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Was wird aus päpstlichen Ermahnungen an Deutsche Bischofskonferenz?

13. Jänner 2016 in Kommentar, 20 Lesermeinungen
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Kirche in Deutschland hat sich entschieden, ihre Einrichtungen dem Zeitgeist anzupassen. Papst Franziskus möchte aber, dass ihre Einrichtungen der eigentlichen Aufgabe treu bleiben und „missionarischer werden“. Gastbeitrag von Prof. Hubert Gindert


Bonn (kath.net/Forum Deutscher Katholiken) Die Bischöfe der Teilkirchen besuchen turnusgemäß alle fünf Jahre die Apostelgräber in Rom und den Nachfolger des heiligen Petrus. Das gibt dem Papst die Möglichkeit, den Zustand der Ortskirche anzusprechen und sie, wenn notwendig, auf die eigentlichen Ziele auszurichten. Die Bischöfe der deutschen Ortskirche hatten im November 2015 ihren Ad-Limina-Besuch in Rom. Der Heilige Vater zeigte sich über die Kirche in Deutschland außerordentlich gut informiert und konnte die Gesamtsituation sehr konkret darstellen.

Nachdem Franziskus auf die „außergewöhnlichen Zeitumstände“ mit den hunderttausenden Kriegsflüchtlingen hingewiesen und die „große Unterstützung, der Kirche in Deutschland durch die vielen Hilfsorganisationen für die Menschen in aller Welt“ erwähnt hatte, kam er auf die innere Befindlichkeit der Kirche in Deutschland zu sprechen, die er als eine dahinsiechende und absterbende Kirche beschrieb. Sie sei zwar „überall im sozialen und caritativen Bereich professionell engagiert“ und „auch im Schulwesen überall aktiv“. Aber Franziskus machte deutlich, dass darauf zu achten ist, „dass in diesen Einrichtungen das katholische Profil gewahrt bleibt“. Denn nur dann „sind sie ein nicht zu unterschätzender positiver Faktor für den Aufbau einer zukunftsfähigen Gesellschaft“. Diese kirchlichen Einrichtungen waren noch einmal gemeint, als Franziskus forderte, „dass die Strukturen der Kirche alle missionarischer werden müssen“.

Hier werden sich die Katholiken in Deutschland daran erinnern, dass die Bischofskonferenz auf ihrer Frühjahrsversammlung am 27.4.2015 mehrheitlich die Weichen in die ganz andere Richtung gestellt hat, obwohl das Bundesverfassungsgericht am 20.11.2014 die kirchlichen Rechte bezgl. der Einforderung der bisherigen Loyalitätsverpflichtungen festgestellt hatte, dass die Kirche von ihren Mitarbeitern verlangen kann, dass diese den kirchlichen Glauben teilen und die kirchlichen Moralvorstellungen auch persönlich einzuhalten haben. Statt dessen hat sich die Kirche in Deutschland sich dafür entschieden, ihre Einrichtungen dem Geist der Zeit anzupassen. Nun geht es aber nach Papst Franziskus nicht darum, dass die Kirche mit ihren mehr als 700.000 Mitarbeitern nach dem Staat der größte Arbeitgeber bleibt, sondern dass ihre Einrichtungen der eigentlichen Aufgabe treu bleiben und „missionarischer werden“. Diesem Ziel dient wahrlich nicht die Liberalisierung des kirchlichen Arbeitsrechts.

Papst Franziskus nannte danach die fehlende Vitalität und missionarische Kraft ohne Umschweife beim Namen: Den Rückgang des sonntäglichen Gottesdienstbesuches – er liegt unter 10%, 1950 waren es 50,2%. Die „Erosion der Katholischen Kirche in Deutschland“ zeige sich weiter dadurch, dass „die Sakramente werden immer weniger in Anspruch genommen. Die Beichte ist vielfach verschwunden. Immer weniger Katholiken lassen sich firmen oder gehen das Sakrament der Ehe ein. Die Zahl der Berufungen für den Dienst des Priesters und für das Gott geweihte Leben haben drastisch abgenommen“.

