. Dieser Papst verbindet in wohltuender Weise Lehre und Pastoral - das was sein Vorgänger so leider nicht konnte (er war halt Professor). Dieses Schreiben eröffnet neue Wege in der Ausgestaltung und Bewertung von dogmatischen Formulierungen, die vielleicht toll gemein, leider aber an der Wirklichkeit vorbeigehen (und das schon seit 1000 Jahren, wer hier glaubt früher sei alles besser gewesen, der hat wohl in einem anderen Universum gelebt). AL wird daher mehr sein, als ein nettes Schreiben, es wird die RKK zukunftsfähig machen - denn es zeigt die notwendige WEite und nicht dogmatische Verstockheit (in der sich hier leider viel zu viele sehr gefallen - übrigens nicht sehr biblisch). Die Schrift ist für den Menschen da und nicht umgekehrt - das bedeutet für mich AL.


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 Elija-Paul 12. April 2016 
 

Nocht nicht fertig!

@leibnitz

bin noch nicht fertig mit der Lektüre des ganzen Textes, aber sehr mit der ganzen Thematik beschäftigt!


2
 
 la gioia 12. April 2016 
 

@paddel:
Ihren ersten beiden Sätzen kann ich aus eigener Erfahrung zustimmen (obwohl selbst bei der Erstkommunion die Kirche bei uns nicht mehr übervoll ist).
Aber bei uns ist eine Woche darauf schon fast niemand mehr von der Kommuniongesellschaft der Vorwoche in der Hl. Messe. Echt zum Weinen!


9
 
 Laus Deo 12. April 2016 

Die ganze Diskusion ist ganz einfach!

Jeder muss vor Jesus für sein Leben Rechenschaft ablegen. Jeder Katholik ist verpflichtet die Lehre und Dogmen zu kennen und diese stehen klar im Katechismus, diese kann auch kein Papst ändern. Am Ende zählt für jeden das was der Heilige Paulus schreibt: Wer also unwürdig von dem Brot isst und aus dem Kelch des Herrn trinkt, macht sich schuldig am Leib und am Blut des Herrn.
Jeder soll sich selbst prüfen; erst dann soll er von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken.


4
 
 SpatzInDerHand 12. April 2016 

@leibniz: Dass der christliche Glaube auch innerhalb der praktizierenden Katholiken,

sogar innerhalb der Hauptamtlichen (und zwar über das Normalmaß von gelegentlichen persönlichen "Zweifeln" hinaus, sondern durch eine entsprechende Ausbildung fast schon systematisch) verdunstet und ausfranst, das beobachte auch ich. Ein Zustand, der mich äußerst traurig stimmt.


8
 
 Paddel 12. April 2016 

knieend in den Mund?

Die Kirche ist übervoll, die Kommunionkinder empfangen den Leib des Herrn stehend, im Kreis und in die Hand. In der Liturgie werden Sünde und Schuld ausgespart, fast die ganze Horde an "Gläubigen" der vollen Kirche geht zur Kommunion.
Eine Woche später, der Pfarrer spricht erfrischend von Sündenvergebung, Beichte und feiert die Liturgie ordentlich (ohne Aussparung "unangenehmer" Wörter). Die zahlreichen Kommunionkinder, der normalen Gemeinde empfangen die Kommunion knieend und in den Mund. Die Kirche ist auch übervoll, nur wenige gehen zur Kommunion.

Warum?


6
 
 leibniz 12. April 2016 
 

Lieber Elija Paul und Spatz in der Hand

Vielen Dank!
Ich las dies in einem Aufsatz von Michael Stickelbröck. Das war außerdem nur ein Beispiel. Schade,dass Sie auf die Sache selbst nicht eingegangen sind. Der christliche Glaube ist in der Kirche,auch bei einem nicht unerheblichen Teil derer, noch praktizieren, bis hin zu den Hauptamtlichen, nahezu weg. Das deckt sich leider mit meinen eigenen Erfahrungen. Benedikt wusste das. Quellen werden nach Möglichkeit nachgeliefert. Bis später!


3
 
 Elija-Paul 12. April 2016 
 

Bitte eine christliche Weise der Auseinandersetzung!

Das wäre sicher ganz im Sinn des Heiligen Vaters. Die Einteilungen in Traditionalisten, die sich gegen den Papst stellen und die Modernisten, welche die Exhortation bejahen, trifft die Sache nicht. Da gibt es sehr viele Zwischenbereiche.
Die Schwierigkeit, die ich in diesem Forum sehe, ist oft der Ton der angeschlagen wird. Da kann abschätzig bis beleidigend vom Papst gesprochen werden - ebenso negativ werden als Traditionalisten beschimpft, welche Bedenken haben, daß der eigeschlagene Weg der Pastoral mehr Verwirrung stiften als Orientierung geben kann usw.
Gewiß: es sind wichtige Themen und Weichstellungen für die Zukunft und man soll sich darüber auseinandersetzen, denn bei der Exhortation handelt es sich nicht um ein Dogma. Aber kann man dies nicht auf einer Ebene der Sachlichhkeit tun - ohne Verunglimpfung der Personen oder Personengruppen. Darin sollte sich doch gerade dieses Forum unterscheiden können von anderen Foren, die nicht selten Gift und Galle von sich geben!


7
 
 Stefan Fleischer 12. April 2016 

Noch ein ganz anderer Gedanke,

der mir gekommen ist, als ich den Kommentar einer deutschen Theologin zu AL las:
Könnte es vielleicht sein, dass unser heiliger Vater mit seinen Aussagen bewusst den schwarzen Peter unseren Bischöfen zugeschoben hat? Diese sollen nun den Gläubigen selber erklären, weshalb in einem Bistum (oder gar in einer Gemeinde) eine bestimme Aussage die verbindliche Lehre der Kirche ist und im Nachbarbistums/Gemeine längst überholter Quatsch, weshalb eine Person in einer Kirche zur Kommunion gehen darf, in der Nachbarkirche aber nicht, weshalb der eine Beichtvater etwas eine vielleicht sogar schwere Sünde nennt, sein Stellvertreter das Gleiche einfach als etwas doch ganz natürliches abtut. Vielleicht hat Papst Franziskus einfach genug davon, das Problem der Glaubwürdigkeit unserer Kirche allein tragen zu müssen.


2
 
 SpatzInDerHand 12. April 2016 

@leibniz: 97 % der Taufscheinkatholiken glauben an die Reinkarnation?

Wenn ich Ihren Post ernst nehme, komme ich zu dieser Aussage, aber, mit Verlaub, das ist ja wohl ein Witz!
a) Haben Sie belastbare Quellen für diese Behauptung
b) das deckt sich in keiner Weise mit meinen eigenen Gesprächseindrücken.

Der christliche Glaube verschwindet, wird diffus, bei jenen, denen hier die Luft ausgeht.

Dabei wird der christliche Jenseitsglaube häufig durch einen einseitigen Engel(aber)glauben überdeckt oder durch ein abstrackteres Glauben an eine uns positiv gesinnte "Höhere Macht". Seit einiger Zeit gibt es auch obscure Vorstellungen vom Weiterleben als "Stern" oder auf einem Stern (man schämt sich als wissenschaftlich orientierter Mensch für derartigen haltlosen Schwachsinn!) Den Reinkarnationsglaube gibt es natürlich auch gelegentlich, aber er ist denkbar weit entfernt von einer derart erdrückenden Mehrheit von 97 %!


2
 
 leibniz 12. April 2016 
 

@ ockham

Ich wende Ihre Aussagen auf das Kerndogma der Kirche an:
Nur noch 3 Prozent der Katholiken glauben an die Auferstehung Christi, die anderen ziehen die Reinkarnation vor. Muss man denn nicht diese Menschen da abholen, wo sie stehen, Ihnen keine Vorschriften mehr machen, was sie glauben sollen? Dann wären die Kirchen nicht mehr so leer?
Finden Sie nicht,dass Sie es sich ein wenig zu leicht machen?


8
 
 leibniz 12. April 2016 
 

Bitte bleiben!

Liebe Christin, lieber Carl Eugen, bitte nicht gehen!
Ich muss schon sagen, dass ich entsetzt bin darüber wie hier miteinander gesprochen wird.
Da wird gleich von Herzensverhärtung geredet, wenn jemand anderer Ansicht ist.
Dieses Schriftstück ist kein Dogma! Es handelt sich nicht um eine unfehlbare Lehräußerung. Was bedeutet, ein gebildetes Gewissen eines Katholiken kann zu verschiedenen Urteilen kommen! Bitte eine Stufe herunterschalten und nachlesen, was ein Dogma ist.
Egal wie jemand den Text interpretiert: In der Praxis wird er in der deutschen Teilkirche sehr negative Auswirkungen haben. Es wird keine Einzelfalllösungen, sondern ein Automatismus entstehen und eine endgültige Marginalisierung der Sakramente, deren Bedeutung eh fast niemand mehr kennt, wird die Folge sein.


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 Stefan Fleischer 12. April 2016 

Ein Gedanke von heute Nacht

In einem hat unser Heiliger Vater ganz bestimmt Recht: Es nützt nichts, aus dem Buchstaben der Lehre und der Gesetze zu leben, wenn wir nicht zuerst aus der Beziehung zu Gott heraus leben, aus der Liebe zu IHM. Dann nämlich wäre uns auch immer klar, was es heisst: "Wer mich liebt, hält meine Gebote." (vgl. Joh. 14,21) Papst Franziskus dürfte dies meines Erachtens noch viel deutlicher sagen. Oder besser gesagt, wir alle, vom einfachsten Laien bis zum höchsten Würdenträger sollte immer zuerst diese Botschaft in seinen Worten hören und dann - soweit es in unseren Kräften liegt - "von den Dächern verkünden".


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 Tonika 12. April 2016 
 

Nichts ist so veränderlich wie das Gewissen.

Nichts ist so veränderlich wie das Gewissen – und es redet bei jedem Menschen anders, je nach Prägung und Umfeld.

Ich zitiere die Aussage eines Predigers (Mielke):

"Gott ist der Herr des Gewissens.
Das Gewissen ist nicht die letzte Instanz. Gott ist die letzte Instanz.
Gewissen können unterentwickelt und sie können überempfindlich sein.

Das Gewissen kann irren, weil Menschen irren können.

Das Gewissen ist korrumpierbar, weil Menschen korrumpierbar sind.
Deshalb braucht das Gewissen einen Herrn. Es braucht Jesus Christus."

Der Wille Gottes/Gottes Wort ist der innere Kompass wonach sich das Gewissen richten muss.

Ein von Gott losgelöstes Gewissen, wie es durch den neuzeitlichen
Individualitätsbegriff gedeckt ist, ist daher nicht die letzte Instanz der Moral.


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 ockham 11. April 2016 
 

Warum diese vielen Angriffe gegen Papst Franziskus?

Ich ärgere mich sehr über die vielen Angriffe der Traditionalisten gegen Papst Franziskus.

Wir sollten froh sein, dass es endlich einen fortschrittlicheren Papst gibt, der die Bedürfnisse der Menschen in den Vordergrund stellt, der auf das schaut, was die Lebensrealität der Menschen ist.

Die Zeiten und Herausforderungen ändern sich nunmal.

Was helfen all die rigiden Gebote und Verbote in der Sexualmoral, wenn die Menschen sich ohnehin nicht daran halten?

Eine bessere Pädagogik ist es, die Menschen dort abzuholen, wo sie tatsächlich stehen und ein Stück des Weges mit ihnen zu gehen.

Begleiten ist besser als Vorschriften machen.

Hier in diesem Forum scheint das Msgr. Schlegl begriffen zu haben, der sich für eine pragmatische und flexible Pastoral stark macht.

Wenn alle Seelsorger sich den Menschen so zugewandt zeigen und die Realitäten des Lebens anerkennen würden, dann wären die Kirchen wohl nicht so leer.

Es ist die Realitätsverweigerung, die den Kirchen das Leben schwer macht.


4
 
 Ambrosios 11. April 2016 

@ Kreuz

Ich erkenne keine erbitterte Diskussion und auch keine Unklarheiten beim Papst. Der Papst ist klar, nachvollziehbar, verständlich und, schlimm, dass man das eigens dazusagen muss, absolut katholisch in seinen Äußerungen. Ich habe nicht den Hauch eines Zweifels an ihm.


4
 
 kreuz 11. April 2016 

die zT erbitterte Diskussion

macht nachdenklich.
über klare Worte wird nicht soviel gestritten.
einer freut sich sicher: der Durcheianderwerfer.
ich beneide Franziskus nicht, in diesen durchgeknallten Zeiten Papst zu sein. Benedikt wäre beinahe daran eingegangen.
beten wir für unseren Seelenfrieden, jeder für jeden.
wir müssen uns nicht anklagen, in diesen Zeiten zu leben, denn da sind wir hineingesetzt.

"In diesen Jahrzehnten ist eine geistliche „Verwüstung" vorangeschritten. Was ein Leben, eine Welt ohne Gott bedeutet, konnte man zur Zeit des Konzils bereits aus einigen tragischen Vorfällen der Geschichte entnehmen, heute aber sehen wir es leider tagtäglich in unserer Umgebung. Es ist die Leere, die sich ausgebreitet hat." (BXVI zur Eröffnung des Jahres des Glaubens)

www.kath.net/news/38443


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 Ambrosios 11. April 2016 

@ Herbstlicht

"Wie wird der "Chef" der Glaubenskongregation wohl die neue Entwicklung einschätzen, was denken Kardinäle wie z.B. Robert Sarah?"

Ich erwarte mir von den Eminenzen nach Ihrem Eid gegenüber dem Papst zur Treue bis zum Blutvergießen, ich erwarte mir von den Eminenzen nach ihrem stets bekannten vollumfänglichen katholischen Glauben, der auch das Ausmaß der Vollmachten des Petrusdienstes umfasst, ich erwarte mir von den Eminenzen nach ihrer oft bekundeten Liebe zum Hl. Vater schlicht inneren und äußeren Gehorsam in Gedanken, Wort und Werken. Allein dies ist katholisch. Wer es fassen kann, der fasse es!


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 Herbstlicht 11. April 2016 
 

@carl eugen und @Christin16

Mein Wunsch für Sie ist, dass Sie zur inneren Ruhe kommen und sich die Zeit nehmen herauszufinden, welcher Weg für Sie der richtige ist.
Meine Hoffnung allerdings ist, dass Sie beide die katholische Kirche nicht verlassen.
Es gab damals einen Grund für Sie zu konvertieren, der spirituelle Reichtum der katholischen Kirche hat Sie vielleicht zur damaligen Entscheidung geführt.
Diese Fülle ist noch immer vorhanden. Die Sakramente und unsere Mutter Maria, der Rosenkranz und die Anrufung der Heiligen und ..., und ..., und ...!


4
 
 Ambrosios 11. April 2016 

@ Christin16

"Verwirrung und Verzweiflung" - "innere Emigration". Darf ich um Mäßigung bitten? Das letzte Mal, dass in Deutschland ins Innere emigriert wurde, war während der NS-Zeit. Mit wem vergleichen Sie da unseren Papst?
Und: Unser Papst hat nicht Martin Luther heilig gesprochen, er hat nicht den Zölibat aufgehoben, er hat nicht Frauen zu Bischöfinnen geweiht o.ä. Er hat ein paar sehr vernünftige Sätze geschrieben zum katholischen Gewissensverständnis und er hat eine doch arg rigide Sexualmoral von falschen Vorstellungen befreit. Also lassen Sie die Kirche doch mal im Dorf. Haben Sie denn plötzlich alle kein Vertrauen mehr in Christi Verheißung: "Die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen"?


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 Stefan Fleischer 11. April 2016 

Ich habe zwar das ganze Dokument noch nicht gelesen.

Aber mir scheint klar, dass unser Heiliger Vater die Lehre in keiner Art und Weise verändert hat. Ja er hat, nicht nur in der Genderfrage, sehr vieles ganz klar bestätigt. Vielleicht geht er einfach zu stark davon aus, dass es für einen Katholiken und insbesondere für einen Amtsträger ganz selbstverständlich ist, dass er diese Lehre kennt, akzeptiert und verkündet. Denn wer in der Lehre sattelfesst, im Glauben unerschütterlich und in der Treue zu seinem Tauf- Firm- und gegebenenfalls Weiheversprechen fest verankert ist, wird bei aller pastoraler Sorge nichts tun, was der Lehre schaden und andere Gläubige in Verwirrung bringen könnte. Im Gegenteil. Er wird Worte und Wege finden, um nicht nur zu den verirrten Schafen zu gehen, sondern sie effektiv auch zurück zu führen zu Gott und zur Kirche. Beten wir für alle, die mit einer solchen Aufgabe betraut sind.


4
 
 Herbstlicht 11. April 2016 
 

Was sagte neulich Kardinal Müller?:

"Der größte Skandal, den die Kirche machen kann, ist nicht, daß es in ihr Sünder gibt, es ist der, aufzuhören den Unterschied zwischen gut und böse zu benennen, ihn zu relativieren, d.h. auch aufzuhören zu erklären, was Sünde ist oder zu versuchen, sie zu rechtfertigen, um dadurch eine größere Nähe und Barmherzigkeit gegenüber den Sündern zu erreichen."

Wie wird der "Chef" der Glaubenskongregation wohl die neue Entwicklung einschätzen, was denken Kardinäle wie z.B. Robert Sarah?
Ich würde mir durch Papst Franziskus eine Stärkung und Festigung im Glauben wünschen und nicht Verwirrung.


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 Christin16 11. April 2016 

Verwirrung

und Verzweiflung. Lieber Carl Eugen. Mir geht es wie Ihnen. Ich poste nicht mehr. Aber eines möchte ich Ihnen gerne noch mitgeben, was mir meine Situation erleichtert: Die Heilige Mutter Teresa, die so eine wunderbare Glaubenszeugin für uns war und für mich zu einem meiner großen geistlichen Vorbilder im Leben zählt, hat, ohne dass wir es bemerkten, schwere Glaubenskrisen durchgestanden. Bitten Sie die Heilige Mutter Teresa um Fürsprache, so wie ich es auch für Sie tun werde und für mich bereits mache. Sie kann Sie sicherlich gut verstehen.
Mir ergeht es wie Ihnen: Rückzug ins Schweigen, Hoffen und Beten. Innere Emigration, da ich nicht emigrieren möchte aus dieser Kirche, die ich sehr liebe und die mir soviel Gutes getan hat. Auch ich bin Konvertitin und Laiin,
Gottes Segen und Kraft für Sie!
Christin16


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 Ambrosios 11. April 2016 

@ Sebi1983

"Verbindlich". Amoris Laetitia ist schon ein ordentlicher Akt des Lehramtes. Damit ist AL schon auch verbindlich. Aber es verpflichtet Ihr Gewissen nicht absolut zu religiösem Gehorsam, so wie der Erlass eines Dogmas.
@ Tonika
Ihre Auslegung von AL ist ziemlich zusammenhanglos und maßlos polemisch. Fällt Ihnen nicht auf, dass Sie sich damit über den Papst erheben? Ich schäme mich wirklich für solche Schwestern und Brüder. Eine Dosis Zurückhaltung und Gehorsam fände ich angemessen.
@ Hadrianus/Adrien
Seien Sie mir nicht böse - altkluge Belehrungen von Leuten, die sich auf papstbeschimpfenden Seiten herumtreiben kann ich nicht ausstehen. Diese Tage sind auch nicht schwierig für die Kirche - der überwältigende Großteil dieser Kirche erlebt AL als Befreiung. Diese Tage sind schwierig für Traditionalisten. Diese stellen die Tradition oder das, was sie dafür halten, über Gott. Und was Sie alles über die Strenge jesuanischer Imperative wissen, ist auch erstaunlich...


