Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Roma locuta - causa (non) finita?
  2. Nach Protesten Schluss mit 'Helnwein-Kunst' im Wiener Stephansdom
  3. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  4. Armin Laschet (CDU) zur Coronapolitik: „Wir hätten unterschiedliche Meinungen anders anhören müssen“
  5. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  6. Lebensschutzorganisation gibt Wahlempfehlung für Donald Trump
  7. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an
  8. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  9. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  10. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  11. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  12. Neuer Nuntius in Italien sieht Religionsfreiheit im Westen bedroht
  13. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  14. 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert
  15. Jüdischer Podcaster: Liturgiereform war ‚vielleicht ein großer Fehler’

Drei Versuchungen, die zu entwürdigen und uns zu entwürdigen suchen

14. Februar 2016 in Aktuelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Franziskus in Ecatepec: Tief eingenistet lebt in jedem von uns dieser Traum von Gott, den wir an jedem Osterfest, in jeder Eucharistie von neuem feiern: Wir sind Kinder Gottes. Die Versuchungen Jesu – die Versuchungen des Christen


Ecatepec (kath.net) Am heutigen ersten Sonntag des Fastenzeit besuchte Franziskus das rund 25 Kilometer von der Hauptstadt Mexikos entfernte Ecatepec und feierte dort die Sonntagsmesse. Wegen der Höhenlage (2.200 Meter) und der kühlen nächtlichen Temperaturen begann der Gottesdienst erst um 11:30 Uhr (18.30 Uhr MEZ). Trotz des kalten Klimas erwartete ein Menschenmeer den Papst bereits seit den Nachtstunden. Die Begegnung in Ecatepec ist jene, an der während des sechstägige Besuchs von Franziskus in Mexiko die meisten Gläubigen teilgenommen haben. Ecatepec – eine Stadt von heute 1,6 Millionen Einwohnern – bedeutet „windiger Hügel“.

„Fastenzeit – eine Zeit der Umkehr.“

„Fastenzeit – eine Zeit, um die Sinne zu schärfen und die Augen zu öffnen angesichts so vieler Ungerechtigkeiten, die unmittelbar gegen den Traum und den Plan Gottes verstoßen.“

„Drei Versuchungen des Christen, die beabsichtigen, die Wahrheit zunichte zu machen, zu der wir berufen sind.

Drei Versuchungen, die zu entwürdigen und uns zu entwürdigen suchen.

1. Der Reichtum. Wir eignen uns Güter an, die für alle gegeben wurden, und nutzen sie so nur ‚für mich’ oder ‚für die Meinen’. Das bedeutet, das ‚Brot’ zu haben, das der andere im Schweiße seines Angesichts oder sogar unter Einsatz seines Lebens verdient hat. Dieser Reichtum ist das Brot, das nach Schmerz, Verbitterung und Leiden schmeckt. In einer korrupten Familie oder Gesellschaft ist es das Brot, das man den eigenen Kindern zu essen gibt.

2. Die Eitelkeit. Dieses Streben nach Prestige, das sich auf die fortwährende und ständige Disqualifizierung derer gründet, die ‚nicht so wie man selber’ sind. Das verbissene Streben nach diesem kurzen Augenblick des Ruhms, das den ‚Ruhm’ der anderen nicht verzeiht. ‚Brennholz aus dem umgestürzten Baum zu gewinnen’ führt bereits zur dritten Versuchung:

3. Der Hochmut. Das heißt, sich auf eine Ebene der Überlegenheit jeglicher Art zu stellen in dem Gefühl, nicht das ‚gewöhnliche Leben der Sterblichen’ zu teilen, und täglich zu beten: ‚Danke, Herr, dass du mich nicht so gemacht hast wie jene’.“

„Es lohnt sich also, dass wir uns fragen:

Wie weit sind wir uns dieser Versuchungen in unserer Person, in uns selbst bewusst?

Wie weit haben wir uns an einen Lebensstil gewöhnt, der meint, im Reichtum, in der Eitelkeit und im Hochmut liege die Quelle und die Kraft des Lebens?

