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'Wir konnten das Wirken des Heiligen Geistes erleben'

19. Februar 2016 in Weltkirche, 2 Lesermeinungen
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„Kirche in Not“ zum Treffen von Papst Franziskus und Patriarch Kyrill


München-Kuba (kath.net/KIN) Nach der Begegnung von Papst Franziskus und Patriarch Kyrill von Moskau und ganz Russland am 12. Februar in der kubanischen Hauptstadt Havanna ist die Freude beim Russland-Experten des weltweiten katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“, Peter Humeniuk, groß. „Wir konnten das Wirken des Heiligen Geistes erleben. Es war eine Sternstunde der Kirchengeschichte“, sagte Humeniuk über die Begegnung. Es war das erste Treffen eines Papstes mit dem Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche überhaupt.

Die Begegnung sei von „sichtbarer und spürbarer Brüderlichkeit“ geprägt gewesen, so Humeniuk. Das komme auch in der gemeinsamen Erklärung zum Ausdruck, die Franziskus und Kyrill unterzeichneten. Beide Kirchenoberhäupter bekundeten darin ihren Willen, „die von Gott gewollte Einheit“ wiederherzustellen. „Diese Einmütigkeit macht die Erklärung zu einem Wegweiser für den weiteren Weg von katholischer und russisch-orthodoxer Kirche“, sagte Humeniuk.

Er sei davon überzeugt, dass die Begegnung auch die Lage der katholischen Kirche in Russland nachhaltig verbessern werde. Diese war in der Vergangenheit wiederholt Kritik von orthodoxer Seite ausgesetzt. Ihr wurde vorgeworfen, gezielt unter russisch-orthodoxen Gläubigen zu missionieren. Darauf nimmt auch die gemeinsame Erklärung Bezug: Der Papst und der Patriarch schlossen darin „jede Form von Proselytismus“ aus und betonten ihre Wertschätzung vor der je eigenen Tradition der beiden Kirchen.

Noch wichtiger als die kirchenpolitischen Aspekte der Erklärung sei, dass Franziskus und Kyrill den Willen zur Zusammenarbeit bei aktuellen globalen Fragen betonten, erklärte Humeniuk. Diese betreffe zum Beispiel die Flüchtlingskrise und die Solidarität mit den verfolgten Christen in Nordafrika und im Nahen Osten, Fragen der europäischen Integration, den Kampf gegen Armut und Ausbeutung und nicht zuletzt den Einsatz für die christliche Ehe und Familie.


„Wir haben bei diesem historischen Treffen so etwas wie eine ,geistliche Globalisierung‘ erlebt. Angesichts der Globalisierung des Leids in der heutigen Zeit müssen auch die Antworten und Reaktionen der Christen global sein. Diesen Weg schlagen die katholische und die russisch-orthodoxe Kirche jetzt ein“, sagte Humeniuk.

Dem pflichtet die Geschäftsführerin der deutschen Sektion von „Kirche in Not“, Karin Maria Fenbert, bei: „Nach dem Brückenschlag zwischen Rom und Moskau ist es nun unsere gemeinsame Aufgabe, diese Brücke zu beschreiten.“ „Kirche in Not“ pflege seit über zwei Jahrzehnten gute Beziehungen zur russisch-orthodoxen Kirche. „Der heilige Papst Johannes Paul II. hat nach der Wende den Gründer unseres Hilfswerks, Pater Werenfried van Straaten, gebeten, nicht nur die katholischen Gemeinden in Russland zu unterstützen, sondern auch die russisch-orthodoxen Brüder und Schwestern“, sagte Fenbert. Bereits in den neunziger Jahren habe Pater Werenfried zweimal den russischen Patriarchen Aleksij II. getroffen. „Lange haben wir auf eine Begegnung von Papst und Patriarch gehofft. Jetzt ist mit Gottes Hilfe für uns ein Traum in Erfüllung gegangen.“

Die gemeinsame Erklärung von Franziskus und Kyrill sei ein „christliches Leuchtfeuer“ für die säkularen Gesellschaften in Ost und West. „Dass beide etwa die Vorrangstellung der Ehe zwischen Mann und Frau verteidigen und die Bedeutung der Familie als ,Keimzelle der Gesellschaft‘ betonen, ist heute enorm wichtig – gerade gegenüber gesellschaftlichen Verwässerungen. Es ist gut, dass die katholische und die russisch-orthodoxe Kirche gemeinsam die Stimme erheben für Gottes Gebote“, sagte Fenbert.