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 Hadrianus Antonius 11. April 2016 
 

@Carl Eugen Tradimus qoud accepimus

Hochgeehrter @Carl Eugen,
Bei diesem Dokument ist es gerade die große Frage, wieviel unwissende Menschen auf einem Irrweg geraten und Schaden an ihrer Seele nehmen.
Ps.1: "Beatus vir qui timet Dominum"; die, welche die Gebote des Herrn folgen, gehen auf der Via iustorum (dem Weg der Gerechten); die impii, die Menschen die sich nicht an der pietas, der Gottesfurcht in Wort und Tat halten, stolpern auf dem Pfad der Gottlosen.
Ob diese Irrenden und Impii durch Fußnoten gerettet werden, ist sehr die Frage.
Mir stört besonders das Durcheinanderwirbeln von Eros mit Charis.

@Ambrosios: es gibt keine "wiederverheiratete Geschiedene";
es gibt höchstens "in neuer Bindung lebende Verheiratete".
Und Unser Herr Jesus Chrsitus hat hier befohlen (strenger Imperativ):
"Sündige fortan nicht mehr".
Endpunkt.
§Nrs. 107 und 110-114 sind übrigens sehr merkwürdig formuliert.


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 Tonika 11. April 2016 
 

Wozu sind dann kirchliche Lehre da ?Wenn ihre Einhaltung pharisäerhaft ist? II

Wenn Franziskus, die kirchlichen Lehre so unbarmherzig und pharisäerhaft findet, wieso schafft er sie nicht alle ab? Das wäre doch aufrichtiger als sie bestehen zu lassen um zu deren NICHTBEACHTUNG aus pastoralen Gründen aufzufordern.

Der Papst untergräbt seine Autorität und die der Kirche mit diesem Dokument.

Im Deutschsprachigen Raum scheren sich ohnehin die wenigsten Priester und Laien um die katholische Lehre und das, was von Rom kommt. Durch die Aussagen des Papstes wird diese Haltung nur noch zementiert.

Wenn der Papst schon aus "pastoralen Gründen" zum Ungehorsam gegenüber der Lehre auffordert, was kann man da erwarten?

Es gibt Seelsorger, die Homosexuelle aus pastarolen Gründen sagen, ihre gelebte Sexualität sei keine Sünde.

Jetzt können sich unbußfertige Sünder an Seelsorgern wenden, die sie in ihren Sünden bestärken, damit diese sich im Recht und nicht ausgeschlossen fühlen. Die Seelsorger,die Sünder gemäß der kirchlichen Lehre begleiten sind die böse Pharisäer


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 Tonika 11. April 2016 
 

Wozu sind dann die kirchliche Lehre und Gesetze da?Wenn deren Einhaltung pharisäerhaft ist?r

Wozu sind dann die kirchliche Lehre und Gesetze da?Wenn deren Einhaltung pharisäerhaft und unbarmherzig ist? Abgesehen davon,dass die Bezeichung und Beschimpfung der treuen Gläubigen als Pelagianer und pharisäeische Legalisten durch den Papst, ungehorsame und Umstürzler befeuert und Munition gegen die Lehre liefert, entmutigt sie Menschen; die nach der kirchlichen Lehre leben wollen.

Sind die kirchliche Lehre und das Gesetz nur da, damit sie in der Praxis ignoriert und gebrochen werden?

Wenn die Einhaltung der Lehre pharisäerhaft ist, dann ist Papsttreue und Gehorsam gegenüber den Papst, die auf die Einhaltung der katholischen Lehre fußen auch pharisäerhaft.

Dann ist die katholische Kirche an sich pharisäerhaft, dann ist Paulus, Petrus und alle Kirchenväter allesamt Pharisäer und unbarmherzig.

Dann ist der sonnt. Kirchengang, die Sakramente etc. phariäserhaft.


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 Bentheim 11. April 2016 
 

Nun haben wir zwar über, aber nicht mit CharlesX. sprechen können, was meinem Grundsatz "Audiatur et altera pars" widerspricht. Aber die Behauptungen im Raume stehen zu lassen, konnte ihm nicht angenehm sein. Ich hoffe, auf andere seiner vielen Postings zurückkommen zu können, um einige theologische Fragen mit ihm diskutieren zu können.


4
 
 carl eugen 11. April 2016 

@Elija-Paul, @Ambrosios und @all.

Ich danke euch dafür, dass ihr für mich beten wollt. Das ist ein grosser Trost für mich. Meine Seele ist tief erschüttert und ich brauche euer Gebet. Ich werde Gott um Rat fragen und die heilige Gottesmutter um Fürsprache bitten.
Bitte unterstützt mich! Ich danke euch!


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 Bentheim 11. April 2016 
 

Carl Eugen, schließe mich dem guten theologischen Schlusswort von Ambrosius an.


3
 
 Sebi1983 11. April 2016 
 

Verbindlich?

Nachdem der Papst selbst feststellt, dass er keine lehramtliche Entscheidung treffen will, stellen sich mir zwei verwirrende Fragen:

(1) Wie verbindlich ist dieses Schreiben, wenn es bewusst keine lehramtliche Entscheidung treffen will,
gleichzeitig über explizit lehramtliche Texte anderer Päpste hinausgeht?

(2) Wie sieht der Papst sich selbst und sein Amt? Schließlich ist er qua Amt Träger des höchsten kirchlichen Lehramtes, will dieses Lehramt in wichtigen Fragestellung aber explizit nicht ausüben.... verwirrend ...

Ich fühle mich durch dieses Handeln (oder Nicht-Handeln) in meinem Glauben leider nicht bestärkt, sondern eher verwirrt ... Eine Situation, die mir (obwohl schon 56 Jahre alt) mit Blick auf päpstliche Äußerungen völlig neu ist.


13
 
 Elija-Paul 11. April 2016 
 

Beten und Nachdenken!

@ Carl- Eugen

ich hoffe Sie haben einen guten Platz, wo Sie vor dem Herrn nochmals alles in Ruhe klären können und werde für Sie beten!


2
 
 Ambrosios 11. April 2016 

@ Carl Eugen

Lieber Carl Eugen,

ja, kommen Sie zur Ruhe. Beten Sie. Lassen Sie sich nicht verwirren! "Euer Herz sei ohne Angst. Glaubt an Gott und glaubt an mich!", so spricht Christus. Ich wünsche Ihnen von Herzen die Erleuchtung durch den Hl. Geist, sodass Sie verstehen, dass der Papst nichts als Katholisches gelehrt hat in Amoris Laetitia, gerade auch zum Gewissen und zur nun im Einzelfall erlaubten Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene. Gott segne Sie!


4
 
 Hadrianus Antonius 11. April 2016 
 

@Carl Eugen

Geehrter @Carl Eugen,
Diese Tagen sind schwierig für die Kirche- bis jetzt schon 163 Postings zum Thread.
Sie haben recht: wo das Fundament bedroht ist, sei es auch durch Unklarheit, ist es irrig von "Hysterie" usw. zu sprechen.
Für uns alle, vom Kleinsten bis zum Größten, gilt Matth. XXVIII, 18-20.
Msgr. Schlegl möchte ich hier den Hl. Basilius den Großen (v. Cäsarea) in Erinnerung rufen, und wohl besonders mit seinen Briefen, u.A. Peri synodou. (Wikipedia geht auch).
Das Gewissen hat Rechte wo es Pflichte hat; und der Terminus/Begriff Gewissen kommt im AltenTestament fast nicht und in den Evangelien überhaupt nicht vor.
Dagegen steht in den Psalmen fundamental wichtig die "Chin", die anmutige Liebe v. Eltern zu den Kindern, unter Ehegatten, vom Schöpfer zu Seinen Geschöpfen, parallel zu "Chenen", die Bündnistreue, ohne die der Bund ziel- und wirkungslos ist.
Ich bin in Gebet bei Ihnen.
Stemus iuxta crucem.


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 carl eugen 11. April 2016 

@Ambrosios!

Man verunglimpft doch nicht mich! Lesen Sie, was ich geschrieben habe.
Ihre Argumentation überzeugt mich nicht. Prinzipiell kann es mir ja egal sein. Aber die ganze Sache kommt mir spanisch vor. Da ist was im Busch. Der Schreibstil, die Wortwahl in früheren Kommentaren. Zugegeben, es sind Indizien, 100%ig beweisen wird es sich schlecht lassen. Dennoch mahnen ich zur Vorsicht.

Jetzt ziehe ich mich aber wirklich zurück. Es gibt für mich viele Dinge durchzudenken. Diese Exhortation geht nicht spurlos an mir vorbei. Ich brauche einen klaren Kopf um meine Entscheidung zu fällen. Herzog Carl Alexander v. Württemberg sagte einmal auf die Nachfrage der Regierung, ob er nicht wieder evangelisch werden will: "Man wechselt die Konfession nicht wie seine Kleidung." Das sehe ich genauso. Der Herzog blieb katholisch. Ich muss es mir noch überlegen, und dazu brauche ich einen klaren Kopf. Und ob meine Seele dann schaden nimmt? Nun, man muss es darauf ankommen lassen. Gottes Segen an alle!


6
 
 Ambrosios 11. April 2016 

@ Carl Eugen: Bitte um sachgemäße Argumentation

Lieber Carl Eugen,

ich sah eben nach. Der Papstgeflüsterforist Alberto Knox schreibt: "endlich kann man als katholik wieder reuelos papist sein."
Charles X. schreibt: "Es ist ein wunderbares Gefühl Katholik zu sein - und reuelos Papist sein zu können." Für mich als Philologen gleichen sich zwar Worte (zwei!), aber es gibt KEINEN semantischen Zusammenhang. Denn Knox schreibt, dass er nun endlich wieder papstbegeistert sein kann - er war es offenkundig vorher nicht. 1. Das lese ich bei Charles nicht. Im Gegenteil. 2. schreibt der eine offenbar stets klein, der andere nach deutschen Orthografieregeln. 3. tragen beide verschiedene Nicks. Das ist zwar ein schwaches Indiz. Aber die Zusammenhänge sind doch ganz anders. Den einzigen Beweis, den Sie führen können, ist, dass Knox und Charles die Wörter "reuelos" und "Papist" benutzen. Sie erheben UNBELEGTE schwerste Vorwürfe. So bitte nicht!
Wer erniedrigt/verunglimpft Sie denn von höherer Warte? Sie schlagen wie wild umher. Beruhigen Sie sich!


4
 
 Bentheim 11. April 2016 
 

"Roma locuta, causa finita..." ??

Ich habe @Philipp zitiert, allerdings mit Fragezeichen von mir.
Denn das wird man m.E. erst sagen können, wenn die verbindliche Auslegung des päpstlichen Dokumentes feststeht.
Die vielen Auslegungen, die allein in diesem Forum vorgetragen werden, zeigen die Notwendigkeit einer verbindlichen Auslegung. Nicht nur im Fall der WvG, wo der Einzelfall nicht bedeuten kann, dass hier Tür und Tor dem Subjektivismus geöffnet sind.
Es geht mir nicht primär darum, dass jeder sich das heraussucht, was er brauchen kann, sondern darum, dass das Ansehen dieses päpstlichen Dokumentes und damit die Kirche Schaden leiden kann.


6
 
 Theodor69 11. April 2016 
 

Ein Lehrschreiben ist dann gut und richtig

wenn der Papst das schreibt, was ich auch meine. Wenn er etwas anderes schreibt, dann ist es schlecht und der Papst nicht mehr katholisch, ich dagegen bleibe allerdings katholisch. - Nichts geht über ein gesundes Selbstbewusstsein.


5
 
 Ambrosios 11. April 2016 

Ein großer Dank an...

... Msgr. Schlegl, der hier eine der Stimmen der Vernunft ist. Danke, dass Sie hier immer wieder aus dem Schatz östlicher und westlicher Theologie und aus der Praxis der nichtrömischen katholischen Kirchen berichten. Ich danke ihm auch dafür, wo ich nicht seiner Meinung bin (weil wir im Wesentlichen eines Glaubens sind: Wir glauben an die Trinität). Ich danke aber auch Antigone, Adson von Melk und Charles X., die immer wieder theologisch zum Nachdenken anregen!


6
 
 Ambrosios 11. April 2016 

@ Carl Eugen und Charles X.

Lieber Carl Eugen,

finden Sie es nicht übertrieben, so zu reagieren? Die Kirche geht doch nicht unter, weil nun nicht mehr jeder Sex außerhalb der Ehe per se eine schwere Sünde ist. Für wieviele treue, katholische Jugendliche, die sich, wie wir alle das einst auch taten, sich große Gewissensbisse machten wegen der Masturbation, wird das eine große Erleichterung sein!

Ich habe das post von Charles X. auf Ihre - auf mich panisch wirkenden - Meldungen gelesen (andere sprechen hier von hysterisch. Das steht mir nicht an zu beurteilen). Er ist ruhig und sachlich und in der Sache des Petrusdienstes theologisch völlig korrekt auf Sie eingegangen. Er will Sie in dieser Kirche sehen. Und Sie antworten mit Unterstellungen. Sie schließen aus einem Wort - Papist -, dass Charles dem ehem. Papst schlimme Dinge vorwirft. Können Sie das beweisen? Wenn nicht, ist das üble Nachrede und eine schwere Sünde.
Und damit Sie mir auch etwas unterstellen können: Ich bin ebenso reueloser Papist!


4
 
 Philip 11. April 2016 
 

...

Roma locuta, causa finita... eigentlich.


3
 
 leibniz 11. April 2016 
 

Versachlichung II

Er entscheidet sich nach gründlichem Nachdenken nicht für Christus, sondern für das Judentum. Dann muss er nach Thomas seinem irrenden Gewissen folgen. Dieser Fall konnte auch zur Zeit des Hl. Thomas geschehen.
Und nun bitte ich, dieses Beispiel in unsere Zeit zu übertragen.
Gewissensbildung durch wen und auf welche Weise usw..
Bezeichnender Weise hatte mein Lehrer in Moraltheologie, Johannes Gründel, meistens, wenn er über das Gewissen bei Thomas sprach, die Gewissensbildung weggelassen. Aus gutem Grund!
Also Vorsicht mit Zitaten, v. a. bei Thomas!
Ich möchte dazu sagen, dass ich mich seit über 2 Jahrzehnten schwerpunktmäßig mit Thaoms von Aquin beschäftige.


1
 
 JP2B16 11. April 2016 
 

Vielleicht ein quasi "schelmischer" Schachzug? Teil 3

Und hier ist das Bedürfnis der Kirche für Wiedergutmachung nicht nur verständlich, sondern auch geboten. Doch sehe ich auch ein großes "Aber" und da bin auch ich ganz bei denen, die die Ausführungen im Kapitel 8 durchaus kritisch betrachten. Franziskus gibt der Pastoral großen, großen Vertrauensvorschuss. Wird dieser missbraucht (und bei der aktuellen Lage gerade im deutschen Sprachraum mehr als wahrscheinlich), sind die Befürchtungen eines Dammbruchs absolut berechtigt. Hier galt es abzuwägen. Hier muss wohl Franziskus sehr gerungen haben und den Hl. Geist auf´s Innigste angefleht haben. Aber auch das: gerade die Eigenverantwortlichkeit ist urkatholisch. Bischöfe und Pfarrer kennen den lehramtlichen Rahmen.
AL ist eine ganz besondere Prüfung für die Pastoral in einer ganz besonderen Epoche der Kirchengeschichte.


2
 
 leibniz 11. April 2016 
 

bitte sachlich bleiben, Gewissen bei Thomas

Meine Lieben,
um die Diskussion wieder von der persönlichen auf die sachliche Ebene zu bringen:
1. einzelne Sätze zu zitieren und daraus Schlüsse zu ziehen, ist, egal bei wem, immer problematisch.
2. zu beachten ist der textliche und der historische Kontext:
im 13. Jahrhundert war der christliche Glaube und damit die christliche Erziehung = Gewissensbildung eine Selbstverständlichkeit. Heute ist so eine Erziehung die Ausnahme.
Die Lehre des Hl. Thomas über das Gewissen ist aber auch als Baustein seiner gesamten Moraltheologie zu beachten, also z. B. im Zusammenhang des göttlichen und des Naturrechts.
Sicher sagt er, man müsse seinem irrenden Gewissen folgen. Aber nur, wenn man sich wirklich sachkundig gemacht hat, wenn man sein Gewissen an der Lehre der Kirche gebildet hat. Z. B.: Es kennt jemand Jesus Christus. Er hat sich wirklich über den Glauben informiert, aber nicht erkannt, wer Christus war.


2
 
 JP2B16 11. April 2016 
 

Vielleicht ein quasi "schelmischer" Schachzug? Teil 3

Und hier ist das Bedürfnis der Kirche für Wiedergutmachung nicht nur verständlich, sondern auch geboten.

Doch sehe ich auch ein großes "Aber" und da bin auch ich ganz bei denen, die die Ausführungen im Kapitel 8 durchaus kritisch betrachten. Franziskus gibt der Pastoral großen, großen Vertrauensvorschuss. Wird dieser missbraucht (und bei der aktuellen Lage gerade im deutschen Sprachraum mehr als wahrscheinlich), sind die Befürchtungen eines Dammbruchs absolut berechtigt. Hier galt es abzuwägen. Hier muss wohl Franziskus um den richtigen Weg sehr gerungen haben und den Hl. Geist auf´s Innigste angefleht haben.
Aber auch das: gerade die Eigenverantwortlichkeit ist urkatholisch! Bischöfe und Pfarrer kennen den lehramtlichen Rahmen. AL stellt eine ganz besondere Prüfung für die Pastoral dar in einer ganz besonderen Epoche der Kirchengeschichte dar.


1
 
 carl eugen 11. April 2016 

Lieber @niemand!