Wie weit glauben wir, dass die Achtsamkeit gegenüber dem anderen, unsere Sorge und unser Einsatz für das Brot, den guten Ruf und die Würde der anderen Quellen von Freude und Hoffnung sind?“.



kath.net veröffentlicht die Predigt von Papst Franziskus bei der heiligen Messe auf dem Areal des Studienzentrums von Ecatepec:

Am vergangenen Mittwoch haben wir die liturgische Fastenzeit begonnen, mit der die Kirche uns einlädt, uns darauf vorzubereiten, das große Osterfest zu feiern. Es ist eine besondere Zeit, um an das Geschenk unserer Taufe zu denken, als wir Kinder Gottes wurden. Die Kirche fordert uns auf, die Gabe, die uns geschenkt wurde, zu neuem Leben zu erwecken, um sie nicht wie etwas Vergangenes im Schlummerzustand zu belassen oder in einer „Schublade für Erinnerungen“. Diese Fastenzeit ist ein günstiger Moment, um die Freude und die Hoffnung zurückzugewinnen, uns als geliebte Kinder des himmlischen Vaters zu fühlen. Dieses Vaters, der uns erwartet, um uns die Gewänder der Müdigkeit, der Apathie und des Misstrauens auszuziehen und uns so mit der Würde zu bekleiden, die nur ein wahrer Vater oder eine wahre Mutter ihren Kindern zu geben weiß, mit den Gewändern, die aus Zärtlichkeit und Liebe gewoben sind.

Unser Vater, der Vater einer großen Familie, er ist unser Vater. Er weiß eine „einzige“, einzigartige Liebe zu hegen, aber er weiß nicht, „einzige“ Kinder, Einzelkinder aufzuziehen. Er ist ein Gott, der etwas von familiärer Heimstatt, von Geschwisterlichkeit, von gebrochenem und miteinander geteiltem Brot versteht. Es ist der Gott des Vaterunser, nicht des „mein Vater“ und „euer Schwiegervater“.

Tief eingenistet lebt in jedem von uns dieser Traum von Gott, den wir an jedem Osterfest, in jeder Eucharistie von neuem feiern: Wir sind Kinder Gottes. Ein Traum, mit dem viele unserer Brüder und Schwestern im Laufe der ganzen Geschichte gelebt haben. Ein Traum, der mit dem Blut vieler Märtyrer von gestern und heute bezeugt wurde.

Fastenzeit – eine Zeit der Umkehr, denn täglich machen wir in unserem Leben die Erfahrung, wie dieser Traum immer neu bedroht wird durch den Vater der Lüge – im Evangelium haben wir gehört, was er mit Jesus gemacht hat –, durch den, der danach trachtet, uns zu trennen, indem er eine geteilte, entzweite Familie hervorbringt. Eine geteilte, entzweite Gesellschaft, eine Gesellschaft weniger und für wenige. Wie oft erfahren wir am eigenen Leib oder in unserer Familie, unter unseren Freunden oder Nachbarn den Schmerz, den das Gefühl einer mangelnden Anerkennung dieser Würde, die wir alle in uns tragen, verursacht. Wie oft haben wir weinen und Reue empfinden müssen, weil wir bemerkten, dass wir diese Würde in den anderen nicht erkannt haben. Wie oft – und ich sage das schmerzerfüllt – sind wir blind und unempfindlich gegenüber dem Mangel, die eigene Würde und die der anderen nicht zu erkennen!

Fastenzeit – eine Zeit, um die Sinne zu schärfen und die Augen zu öffnen angesichts so vieler Ungerechtigkeiten, die unmittelbar gegen den Traum und den Plan Gottes verstoßen. Eine Zeit, um diese drei wichtigen Formen der Versuchung zu entlarven, die das Bild, das Gott gestalten wollte, zerbrechen und spalten.

Die drei Versuchungen Christi…

Drei Versuchungen des Christen, die beabsichtigen, die Wahrheit zunichte zu machen, zu er wir berufen sind.

Drei Versuchungen, die zu entwürdigen und uns zu entwürdigen suchen.

Die erste ist der Reichtum. Wir eignen uns Güter an, die für alle gegeben wurden, und nutzen sie so nur „für mich“ oder „für die Meinen“. Das bedeutet, das „Brot“ zu haben, das der andere im Schweiße seines Angesichts oder sogar unter Einsatz seines Lebens verdient hat. Dieser Reichtum ist das Brot, das nach Schmerz, Verbitterung und Leiden schmeckt. In einer korrupten Familie oder Gesellschaft ist dies das Brot, das man den eigenen Kindern zu essen gibt. Zweite Versuchung: die Eitelkeit. Dieses Streben nach Prestige, das sich auf die fortwährende und ständige Disqualifizierung derer gründet, die „nicht so wie man selber“ sind. Das verbissene Streben nach diesem kurzen Augenblick des Ruhms, das den „Ruhm“ der anderen nicht verzeiht und, indem es „Brennholz aus dem umgestürzten Baum gewinnt“, bereits zur dritten, schlimmsten Versuchung führt, dem Hochmut. Das heißt, sich auf eine Ebene der Überlegenheit jeglicher Art zu stellen in dem Gefühl, nicht das „gewöhnliche Leben der Sterblichen“ zu teilen, und täglich zu beten: „Ich danke dir, Herr, dass du mich nicht so gemacht hast wie jene da.“

Drei Versuchungen Christi…

Drei Versuchungen, mit denen sich der Christ täglich auseinandersetzen muss.