Gleiches gelte bei der Solidarität mit den verfolgten Glaubensgeschwistern. „Was Katholiken wie Orthodoxe in Syrien, im Irak oder in einigen Ländern Afrikas erleiden, ist ein Angriff auf das ganze Christentum und ein Weckruf an unsere Nächstenliebe.“ Deshalb sei die Begegnung zwischen Papst Franziskus und Patriarch Kyrill gerade in diesen Zeiten ein wichtiges Zeichen für die Einheit im Glauben, so Fenbert. „Papst und Patriarch haben eine Tür aufgestoßen, die niemand mehr schließen kann.“

„Kirche in Not“ steht seit vielen Jahren der Kirche in Russland solidarisch zur Seite. Während der kommunistischen Ära hat das Hilfswerk bedrängte Gemeinden und verfolgte Priester unterstützt. Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs setzt sich „Kirche in Not“ für die Versöhnung zwischen katholischer und russisch-orthodoxer Kirche ein. Dazu fördert das Hilfswerk die pastorale Arbeit der russisch-orthodoxen Kirche in vielfältiger Weise – zum Beispiel bei der Priesterausbildung, beim Bau von Klöstern und Kirchen oder in der Kranken- und Gefängnisseelsorge. Das bekannteste Projekt, das „Kirche in Not“ in Russland unterstützt hat, sind drei Kappellenschiffe, auch „Flotte Gottes“ genannt. Da viele Dörfer nach der Sowjetära über keine eigene Kirche mehr verfügten, kam man auf die Idee, Schiffe zu Kapellen umzubauen, so dass auch die Gläubigen in den entlegenen Dörfern entlang der Wolga die Gelegenheit hatten, die heilige Messe zu besuchen oder die Sakramente zu empfangen.

Zwei Jahrzehnte des Einsatzes von „Kirche in Not“ in Russland hat die Autorin Eva-Maria Kolmann in dem Buch „Brückenschlag zwischen Rom und Moskau. Zwei Jahrzehnte Versöhnung und Aufbauhilfe für die Russische Orthodoxe Kirche“ zusammengefasst. Das 120-seitige Werk schildert Anfänge und Erfolge, aber auch die Mühen und Schwierigkeiten in der Wiederannäherung von Ost- und Westkirche. Das Buch kann unentgeltlich im Internet unter www.kirche-in-not.de/shop bestellt werden oder bei:

Um weiter in Russland helfen zu können, bittet „Kirche in Not“ um Spenden:

Kirche in Not Deutschland

Kirche in Not Österreich

Kirche in Not Schweiz

Foto: Titelseite des Buches „Brückenschlag zwischen Rom und Moskau. Zwei Jahrzehnte Versöhnung und Aufbauhilfe für die Russische Orthodoxe Kirche“ (Ausschnitt) © Kirche in Not


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Lesermeinungen

 Damiana 20. Februar 2016 
 

Bedenkenträger

Danke für diesen Artikel.Noch mehr Dank für die Arbeit von Kirche in Not; mit Barmherzigkeit,christlicher Brüderliebe und Augenmaß führt KiN das Vermächtnis des lieben "Speckpaters"weiter.Statt ständig wohlbekannte Bedenken anzumelden, wäre Beten und Fasten für den Auftrag des Herren "ut unum sint" nötig.Unzählige Wunden haben sich die RKK und die Orthodoxie gegenseitig zugefügt und das sind Wunden die unser gekreuzigter Herr erlitten hat und erleidet.Statt gegenseitigen Schuldzuweisungen brauchen wir JETZT Reue,Umkehr und gemeinsames Aufstehen für das Reich Gottes.77X7 auf beiden Seiten..und dann endlich mit voller Kraft voraus für Christus.


1
 
 SCHLEGL 19. Februar 2016 
 

Kirche in Not

Kirche in Not, (ich arbeite seit Jahren mit "Kirche in Not" in Wien zusammen, einmal im Jahr haben wir eine große Messe im Stephansdom mit ungefähr 1300 Gläubigen) hat auch der griechisch katholischen Kirche in der Ukraine und in Transsilvanien sehr geholfen.
Nichts dagegen einzuwenden, dass auch die orthodoxe Kirche in Russland in der schwierigen Phase des Wiederaufbaus nach dem menschenverachtenden kommunistische System, beziehungsweise hoffentlich auch bei der Loslösung vom Putins russischem Staat, materiell unterstützt wird. Nur eines darf nicht vergessen werden, nämlich, "dass man die Hand, die einen streichelt, nicht beissen soll"! (Sonst wird man für tollwütig gehalten).
Es ist daher anzuraten den Umgang Moskaus mit den lateinischen Katholiken Russlands und den griechisch katholischen Gläubigen genau zu beobachten und auch, wenn nötig, Forderungen zu stellen.Msgr. Franz Schlegl


7
 

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