Es mag stimmen was Sie schreiben, dass ich hysterisch reagiert habe. Nichts desto trotz auch nach 3 Tagen und Nächten bin ich schockiert von diesem Schreiben. Wenn das mit dem Gewissen nichts Neues ist frage ich mich, warum wir uns hier im Forum seit Jahren echauffieren, weil die deutschen Bischöfe WvG zu den Sakramenten zulassen wollen. Was wurde hier Zeter und Mordio geschrien. Aber wenn dass Gewissen ohnehin immer schon ausschlaggebend war, dann ist doch vollkommen Wurscht, wer zur Kommunion zugelassen wird. Dann kann ja jeder gehen. Dann haben aber auch alle Päpste bis zu Franziskus die Menschen belogen und betrogen. Ich frage profokativ: Soll man einer solchen Kirche dann treu bleiben, die die Menschen jahrtausendelang erniedrigt hat? Seien Sie so gut und beantworten Sie mir das.
In der Evangelischen Kirche ist das Gewissen des Einzelnen ausschlaggebend. Wenn das in der Katholischen Kirche ebenso ist, weshalb dann die Mühe machen und konvertieren?


7
 
 JP2B16 11. April 2016 
 

Vielleicht ein quasi "schelmischer" Schachzug? Teil 2

Die "Kasperianer" mögen nun oberflächlich jubeln, doch gerade sie nimmt Franziskus nun ganz besonders in die Pflicht, weil sie Dispens eben nicht einfach so nach Gutdünken erteilen dürfen, sondern künftig jeden Einzelfall genauestens und differenziert beurteilen müssen und sich nicht von etwaigem Mitleid oder rein privaten Motiven in ihrer Entscheidung leiten lassen dürfen. Da müssen sie ihre Treue zum Lehramt beweisen. Denn für ihre besondere Verantwortung müssen sie eines Tages Rechenschaft ablegen - nicht vor Franziskus oder vor seinen Nachfolgern, sondern vorm Herrgott selbst am jüngsten Tag. Vielleicht aus rein pädagogischer Sicht von Franziskus eine geschickte Maßnahme. Und richtig ist bei allem, dass "irreguläre" Situationen nicht selten doch auch dadurch zustande kamen, weil eine Pastoral mit Verlaub "feige" war, d.h. sie die Brautleute nicht wirklich intensiv vorbereitet und begleitet hat, über die Wahrheit der kath. Ehelehre nicht unverblümt aufgeklärt hat.


0
 
 JP2B16 11. April 2016 
 

Vielleicht ein quasi "schelmischer" Schachzug? Teil 1

Ja, das Kapitel 8 mag heikel sein und sophistischen Interpretationen Tür und Tor öffnen. Doch erlaube ich mir einmal eine andere Perspektive in die konträre Diskussion hier einzubringen. Man sollte zunächst schon einmal darauf vertrauen, dass der Hl. Vater die kath. Ehelehre mit Sicherheit nicht aufzuweichen beabsichtigt, sondern bestätigen will. Dafür sprechen klar alle Ausführungen der vorausgehenden Kapitel.
Neu in der Art ist wohl die Betonung des Methodischen. Theologisch ist die Frage ja längst geklärt und wird auch nicht mit AL neu gestellt. In der Konsequenz nämlich neu sein dürfte, und das könnte DER (gewissermaßen "schelmische") Schachzug von Franziskus sein, dass er nun ganz bewusst die besondere Verantwortung der Pastoral, insbesondere die des Bischofskollegiums neu in ihr Bewusstsein ruft. Das heißt doch konkret, nämlich eben nicht wie so oft in der Vergangenheit inoffiziell praktiziert, fünf zu häufig gerade sein zu lassen.


1
 
 SCHLEGL 11. April 2016 
 

@Thomas05

Hochverehrter Herr Universitätsprofessor!Danke für Ihre überaus höfliche Belehrung! Was unterrichten Sie eigentlich?
Es zeugt nicht gerade von akademischen Standard, Aussagen, oder Positionen, die man persönlich nicht teilt, durch persönliche Angriffe zu beantworten. Das Zitat von Thomas von Aquin dürfte nicht aus der Summa sein, vor circa 30 Jahren hat ein hochverdienter Priester mit römischem Doktorgrad, Bei einem Gespräch aus einem Buch das Zitat des heiligen Thomas von Aquin gebracht. Leider habe ich mir das Buch nicht gemerkt.Msgr.Erzpr.Franz Schlegl


8
 
 rappix 11. April 2016 

"Herr, wir sind nicht würdig, das du einkehrst unter unser Dach"

Sprich aber nur ein Wort, so werden unsere Seelen Gesund!"

oder:

"Wo in einer Glut ein Funke Glaube vorhanden ist, kann er durch einen leichten Windstoss zum Feuer entfacht werden!

Wo die Glut des Glaubens erloschen ist hilft auch kein Orkan!"

So interpretiere ich unseren Heiligen Vater Papst Franziskus.


1
 
 niemand 11. April 2016 
 

Konvertierung noch nicht zu Ende

@carl eugen

Der Herr sagt zu Ihnen: "Wollt Ihr auch gehen?". Ich sehe keinen Anlass, Sie aufzufordern "zu bleiben". Gehen Sie doch, wenn Sie es für richtig halten.

Wenn Sie aber denken, dass es irgendeinen Sinn haben könnte, sich von der Katholischen Kirche zu entfernen, dann wissen Sie immer noch nicht was sie ist.

Ich schreibe hart, weil Sie mir hysterisch vorkommen.

Gottes Segen!


3
 
 Holterdipolter 11. April 2016 
 

Kapitel 4

Beim Überfliegen des apostolischen Schreibens habe ich festgestellt, dass für meine Frau und mich - wir sind 40 Jahre verheiratet - vor allem Kapitel 4 zutrifft. Wir haben daher Kap. 4 gelesen und sind voll Dankbarkeit über den Inhalt. Er spricht uns aus der Seele, spiegelt unsere Erfahrung wider und wird die nächsten Wochen Anregung für intensive Gespräche in unserer Ehe sein. Es freut uns aber auch, dass mit dem Schreiben geklärt ist, dass die Ehe ein Lebensweg ist, keine Sammlung an Ge- und Verboten ist, die von den Anderen streng zu überwachen sind!

Ich wundere mich, wie viele negativ gefärbten Kommentare es hier gibt. Ich frage mich, sind die Schreiber nicht verheiratet oder stehen sie so über der Materie, dass sie davon nicht persönlich angesprochen sind? Oder wollen sie nur auf den Ge- und Verboten, die von den Anderen zu befolgen sind, beharren, um ihr eigenes Leben nicht an diesem Text spiegeln zu müssen?


8
 
 Thomas05 11. April 2016 
 

@Schlegl Missbrauch der hochehrwürdigen Heiligen

Hören Sie endlich auf, hier aus dem Zusammenhang gerissene Versatzstücke der hochehrwürdigen Heiligen und Kirchenlehrer Thomas von Aquin und Johannes Paul II vorzulegen, um damit die Intention dieser regelrecht auf den Kopf zu stellen und die Leser in die Irre zu führen.

Gerade die scholastische Argumentation des größten Kirchenlehrers aller Zeiten ist durch die beständige Anwendung des Ausschlussverfahrens immer und grundsätzlich im Zusammenhang zu sehen, das Herausreißen einzelner Bausteine prädestiniert geradezu, die Intention zu biegen und zu beugen.

Bezeichnenderweise leisten Sie selbst den Offenbarungseid: "Starker Text, leider weiß ich die Stelle nicht mehr und habe keine Summa Theologiae".

Als Wissenschaftler und Hochschullehrer kann ich dazu nur sagen: "Unseriöser geht's nimmer!


13
 
 Alpenglühen 11. April 2016 

@Stefan Fleischer

Der PC wollte nicht recht...
Ich hab Ihre Intention schon richtig verstanden. Ich arbeite selber im Verwaltungsbereich, wo es zu jedem Gesetz die entsprechenden Ausführungsbestimmungen gibt. Gesetz: 12 Seiten Papier, Ausführ.-Bestimm.: 36 Seiten! Ja, es braucht die Leitplanken, die m. E. von der „Glaubenskongregation“ kommen müßten, u. nicht von den einzelnen Bischofskonferenzen. Sonst gibt es innerhalb kürzester Zeit ein weltweites Chaos. Aber viell. ist das ja gewollt. Die Glaubwürdigkeit der RKK ist in Europa im Großen u. Ganzen ohnehin schon „übern Deister“.
@ Charles X
Zu heiraten ist ein Naturrecht, das ist richtig. Wer jedoch nur deshalb kirchlich-katholisch heiraten will, weil das eine so schöne, bewegende Feier ist, ohne den Inhalt der katholischen Eheschließung anzuerkennen, dem ist m. E. die kirchliche! Trauung zu verweigern. Aber die wenigsten Priester wagen das, aus Angst, „durch’s Dorf“ getrieben zu werden.


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 Thomas05 11. April 2016 
 

@Veritasvincit: Inhalt richtig erfasst, aber falsche Folgerungen

"Aus dem Kontext des päpstlichen Schreibens geht im 8. Kapitel hervor, dass der Geschlechtsverkehr bei einer Zweitheirat von Geschiedenen nicht immer eine schwere Sünde sein muss. Der Papst lädt die Betroffenen ein, dies aufrichtig unter Berücksichtigung aller Umstände und nach Beratung in ihrem Gewissen zu beurteilen."

Sie haben ganz richtig Kapitel 8 AL auf den Punkt gebracht, aber trotz Ihres Usernamens die falschen Schlüsse daraus gezogen.

Diese Position in Kapitel 8 ist gegen die kirchliche Tradition, gegen das kirchliche Lehramt, gegen das Naturrecht und vor allen Dingen gegen die göttliche Offenbarung.

Was Jesus Christus, der Herr, zum Ehebruch sagte, habe ich bereits zitiert.

Und über die Treue zu Gottes Gesetzen sagt Jesus Christus, der Herr:
"Wenn euere Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen."(Mt.5,20)

Deutlicher kann der Verlust der heiligmachenden Gnade wohl kaum zum Ausdruck kommen.


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 SCHLEGL 11. April 2016 
 

@ la gioia

Ihre Vorliebe für Herrn Professor Wollbold, von dem ich auch einiges sehr gutes gelesen habe, in allen Ehren! Aber das Zitat des heiligen Thomas von Aquin ist doch wohl eindeutig! Was machen Sie dann mit dem Zitat des heiligen Kardinals Newman über das Gewissen im 19. Jahrhundert? So leicht darf man es sich in der Theologie auch nicht machen. Msgr. Franz Schlegl


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 Smaragdos 11. April 2016 
 

Begleiten, unterscheiden, integrieren?

Diese drei Verben, die das Kapitel 8 von Amoris laetitia wie ein roter Faden durchziehen, finde ich verdächtig. Was soll denn noch das Begleiten und Unterscheiden, wenn von vornherein die Integration am Ende feststeht??? Logischer wäre gewesen "Begleiten, unterscheiden, umkehren". Doch wenn die Integration - selbst ohne Umkehr - von vornherein feststeht, braucht es keine Unterscheidung mehr. Dann kann man gleich sagen: Alle sind zum Tisch des Herrn geladen, Jesus grenzt niemanden aus... Eine Art eucharistischer Apokatastasis.


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 Veritasvincit 11. April 2016 

@carl eugen

Ihre Stellungnahmen betrüben mich. Sie würden die Änderung der kirchlichen Sittenlehre hinnehmen, aber wenn der Papst das Gewissen hervorhebt, scheuen Sie zurück. Der Kommunionempfang war schon immer der persönlichen Gewissensentscheidung unterworfen. Wer sich einer schweren Sünde bewusst war, durfte die Kommunion nicht empfangen. Aus dem Kontext des päpstlichen Schreibens geht im 8. Kapitel hervor, dass der Geschlechtsverkehr bei einer Zweitheirat von Geschiedenen nicht immer eine schwere Sünde sein muss. Der Papst lädt die Betroffenen ein, dies aufrichtig unter Berücksichtigung aller Umstände und nach Beratung in ihrem Gewissen zu beurteilen.

Würde wirklich die Lehre in einer solch wichtigen Sache geändert, wäre die Kirche unglaubwürdig geworden und ihr Anspruch auf Unfehlbarkeit wäre Ausdruck einer unendlichen Anmassung und Überheblichkeit der Hierarchie. DANN wäre Ihr Abscheu zu verstehen.


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 Herbstlicht 11. April 2016 
 

@Ad Verbum Tuum

Sie haben Recht:
Kein Priester, selbst wenn er die neue Praxis nicht gut findet, wird sich zukünftig trauen, "nein" zu sagen.
Er müsste befürchten, als gnadenlos und unbarmherzig zu gelten; er würde in seiner Pfarrei nicht mehr froh werden.
Was gelten da die Worte Jesu?

@Pilgrim_Pilger
"Casus knacktus"
Ein bisschen Humor tut uns allen gut in diesen Zeiten. Dank dafür!


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 Ad Verbum Tuum 11. April 2016 

In Sorge ...

gerade die Kirchen im Westen Europas stürzen sich auf die Fussnoten. Ich musste schon früher miterleben, wie Priester auf einfache Anfrage eines WvG (Hochzeit eines Bekannten und sie wollen doch auch voll "mitmachen") die Teilnahme an der Eucharistie erlaubten. Aus diesen schon allzu vielen Sonderfällen wird m.E. durch das Schreiben der Eindruck verstärkt, dass es nicht um Gnade sondern um Anspruch geht. Die DBK-Stellungnahme lese ich so.
Es macht es selbst für diejenigen Priester die verantwortungsvoll damit umgehen schwieriger beim NEIN zu bleiben.
Mag sein, dass in anderen Ländern eine rigide, legalistische Linie gefahren wird - wo der liebevolle Blick stärker in die Seelsorge einziehen muss.
Für Europa führt diese veröffentlichte Formulierung m.E. in die falsche Richtung.
Viel zu viele Begrifflichkeiten sind heute so unscharf geworden, und werden mit Absicht falsch verwendet (z.B. Gewissen vs. 10 Gebote), dass sie allzugerne inflationär eingesetzt werden - für eigene Zwecke.


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 Pilgrim_Pilger 11. April 2016 
 

Amoris laetitia - Reflektion Teil 2

...Die Taktik der Menschen der Welt geht aber nicht auf, weil niemand Tagelang „Amoris laetitia“ lesen und studieren muss, um zuerkennen das, dass Lehrschreiben „Amoris laetitia“ im Besonderen im Artikel 8 ein Problem für die traditionelle Lehre der Väter, der Katholische Kirche, und gegen die Worte des Evangeliums darstellt. Wir sollten also nicht über die Lesegeschwindigkeit von „Amoris laetitia“ sprechen. Sondern es wäre besser zu Hinterfragen ob die eine universelle katholische Kirche in unterschiedlichen Kontinenten oder Ländern eine auch konkurrierende Lehre vertreten/verkünden kann/darf die von Bischofkonferenzen definiert und interpretiert wird oder ob sie damit den Auftrag ihres Stifters Jesus Christus die Obhut über die Einheit der Lehre automatisch aufgibt?

Das ist der Casus knacktus der entscheidender Punkt, von dem alles abhängt.


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 Pilgrim_Pilger 11. April 2016 
 

Amoris laetitia - Reflektion Teil 1

Wie bringt man die Kritiker von „Amoris laetitia“ zum schweigen oder bricht zumindest die Bugwelle der Kritik? Na ganz einfach indem man behauptet „Amoris laetitia“ sei so ein unfangreicher und schwieriges Dokument man sollte das Lehrschreiben erst einmal Tage besser noch wochenlang lesen studieren meditieren um es in seinem ganzen Umfang verstehen zu können. Während dessen nutzen Bischöfe und Priester den durch Franziskus geöffneten Freiraum und schaffen Tatsachen. Wenn dann nach Wochen oder Monaten des Studiums dann der eine oder die andere doch Bedenken anmelden möchte. Dann sagt man ihnen, oh da habt ihr etwas zu hastig gelesen und/oder falsch verstanden ihr müsst noch einmal genauer nachlesen....


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 Herbstlicht 11. April 2016 
 

Auf dem breiten Weg läuft es sich bequemer als auf dem schmalen.

Gibt es zukünftig die Prüfung im Einzelfall, werden andere Geschiedene, die sich wieder verheiratet haben kommen und sagen: "Warum dürfen diese zur Kommunion gehen und wir nicht?"
Überhaupt, warum Einzelfallprüfung? Werden diejenigen, deren Fall geprüft wird, in jedem Fall dem prüfenden Priester gegenüber überhaupt die Wahrheit sagen?
Die Einzelfallprüfung dient jetzt zu Beginn nur als Beruhigungspille, sie wird garantiert fallen und alle, alle werden in baldiger Zukunft problemlos zur Kommunion gehen.
Das persönliche Gewissen wird nun also höher bewertet als die Aussage Jesu über die Ehe.


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 Stefan Fleischer 11. April 2016 

@ Alpenglühen

"Ausführungsbestimmungen" kann offensichtlich falsch verstanden werden. Gemeint war er einerseits in Analogie der weltlichen Gesetzgebung, wo die Bestimmungen des Gesetzes detaillierter und auf die verschiedenen Umstände angepasster dargelegt werden. Andererseits war er der Versuch zu umschreiben, dass es eine Leitplanken braucht, damit die unterschiedlich auslegbaren Stellen gesamtkirchlich einheitlich ausgelegt und umgesetzt werden, damit nicht, wie ich es schon einmal gesagt habe "jeder macht, was er will, keiner macht, was er soll, aber alle machen mit." Der Mensch ist nun einmal ein Wesen, der am liebsten alles so hört und versteht, wie es in sein eigene Meinung hineinpasst.


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 Simon Cyrenaeus 11. April 2016 
 

amoris laetitia vel iugum matrimonii?

Um mich nicht wiederholen zu müssen, darf ich an dieser Stelle bloß auf meinen Kommentar "Lesbar - aber auch lesenswert? verweisen, den ich zum Artikel "Dieses päpstliche Schreiben ist lesbar", http://www.kath.net/news/54741, bereits am 9. April abgegeben habe.


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 Stephaninus 11. April 2016 
 

Medien

Die Medien (und leider auch kirchliche Funktionsträger, Stellen und Kreise) lesen aus dem Dokument heraus, was sie wollen. Ein Zeitung war begeistert, dass der Papst "so offen sei", während eine andere in derselben geographischen Zone im Titel urteilt, dass der Papst hier hart und kaum barmherzig auftrete.


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 bobovac 11. April 2016 
 

Kardinal Schönborn; seine Ausführung

Wir sollen aufpassen, dass die Ausführung der "Amores Laetitia" nicht unsere Unglaube an den Herrn überdeckt.

Kardinal Schönborn: "In der kirchlichen Rede über Ehe und Familie besteht oft eine Tendenz, vielleicht unbewusst, die Rede über diese Lebenswirklichkeiten zweigleisig zu führen. Da gibt es die Ehen und Familien, die „in Ordnung“ sind, die den Regeln entsprechen, in denen alles „stimmt“ und „passt“, und dann gibt es die „irregulären“ Situationen, die ein Problem darstellen. Schon mit dem Wort „irregulär“ wird suggeriert, dass diese Unterscheidung so feinsäuberlich getroffen werden kann."

Es gibt in der Tat einen, dessen "Rede über diese Lebenswirklichkeiten zweigleisig" ist. Herr Jesus zur Frau am Brunnen: "Du hast recht gesagt: Ich habe keinen Mann. Fünf Männer hast du gehabt, und den du nun hast, der ist nicht dein Mann". Und - Er bittet ihr "lebendiges Wasser" an!

An den Herrn sollen wir glauben!


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 Alpenglühen 11. April 2016 

@Stefan Fleischer – Ausführungsbestimmungen? Glauben Sie’s wirklich?

Wenn nach Land, Region örtl. Traditionen berücksichtigt werden sollen? (S. 4) M. E. ist „AL“ ein Freifahrtticket für Beliebigkeit u. Willkür. Die Lehre relativiert u. v. d. Pastoral getrennt. Das Gegenteil wird zwar behauptet, aber wer genau liest, kann zu keinem anderen Schluß kommen. Lt. AL 307 soll das hohe Ideal der Ehe vor Augen gehalten werden, zugleich heißt es „Die Kirche habe ein zu hohes Ideal von Ehe hochgehalten“ (36).??
Ist ‚Mt.19,6‘ Aussage u. Anspruch Jesu! oder nicht?
„AL“ ist so widersprüchl., schwammig; jeder kann raussuchen, was ihm paßt. Die DBK kann agieren, ohne daß es heißen kann „nationale Sonderwege“. Die nächste Weiche für „Deutsche Kirche“ ist gestellt. Eigentl. dürften die Geistlichen sich vor Terminanfragen „nicht retten können“. Zumindest nach dem Medienaufstand, der um WvGesch. gemacht wurde. Aber das Dekret liegt wohl schon bereit: Pauschale Zulassung Aller zur Kommunion, da es ja zu wenig „Bodenpersonal“ gibt, um den Einzelfall zu berücksichtigen.


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 Alpenglühen 11. April 2016 

@Charles X - Der Papst kann von Amts wegen in den Wesentlichen Aussagen des Glaubens nicht irren?

U. die Bischofskonferenzen entscheiden wohl, was wesentlich ist?
Denn wenn der Papst nicht irren kann:
Weshalb wird Papst Paul VI noch heute von entsprechenden Kreisen verächtlich als „Pillen-Papst“ betitelt u. die Königsteiner u. Maria Troster Erklärung nicht aufgehoben? Weshalb ist im dt.-sprachigen Raum noch heute das „für Viele“ nicht umgesetzt? Sagen Sie nicht, Papa Benedikt bezog sich auf die Einführung des neuen Meßbuches. Die Neuübersetzung ist schon so lange fertig, daß sie inzwischen fast Patina ansetzt. Aber sie wird einfach nicht in Rom zur Approbation eingereicht, damit das alte Buch „in Kraft“ bleibt u. man bloß nicht Papa Benedikt folgen muß. Im GL kann ja viel stehen, wenn der Tag lang ist – da ist das „für Viele“ nicht verbindlich...


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 Stefan Fleischer 11. April 2016 

@ Charles X.

Ich hatte einmal einen Mitarbeiter, dem ich in die Qualifikation schreiben musste: "Fait bien ce qu'il veut bien faire, néglige ou refuse ce qu'il ne veut pas faire." zu Deutsch in etwa: "Macht gut was ihm zu machen beliebt, vernachlässigt oder verweigert, was nicht in seinen Kram passt." Solche "hervorragenden" Mitarbeiter hat die Kirche heute auf allen Seiten des Spektrums im Überfluss.


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 Thomas05 11. April 2016 
 

Und noch ein aufschlussreicher Nachtrag aus der Hl. Schrift

Schon in der Hl. Schrift wird eine Vorhersage gemacht, die treffender unsere gegenwärtige Situation nicht charakterisieren könnte:

"Es wird eine Zeit kommen, in der die Menschen die gesunde Lehre nicht mehr ertragen, sondern sich nach eigenen Wünschen Lehrer zusammensuchen, die ihren Ohren schmeicheln. Sie werden ihr Ohr von der Wahrheit abwenden, den Fabeleien aber zuwenden." (2 Th 4,3-4)


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 Thomas05 11. April 2016 
 

Was Jesus selbst gesagt hat

Hier im Forum wurde geäußert, es sei pharisäergleich, die Einhaltung der Gebote Gottes zu fordern. Tatsache ist, dass Jesus die Pharisäer zurechtgewiesen hat, weil sie den Menschen schikanöse Lasten mit Verboten auferlegten, wie des Ährenabrupfens o. des Heilens am Sabbat.

Was aber die befreienden Gebote Gottes anbelangt, so hat Jesus unmissverständlich gesagt: "Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz oder die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen."(Mt.5,17)

Und was das Verbot des Ehebruchs anbelangt, so konkretisiert der HERR unmissverständlich:
"Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist, Du sollst nicht ehebrechen. Ich aber sage euch: Jeder, der eine Frau begehrlich anblickt, hat in seinem Herzen schon (…) die Ehe gebrochen. (…) Jeder, der seine Frau entlässt, außer wegen Unzucht, der macht sie zur Ehebrecherin, und wer eine Entlassene heiratet, begeht Ehebruch."(Mt.5,27ff.)

HABEN JESU PERSÖNLICHE WORTE FÜR UNS NOCH VERBINDLICHKEIT?


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 carl eugen 11. April 2016 

@Charles X.!

Von Ihnen nehme ich überhaupt keine Ratschläge an. Was Sie hier tun ist ganz link! Sie spielen hier den moderaten Katholiken, der nur das Beste für die Kirche will. In Wahrheit sind Sie ganz anders. Woher ich das weiss? Der "reuelose Papist" hat mich stutzig gemacht. Irgendwo habe ich das schon mal gelesen. Und Bingo! Ich bin fündig geworden. In einem Blog haben Sie exakt den selben Kommentar geschrieben. Wort für Wort. Und nicht nur das. Dort bezeichnen Sie Benedikt XVI. als homosexuellen Fanatiker, der die Kirche an den Rand des Abgrunds geführt hat und Stimmung gegen seinen Nachfolger betreibt.
Nein! Ihre Ratschläge können Sie sich schenken.
Ein kleiner Ratschlag von mir an das kath.net-Team und alle Foristen. Nehmt @Charles X. nicht ernst und meidet eine Diskussion mit ihm. Da läuft nämlich eine ganz linke Tour.


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 Charles X. 10. April 2016 
 

@ Stefan Fleischer

"Ich bin als Prokurist der Organisationsabteilung einer Grossbank pensioniert worden und weiss, wovon ich spreche, wenn ich sage: Unklarheiten auf der einen und Eigensinn auf der anderen Seite sind Gift für jedes Projekt."

Die Kirche ist kein "Projekt" und auch keine "Organisation", schon gleich keine kapitalistische und überhaupt kann ich da keine Analogien sehen.

Ich sehe auch nicht, dass jeder macht, was er will. Ich sehe stattdessen sehr viele KatholikInnen, die Sonntag für Sonntag das Wort Gottes hören, den Glauben an den dreifaltigen Gott bekennen und gemeinsam Eucharistie feiern. Die meiste Widersetzlichkeit erlebe ich bei Leuten wie den Piusbrüdern, die sich katholisch vermeinen, aber dem Papst trotzen, und bei Leuten, die meinen einem Papst Vorschriften zu Ausführungsbestimmungen machen zu müssen, während er sagt, dass es sowas nicht geben kann noch wird.


2
 
 Stefan Fleischer 10. April 2016 

Wie dem auch sei

Ich bin nach wie vor der Überzeugung, dass eine Kirche, in der "jeder macht was er will, keiner macht was er soll, aber alle machen mit" oder noch schlimmer in der "jeder glaubt was er will, keiner glaubt was er soll, aber alle glauben mit" weder nach dem Wunsch unsere heiligen Vaters, noch nach dem Plan Gottes ist. "Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern ein Gott des Friedens." (1.Kor 14,33) Und vorher sagt Paulus: "Und wenn die Trompete unklare Töne hervorbringt, wer wird dann zu den Waffen greifen?" (1.Kor 14,8) Ich bin als Prokurist der Organisationsabteilung einer Grossbank pensioniert worden und weiss, wovon ich spreche, wenn ich sage: Unklarheiten auf der einen und Eigensinn auf der anderen Seite sind Gift für jedes Projekt.


17
 
 Charles X. 10. April 2016 
 

@Stefan Fleischer: Die Ehe - ein Menschenrecht

"Es ist sicher nicht die Absicht von Papst Franziskus, wenn heute aus falsch verstandener Barmherzigkeit Kreti und Pleti zum Sakrament der Ehe zugelassen wird, selbst auf die sich abzeichnende Gefahr hin, dass diese Ehe schon in wenigen Jahren vor dem Scheidungsrichter enden wird. "

Nach katholischem Kirchenrecht und Dogmatik, ist der Abschluss einer Ehe ein Recht, das niemandem vorenthalten werden darf, sofern die Freiheit der Willenskundgabe und die gegenseitige Liebe gewahrt sind. Dass unter Getauften der Abschluss des freien Ehevertrages aus Liebe zum Sakrament erhoben ist, ist eine christliche Besonderheit, die das Menschenrecht auf Ehe nicht einschränkt. Ihr despektierlicher Ton gegenüber Ehewilligen ("Krethi und Plethi" - m.W. mit H geschrieben), mit Ihrer Suggestion, der Papst sei Ihrer Meinung entspricht jedenfalls sicher nicht Gottes Willen und auch nicht der Meinung des Hl. Vaters.


5
 
 Stefan Fleischer 10. April 2016 

Ein (hoffentlich) letztes

Papst Franziskus fordert eine bessere Ehevorbereitung. Auch dazu braucht es klare und verbindliche Grundregeln, wenn dies nicht über weite Strecken ein frommer Wunsch bleiben soll.


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 Stefan Fleischer 10. April 2016 

Und noch etwas

Es ist sicher nicht die Absicht von Papst Franziskus, wenn heute aus falsch verstandener Barmherzigkeit Kreti und Pleti zum Sakrament der Ehe zugelassen wird, selbst auf die sich abzeichnende Gefahr hin, dass diese Ehe schon in wenigen Jahren vor dem Scheidungsrichter enden wird.
Jeder Staat, jeder Betrieb und jeder Verein braucht ein klare Regeln, sonst ist das Chaos vorprogrammiert.


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 Stefan Fleischer 10. April 2016 

Oder ein anderes Beispiel

Es fördert sicher nicht die Glaubwürdigkeit unserer Kirche, wenn ein Pfarrer eine Firmkandidaten um ein Jahr zurückstellt, weil dieser offensichtlich nicht das Sakrament sondern nur das Fest und die Geschenke wünschte (seine Eltern hatten ihm ein Moped versprochen, wenn er sich firmen lasse), der Pfarrer der Nachbarpfarrei ihn - in Kenntnis der Sachlage - bedenkenlos zur Firmung zuliess.


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 Stefan Fleischer 9. April 2016 

Wenn ich Papst wäre

so würde ich jetzt die Glaubenskongregation beauftragen, die "Ausführungsbestimmungen" zu diesem Text auszuarbeiten.


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 Charles X. 9. April 2016 
 

@ Carl Eugen

Sie tun sich doch als jemand, der guter Katholik und papsttreu sein will, nicht gut mit Ihren Äußerungen! Verzichten Sie doch bitte auf Hysterie - so wirken Ihre Meldungen auf mich, entschuldigen Sie bitte.

Sie schrieben: "Die DBK hat verkündet, dass man WvG ab heute nicht mehr ohne Weiteres von der Kommunion ausschließen kann. Die Unauflöslichkeit der Ehe existiert mit dem heutigen Tag nicht mehr". Das ist doch grober Unfug. Die Kommunion für geschiedene Wiederverheiratete ist doch eines und die - keineswegs ein Dogma zu nennende - Unauflöslichkeit der Ehe ist etwas anderes. Apropos Unauflöslichkeit: Wussten Sie, dass der Papst sakramental gültige Ehen scheiden kann, solange sie nicht vollzogen sind? Lesen Sie in Ruhe eine klassische neuscholastische Summe wie z.B. Diekamp-Jüssen zum Thema. Dann werden Sie sehen, dass unser Papst zwar Türen austößt, dass sich hinter den Türen aber genauso der Katholizismus befindet.


7
 
 SCHLEGL 9. April 2016 
 

@Karlmaria

2 Texte zum Gewissen:
1) Thomas von Aquin: "Wenn mir mein Gewissen sagen sollte, ich müsste unsern Herrn Jesus Christus, der doch unser höchstes Gut ist, verlassen, dann müsste ich meinem Gewissen folgen und es tun. Und ich wäre dennoch ohne Schuld!" (Starker Text, leider weiß ich die Stelle nicht mehr und habe keine Summa Theologiae).
2) hl. Kardinal Newman: "Wenn ich auf 2 Dinge einen Tost ausbringen sollte, würde ich ihn auf den Papst und das Gewissen ausbringen. Aber ZUERST auf das Gewissen und DANN auf den Papst!"
Papst Benedikt XVI hat Kardinal Newman heiliggesprochen!
Vielleicht konnte ich jetzt ein bisschen Klarheit über die Funktion des Gewissens des Christen schaffen. Ich hoffe es. Msgr. Franz Schlegl


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 Charles X. 9. April 2016 
 

@ Cyprianus

"Darf ein Papst gegen eine 2/3 Mehrheit der Bischöfe entscheiden? (in einem der Lehre der Kirche widersprechenden Sinn)"

Zum Vordersatz: "Darf ein Papst gegen eine 2/3 Mehrheit der Bischöfe entscheiden?" - Ja, er darf und kann sogar gegen alle anderen Bischöfe entscheiden. 1968 hat Paul VI. auch gegen den Rat von gut 2/3 der Bischöfe die Pille verboten.

Zum Teilsatz: "(in einem der Lehre der Kirche widersprechenden Sinn)". Sie haben nicht verstanden, was der Papst für das Christentum ist: Es kann nicht überprüft werden (von wem?), ob der Papst katholisch ist (wenn von einem Laien noch von einem Geweihten), sondern katholisch ist, was der Papst lehrt. Der Papst kann von Amts wegen in den Wesentlichen Aussagen des Glaubens nicht irren.


6
 
 SCHLEGL 9. April 2016 
 

@ Ottaviani

Danke dafür, dass Sie das über die katholischen orientalischen Priester gesagt haben. Meine zweite ukrainischen Mitbrüder und der ukrainische Generalvikar sind hervorragende, verheiratete Priester und wir verstehen uns bestens. Natürlich sind die manchmal froh, dass ich zölibatär bin, weil ich sie dann vertreten kann, wenn plötzlich ein Kind krank wird, oder die Familie, samt Eltern in der Ukraine, den Mitbruder brauchen. Auch viele verheiratete Diakone der Westkirche können Ehe waren in schwierigen Situationen gut zur Seite stehen. Gottes Segen! Msgr.Erzpr. Franz Schlegl


7
 
 Karlmaria 9. April 2016 

@carl eugen

Das Gewissen ist schon ganz wichtig. Da gibt es einen Bibelvers der mir erst wieder so richtig bewusst geworden ist. Es geht schon zunächst einmal darum das Gewissen zu bilden und dann nach dem Gewissen zu handeln: Römer14,23: Alles, was nicht aus Glauben geschieht, ist Sünde.


5
 
  9. April 2016 
 

ein sehr gutes Schreiben

es stellt Proportionen wieder her man konnte in den Debatten der letzten Jahre von beiden Seiten den Eindruck haben es gäbe kein anderes Thema als das 6 Gebot der Papst zeigt klar wo das hingehört in den Beichtstuhl und ins Gewissen
was mich besonders freut ist Nr 202 wo auf die Erfahrung der verheirateten Priestern der unierten Kirche hingewiesen grade besonders "Papstreue " Katholiken sehen diese Priester ja gern als Priester 2. Klasse weil sie nicht zölibatär Leben
ich habe viele solche Priester in der Verwandschaft und weiß wie kränkend das oft sein kann


6
 
 Antonius Bacci 9. April 2016 
 

@AlbinoL

Ich weiß nicht, ob das typisch deutsch ist, denn wenn ich in die Rechtstradition der Kirche schaue, finde ich die Intention, Sachverhalte möglichst genau zu regeln, vielfach. Mir ist die methodische Vorgehensweise, die dem Hl. Vater vorschwebt (sofern ihm eine vorschwebt) auch weitgehend unklar. Es gibt offenbar eine klare Norm, aber es sollen auch Ausnahmen dieser Norm möglich sein, der Rekurs auf den Einzelfall. Aber letzteres muss doch geregelt werden, da ansonsten der Willkür in die eine oder andere Richtung Tor und Tür geöffnet wird. Und diese Regelungen müssten doch schon weltkirchlich gesetzt werden, oder nicht? Nach welchen Kriterien soll ein Einzelfall denn beurteilt werden, d. h., unter welchen Bedingungen ist ein Kommunionempfang möglich, unter welchen nicht. Letztlich sind das doch die interessanten Fragen, die Knackpunkte. Und da reichen m. E. "wolkig-theologische" Formulierungen nicht aus. Das wird für heftige Irritationen sorgen.


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 cornelie 9. April 2016 
 

@carl eugen

Eben nicht, lieber Carl Eugen, hat es dieser Papst nötig, everybodys darling zu sein.. er setzt mit diesem Schreiben zum Beispiel energisch Ihre Zustimmung auf's Spiel. Merken Sie mit jedem Ihrer Einträge, dass Sie sich über den Papst zu stellen versuchen?? Irgendetwas stimmt da nicht, wenn Sie den Papst der Feigheit bezichtigen. Ist es nicht vielmehr feige, sich wie ein Kind an Dogmen zu klammern, die sich möglicherweise mit Blick auf die Weltläufe und Wahrheit überholt haben?


7
 
 Cyprianus 9. April 2016 

Darf ein Papst gegen eine 2/3 Mehrheit der Bischöfe entscheiden?

(in einem der Lehre der Kirche widersprechenden Sinn)


8
 
 Pilgrim_Pilger 9. April 2016 
 

Das wissen wir seit 2000 Jahren

@quovadis schreibt" Ich lese aus dem Text heraus, dass ich mich ändern, immer wieder bekehren muss. Ist das nichts?"

Ja, aber nichts neues, für diese Erkenntnis hätte es keine Synode benötigt. Das ist in der katholischen Kirche seit 2000 Jahren bekannt.


11
 
 Antigone 9. April 2016 
 

@carl eugen

Sie sind daneben, wirklich! Der Papst ist nicht feige, er legt seine ehrliche Einstellung dar. Versuchen Sie doch, die zu verstehen! Lassen Sie sich doch Zeit! Wie wir alle können auch Sie sich seit gestern Mittag um zwölf kein endgültiges Bild gemacht haben. Ich wünsche Ihnen die nötige Gelassenheit.


5
 
 carl eugen 9. April 2016 

Lieber @AlbinoL!

Es mag stimmen, was Sie schreiben, das ich sehr deutsch bin. Aber prinzipiell geht es mir nicht um Regeln. Es geht mir darum, dass der Papst zu feige ist, Position zu beziehen. Er schiebt den Schwarzen Peter den Gläubigen zu und sagt, folgt eurem Gewissen, dann wird's schon gehen. Ihm sind die Gläubigen nämlich gleichgültig, das hat er mit dieser Exhortation bewiesen.
Kardinal Kasper hat eine Überzeugung, ob sie einem gefällt oder nicht, und er steht zu ihr. Das zeugt von Grösse! Der Papst spielt mit dem Seelenheil der Menschen, wie ein Kind mit einem Feuerzeug. Das ist unannehmbar! Hätte der Papst eine Überzeugung, egal welche, würde ich mich nicht beklagen. Aber er will everybodys darling sein und scheut den Konflikt. Das ist beschämend für einen Papst!


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 AlbinoL 9. April 2016 

@Carl Eugen

Sie sind einfach sehr "deutsch". Sie scheinen für alles Anweisungen zu brauchen die klar und deutlich sind. Der Papst wollte sich hier nicht festlegen, stellt aber einen anderen Gesichtspunkt in den Fordergrund. Dadurch dass er sich nicht festlegt hat ein anderer Papst, wenn es z.B. in Deutschland auf dem Ruder läuft, wieder einen rigideren Ansatz zu wählen.
Ich halte das schreiben deswegen nicht für gut weil es pastorale Wirklichkeiten beschreibt die ich positiv sehe, diese aber für mich nicht in eine schreiben eines Papstes gehören. Dadurch wird Tür und TOr eröffnet. Die DBK wird wohl noch einen drauf legen und die von ihnen geforderten Regeln präsentieren.


6
 
 quovadis 9. April 2016 
 

Liebe Papstkritiker,

immer wieder sagen Sie, man könne aus dem Text AL nichts Verbindliches herauslesen, alles sei schwammig formuliert, man wisse nicht, was Sache sei, was man nun tun solle. - Ich lese aus dem Text heraus, dass ich mich ändern, immer wieder bekehren muss. Ist das nichts?


6
 
 Der Gärtner 9. April 2016 

Pilgrim_Pilger

Das nenne ich dann einmal:
"Mit Liebe im Herzen erwogen"


2
 
 Liberius1961 9. April 2016 
 

@ecclesiam

Ihr Beitrag hat einen so selbstgefälligen Unterton, da kann man dem Papst wirklich nur danken, dass er nicht Ihr anspruchsvolles spirituelles Wohlgefühl zufriedengestellt hat, sondern jetzt eine Zeit der Kirche ist, die jeder einfache Mensch versteht, die jeden verwundeten Mensch umarmt, die nicht mit komplexen Theologisierungen die Wirklichkeit des Daseins in abstrakte Scheinwelten erhebt. Das gab es nämlich auch in Fülle. Studieren Sie mal das Kirchenrecht ohne dogmatische Brille.
Der Weg der Kirche ist von Gott gesegnet, bis heute und solange es Menschen geben wird.
Es gab und gibt große Lehrer und große Theologen und große Hirten.
Wir brauchen ALLES. Und Franziskus am Allermeisten!


6
 
 Antonius Bacci 9. April 2016 
 

Methodische Fragen

1) Wenn es möglich ist, dass man in unterschiedlichen Regionen zu unterschiedlichen Lösungen kommen kann, bleibt zu fragen, in welchem Umfang diese Unterschiede bestehen können. Könnte es sein, das zB. wiederverheiratete Geschiedene in Deutschland die Kommunion empfangen dürfen, in Polen aber nicht? Wenn man dies weiterdenkt, könnten zB. Priester in Deutschland heiraten dürfen, in Polen aber nicht? Die Gefahr könnte sein, dass so im Laufe der Zeit Nationalkirchen stehen, die sich mal mehr mal weniger stark unterscheiden. Eine Weltkirche wäre dann schwer aufrechtzuerhalten.
2) Auch wenn man den Einzelfall stärker berücksichtigen will, braucht man hierfür klare Normen. Ansonsten könnte Pfarrer A so, Pfarrer B ganz anders entscheiden. Das Schreiben ist sehr allgemeingehalten und braucht notwendig hier und da rechtliche Ergänzungen, da ansonsten Willkür und Ungerechtigkeit drohen. Das Schreiben an sich ist hierfür zu unspezifisch. Ohne klare Regelungen steht ein Chaos bevor.


20
 
 cornelie 9. April 2016 
 

@pilgrim_pilger

Ich musste beim Lesen Ihres Eintrags eben wirklich lachen... Es geht doch nicht darum, wie schnell/langsam Ihr Reader den Text vorzulesen in der Lage ist, Lieber, es geht darum, ob sie den Text verstanden haben... auch mit dem Herzen verstanden haben. Das scheint mir gerade nicht so :)
'Barmherzigkeit den Andersartigen gegenüber', so fordert der Text. Wenn das keine klare Ansage (des Schreibens) ist, dann weiß ich nicht, wo Sie waren, während Ihr Reader die Worte vorgelesen hat...


4
 
 GerogBer 9. April 2016 

Also, ich komme

mit der "Einzelfallprüfung" nicht klar. Der Seelsorger soll demnach mit dem Einzelnen die persönliche Situation prüfen und dann entscheiden, welcher Weg zu gehen ist. Wo bitte sind den (zumindest in Deutschland) noch die Seelsorger, die das können? Sowohl zeitlich (große pastorale Räume) als auch in der Qualifikation der Priester habe ich große Zweifel, dass das der richtige Weg ist. Braucht nicht das Gewissen Bildung und Pflege durch Seelsorger, um zur Entfaltung zu kommen?
Schade, Heiliger Vater, zu kurz gegriffen.


14
 
 bobovac 9. April 2016 
 

Gradualität

Jeder der will, kann zu uns nach Wien kommen, und sich anschauen, wie die "Gradualität", also eine ihre Ausführungsform schon längst verstanden ist und gelebt wird.

Ich nenne ein Beispiel. Der "Gradualität" in den Lebenseinstellungen (Stalinismus) und im Werk (wo die schwersten Formen der Blasphemie nicht selten sind) des Künstlers Alfred Hrdlicka folgend, hat sich die Diözese zur Aufgabe gemacht sein schaffen zu Fördern und seine Werke den Gläubigen vor Augen zu führen.

Das kann ja kein Weg sein und ind hoffe, dass dieses Schreiben des Papstes nicht so verstanden wird.


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 gebsy 9. April 2016 

Kernaussage?

Der Papst entwickelt vertiefend Anforderungen und Charakteristiken des Weges der Begleitung und der Unterscheidung in einem vertiefenden Dialog zwischen Hirt und Gläubigen. Dazu verweist er auf die Gedanken der Kirche zu „mildernden Bedingungen und Umständen“, was die Schuldfähigkeit und die Verantwortung für das eigene Handeln angeht. Sich auf den heiligen Thomas von Aquin berufend, der sich mit der Beziehung zwischen Normen und Unterscheidung befasst, bekräftigt er: „Es ist wahr, dass die allgemeinen Normen ein Gut darstellen, das man niemals außer Acht lassen oder vernachlässigen darf, doch in ihren Formulierungen können sie unmöglich alle Sondersituationen umfassen. Zugleich muss gesagt werden, dass genau aus diesem Grund das, was Teil einer praktischen Unterscheidung angesichts einer Sondersituation ist, nicht in den Rang einer Norm erhoben werden kann“ (AL 304).
Stellt sich die Frage, wie kann ich "Sondersituationen" vorbeugend begleiten ...


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 Ginsterbusch 9. April 2016 

Lieber Carl Eugen

ich verstehe Sie sehr gut! Bitte bleiben Sie! Wir können beten. Leiden. Treu sein. " wollt auch ihr gehen?" Carl Eugen: wir sollten NICHT gehen, sondern bei unserem Herrn bleiben. Bitte denken Sie darüber noch mal nach.


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 ecclesiam 9. April 2016 
 

@carl eugen, autonomes Gewissen

Papst Franziskus hat sich schon im Interview mit dem Atheisten Scalfari zum autonomen Gewissen bekannt (veröffentlicht am 1.10.2013). Das „autonome“ Gewissen richtet sich an der subjektiven inneren Stimme, der eigenen Wahrnehmung aus und verlangt nicht, dass es in Übereinstimmung mit der Wahrheit der heiligen Schrift, der Lehre oder im Sinne der heiligen Kirche sein muss, es darf auch irren. Das autonome Gewissen ist der Türöffnet zum Relativismus und darf nicht mit der Gewissens- und Willensbildung in Zusammenhang gebracht werden, die Thomas von Aquin ausgeführt hat. Nachdem das autonome Gewissen schon seit längerem im deutschsprachigen Raum die Moraltheologie, sorry neu "Ethik", erfasst hat, ist es nun im Rom angekommen.


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 rappix 9. April 2016 

Papst und Autorität

Guten Morgen siebenschläfer

Zitat aus Wikipedia zum Stichwort "Papst":

"Papst (Kirchenlatein papa von griechisch πάππας pappas ‚Vater ‚Bischof‘; mittelhochdeutsch babes[t]) ist der geistliche Titel für den Bischof von Rom als Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche. Die kirchliche Tradition (can. 331 CIC) begründet im Papstprimat in der Nachfolge des Apostels Petrus die Autorität des Papstes als Haupt des Bischofskollegiums, irdischer Stellvertreter Jesu Christi und Hirte der Universalkirche mit voller und höchster Jurisdiktionsgewalt. Weitere Bezeichnungen sind Heiliger Vater, Pontifex Maximus sowie weitere Titel."

Ein Parlament oder ein Verwaltungsrat mit absolutem Mitentscheidungsrecht sind in den Statuten der katholischen Kirche (leider) nicht vorgesehen.

Manche Untergebene befinden Entscheide ihres "Firmen-Patriarchen" oder Familienoberhauptes als autoritär.


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 Antigone 9. April 2016 
 

@Pilgrim_Pilger

Vielleicht geht das ja mit dem Voice Reader alles ein bisschen zu schnell? Und "das war's" für Sie? Hm. Lesen Sie doch mal das Statement Ihrer Vorgängerin im Thread, veronica giuliani.


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 ecclesiam 9. April 2016 
 

Tiefe und Mystik

Ich habe nun die ganze Schrift durchgelesen und folgendes ist mir aufgegangen: Das Pontifikat, das mit buona notte und buon appetito begann, sich auch über Karnikel äusserte, rät den Eheleuten nun weniger fernzusehen, sich morgens einen Kuss zu geben und mehr Danke zu sagen. So nehme ich im Text den Unterschied wahr, was aus dem Schatz der Kirche zitiert oder aus der Bibel ist und was neu hinzugefügt wurde. Die ganze Schrift ist, wie Kardinal Schönborn bemerkt, besser „lesbar“, sie verliert jedoch an Tiefe und Mystik, sie reiht sich ein in das Niveau der monatlichen Videos des Papstes. Ich finde nichts Neues, was die Kirche nicht schon mitgeteilt hätte. Kein Vergleich mit der Tiefe der Theologie des Leibes des heiligen JPII oder früheren Verlautbarungen aus Rom zu Ehe und Familie. Viele viele Worte, aber kein Säuseln …


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 Pilgrim_Pilger 9. April 2016 
 

Yes We Can - alles ist möglich

Ich habe den Text von "Amoris Laetitia" in meinen Voice Reader kopiert und dieser hat den Text in 37 Minuten vorgelesen. Das war’ s. Ich brauche dazu keine Tage oder Stunden.

Bei Texten von Franziskus den Bischof von Rom ist das wesentliche nicht in der Tiefe des Textes sondern im Detail der Schwemme der Worte des bekannten des banalen alltäglichen zu finden.

Es sind meist nur Halbsätze oder/und Fußnoten das nebenbei geschriebene/gesagte das den eigentlichen Kern der Lehre betrifft. Diese ermöglichen, Bischöfe und Priester in aller Welt von Land zu Land und von Kontinent zu Kontinent das geschrieben so auslegen zu können wie es der Zeit und Weltgeist ihrer „pastoralen Wirklichkeit“ und der kulturelle Hintergrund einfordert. Durch diese Unklarheit beraubt Franziskus das kirchliche Lehramt nicht seiner Autorität sondern auch seiner Kompetenz. So öffnet er durch schwammige und unkonkrete Formulierungen den Relativismus der Welt immerhin in guter Absicht die Kirchentüren.


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 veronica giuliani 9. April 2016 

Eine besonders schöne Stelle in Amoris Laetitia

... habe ich als Mystikerin schon gefunden, dank kath.net:
"Neuntes Kapitel: Spiritualität in Ehe und Familie Das 9. Kapitel ist der Spiritualität in Ehe und Familie gewidmet, die „aus Tausenden von realen und konkreten Gesten“ besteht (AL 315). Mit Deutlichkeit heißt es, dass „wer also ein tiefes Verlangen nach Spiritualität hat, soll nicht meinen, die Familie halte ihn von einem Wachstum im Leben des Geistes fern; sie ist vielmehr ein Weg, den der Herr verwendet, um ihn auf die Gipfel der mystischen Vereinigung zu führen“ (AL 316).
Alles, „die Momente der Freude, der Erholung oder des Festes und auch die Sexualität [werden] als eine Teilhabe an der Fülle des Lebens in seiner Auferstehung erlebt“ (AS 317). Es geht also um das Gebet im Licht des Osterfestes..."

Wenn wir im Licht des Auferstandenen unser Familienleben leben, wird sich - wie bei den Urchristen und dem heiligen Ehepaar Martin -auch die Kontinuität unseres Lebens mit der bisherigen Lehre der Kirche ergeben.


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 Charles X. 9. April 2016 
 

@ M.Schn-Fl

Lieber Herr Schneider-Flagmeyer,

danke, dass Sie für sorgfältige Lektüre und Langsamkeit in der Rezeption plädieren. Das ist sehr, sehr wichtig. Gut auch, dass Sie auf Bischof Voderholzer hinweisen. Er schreibt: "Papst Franziskus ändert an der bisherigen Lehre nichts. Er schreibt „Familiaris consortio“ angesichts einer noch komplexer gewordenen Situation fort." Im Einklang mit dem römischen Lehramt befindet er sich mit solch einer Aussage nicht, da der Papst schreibt: "Aufgrund der Bedingtheiten oder mildernder Faktoren ist es möglich, dass man mitten in einer objektiven Situation der Sünde – die nicht subjektiv schuldhaft ist oder es zumindest nicht völlig ist – in der Gnade Gottes leben kann, dass man lieben kann und dass man auch im Leben der Gnade und der Liebe wachsen kann, wenn man dazu die Hilfe der Kirche bekommt. In gewissen Fällen könnte es auch die Hilfe der Sakramente sein." Der Papst nennt im Anschluss Buße und Eucharistie. Das ist eine - gute - Änderung!


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 agnese 9. April 2016 
 

agnese @Carl Eugen

Lieber Carl Eugen!Ihre Entteuschung erschüttert mich derart, dass ich Ihnen unbedingt kurz etwas sagen möchte.
Die heutige Situation der Kirche, wodie meißten Menschen ohne Glauben leben und aufgewachsen sind,hat der Papst einen Weg der Barmherzigkeit gefunden, die es den Menschen ermöglicht, zu Gott zurück zu finden.Es hat sich nichts geändert in der Lehre der Kirche! Die Menschen, die ehrlich und gläubig das Evangelium für einzig richtig leben wollen, sind am richtigen Weg. Es wird aber auch für Jenen der Weg zurück zur Kirche ermöglicht, durch Liebe und durch Barmherzigkeit, bei denen es anders nicht geht. Es hat Platz in Gottes unändlichen Barmherzigkeit, auf Unwegen zu Ihm zurück zu finden.Verfolgen Sie die Zukunft mit Hoffnung und eine Art Versöhnung im Herzen. Ich werde für Sie beten!


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 carl eugen 9. April 2016 

Noch ein kleiner Nachtrag!

Die DBK hat verkündet, dass man WvG ab heute nicht mehr ohne Weiteres von der Kommunion ausschließen kann. Die Unauflöslichkeit der Ehe existiert mit dem heutigen Tag nicht mehr, das haben wir dem Papst zu verdanken. Ehrlicher wäre es gewesen zu sagen, wir ändern die Lehre. Aber so zu tun, als würde auf dem Papier alles beim alten bleiben, und dann die Entscheidung dem Gewissen des Einzelnen aufzuladen ist, um es auf den Punkt zu bringen, an Feigheit nicht zu überbieten. Da lobe ich mir Kardinal Kasper, er ist zumindest ehrlich und macht aus seiner Überzeugung keinen Hehl. Der Papst zieht sich aus der Affäre und überlässt das Seelenheil dem einzelnen Gewissen. Die Glaubenskongregation wurde mit diesem Schreiben ebenfalls entmachtet, denn wie soll sie gegen jemanden vorgehen, der seinem Gewissen folgt? Unmöglich! Diese Exhortation ist eine Katastrophe! @smaragdos und ich sind selten einer Meinung, aber bei diesem Schreiben ist Panik angebracht. WAHNSINN!!


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 Philipp Neri 8. April 2016 

Recherche

Leider sind viele Redakteure und Kommentatoren nicht mehr in der Lage richtig zu recherchieren, geschweige zu analysieren und auch einfach zu lesen.
Man muss nur einmal die Berichte in den Online-Nachrichten lesen. Dann weiß man schnell, dass viele überhaupt nicht verstehen, um was es dem Papst geht!


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 siebenschlaefer 8. April 2016 
 

@Schlegl: Hinweis Robert Spaemann

Da hier im kath.net-Forum in den vergangenen Monaten immer wieder die Stimme einer der hervorragendsten Protagonisten der Geisteswissenschaften zu vernehmen war, erlaube ich mir noch einen Hinweis auf Professor Robert Spaemann.

Der große katholische Philosoph hat immer wieder scharfe Kritik am gegenwärtigen Pontifikat geübt, von einer "chaotischen Amtsführung" und theologischem Desinteresse gesprochen.

Die Synodenführung wurde als einseitig und parteiergreifend gerügt.

Seine Beobachtungen hat Spaemann in einem FAS-Interview wie folgt mit einem Schrift-Zitat zusammengeführt: "Lehrer kommen, die Dinge sagen, die für die Ohren schön klingen, und die Menschen werden diesen Lehrern folgen".