Drei Versuchungen, die danach trachten, die Freude und die Frische des Evangeliums zu trüben, zu zerstören und auszumerzen; die uns einschließen in einen Kreislauf der Zerstörung und der Sünde.

Es lohnt sich, dass wir uns fragen:

Wie weit sind wir uns dieser Versuchungen in unserer Person, in uns selbst bewusst?

Wie weit haben wir uns an einen Lebensstil gewöhnt, der meint, im Reichtum, in der Eitelkeit und im Hochmut liege die Quelle und die Kraft des Lebens?

Wie weit glauben wir, dass die Achtsamkeit gegenüber dem anderen, unsere Sorge und unser Einsatz für das Brot, den guten Ruf und die Würde der anderen Quellen von Freude und Hoffnung sind?

Wir haben uns für Jesus entschieden und nicht für den Teufel. Wenn wir uns erinnern, was wir im Evangelium gehört haben: Jesus antwortet dem Teufel mit keinem einzigen eigenen Wort, sondern er antwortet ihm mit den Worten Gottes, mit den Worten der Schrift. Denn – Brüder und Schwestern, prägen wir uns das gut ein! – mit dem Teufel führt man keinen Dialog, kann man keinen Dialog führen, weil er uns immer übertreffen wird. Allein die Kraft des Wortes Gottes kann ihn besiegen. Wir haben uns für Jesus entschieden und nicht für den Teufel. Wir wollen seinen Spuren folgen, wissen aber, dass das nicht leicht ist. Wir wissen, was es bedeutet, von Geld, Ruhm und Macht verlockt zu werden. Darum schenkt uns die Kirche diese Zeit; sie lädt uns zur Umkehr ein, mit einer einzigen Gewissheit: Er erwartet uns und möchte unser Herz heilen von allem, was entwürdigt, indem es sich selbst oder andere entwürdigt. Er ist der Gott, der einen Namen hat: Barmherzigkeit. Sein Name ist unser Reichtum, sein Name ist unser Ruhm, sein Name ist unsere Macht, und in seinem Namen wiederholen wir noch einmal mit dem Psalm: »Du bist mein Gott, dem ich vertraue.« Seid ihr bereit, es gemeinsam zu wiederholen? Dreimal: Du bist mein Gott, dem ich vertraue. Du bist mein Gott, dem ich vertraue. Du bist mein Gott, dem ich vertraue.

Möge der Heilige Geist in dieser Eucharistiefeier in uns die Gewissheit erneuern, dass Gottes Name Barmherzigkeit ist, und uns jeden Tag erfahren lassen, dass das Evangelium Herz und Leben derer erfüllt, die Jesus begegnen, weil sie wissen, dass mit ihm und in ihm immer neu die Freude aufkommt. (vgl. Evangelii gaudium,1).

Video der Predigt


Die Messfeier in voller Länge - ohne Übersetzung




Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Franziskus Papst

  1. Kardinal Fernández – eine Fehlkalkulation von Papst Franziskus?
  2. Papst verurteilt russische Angriffe auf Ukraine
  3. Will Papst Franziskus Kardinal Burke Wohnung und Gehalt streichen?
  4. Papst will Angehörige der Hamas-Geiseln treffen
  5. Theologe Kwasniewski: Franziskus hat sich als ‚Diktator Papst’ gezeigt
  6. US-Pfarrer schreibt an Papst Franziskus: ‚Sie machen meinen Dienst schwierig’
  7. Keine Generalaudienz mit dem Papst in dieser Woche
  8. «Das ist eine der schlimmsten Plagen, die man je gesehen hat»
  9. Papst Franziskus verbringt die heißen Sommertage im Vatikan
  10. Begegnung mit Künstlern – Papst begrüßt umstrittenen Fotographen herzlich






Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Oktober 2024 mit kath.net in MEDJUGORJE
  4. Fastenspende für kath.net - Vergelt's Gott!
  5. Roma locuta - causa (non) finita?
  6. Kard. Müller: "Die Deutsch-Synodalen liegen völlig falsch, sind Opfer der eigenen Propagandatricks"
  7. Nach Protesten Schluss mit 'Helnwein-Kunst' im Wiener Stephansdom
  8. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  9. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  10. Oasen in der Wüste. Von der ‚Volkskirche‘ zur ‚Gemeindekirche‘
  11. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  12. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  13. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  14. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  15. 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz