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Bayerisches Bischofstreffen von Pfarrer-Rücktritt überschattet

8. März 2016 in Aktuelles, 4 Lesermeinungen
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Frühjahrsversammlung der Bischöfe bis Donnerstag in Passau - Nach Rassismus-Skandal um den nahe München tätigen deutsch-kongolesischen Priester Ndjimbi-Tshiende wird Stellungnahme am Ende der Vollversammlung erwartet


München (kath.net/KAP) Die bayerischen Bischöfe kommen von Dienstag bis Donnerstag zu ihrer Frühjahrsversammlung in Passau zusammen. Das Treffen, auf dessen Agenda eigentlich das Reformationsgedenken 2017, die Unterstützung orientalischer Christen in Bayern, die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt sowie die Jugendarbeit stehen, wird überschattet vom Rücktritt eines deutsch-afrikanischen Pfarrers im Großraum München infolge von Drohungen, Nachstellungen und rassistischen Äußerungen, an denen auch CSU-Lokalpolitiker beteiligt waren. Die Bischöfe unter ihrem Vorsitzenden Kardinal Reinhard Marx (München) dürften dazu am Ende der Plenarversammlung Stellung nehmen.

Ein klares Wort der Oberhirten zum Skandal rund um den Zornedinger Pfarrer Olivier Ndjimbi-Tshiende (66) hatte am Montag Marx' Amtskollege in Berlin, Erzbischof Heiner Koch, eingefordert: Die Morddrohungen gegen den aus dem Kongo stammenden Geistlichen nannte er am Montag im Deutschlandradio Kultur eine "Katastrophe". Er hoffe, dass es hier um einen Einzelfall gehe - gleichwohl habe der Vorgang aber auch symbolischen Charakter. Kardinal Marx und die Bischöfe müssten nun eindeutig Stellung beziehen, sagte Koch; Kirche und Gemeinde müssten Zeichen setzen.


Erzbischof Koch warnte zugleich vor Sippenhaft und neuen Feindbildern. Die Gemeinde in Oberbayern habe sich zu Wort gemeldet und klar gemacht, dass die Hetze gegen Ndjimbi-Tshiende das Werk von einer "Handvoll Leuten" sei und mehrere Tausend Gläubige auf der anderen Seite stünden. Breite Unterstützung erfuhr der Priester zumindest in einer am Sonntag gestarteten Online-Petition für dessen Verbleib in Zorneding, die bis Dienstagmorgen bereits 40.000 Unterzeichner gefunden hatte.

Koch ging zudem hart mit der islamfeindlichen Bewegung Pegida ins Gericht. Diese berücksichtige grundlegende demokratische Verhaltensweisen nicht, so zum Beispiel die Ehrfurcht und Hochachtung vor jedem Menschen. Außerdem seien die Anhänger von Pegida nicht bereit, den eigenen Standpunkt zu hinterfragen. "Ich habe nicht den Eindruck, dass Menschen dort lernbereit sind, kommunikationsbereit. Es prallt nach meinem Empfinden alles ab und damit ist Demokratie gefährdet", betonte Koch.

Pfarrer Ndjimbi-Tshiende hatte am Wochenende nach vier Jahren seinen Abschied erklärt. Er werde die Pfarre mit 1. April verlassen, teilte er mit. Der Priester war seit vergangenem Herbst rassistischen Beschimpfungen ausgesetzt und hatte nach eigenen Angaben auch Morddrohungen erhalten. Angefangen hatte es im vergangenen Herbst mit einer Kontroverse zwischen dem Seelsorger, seiner Gemeinde und der örtlichen CSU, bei der es um die Flüchtlingspolitik ging.

Die ermittelnde Polizei erklärte am Montag, sie habe noch keinen Hinweis auf den oder die Urheber der Drohungen. Der Staatsschutz ermittle wegen Beleidigung, Volksverhetzung und Bedrohung mit Blick auf drei Vorgänge, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord. Eine Postkarte an den Pfarrer habe bereits im vergangenen November "einen Bezug zu Auschwitz hergestellt". Ende Jänner seien zwei weitere Schreiben bedrohlichen und beleidigenden Inhalts bei dem Priester eingegangen. Von einer expliziten Morddrohung wollte die Polizei nicht sprechen.

Ein Nachspiel hatten die Vorfälle bisher in der Landespolitik. Einige an den rassistischen Äußerungen beteiligte Ortspolitiker traten zurück, nachdem sich die oberbayerische CSU-Bezirkschefin Ilse Aigner eingeschaltet hatte. Die Fraktionschefin der Grünen im Freistaat, Margarete Bause, rief Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) auf, dem gebürtigen Kongolesen durch einen Besuch vor Ort öffentlich beizustehen. CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer forderte unterdessen, die Vorfälle müssten mit aller Härte des Gesetzes aufgeklärt werden. "Die CSU steht für Menschenwürde und Toleranz."

Die Erzdiözese München und Freising hatte den Vorfall bislang lediglich bedauert, aber akzeptiert. Der Pressesprecher der Erzdiözese, Bernhard Kellner, sagte auf Anfrage, ihm sei kein weiterer solcher Fall wie der in Zorneding bekannt. Ausländische Priester würden im Erzbistum München und Freising in der Regel sehr gut aufgenommen. Ndjimbi-Tshiende studierte bereits in den 1990er Jahren in München und ist nach einer zwischenzeitlichen Rückkehr in seine Heimat seit 2005 als Seelsorger im Erzbistum tätig. Er ist seit mehreren Jahren deutscher Staatsbürger.

Bayern: Farbiger Pfarrer gibt nach Morddrohungen sein Amt auf


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Lesermeinungen

 nicodemus 9. März 2016 
 

Wenn ich schon höre:

Die Vorfälle m ü s s t e n mit aller Härte des Gesetzes aufgeklärt werden - oder MÜSSEN aufgeklärt werden?
"Die CSU steht für Menschenwürde und Toleranz" - JA,davon bin ich überzeugt, aber dann hat der NEGER-Sager (wenn das stimmt) in dieser Partei nichts zu suchen, Herr Andreas Scheuer!
Eine angebl. Entschuldigung seits des N-Sagers, ist nur Blabla!
Dem d e u t s c h e n Priester Ndjimbi-Tshiende wünsche ich eine neue Stelle, die ihm bei der Verkündigung des Wortes Gottes Freude macht.


1
 
 ottokar 9. März 2016 
 

Wohl Missverständnis

MariaAnna sieht die Problematik recht einseitig, was vermuten lässt, welcher Seite sie zugewandt ist: Kritik muss auch Gegenkritik akzeptieren!Wenn der Pfarrer zu gesellschaftskritischen, ja fremdenfeindlichen Äusserungen von lokalen CSU-Politikern kritisch Stellung nimmt und diese die Kritik gar von einem "Neger" nicht ertragen und darauf mit bösartigen, ehrverletzenden Kommentaren ,ja gar mit physischen Drohungen reagieren, dann liegt die Ursache der Differenz und somit der teuflische Antrieb doch ganz eindeutig bei den lokalen ,intoleranten Asylantenhassern.Ich hoffe, dass MariaAnna von solcher Form des "Ausdrucks der Sorge um unser Land" tatsächlich in der Lage ist Abstand zu nehmen.


0
 
 MariaAnna 9. März 2016 
 

Versuch einer Klarstellung

Nun, 2 Lokalpolitiker der CSU mußten zurücktreten, nachdem sie sich gegen die unendliche Einreise von Asylbewerbern aussprachen und der Pfarrer sich deswegen öffentlich, unter Zuhilfenahme von Ilse Aigner, gegen sie stellte. Diese Politiker hatten sich keineswegs rassistisch geäußert, sondern lediglich die Sorge um unser Land zum Ausdruck gebracht. Der Pfarrer wollte diese Meinungsäußerung aber nicht akzeptieren, erst danach kam es zu Morddrohungen von Unbekannten gegen ihn. Insgesamt eine sehr unschöne Situation, aber eigentlich geht es nur um unterschiedliche Meinungen zur Aufnahme von Asylbewerbern. Durch die einseitige Verschiebung des Ganzen in die "rassistische Ecke" entsteht aber der Eindruck, daß Kritik nicht mehr an und von allen Menschen geübt werden darf, wollen wir das?


5
 
 Nummer 10 8. März 2016 

Mal langsam: Wer hat die 5 Morddrohungen zu verantworten?

.... unbekannt. Jawohl: Niemand weiß, wer die Morddrohungen ausgesprochen hat. Vermutlich ist es gar nicht jemand vom Ort Zorneding! Liebe Leute, nicht zu schnell urteilen! Die Zeitungen drucken oft viel, was nichts mit der Wahrheit zu tun hat, das hat man ja bei Bischof Tebartz-van Elst gesehen...... Man weiß auch nicht, was der Priester gesagt hat. Für das Wort "Neger" (was an sich nicht automatisch eine Abwertung ist in Bayern, sondern umgangssprachlich auch neutral verwendet wird) wurde ja angeblich eine Entschuldigung ausgesprochen. Ist offenbar also im Reinen. Der Priester ist wegen den Morddrohungen zurückgetreten, die aus aller Welt kommen können. Ich finde, es sollte nicht alles einfach zusammengemengt. Wir sind in Deutschland sehr weltoffen. Deshalb muss man nicht aber automatisch verpflichtet sein, 80 % Asylmissbrauch abzunicken - Jesus hat von uns nicht verlangt, dass wir uns ausnehmen lassen müssen. Da ist sehr viel im Nebel......


5
 

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