Spaemann erklärt, dass der Papst innerhalb der Kurie keinesfalls als "offen" gelte, Franziskus sei vielmehr "einer der autoritärsten,
die wir seit Langem hatten".

Auch sei verwunderlich, bei wie vielen plötzlich der Sinn für Papsttreue erwache im Verhältnis zu Benedikts Pontifikat.


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 Weinberg 8. April 2016 
 

Der Vorhang zu, und alle Fragen offen ...

@ Philippa
Ihr Zitat von Papst Benedikt, "Ich bitte um jenes Maß an Wohlwollen, ohne das Verstehen nicht möglich ist", finde ich wunderschön, weil es seine demütige Haltung im Leiden ausdrückt. Auf Papst Franziskus trifft es eher weniger zu, da er im Gegenteil allseitiges überreiches mediales Wohlwollen genießt. Papst Benedikt wäre in der Luft zerrissen worden, hätte er nach so langer Vorarbeit ein so schwammiges, vielseitig interpretierbares Dokument vorgelegt. Aber auch der Vorschuss an Wohlwollen gegenüber diesem Pontifikat ist nicht grenzenlos.
"Auch so kann man die Kompetenz des Lehramts verwirken", schreibt D.Deckers in der FAZ in einem Artikel mit dem Titel: "Wie es euch gefällt". Ganz Unrecht hat er damit nicht.
Oder um mit B.Brecht zu sprechen: "Und also sehen wir betroffen - den Vorhang zu und alle Fragen offen."


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 carl eugen 8. April 2016 

Lieber M.Schn-Fl!

Um ehrlich zu sein, mir wäre es sogar lieber gewesen, der Papst wäre dem Rat Kardinal Kaspers gefolgt. Dann gebe es zumindest Richtlinien, wie mit WvG umzugehen ist. Es hätte mir nicht gefallen, aber es wären wenigstens Regeln aufgestellt worden. Aber als Papst schwammig zu formulieren, man solle dem Gewissen folgen, das haut dem Fass den Boden aus! Ich habe den Papst sehr lange verteidigt, selbst als es offensichtlich war, in welche Richtung der Zug fährt. Aber diese Exhortation ist eine Ohrfeige mit der Faust. Sie mögen enttäuscht von mir sein, Ihr gutes Recht, aber meinem Gewissen folgen kann ich genauso gut in der Evangelischen Kirche, dazu brauche ich nicht die Katholische Kirche. Gottes Segen und adieu!


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 Philipp Neri 8. April 2016 

Forum von kath.net

Auch im Forum von kath.net ist die Diskussion über das Schreiben des Papstes eröffnet.
Konstruktive Beiträge sind dort immer erwünscht!
Hier der Link:
http://www.kathnews.com/index.php?page=Thread&postID=375757#post375757


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 M.Schn-Fl 8. April 2016 
 

Viele hier haben offensichtllich die Gabe, 127 Seiten

im Eilverfahren zu lesen und zu verdauen. Ich habe leider diese Gabe nicht und bitte um Verständnis, dass ich einige Zeit brauche um dieses wichtige Dokument nicht quer, auszugsweise sondern sehr sorgfältig zu lesen.
Aber die Erklärung von Bischof Voderholzer - einer unserer Besten - beruhigt mich und so werde ich das Schreiben des Stellvertreters Christi auf Erden mit aller Ruhe lesen und sorgfältig darüber nachdenken und nicht panikartig die Flucht ergreifen wie @Carl Eugen, was mich sehr enttäuscht.
Auch fällt mir auf, dass einige Kommentatoren genau das tun, was die Superliberalen und die Medien tun: das ganze dichte Dokument schnell abklopfen auf Wiederverheiratetgeschiedene und Homos.
Schade!


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 kreuz 8. April 2016 

Lb. carl eugen, vielleicht lesen Sie das ja noch...

307. "Um jegliche fehlgeleitete Interpretation zu vermeiden, erinnere ich daran, dass die Kirche in keiner Weise darauf verzichten darf, das vollkommene Ideal der Ehe, den Plan Gottes in seiner ganzen Größe vorzulegen.."

lassen Sie sich von NIEMAND sagen, WAS die wichtigsten Abschnitte sind. weder von der Betong-Fraktion, noch von Bischof Bode. Lesen Sie ALLES, dann ist auch alles klar.

ich wüßte nicht, wie man Familien, Eheleute und Kinder HEUTE liebevoller stützen könnte.

lesen Sie als Negativ-Beispiel den geradezu neurotischen deutschen Tunnelblick auf WvG und Homosexuelle.

gäbe es natürlich auch von der entgegengesetzten Seite.

nur das gesamte Schreiben ist hilfreich.

es hat mich sehr verwundert, wieviel Franziskus über die Realitäten in der Ehe und Familie weiß. vom Kinderkriegen und -Erziehen über Sexualität und die Kunst, selbige über die Jahre zu erhalten bis zum -sich annehmen im Alter.
er verteidigt das Sakrament der Ehe und ruft die Gefallenen auf zurückzukommen.

de.radiovaticana.va/news/2016/04/08/deutsche_bisch%C3%B6fe_papst_schrieb_herzlich_und_lebenspraktisc/1221365


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 Thomas05 8. April 2016 
 

@carl eugen: Bitte lassen Sie sich nicht entmutigen

Lieber @carl eugen, ich kann Ihre Enttäuschung sehr gut nachvollziehen und hoffe dennoch, dass Sie sich nicht entmutigen lassen.

All diejenigen, die hier dem Subjektivismus das Wort geredet und gleichzeitig in herabwürdigender Weise über Andersdenkende gesprochen haben, werden sich irgendwann dafür verantworten müssen, welche Verwirrung sie gestiftet und welche Verletzungen sie Schwestern und Brüdern zugefügt haben.

Denken Sie daran, dass unserem Herrn Jesus Christus immer bewusst war, dass nur eine kleine Schar den steinigen und beschwerlichen Weg mit ihm gehen wird:
Wie einsam hat sich der HERR oft gefühlt!

Das mag ein Trost für alle sein, die am jetzigen Zustand unserer Mutter Kirche zu verzweifeln drohen.

Kopf hoch! Die heilige katholische Kirche ist kein Kleingärtnerverein, der sich einfach seine Satzungen erneuern kann, sondern sie ist die BRAUT CHRISTI, eine Institution des HEILIGEN GEISTES, der die Kirche auch im größten Sturm schützen wird.


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 bobovac 8. April 2016 
 

@Steve Acker

Danke für diese Worte. Ich wieß es gaaanz genau. Aus eigener Erfahrung.


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 Tonika 8. April 2016 
 

Der Papst belässt alles, was eine klare Antwort verlangt in der Schwebe .

Fakt ist, das Schreiben gibt keine echten Antworten. Franziskus belässt alles, was ungeklärt, strittig ist in der Schwebe anstatt mit klaren Antworten für Klarheit zu sorgen.

Schon jetzt verursacht das Schreiben Chaos, Spaltung und Verwirrung.

Dieses Dokument treibt den religiösen Relativismus und die Erosion des Glaubens weiter voran. Die unzulässige Aufweichung der Lehre Christi scheint damit besiegelt zu sein.

Hinzu kommt, dass das dokument des Papst suggeriert, dass es Fälle geben kann, wo „Ehebruch keine schwere Sünde ist“.

Ein Schreiben des Relativismus in welchem sich jeder und jede beliebig nach den jeweils eigenen Vorstellungen sein Leben zurechtzimmern kann und soll.


19
 
 Antigone 8. April 2016 
 

@siebenschlaefer

Sie desavourieren sich selbst. Es tut mir nur leid, dass es auf die Haut von Monsignore Schlegl geht. Genau, er bringt sich ohne "Persönlichkeitsschutz" in die Diskussion ein! Dafür sollten wir ihm Hochachtung zollen. "@Schlegl anmaßend" - unverschämter geht es nicht mehr einem Priester gegenüber. Auch wenn Sie Priester kennen, die anders denken als er. Menschen, also auch Priester, denken immer unterschiedlich, also auch hier.
In die Diskussion wollte ich mich an dieser Stelle noch nicht einbringen, denn ich habe "AL" noch nicht gelesen. So viel ich bis jetzt weiß, bin ich in keiner Weise überrascht. Sowohl was das Papier als auch die Reaktionen betrifft, habe ich nichts anderes erwartet. Die Lehre der Kirche ist nicht ausgehöhlt, aber Barmherzigkeit ist gefordert. Jeder ist enttäuscht, aber eigentlich sollte sich doch jeder freuen.


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 Steve Acker 8. April 2016 
 

Kreuz

"die Grundfrage ist dieselbe wie in einem guten Lokal in das keine Gäste mehr kommen, weil es zu teuer ist. hier wird das Essen billiger gemacht, aber das geht nur auf Kosten der Qualität."

Sehr guter Punkt. Die Protestanten haben das doch schon vorexerziiert. Alles billiger gemacht . Geht es ihnen damit besser ? Im Gegenteil!


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 Philippa 8. April 2016 
 

Danke Msgr. Schlegl!

Bitte lassen Sie sich nicht von Ihren Kommentaren abbringen.Ich freue mich immer wieder über ihre sachkundigen und differenzierten Beiträge. Die Negativität einiger Forumsschreiber und ihre Äußerungen über den rechtmäßigen Nachfolger des Apostels Petrus, erschüttern mich. Die zum Beweis bestimmter Vorurteile herangezogenen Zitate aus AL lassen die gewünschten Schlussfolgerungen gar nicht zu! Was einst Papst Benedikt schrieb ("Ich bitte nur um jenes Maß an Wohlwollen, ohne dass ein Verstehen nicht möglich ist."), sollten deutsche Katholiken doch nun auch einem Papst aus Südamerika zukommen lassen. Viele Missverständnisse würden sich dann von selbst auflösen .....


6
 
 Steve Acker 8. April 2016 
 

Und wie werden sich die neuen Regelungen auf

vorhandene Ehen auswirken, die vielleicht grad in Schwierigkeiten stecken? Wird dann nicht nun auch für Katholiken Trennung und Wiederheirat ein verlockender gangbarer Weg, statt an der Ehe zu arbeiten?
Es wird immer nur auf die WvG geschaut und nicht auf die bestehenden Ehen, für die die Unauflöslichkeit der Ehe ein Halt ist. Ich weiss: die Unauflöslichkeit besteht weiterhin, aber ich sehe mit Sorge, dass sie immer mehr ausgehöhlt wird. Dass die DBK sofort vorgeprescht ist, und Einzelfallprüfung angekündigt, finde ich sehr besorgniserregend.
Vor ein paar Monaten war hier auf Kathnet ein sehr schönes Zeugnis einer jungen Australierin,die erzählte wie die Lehre der Kirche ihre Ehe rettete,
weil sie wussten: es gibt keinen zweiten Versuch.Sie mussten sich zusammenraufen und an ihrer Ehe arbeiten.


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 queenie 8. April 2016 
 

Herrn Msgr. Schlegl

immer wieder Danke für das profunde Wissen. Und den ausgewogenen seelsorgerlichen Standpunkt. Ich lese seine Posts immer gerne.


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 bobovac 8. April 2016 
 

Lieber Msgr. Schlegl, wir Gläubigen haben nicht viel von Ihren ziemlich emotionallen, im Grunde genommen nicht sachlichen Postings. Was wir dringend bräuchten sind die Werke der Barmherzigkeit, wie: " Unwissende belehren", "Zweifelnden raten" und " Sünder zurechtweisen". Das fehlt aber im großen Maße gerade in Erzdiözese Wien. Nicht zuletzt wegen immer wieder unklaren und zweideutigen Worten und Taten des hochwürdigen Kardinals, dessen Äußerungen ab und zu das klassische Beispiel des Sophismus darstellen (z.B. der Beitrag über Conchita Wurst im "Heute", kurz nachdem Song Contest).

Der barmherzige Herr: "Siehe, du bist gesund geworden; sündige hinfort nicht mehr, damit dir nicht etwas Schlimmeres widerfährt!"


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 Rolando 8. April 2016 
 

Fortsetzung

Viele gehen ohne Sündenbewusstsein zur Kommunion, sie wissen nicht was sie empfangen, mir gings genauso, es geht darum, das der Mensch Jesus dort begegnet wo er ist, das will der Papst, er will das der sündige Mensch aus der Sünde rauskommt, das geht nur, wenn er von Jesus ergriffen wird, das kann auch ein längerer Erkenntnisprozess sein, doch das strengmoralische bringt wenig, zur schweren Sünde gehört klare Erkenntnis und Bewusstsein, viele haben es noch nicht, das weis der Herr auch, beten wir darum, die gegenseitige Rechthaberei hilft wenig, bis gar nicht.
@Ninivebote hats meiner Meinung nach gut beschrieben.


6
 
 queenie 8. April 2016 
 

Ausgewogenes Wort des Papstes

@ Msgr. Schlegl
Kann mich als Nichttheologe nur anschließen. Die Diskussion hat zu einem gedeihlichen Ergebnis geführt; dieses ist zu tragen und sinngemäß umzusetzen. Alles ist angesprochen und ausgesprochen. Die Arbeit beginnt. Papst Franziskus ist
zu dem umfangreichen Unterfangen zu danken.


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 quovadis 8. April 2016 
 

Objektive - Persönliche Schuld?

Vor ihrer Abreise zu einem längeren Aufenthalt in Amerika will eine Frau noch den Biomüll entsorgen. Dabei rutscht ihr auf dem Weg eine Bananenschale aus dem Kübel. Sie merkt es, aber sie reagiert nicht darauf, weil ihr Mann schon im Taxi wartet, und sie fahren ab. - Auf der Bananenschale rutsch ein anderer aus und stürzt so unglücklich, dass er sich das Genick bricht. Bevor die Frau in Amerika zur Kommunion geht, bereut sie, dass sie die Schale nicht aufgehoben hat. Genügt das? Darf sie überhaupt zur Kommunion? Wieder zu Hause erfährt sie von dem unglücklichen Sturz, aber sie denkt leichtsinnig nicht weiter nach und kann so die Verbindung zu ihrer Verursachung nicht herstellen. Trifft sie die volle Schuld am Tod des Unglücklichen? Darf sie weiterhin zur Kommunion? --
Ist das eine absurde Konstruktion? Aber ist das echte Leben einzelner oft nicht ebenfalls absurd? Muss man nicht den Einzelfall prüfen?


1
 
 Rolando 8. April 2016 
 

Schaun wir mal auf meine Situation,

Ich hab alle (sündigen) Situationen selbst erlebt, zusammenleben vor der Ehe, kirchliche Hochzeit, ab und zu in die Kirche gegangen, dann mal ne Freundin nebenbei, auch die Frau hatte Freund, immer noch gel. Messbesuch mit Kommunionempfang, dann Scheidung, dann mehrere Beziehungen, dann standesamtliche Hochzeit, immer noch gel. Messbesuch mit Kommunionemfang. Ich hörte zwar die Worte, das ist mein Leib/Blut, doch was wirklich ist, wusste ich nicht, ich ging auch nieee zur Beichte. Dann Bekehrung (Halleluja!), dann Beichte unter Tränen, es war Sündenbewusstsein da, es war die Erkenntnis des Ehebruches, der Unzucht usw. da, ich erkannte Jesus in der Hl. Messe, ich wollte zur Hl. Kommunion, ging aber nicht, nur geistige Komm., dann Annulierung, dann kirchliche Hochzeit. Es geht um Sündenbewusstsein, um Beichte, dann wissen die Leute selbst ob sie Jesus empfangen können oder nicht, oder um Bereinigung der Situation, Jesus hilft jeden, beten wir um Bekehrung, um Sündenerkenntnis und Reue


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 Steve Acker 8. April 2016 
 

Dann braucht es ja künftig die Annulierung nicht

mehr, denn jeder Betroffene kann Einzelfallprüfung beantragen?
Frage mich nur wie das dann gehen soll.
Richtet dann jede Diözese eine entsprechende Komission ein ?


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 carl eugen 8. April 2016 

Ich habe mir jetzt mal in Ruhe die wichtigsten Abschnittes durchgelesen.

Tatsache ist doch, nach dieser Exhortation gibt es in der Kirche nur noch eine Instanz, das eigene Gewissen. Dem wird alles andere untergeordnet. Das ist doch Wahnsinn! Wozu dann noch die katholische Lehre? Die braucht doch jetzt kein Mensch mehr.
Da frage ihn mich allen Ernstes, wozu ich den langen inneren Gang zur Konversion gegangen bin. Wenn ich in einer Kirche sein möchte, in der das Gewissen allmächtig regiert, hätte ich genauso gut evangelisch bleiben können.
Das sich ein Papst mal gegen die katholische Lehre, und letztlich gegen Gott, stellt, das hätte ich in meinen kühnsten Träumen nicht zu träumen gewagt.
Ich ziehe mich jetzt erst mal für sehr lange Zeit zurück, um mir klar zu werden, wie es weiter gehen soll. Ich will Mitglied einer Kirche sein, in der Christus im Mittelpunkt steht. Eine Kirche die dem Gewissen alles unterordnen (mit dem Segen des Papstes) ist nicht mehr meine Kirche. Da mach ich nicht mehr mit! Gottes Segen an alle und lebt wohl!


21
 
 Palüm 8. April 2016 
 

@siebenschlaefer, @Schlegl

Monsignore Schlegl anmaßend??? Ich bitte Sie! Muss sich ein Priester heute schon beschimpfen lassen, weil er das Schreiben des Papstes verteidigt? Sind einige Kreise in unserer Kirche schon so weit, einem Priester, der in diesem Forum mit seinem Klarnamen auftritt, den nötigen Respekt, nicht als Priester, sondern als Mitmensch, zu versagen? Ich finde, das ist allerunterste Schublade!

Verehrter Monsignore Schlegl, ich bin zwar keineswegs immer einer Auffassung mit Ihnen, Ihre Beiträge allerdings schätze ich ungemein. Sie regen mich zum Nachdenken an, manchmal kann ich mich an den Ausführungen auch reiben. Sie sind aber immer sachlich, fundiert, tiefschürfend und gut. RICHTIG GUT!


7
 
 SCHLEGL 8. April 2016 
 

@ siebenschlaefer

Das ist wohl ein Problem Ihres sinnerfassenden Lesens?! Ich habe nicht behauptet FÜR das Amt des Priesters zu sprechen, sondern IM Amt des Priesters, also in meiner Aufgabe. Ob das anmaßend ist, sollen die User beurteilten. Auch Ihr Benehmen wird beurteilt, nicht nur von mir!Und über Unsachlichkeit könnten Sie auch einmal ein bisschen nachdenken. Wenn Sie Probleme mit dem Papst, den Bischöfen und Priestern haben, ist das Ihre Angelegenheit. Nur ich bin nicht Ihr Prügelknabe für Ihre Frustrationserlebnisse!Mysterium inefabille hat dazu auch einige Aussagen gemacht. Siebenschläfer sind sonst eher ruhig und nicht hyperaktiv, daher ihr Name.Msgr. Franz Schlegl


7
 
 Charles X. 8. April 2016 
 

@ Msgr. Schlegl

Danke für Ihre Antwort. Ich sehe das anders. Lesen Sie bitte weiter in Fn. 351: "In gewissen Fällen könnte es auch die Hilfe der Sakramente sein. Deshalb »erinnere ich [die Priester] daran, dass der Beichtstuhl keine Folterkammer sein darf, sondern ein Ort der Barmherzigkeit des Herrn« (Apostolisches Schreiben Evangelii gaudium [14. November 2013], 44: AAS 105 [2013], S. 1038). Gleichermaßen betone ich, dass die Eucharistie »nicht eine Belohnung für die Vollkommenen, sondern ein großzügiges Heilmittel und eine Nahrung für die Schwachen« ist (ebd., 47: AAS 105 [2013], S. 1039)."

Da steht ausdrücklich die Eucharistie.

Davon abgesehen: BISHER galt doch: Keine Kommunion, weil die Buße unmöglich ist. Wie begründet man denn, dass man jemandem die Kommunion verweigert, wenn man frisch aus dem Beichstuhl kommt. Neinnein, wer das Bußsakrament empfangen kann, kann auch die Eucharistie empfangen.


6
 
 SCHLEGL 8. April 2016 
 

@ Charles X.

Das bezieht sich wohl eher auf das Sakrament der Buße! Man kann niemand wegschicken, der möglicherweise morgen tot sein könnte! Die Kommunion wird dezidiert hier nicht erwähnt.Msgr. Franz Schlegl


5
 
 Rosengarten 8. April 2016 
 

Lieber Msgr.Schlegel
Nach wie vor lese ich mit großem Interesse Ihre Beiträge, die zeigen, dass Sie als Priester und Theologe ein umfangreiches Wissen besitzen. Es stört mich sehr, dass sich in einigen Kommentaren eine bewusste Respektlosigkeit Priestern gegenüber "breit macht". Daraus resultiert nämlich auch die hemmungslose Kritik an bestimmten Bischöfen, bis hin zur Person des Hl. Vaters.
Msgr.Schlegel machen Sie weiter und lassen Sie sich nicht entmutigen. Gott segne Sie.


3
 
 wandersmann 8. April 2016 
 

@br.damianus

Ich bin schwul, und lebe es im Einklang mit der Kirche in der Keuschheit, von den meisten werde Ich unterstützt, jedoch sind gewisse konservative Kreise, dazu nicht in der Lage, selbst dann nicht, wenn man die Homosexualität nicht auslebt, einem im Glaubensleben bei zu stehen.


Sehr sehr großen Respekt dafür!!!!


"gewisse konservative Kreise, dazu nicht in der Lage, selbst dann nicht, wenn man die Homosexualität nicht auslebt, einem im Glaubensleben bei zu stehen."

Jeder hat seine Schwächen und das zeugt nur davon, dass diese Kreise noch keinen sehr tiefen Glauben haben. Das heisst aber m. E. noch nicht, dass es schlechte Christen sein müssen.

Generell gilt: Sie müssen nicht von uns oder irgendwelchen Kreisen anerkannt werden, sondern von Gott.
Ich würde mir daher an Ihrer Stelle nicht viele Gedanken deswegen machen. Beten Sie einfach für diese "Kreise".


5
 
 Philipp Neri 8. April 2016 

Familie in der Bibel

Das erste Kapitel und die Einleitung, die ich jetzt komplett zu Ende gelesen habe, ist mit das Beste, dass ich je zur Familie gelesen habe. Sehr zu empfehlen!
Hier ein paar Zitate:
"So wird ein Haus skizziert, das in seinem Innern die Gegenwart Gottes birgt, das gemeinsame Gebet und somit den Segen des Herrn."
"Die Bibel betrachtet die Familie auch als Ort der Katechese für die Kinder."
"Die Eltern haben die Pflicht, ihre Erziehungsaufgabe ernsthaft zu erfüllen, wie die biblischen Weisen immer wieder lehren."
"Es ist die Gegenwart des Schmerzes, des Bösen und der Gewalt, die das Leben der Familie und ihre innige Lebens- und Liebesgemeinschaft auseinander brechen lassen."
"Christus hat als Kennzeichen seiner Jünger vor allem das Gesetz der Liebe und der Selbsthingabe an die anderen eingeführt."
"...der sie nicht verurteilt und sie zu einem würdigeren Leben auffordert."
"Vor jeder Familie erscheint das Bild der Familie von Nazareth ..."


4
 
 Richelius 8. April 2016 
 

Msgr. Schlegl

Irgendwie stört es mich, wie hier einige im Forum über einen verdienten Priester der Erzdiözese Wien herziehen. Das er als Kaplan Seiner Heiligkeit den Papst verteidigt ist eine Selbstverständlichkeit und sollte auch akzeptiert werden. Und daß er als Priester mit seinem Amte schreibt, versteht sich eigentlich auch von selbst. Priester ist man ganz. Man legt nicht das Amt ab, nur weil man irgendwo irgendetwas schreibt.
Der Papst hat nichts häretisches gesagt, sonst wäre ihm die Kurie schon um die Ohren geflogen. Wir haben aber massive Probleme mit unschuldig Geschiedenen, für die die Lage durch die Scheidung existenzbedrohend ist. Außerdem gibt es immer wieder Grenzfälle zu Annulierung, bzw. Fälle, wo eine Annulierung nicht möglich ist, weil sie hintertrieben wurde. (Es gibt durchaus Berufe, wo zwar eine Scheidung akzeptiert wird, nicht aber die Schuld bei einer Annulierung, weshalb dann gelogen wird um sie zu verhindern.)


5
 
 Scotus 8. April 2016 

Im Westen nichts Neues

Mir missfällt wieder einmal die Engführung bzw. die Reduktion auf das Thema "Wiederverheiratete Geschiedene". Und nicht fehlen darf natürlich auch das Thema "Homosexualität".

Die Frage, die sich mir stellt, ist: Wird dieses Schreiben dazu führen, dass wieder mehr Menschen an Christus glauben und in die Kirche (zurück)finden? - Ich wage diese Frage mit "nein" zu beantworten und möchte dazu Pfarrer Frings zitieren: "Wenn der Papst schlecht ist, treten die Leute aus. Wenn er gut ist, ist es aber noch kein Grund, wieder einzutreten."


7
 
 AlBert2 8. April 2016 
 

Einige der Äußerungen hier entsetzen mich

Wie leicht fällt es doch, zu urteilen und zu verurteilen.

Zwar kann ich mir keine Kirche wünschen, die sich am Zeitgeist ausrichtet. Doch wünsche ich mir eine Kirche, welche mit der Fehlbarkeit des Menschen barmherzig umgeht. Eine Ehescheidung ist eine schlimme Erfahrung. Die schlimmste, die mir in meinem Leben widerfahren ist. Doch werde ich meine jetzige krebskranke Frau nicht allein lassen. Unter keinen Umständen! Sie würde daran zerbrechen. Ich werde ihr alle Liebe geben, zu der ich in der Lage bin... und auf Gottes Barmherzigkeit hoffen.

Es mag kein Kriterium sein für andere, aber ein Mensch spürt, wann eine Ehe von Gott geschlossen wurde – und wann vom Eigenwillen des Menschen. Wir sollten nicht alles für „unauflösbar“ halten, was sich als allzu menschliche Entscheidung erweist. Für meine jetzige Frau und mich ist es außer Zweifel, dass es kein Zufall war, dass wir uns begegnet sind.


6
 
 niemand 8. April 2016 
 

Kritik sollte Akt der Barmherzigkeit sein

Wer kritisiert (und ich schließe mich ein) sollte immer bedenken, dass seine Kritik nur dann etwas Gutes darstellt, wenn sie aus dem Licht kommt und zum Licht führt.

Kritik kommt gewiss nicht aus dem Licht, wenn sie Ausdruck von Kränkung oder Angst ist.

"Es macht Freude, in einem vom Sturm gepeitschten Schiff zu sein, wenn man sicher ist, daß es nicht untergehen wird"


6
 
 rappix 8. April 2016 

"Ich habe offen vor aller Welt gesprochen."

@siebenschlaefer

Zum Thema Pseudonym in Foren. Ich gebe zu auch segle unter einem Pseudonym. Einfach weil ich als Leserbriefschreiber einer Tageszeitung zum Thema "Minarettverbot" ein böses Telefon von einem Verbotsbefürworter erhielt.

Ich habe Hochachtung, wenn ein Teilnehmer in diesem Forum zu seinem Namen und zu seiner Berufung als Priester steht!

Wenn ich einem Prieser begegne spreche ich ihn an mit respetvollem Ton:

"Grüss Gott Pater"

oder

"Grüss Gott Herr Pfarrer"

Das ist mir aus meiner katholischen Kindheit und Schulbildung geblieben. Das Städtchen am See hatte ein Schloss, danach kam die Pfarrkirche St. Johann und danach die katholische Kirche.

"Ich habe offen vor aller Welt gesprochen...." stammt aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

In dieser Kirche, der Heilige Johannes als Kirchenpatron, erlebte ich den Weissen Sonntag (bei Kälte, Schnee und Eis) und die Firmung. Sogar den Namen des Firmbischofs kenne ich noch!

Grüss Gott und schönen Abend.


2
 
 siebenschlaefer 8. April 2016 
 

@Schlegl anmaßend

Dass Sie hier in Anspruch nehmen, für das "Amt" des Priesters zu sprechen, finde ich schlichtweg anmaßend.

Ich kenne einige Priester, die Ihre Meinung ganz und gar nicht teilen.

Und was soll das Gerede von "Decknamen"? Die meisten User hier benutzen Pseudonyme. Das ist in Diskussionsforen üblich und hat genau den Grund, den Sie hier mit Ihrer Unsachlichkeit liefern, nämlich den Persönlichkeitsschutz.


22
 
 rappix 8. April 2016 

"Wer kommen will..."

Sprach soeben Ihre Excellenz Kardinal Schönborn im Schweizer Fernsehen.

Sogleich fiel mir, frei zitiert aus dem Gedächtnis, eine Stelle aus dem Evangelium ein:

"Die Starken bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken."

Eine andere Stelle lautet:

"Herr ich bin nicht würdig dass du einkehrst unter mein Dach! Sprich aber nur ein Wort, so wird meine Seele gesund!"

Selbstverständlich wird erwarte, dass sich der Schwache Gedanken über seine Schwäche macht und versucht und seine Schritte in eine andere Richtung lenkt.

"Ub caritas et amor - Deus ibi est"

"Wo Güte ist und Liebe - da ist Gott"

https://www.youtube.com/watch?v=wTUfVJTyNQ8

https://www.youtube.com/watch?v=ef391DwWMpE


2
 
 Thomas05 8. April 2016 
 

Alles spitzt sich auf eine entscheidende Frage zu

Das Thema ist zu gravierend, um hier irgendwelche Kleinstreitereien auszufechten.

Deshalb möchte ich auf der Basis eines intensiven Quellenstudiums hier noch einmal versuchen, den Kern der Causa "Ehe" auf den Punkt zu bringen.

Offensichtlich sind alle einig, dass in katholischem Verständnis die sakramentale Ehe unauflöslich ist.

Ergo ist Sexualität außerhalb des sakramentalen unauflöslichen Ehebundes "irregulär", um es mit AL zu zitieren.

Nun stellt sich die Frage, ob es aber dennoch irgendeine Form, einen Modus, ein "Qualität" des "Irregulären" (also des Bruchs dieses Ehebandes) gibt, die nicht zum Ausschluss von der heiligmachenden Gnade und damit zum Ausschluss von der hl. Kommunion führt, z.B. eine Beziehung "danach", d.h. außerhalb des Ehebundes, aus der bereits Kinder hervorgegangen sind.

Für alle nachlesbar wird diese Frage in der exhortatio AL Kap. 301, p. 271s. mit einem eindeutigen "Ja" beantwortet.

Diese Bewertung des fortgesetzten Ehebruches ist für mich eine Zäsur!


22
 
 Hoppe 8. April 2016 
 

Unklarheit im Wort

Lieber Thomas05,

Sie haben natürlich Recht mit Ihren Anmerkungen. Mich stört an Amoris Laetitia ebenfalls der Tatbestand, dass sich ein jeder aus dem Text heraussuchen kann, was er will. Damit sind der Willkür Tür und Tor geöffnet.


23
 
 kreuz 8. April 2016 

es wird interessant zu beobachten, wie sich

die Bischöfe in aller Welt in den nächsten Wochen äußern werden.

die Kirche will eines immer: die die draußen sind: hereinholen. wer schon "drin" ist, hat in diesem Fall den Part des "daheimgebliebenen" Sohnes. wegen Ihm wird kein Lamm geschlachtet.

die deutschen Leitmedien jubilieren, das ist m.E. nicht gut für die Kirche.

die Grundfrage ist dieselbe wie in einem guten Lokal in das keine Gäste mehr kommen, weil es zu teuer ist. hier wird das Essen billiger gemacht, aber das geht nur auf Kosten der Qualität.

der Ehrlichkeit halber muß man sagen: das Lokal macht in jedem Fall bankrott.

Lösungsvorschläge?


18
 
 Mysterium Ineffabile 8. April 2016 

Man kann sich nur wundern

Der Großteil dieser "Kommentare" hier ist absolut unterschwellig. Ist es in der Tat möglich, dass alle schon dieses dicke Buch genau Gelsen haben, mit Fußnoten und allen Verweisen? Nun, ich wage das zu bezweifeln. Es wird wieder einmal am Wort vorbeigeredet, in einer Wolke von umbegründbaren Vorurteilen. Also bitte: LESEN und wenigstens versuchen zu VERSTEHEN!!!

Der Papst hat explizit darum gebeten, das Dokument langsam zu lesen, LANGSAM, und sich mit vorschnellen "Kommentaren" zurückzuhalten. Ist das so schwer???


10
 
 Smaragdos 8. April 2016 
 

Habe soeben am Radio gehört, dass ein belgischer Bischof, der an der letzten Synode teilnahm, sagte, der Papst wolle den Bischöfen mehr Entscheidungsfreiheit in Sachen Zulassung der Wiederverheiratet Geschiedenen (WG) zu den Sakramenten übertragen. Und jetzt kommt's: Dabei sei eines der Kriterien für die Bischöfe erfüllt, wenn die Mitglieder der Pfarrgemeinde die Nichtzulassung der WG zur Kommunion NICHT annehmen! Da stehen einem die Haare zu Berge!!! Ich wette, dass es in ganz Westeuropa mitsamt Nordamerika und Ausralien keine einzige Pfarrei gibt, die geschlossen hinter der Lehre der Kirche steht bezüglich der Nichtzulassung der WG zur Kommunion! Ecclesia quo vadis?


18
 
 SCHLEGL 8. April 2016 
 

@siebenschlaefer

Jetzt werde ich Ihnen einmal etwas sagen! Ich konnte mir meinen Schuldirektor nicht aussuchen, ich konnte mir meinen Bischof nicht aussuchen, ich kann mir den Papst nicht aussuchen! Ich besitze alle Bücher von Kardinal Ratzinger/Papst Benedikt, sogar einen handgeschriebenen kurzen Brief von ihm, als Antwort auf ein Statement, das ich ihm als Präfekt der Glaubenskongregation übermittelt habe. Papst Franziskus macht viele Dinge eben anders, "lockerer", sicher nicht immer ganz einfach für den Pressesprecher, aber die Leute verstehen ihn. Papst Johannes XXIII, der auch immer wieder angegriffen wurde, machte viele Dinge anders und lockerer als Pius XII. Genauso wie ich zu meinem Bischof, Kardinal Schönborn, stehe, so unterstütze ich auch das Amt des jetzigen Papstes. Das heißt nicht, dass man mit jedem einzelnen Wort ganz glücklich sein muss. Ich hoffe, Sie können das verstehen.Msgr. Franz Schlegl


9
 
 SCHLEGL 8. April 2016 
 

@benedetto05

Was einzelne Bischöfe, oder Theologen aus diesem Lehrschreiben herauslesen, habe ich nicht kommentiert! Ich habe darauf hingewiesen, dass die katholische Ehelehre,nach der eine gültig geschlossene (und genau das ist heute das Problem vieler Menschen!) Ehe absolut unauflöslich ist. Ebenso, dass die unauflösliche Ehe der Ort der sexuellen Begegnung ist. Sie hören ja schon das Geheul von Vertretern der katholischen Jugend Deutschlands. Die haben genau bemerkt, dass eben in deren Richtung mit diesem Lehrschreiben NICHTS geht. Das ist beruhigend.
Im übrigen darf ich wieder einmal darauf hinweisen, dass die Ostkirchen, mit denen wir entweder 500 Jahre (Altorientalen), oder Byzantiner, mit denen wir das 1.Jt. gemeinsam haben, eine differenziertere Praxis haben, welche das Konzil von Trient (1545-63) NICHT als Häresie verurteilt hat.Msgr. Franz Schlegl


7
 
 Philipp Neri 8. April 2016 

Anfrage des Papstes an die Katechese

In erster Linie lese ich nach den ersten Abschnitten heraus, dass das Schreiben eine ernste Anfrage an die gesamte Kirche darstellt, die respektvolle Liebe, die Katechese und die rechte Glaubensvermittlung in den Mittelpunkt der kirchlichen Seelsorge zu stellen!
Wenn das geschehen würde, könnten als Resultat viele auch erkennen, wie groß eigentlich die Barmherzigkeit Gottes ist und seine Liebe zu uns Menschen!


5
 
 Johann Martin 8. April 2016 
 

Wegweiser auf dem Weg zur Heiligkeit?

Alle Christen sind zur Heiligkeit berufen. Das sagt ausdrücklich das II. Vatikanische Konzil. Ich frage mich: Dient das neue päpstliche Schreiben diesem Ziel oder schlägt es eine andere Richtung ein?


13
 
 Stefan Fleischer 8. April 2016 

Ehrlich gesagt

Ich werde mich nicht durch diese ganze Diskussion durchlesen. Aber etwas ist mir schon aufgefallen. Wird in der ganzen Frage nicht viel zu wenig unterschieden zwischen der Schuld in Bezug auf das Scheitern einer Ehe und der Schuld in Bezug des Eingehens einer neuen eheähnlichen Partnerschaft obwohl eine andere immer noch gültige Ehe besteht? Würden sich nicht viele Differenzen von selbst erledigen, wenn die einzelnen Sachverhalte sauber auseinander gehalten würden?


9
 
 AlbinoL 8. April 2016 

Warum wird in den öffentlich rechtlichen zumindest in Deutschland

immer Wir sind Kirche gefragt.
Warum ist zumindest niemand vom ZDK, von den Jesuiten, von Schönstatt, Kirche in Not, Generation Pontifex oder vom Forum deutscher Katholiken da der eine seriöse Antwort gibt.
WISIKI ist ein miniverein mit super hohem Altersschnitt....


21
 
 elisabetta 8. April 2016 
 

Ich denke, in Sachen Barmherzigkeit besteht ein großes Missverständnis und dieses wird durch den Papst noch verstärkt, wenn er sagt: „Wir stellen der Barmherzigkeit so viele Bedingungen,… und das ist die übelste Weise, das Evangelium zu verflüssigen.“ Bei der Logik der pastoralen Barmherzigkeit geht es nur darum, alle einzugliedern; man muss jedem Einzelnen helfen, seinen eigenen Weg zu finden, an der kirchlichen Gemeinschaft teilzuhaben, damit er sich als Empfänger einer » unverdienten, bedingungslosen und gegenleistungsfreien « Barmherzigkeit empfindet“ (AL 297). Also, jeder darf seinen eigenen Weg finden und das ist meist der breite Weg… Aber Gott ist ja eh so barmherzig, egal was wir tun und lassen.


20
 
 Philipp Neri 8. April 2016 

Umkehr

@Tonika
Bitte erst komplett lesen, dann urteilen!
Lesen Sie deshalb bitte einfach mal die Nummer 78 durch.
Außerdem glaube ich auch nicht, dass Sie das komplette Dokument schon studiert und durchgelesen haben, wenn Sie hier so argumentieren!


2
 
 siebenschlaefer 8. April 2016 
 

@Schlegl befremdlich

Ihre Reaktionen auf die Kommentare des Users @Thomas05 finde ich befremdlich, weil unsachlich.

Dass Sie ein großer Anhänger von Papst Franziskus sind, haben Sie uns schon oft gesagt. Akzeptieren Sie aber bitte auch die Meinungen von anderen Gläubigen, die dieses Pontifikat als verwirrend und belastend empfinden.

Und darüber hinaus sollten wir uns mit dem Text befassen. Und da habe ich auch genau das gefunden, was @Thomas05 in seinem ersten Kommentar hier im Forum heute gesagt hat.


30
 
 Thomas05 8. April 2016 
 

@Schlegl: Freundliche Bitte um mehr Sachlichkeit

Lieber Herr Schlegl,

bitte unternehmen Sie keine Pauschalverurteilungen und werfen Sie mich nicht mit anderen Postern in einen Topf.

Meine Stellungnahmen zu der exhortatio AL sind rein sachorientiert und ausführlich mit Zitaten unterlegt.

Aus Ihrer Antwort entnehme ich allerdings, dass Sie sich zu persönlichen Attacken einlassen, ohne sich selbst vorher durch eingehendes Textstudium kundig gemacht zu haben.

Sonst würden Sie nicht diskursfremd das Themas Annulierungsverfahren ins Spiel bringen, um das es in meinen Kommentaren nicht ging ebenso wenig wie es das Leitthema in Kapitel 8 der exhortatio ist.

Das Leitthema in Kapitel 8 ist eindeutig die Frage nach der moraltheologischen Bewertung und pastoralwirksamen Einordnung des Ehebruchs.

Und hier wird, wie von mir zitiert, eine neue Antwort gegegeben, die auf ganzer Linie der sog. Kontexttheorie entspricht, welche individuelle Lebenssituationen in den Blick nehmen und auf dieser Grundlage pastorale Entscheidungen treffen will.


25
 
 ecclesiam 8. April 2016 
 

einmal ganz sachlich

Es ist katholische Glaubenslehre (Dogma), dass eine gültig geschlossene und vollzogene Ehe von keiner Macht der Erde – auch nicht von der Kirche – aufgelöst werden kann. Jesus sagt: "Was Gott verbunden hat, darf der Mensch nicht trennen.", kath.net vom 7.4.16 http://www.kath.net/news/54713

KKK 2380:
Ehebruch, das heißt eheliche Untreue. Wenn zwei Partner, von denen wenigstens einer verheiratet ist, miteinander eine, wenn auch nur vorübergehende geschlechtliche Beziehung eingehen, begehen sie Ehebruch.

Neu AL 301:
Daher ist es nicht mehr möglich zu behaupten, dass alle, die in irgendeiner sogenannten "irregulären" Situation leben, sich in einem Zustand der Todsünde befinden und die heiligmachende Gnade verloren haben.

Kann mir jemand (ganz sachlich) erklären, weshalb es ab heute im Gegensatz zu Tradition und Lehramt nicht mehr möglich ist "zu behaupten", Scheidung widerspreche der Bibel? Was ist Basis unseres Glaubens - die Bibel oder der Mensch bzw. Pastoral?


24
 
 Tonika 8. April 2016 
 

Schlegl Sie werfen der Katholischen Kirche und allen Päpsten vor Franzikus Pharisäertum vor.

Sie werfen der katholischen Kirche vor Franziskus und der Synode, eine hartherzige und unbarmherzige Pharisäerkirche gewesen zu sein, die den Menschen unerträgliche Lasten aufbürdete und sie mit Steinen bewarf, wenn diese sündigten.

Wie Protestanten können Katholiken ab jetzt ihr Gewissen folgen. Wozu ist das Lehramt und die Bibel nötig, wenn das Gewissen und nicht die Lehre und die Worte Christi Maßstab für falsch und richtig, Sünde oder keine Sünde sind?


25
 
 Tonika 8. April 2016 
 

Kein Aufruf zu Umkehr und Buße.

Das Schreiben ruft nicht zur Umkehr sondern lässt den Sünder in seinem sündhaften Tun verharren.

Die Barmherzigkeit Christi ruft den Sünder immer zu Umkehr und Buße auf. Dahe sollten wir im Gegensatz zu dem Schreiben die eindringlichen Worte Christi nicht überhören: „Sündige hinfort nicht mehr!“


29
 
 carl eugen 8. April 2016 

Eine bittere Enttäuschung!

Dieses Schreiben ist nichts Halbes und nichts Ganzes. Keine Klarheit in den strittigen Themen. Jeder kann wieder in das Dokument hineinlesen, was er möchte. Dafür haben wir fast 3 Jahre gewartet? Dafür hat die Kirche in der Öffentlichkeit ein Bild der Zerstrittenheit abgegeben? Ein Papst ist dazu da, den Menschen Klarheit im Glauben zu vermitteln. Davon lese ich nichts in dieser Exhortation. Die Öffentlichkeit ist uneins. Die eine Hälfte ist enttäuscht (bzw. erleichtert), dass WvG nicht zu den Sakramenten zugelassen werden, die andere Hälfte liest das genau Gegenteil. Bravo kann ich da nur sagen! 3 Jahre der Ungewissheit und des Streits für nichts!

Werter @Charles X.
Ich, wie die meisten Foristen hier, waren schon immer reuelose und begeisterte "Papisten" (was für ein Unwort). Das Sie es erst jetzt sind, ist ein Armutszeugnis, das ich, an Ihrer Stelle, nicht so triumphalistisch an die grosse Glocke hängen würde.
Aber gut, das kennen wir ja von Ihnen.


27
 
 SCHLEGL 8. April 2016 
 

@Thomas05/ Smaragdos

Ihre abfällige Beurteilung des päpstlichen Schreibens ist erschütternd! Nirgends wird dort gesagt, dass standesamtlich wiederverheiratete Personen zu den Sakramenten gehen können! Schon Papst Benedikt XVI hat eine Erleichterung des Annullierungsverfahrens angestrebt, die jetzt Franziskus umgesetzt hat.Es gibt Fälle, gar nicht so selten, wo eine Annullierung nicht möglich ist, weil Beweismittel nicht mehr vorhanden, oder Zeugen bereits gestorben sind. Hier bedarf es der pastoralen Klugheit der Bischöfe und der von ihnen delegierten Seelsorger, diese Eheleute zu beraten, ohne es sich zu billig zu machen! Das ist eine große Verantwortung für den Bischof/Priester.Denken wir, was Jesus von den Pharisäern gesagt hat: "Sie legen den Menschen unerträgliche Lasten auf Ich bin froh, dass Papst Franziskus die Erfahrungen der VERHEIRATETEN ORIENTALISCHEN KATHOLISCHEN PRIESTER besonders hervorhebt, diese kennen beide Seiten der Medaille. Im übrigen empfehle ich Mäßigung im Ton. Msgr. Franz Schlegl


13
 
 Philipp Neri 8. April 2016 

Schon gelesen?

Wer hat dieses Schreiben eigentlich schon komplett gelesen?
Ich wundere mich nur, wie viele hier bereits urteilen, sei es in die eine oder aber auch andere Richtung!


6
 
 Ninivebote 8. April 2016 
 

Der Gott Jesu Christi

Die schnellen Urteile über das Papstschreiben (Smaragdos vergreift sich derart im Ton, dass er von Schwachsinn schreibt) verraten viel über die Spiritualität, die zu Grunde liegt. Man sucht ein richtig oder falsch, ein schwarz oder weiß und nimmt vielleicht zu wenig Maß am Herrn der Kirche. Jesus lebte ganz und gar aus einem Gottesbild, in dem er die sozial unverantwortliche Scheidungspraxis seiner Zeit ablehnt, zugleich aber versucht, den Sündern und Gescheiterten nahe zu sein und sich dabei auch mit religiösen Vorschriften anlegt. An diesem Gott Jesu versucht sich Papst Franziskus zu orientieren. Er hat Sensibilität für die Individualität jeder Situation, für den vielfachen Weg der Schicksale und der Gewissen und er spürt zutiefst, dass das Vorbild Jesu weit über einen Satz zur Ehe hinausgeht. Dafür empfinde ich Dankbarkeit. Der Papst hat Maß an Jesus genommen und nicht das Schwert des Urteils, sondern die ausgestreckte Hand Gottes in den Mittelpunkt gerückt.


20
 
 Charles X. 8. April 2016 
 

In der Summe...

eine Sternstunde eines lebensfrohen und guten Katholiken. Ich danke Gott für diesen wunderbaren Papst. Es ist ein wunderbares Gefühl Katholik zu sein - und reuelos Papist sein zu können.


17
 
 Thomas05 8. April 2016 
 

DBK bestätigt künftige Anwendung des Einzelfallprinzips

Die DBK hat in Anlehnung an die päpstliche exhortatio soeben bestätigt, dass es "weitreichende Konsequenzen für den pastoralen Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen" geben werde.

Ab sofort sei bei wiederverheirateten Geschiedenen in der Pastoral grundsätzlich das Einzelfallprinzip anzuwenden und aus der "Situation der Betroffenen" heraus die Entscheidung über die Zulassung zur Hl. Kommunion zu treffen.

Dies ist eine Zeitenwende in der zweitausendjährigen Moralgeschichte und Dogmatik der katholischen Kirche.

Jeder und jede sollte sich selbst ein Bild davon machen.

Denn hier geht es um das Wichtigste, was wir haben.


22
 
 Stephaninus 8. April 2016 
 

@br.damianus

Lieber Bruder Damianus

Haben Sie Dank für Ihr Zeugnis, das mich mit grossem Respekt erfüllt. Ich bin selber ein Konservativer (falls man diese Bezeichnungen überhaupt gebrauchen sollte) und stimme Ihnen von Herzen zu.


13
 
 br.damianus 8. April 2016 
 

ich bin erfreut.

ich bin sehr froh über die klare Stellungnahme zum Thema Homosexualität, die noch mal in Erinnerung rief, 'dass jeder Mensch, unabhängig von seiner sexuellen Orientierung, in seiner Würde geachtet und mit Respekt aufgenommen werden soll und sorgsam zu vermeiden ist, ihn » in irgendeiner Weise ungerecht zurückzusetzen « oder ihm gar mit Aggression und Gewalt zu begegnen.'(Nr 250)
Das macht mir Hoffnung, das das unbarmherzige Klima in gewissen Kreisen abnimmt. Ich bin schwul, und lebe es im Einklang mit der Kirche in der Keuschheit, von den meisten werde Ich unterstützt, jedoch sind gewisse konservative Kreise, dazu nicht in der Lage, selbst dann nicht, wenn man die Homosexualität nicht auslebt, einem im Glaubensleben bei zu stehen. Ich bin daher dem Papst sehr dankbar, das er es noch mal in Erinnerung rief, wie der Umgang mit Homosexuellen sein sollte.


23
 
 carolus romanus 8. April 2016 

Wie zu erwarten

Es fehlt die Eindeutigkeit. Jedenfalls verbuchen die Kasperianer das Lehrschreiben als Sieg. Jetzt kann man auch als Wiederverheirateter zu Kommunion gehen, natürlich nur unter Würdigung des Einzelfalles. Nach der verständlichen Freude bei den dt. Kasperianern Bisch. Marx, Bode und Koch müssen Sie nun Ergebnisse vorweisen. Denn ein großes pastorales Problem (Koch) ist nun endlich gelöst. Wir dürfen jetzt den Ansturm der Wiederzugelassenen in den Gottesdiensten erwarten. Am Sonntag geht es los! Ich werde genau beobachten.


18
 
 AlBert2 8. April 2016 
 

Wie sollen Wiederverheiratete mit dem Problem umgehen?

Soll ein Wiederverheirateter seinen jetzigen Partner verlassen?


6
 
 Stephaninus 8. April 2016 
 

Tun wir uns wirklich einen Gefallen und werden wir der Sache gerecht

wenn wir so rasch über das Dokument urteilen und allüberall die Gefahr des Relativismus wittern?


8
 
 chris68 8. April 2016 

Mal wieder katholisch.de

In jenem "öffentlichen" Portal wird mal wieder ein entscheidender Teil weggelassen, wie Bischof Voderholzer feststellt: "Eine eindeutige Absage erteilt der Heilige Vater in Übereinstimmung mit der Bischofssynode allen Plänen, die Verbindungen gleichgeschlechtlicher Paare der Ehe gleichzustellen. Dabei betont er erneut, dass in der Kirche und von der Kirche niemand wegen seiner homosexuellen Orientierung diskriminiert werden darf und er fordert die Familien von homosexuellen Menschen auf, sorgsam zu vermeiden […], ihn in irgendeiner Weise ungerecht zurückzusetzen“ (AL 250)."

Davon ist auf katholisch.de im Artikel über AL nichts zu lesen...


12
 
 Theodor69 8. April 2016 
 

Nicht zur Aufregung aber zur Erheiterung aus orf.at

"Bemerkenswert ist das „Ja zur Sexualerziehung“, zu dem sich Franziskus im Rahmen seiner Gedanken zur Kindererziehung bekennt" - So als ob sich die Kirche jemals gegen Sexualerziehung ausgesprochen hätte...


10
 
 Smaragdos 8. April 2016 
 

Confusionis scientia

Ein Dokument auf der Linie des Abschlussdokuments der Familiensynode, wie zu befürchten war: schwammig, zweideutig, keine Klarheit stiftend, also Verwirrung stiftend. Eine Enttäuschung über weite Strecken, von ein paar Ausnahmen abgesehen, wenn man diese Zusammenfassung gelesen hat.

Ein Beispiel: "Demut des Realismus helfe dabei, „ein allzu abstraktes theologisches Ideal der Ehe (..), das fast künstlich konstruiert und weit von der konkreten Situation und den tatsächlichen Möglichkeiten der realen Familien entfernt ist“, zu vermeiden (AL 36)."

Was soll dieser Schwachsinn? Ist nun "die konkrete Situation der realen Familie" zu einem locus theologicus geworden, wie es Bischof Bode vorschlug?
Die deutschen Bischöfe dürfen jubeln, Ziel erreicht.

Sieg des Relativismus nenne ich das oder Anpassung an den Zeitgeist. Oder hatte etwa Jesus nicht die konkreten Situtationen der Familien vor Augen, als er das Ideal der Ehe verkündete?


26
 
 Thomas05 8. April 2016 
 

Dem Relativismus Tür und Tor geöffnet

Ich habe gerade mit Aufmerksamkeit das achte Kapitel der exhortatio AL gelesen und muss leider sagen, dass meine ohnehin schlimmen Befürchtungen bei weitem übertroffen wurden.

Mit diesem päpstlichen Schreiben wird es in Zukunft geradezu einen Anspruch der wiederverheiraten Geschiedenen auf die Zulassung zur hl. Kommunion geben.

Schlüsselpunkt ist die Einführung der "Gradualität" in der Pastoral und in der Bewertung des Maßes der "Irregularität".

Der Kunstgriff der Befürworter der pastoralen Kontexttheorie, die sich auf voller Linie durchgesetzt haben, liegt in dem Zugriff auf KKK 1735, sodass AL formuliert:
"Die Kirche ist im Besitz einer soliden Reflexion über die mildernden Bedingungen und Umstände. Daher ist es nicht mehr möglich zu behaupten, dass alle, die in irgendeiner sogenannten „irregulären“ Situation leben, sich in einem Zustand der Todsünde befinden und die heiligmachende Gnade verloren haben."(AL 271)

Es ist leicht zu antizipieren, dass ein Dammbruch stattfinden wird.


28
 
 wandersmann 8. April 2016 
 

Zulassung zu den Sakramenten über Fussnoten???

"Dabei ist die Frage einer Zulassung zu den Sakramenten der Versöhnung und der Kommunion immer im Kontext der Biographie eines Menschen und seiner Bemühungen um ein christliches Leben zu beantworten. Auf beide zuletzt genannten Aspekte weist der Papst explizit hin (vgl. Fußnoten 336 und 351)."

http://www.dbk.de/presse/details/?presseid=3092&cHash=36831a8cddd0ecb9b5d7348f90e6ff26


10
 
 M.Schn-Fl 8. April 2016 
 

@Gandalf

Stimme ganz zu und füge aber noch bei: Man kann in aller Ruhe die Expertologen und Medien ignorieren, weil man schon längst weiß, was diese schreiben werden. Dass gilt auch für die meisten "katholischen" Medien.


24
 
 Gandalf 8. April 2016 

Bitte einfach den Text lesen..

Erklärungsversuche von Medien und Kirchen-"Experten" einfach ignorieren!


27
 
 Iñigo 8. April 2016 

Deo gratias!

Ein Dokument, das man erwarten durfte: Es spiegelt ganz den Zugang des barmherzigen Vaters wider, der jeden einzelnen anspricht und zu einem volleren Verständnis der Liebe und der Nachfolge Christi führt!
Niemand wird nur als Objekt eines abstrakten Gesetzes in den Blick genommen, sondern immer im Reichtum - und auch in der Armut - unserer menschlichen Natur und unseren mehr oder weniger geglückten Wegen, die Liebe Gottes in die Welt und in unsere Familien zu tragen.
Ein Dokument der Wertschätzung und der Ermutigung, wie es die heutige Zeit braucht.
Herzlichen Dank, Heiliger Vater!


20
 

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