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'Maria, schenk uns deinen Blick!'

1. April 2016 in Buchtipp, keine Lesermeinung
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Neuerscheinung: „Papst Franziskus. Maria – Gedanken über die Mutter Gottes. Herausgegeben von Bischof Dr. Stefan Oster SDB, Freiburg 2016“. Rezension von Dr. Markus Büning


Freiburg (kath.net) Bereits der Anblick des Coverbildes dieses Buches lässt es einem ganz warm ums Herz werden. Wir sehen den Heiligen Vater, der mit seiner rechten Hand den Fuß einer mit Blumen geschmückten Marienstatue berührt und demütig zu ihr aufblickt. Die Gottesmutter schaut liebevoll auf den Papst herab und zeigt ihm Jesus, den er auf Erden als Statthalter vertreten soll. Der Papst macht uns durch seine Geste Mut, uns zu trauen mit dem Heiligen, hier mit der Mutter Gottes, in Berührung zu kommen. Für mich selbst ist dies seit drei Jahren eine schöne Ermutigung, ebenfalls den Fuß der Marienstatue zu berühren und hierbei Gott für seine Mutter zu danken. Es ist ganz augenscheinlich, dass Papst Franziskus ein durch und durch marianischer Papst ist. Er liebt die Gottesmutter und ehrt sie aus ganzem Herzen. Diese Frömmigkeit hat er von klein auf mit der Muttermilch eingeflößt bekommen. Hinzu kommt seine Prägung durch die Volksfrömmigkeit Lateinamerikas, die über Jahrhunderte hinweg starke Ausdrucksformen marianischer Spiritualität entwickelte.

Ich danke dem Bischof von Passau, Herrn Dr. Stefan Oster SDB, dass er sich daran gemacht hat, der breiten Öffentlichkeit diesen wunderbaren marianischen Bild- und Textband vorzulegen. Er selbst hat hierzu ein tiefes Vorwort verfasst, in welchem vor allem die ekklesiologische Bedeutung Mariens als „Mutter der Kirche“ hervorgehoben wird. Auch hierauf weist der Papst beständig hin: „Ebenso wenig wie man Jesus und Maria trennen könne, könne man Jesus und die Kirche voneinander trennen – eben weil Maria Kirche ist, weil sie ihr schlagendes, geschaffenes Herz ist, in dem Gott wohnt. Sie ist ‚voll der Gnade‘ (Lk 1,28) – so wie die Kirche in sich das Geheimnis des Herrn und seiner Gnadenfülle trägt und verschenkt.“ (Vorwort, S. 10). Zudem erfreut es den salesianischen Vorwortschreiber zu Recht, dass der Papst ganz im Sinne der Spiritualität Don Boscos nicht müde wird, uns in seiner päpstlichen Verkündigung Maria als „Helferin der Christen“ und als „Lehrerin“ vor Augen zu führen. Bei Maria lohnt es sich, in die Schule zu gehen. Sie weist uns immer wieder neu auf Jesus hin und lehrt uns, die Augen dieser Welt mit barmherzigen Augen zu sehen. Ja, sie selbst ist die Mutter der Barmherzigkeit.

Das Buch umfasst 159 Seiten und bietet eine Textauswahl päpstlicher Verkündigung aus Lehrschreiben, Predigten und diversen Ansprachen, die das Thema Maria modellieren. Hierbei werden die Texte unter folgenden Überschriften thematisch gebündelt: Mutter der Kirche, eilige Helferin, Mutter der Familie, Stern der Evangelisierung, Jungfrau und Himmelskönigin, Vorbild im Glauben und in der Liebe, Gottesmutter, Ja zu Gott, Mutter der Barmherzigkeit und schließlich im Schlussakkord die Texte, die sich der Bitte des Heiligen Vaters zuweisen lassen: „Maria, schenk uns deinen Blick!“ Natürlich birgt eine solche Textauswahl immer die Schwäche der Unvollständigkeit, gerade dann, wenn es sich wie hier um einen Papst handelt, der bei fast jeder Gelegenheit seinen Blick auf die Frau richtet, die Jesus uns zur Mutter gegeben hat. Aber, hier ist es durchaus gelungen, einen bunten Strauß päpstlicher Aussagen über Maria zu bieten, der gleichsam den schönen Duft, den Maria ausströmt, erfahren lässt. Dafür sei dem auswählenden Bischof von Passau ein herzliches „Vergelt´s Gott“ gesagt.


Das Buch ist alles andere als eine „trockene“ theologische Textsammlung. Nein, es ist ein Meditationsbuch! Aufgelockert wird es nach den einzelnen Kapiteln mit Mariendarstellungen, denen jeweils ein Gebet gegenübergestellt wird. Der Bilderbogen reicht von der „Ravensburger Schutzmantelmadonna“ eines Michael Erhart über die „Schwarze Madonna von Altötting“ bis hin zur „Mater Dolorosa“ eines El Greco. Insgesamt 10 Bilder nebst Gebeten mit marianischem Klang, lockern die Textsammlung auf und lassen dieses Buch so zu einem klassischen Marienlob werden. In der pastoralen Praxis kann dieses Buch zu einem Bestseller für die Vorbereitung von Maiandachten werden.

