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Historiker Winkler warnt vor deutscher Sondermoral

4. März 2016 in Deutschland, keine Lesermeinung
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Die gegenwärtige Zerreißprobe der Europäischen Union, in der nationale Egoismen die Wertegemeinschaft zu sprengen drohten, mache eine sehr alte Kontroverse sichtbar.


Frankfurt (kath.net/KNA) Der Historiker Heinrich August Winkler warnt vor einer deutschen Sondermoral: «Es besteht eine gewisse Gefahr, dass wir unsere kritische Aufarbeitung des schrecklichsten Kapitels der deutschen Geschichte, der Herrschaft des Nationalsozialismus, als so vorbildlich empfinden, dass wir daraus die Folgerung ableiten, nun seien wir anderen moralisch überlegen und könnten ihnen endlich zeigen, wo es langgeht», sagte Winkler am Donnerstag in einem Interview mit dem Fachmagazin «Börsenblatt»: « Das wäre ein Stück Selbstüberhebung, denn in allen anderen europäischen Ländern würde ein solcher Umschlag von der Zerknirschung in die Selbstüberschätzung als eine neue Form deutscher Arroganz empfunden.»


Die gegenwärtige Zerreißprobe der Europäischen Union, in der nationale Egoismen die Wertegemeinschaft zu sprengen drohten, mache eine sehr alte Kontroverse sichtbar, so Winkler: «Es ist der Konflikt zwischen der normativen Grundlegung des Westens und seiner politischen Praxis. Das wird am Flüchtlingsproblem jetzt besonders deutlich.»

Kritisch äußerte sich der Historiker auch zur aktuellen Situation in Polen. Die Sorgen seien berechtigt, und die Europäische Kommission tue nur ihre Pflicht, wenn sie prüfe, ob der Kurs der neuen polnischen Regierung Grundwerte der EU verletze. Als «ermutigendes Zeichen aus Polen» nannte Winkler «die öffentlichen Proteste einer außerparlamentarischen Opposition, die die Tradition der polnischen Zivilgesellschaft repräsentiert«.

Winkler ist einer der gefragtesten Historiker der Gegenwart. Geboren 1938 im ostpreußischen Königsberg, wuchs er in Baden-Württemberg auf. Als Historiker lehrte er in Berlin und Freiburg; zuletzt hatte er bis 2007 wieder einen Lehrstuhl in Berlin inne. Mit ungeheurer Akribie forschte er insbesondere zur Geschichte der Weimarer Republik und zum »deutschen Sonderweg« im 19. und 20. Jahrhundert.

Seit den 1960er Jahren Mitglied der SPD, wird er auch von der Union hoch geschätzt. So hielt er am 8. Mai 2015 im Bundestag die Gedenkrede anlässlich des 70. Jahrestags des Kriegsendes. Am 16. März wird Heinrich August Winkler im Gewandhaus Leipzig für seine »Geschichte des Westens« der Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung verliehen.

(C) 2016 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


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