Ganz tief und schön sind die Aussagen des Papstes über Maria. Das „Totus Tuus“ eines hl. Johannes Paul II. wird im Pontifikat von Franziskus auf neue Weise zum Aufruf an die ganze Kirche, sich voll Vertrauen an die Hand der Gottesmutter zu begeben. Der Papst ehrt Maria so sehr, weil man Jesus ohne sie nicht verstehen kann: „Maria ist so mit Jesus vereint, weil sie ihn mit dem Herzen und im Glauben kannte – eine Kenntnis, die von der mütterlichen Erfahrung und der innigen Verbindung mit ihrem Sohn gespeist wurde. Die heilige Jungfrau ist die Frau des Glaubens, die Gott in ihrem Herzen, in ihren Plänen Raum gegeben hat; sie ist die Glaubende, die fähig war, in dem Geschenk des Sohnes die Ankunft jener ‚Fülle der Zeit‘ (vgl. Gal 4,4) zu erfassen, in der Gott den demütigen Weg des menschlichen Daseins wählte, um persönlich in die Bahn der Heilsgeschichte einzutreten. Darum kann man Jesus nicht ohne seine Mutter verstehen.“ (S. 22). Christologie und Mariologie gehören für Franziskus untrennbar zusammen. Alle von Maria losgelöste Christusverkündigung führt zu einer Verkürzung, ja verfälscht die heilsgeschichtlichen Zusammenhänge. Genauso verhält es sich mit den Aussagen über die Kirche. Maria zeigt uns in ihrer Person, was es heißt, Kirche zu sein: „Ebenso untrennbar sind Christus und die Kirche – denn die Kirche und Maria gehören immer zusammen, und darin liegt gerade das Geheimnis der Frau in der Gemeinschaft der Kirche –, und man kann das von Jesus gewirkte Heil nicht begreifen, ohne die Mutterschaft der Kirche zu berücksichtigen.“ (S. 22 f.).

In einer Betrachtung stellt Franziskus die für die Kirche so wichtige Frage, was Maria ihr denn gebracht habe: Glaube und Liebe! Maria ist die Erfüllung des Glaubens Israels. Ihr „Ja!“ an den Engel führt zur Erfüllung der Heilsgeschichte, zur Menschwerdung Gottes in Christus. So wird sie ein Vorbild des Glaubens (vgl. S. 101). Mit Jesus bringt sie der Kirche die Liebe: „Die Gottesmutter will auch uns, uns allen, das große Geschenk bringen, das Jesus ist: Und mit ihm bringt sie uns seine Liebe, seinen Frieden, seine Freude. So ist die Kirche wie Maria: Die Kirche ist kein Geschäft, sie ist keine humanitäre Einrichtung, die Kirche ist keine Nichtregierungsorganisation, die Kirche ist gesandt, allen Menschen Christus und sein Evangelium zu bringen. Sie bringt nicht sich selbst ob sie klein, groß, stark oder schwach ist: die Kirche bringt Jesus: Das ist der Mittelpunkt der Kirche, Jesus zu bringen!“ (S. 102). Diese ganz einfach formulierten Worte des Papstes sind in ihrer Kraft kaum zu überbieten. Anhand der heilsgeschichtlichen Rolle Mariens wird ganz deutlich, was Kirche ist und was sie nicht ist. Papst Franziskus will eine Kirche, die sich ihres marianischen Wesens wieder neu bewusst wird: Den Menschen die Liebe Christi, ja Jesus selbst zu bringen.

Den Schlussakkord bildet eine Betrachtung über den „Blick der Jungfrau als immerwährendes Geschenk“ (vgl. S. 155 ff.). Wir sollen als Kirche neu lernen, die Welt, den Menschen, ja gerade den Armen und den Sünder, mit dem Blick Mariens zu sehen. Die Betrachtung der Rolle Mariens ist kein Selbstzweck, keine Frömmelei, nein, sie fordert uns alle auf, uns immer wieder zu bekehren und uns die dienende und zärtliche Art und Weise der Gottesmutter als Vorbild zu nehmen. Rechte Marienverehrung fordert eine praktische Haltung, die sich am Nächsten als fruchtbar erweisen muss. So sagt der Papst: „Maria lehrt uns, jenen Blick zu haben, der sich bemüht, aufzunehmen, zu begleiten, zu schützen. Lernen wir, aufeinander unter dem mütterlichen Blick Mariens zu schauen! Es gibt Menschen, die wir instinktiv weniger beachten und die dagegen dessen mehr bedürfen: die am meisten Verlassenen, die Kranken, alle, die nichts zum Leben haben, jene, die Jesus nicht kennen, die jungen Menschen, die in Schwierigkeiten sind, die jungen Menschen, die keine Arbeit finden. Haben wir keine Angst, hinauszugehen und auf unsere Brüder und Schwestern mit dem Blick der Gottesmutter zu schauen, sie fordert uns auf, wahre Geschwister zu sein.“ (S. 158 f.). Hier wird der Aufruf des Papstes, an die Peripherien zu gehen, ganz mit marianischem Geist erfüllt! Wie Maria sollen auch wir uns immer wieder aufmachen, in Eile (vgl. Lk 1,39), um dem Nächsten beizustehen.

Dieses Buch ist rundum gelungen und für jeden, der seine Liebe zu Maria und zum Papst vertiefen möchte, ein Muss! Dieses Buch zeigt sehr wohltuend, dass wir mit unserem Papst einen Steuermann auf dem Schifflein Petri haben, der darum weiß, dass Maria der Meerstern ist, der uns den Weg durch die nächtliche Fahrt weist.

kath.net-Buchtipp
Papst Franziskus: Maria. Gedanken über die Mutter Gottes
Bischof Stefan Oster (Herausgeber)
Hardcover, 160 Seiten
2016 Herder, Freiburg
ISBN 978-3-451-34231-8
Preis 20,60 Euro

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