„Was können wir dagegen tun?“

Papst Franziskus resigniert nicht vor dieser dramatischen Situation, sondern fragt, „was können wir dagegen tun?“ und weist auf das Beispiel der ersten Christen hin. Er erinnert an die „treuen Mitarbeiter des heiligen Paulus Priska und Aquila: „Als Ehepaar verkündeten sie mit überzeugenden Worten, vor allem aber mit ihrem Leben, dass die Wahrheit, die auf der Liebe Christi gründet, wirklich glaubwürdig ist“. Am Vorbild von Priska und Aquila machte Papst Franziskus deutlich, worauf es ankommt, nämlich auf die Mitarbeit „vom heiligen Geist inspirierter Ehrenamtlicher“. Die Kirche in Deutschland geht aber den anderen, nicht zukunftsfähigen Weg. Der Papst wies auf diesen Irrweg hin, wenn er von der „Tendenz zu fortschreitender Institutionalisierung der Kirche“ sprach und vermerkte: „Es werden immer neue Stellen geschaffen, für die eigentlich die Gläubigen fehlen. Es handelt sich um eine Art neuer Pelagianismus, der dazu führt, unser Vertrauen auf die Verwaltung zu setzen, auf den perfekten Apparat. Eine übertriebene Zentralisierung kompliziert aber das Leben der Kirche und ihre missionarische Dynamik, anstatt ihr zu helfen“.


Das Gebot der Stunde

Papst Franziskus „das Gebot der Stunde ist die pastorale Neuausrichtung… dass die Strukturen der Kirche alle missionarischer werden, dass die gewöhnliche Seelsorge in allen Bereichen expansiver und offener ist, dass die in der Seelsorge Tätigen in eine ständige Haltung des Aufbruchs versetzt und so die positive Antwort all derer begünstigt, denen Jesus seine Freundschaft anbietet“. Was Papst Franziskus hier fordert, sind keine kosmetischen Korrekturen, sondern ist eine komplette pastorale Neuausrichtung, eine Wende um 180°!

Als erfahrener Seelsorger kennt Franziskus die Schwierigkeiten, die sich einer solchen Neuausrichtung in den Weg stellen: „Die Rahmenbedingungen der heutigen Gesellschaft sind… nicht unbedingt günstig. Es herrscht eine gewisse Weltlichkeit vor. Die Weltlichkeit verformt die Seelen, sie erstickt das Bewusstsein für die Wirklichkeit“. Andererseits „sagt uns unser Glaube, dass Gott der immer zuerst Handelnde ist. Diese Gewissheit führt uns zunächst ins Gebet.

Wie können die Menschen die Botschaft Gottes wieder verstehen?

Dazu der Seelsorger Franziskus: „Wir müssen bei den Menschen sein. Mit der Glut derer, die als Erste das Evangelium in sich aufgenommen haben, und jedes Mal, wenn wir versuchen, zur Quelle zurückzukehren und die ursprüngliche Frische des Evangeliums wieder zu gewinnen, tauchen neue Wege, kreative Methoden, andere Ausdrucksformen, aussagekräftigere Zeichen und Worte reich an neuer Bedeutung für die Welt von heute auf“.

Bischöfe werden sich fragen müssen, ob sie auf ihren Firmreisen und Pfarrvisitationen die Menschen tatsächlich erreichen.

Während in Deutschland im Zentralkomitee der deutschen Katholiken und in Laiengremien von „Dialogprozessen“ mit den Bischöfen auf Augenhöhe gefaselt wird, erinnert Papst Franziskus die Bischöfe daran, dass es im Zusammenhang mit der Neuevangelisierung „unerlässlich“(!) ist, „dass der Bischof seine Aufgabe als Lehrer des Glaubens des in der lebendigen Gemeinschaft der universalen Kirche überlieferten und gelebten Glaubens in den vielfältigen Bereichen seines Hirtendienstes gewissenhaft wahrnimmt“.

Die Ausbildung an den theologischen Fakultäten im Einklang mit der Kirche

Der Bischof soll als „treu sorgender Vater“ seinen Dienst wahrnehmen. Was Papst Franziskus damit meint, führt er konkret aus: Er soll „die theologischen Fakultäten begleiten und den Lehrenden helfen, die kirchliche Tragweite ihrer Sendung im Auge zu behalten. Die Treue zur Kirche und zum Lehramt widerspricht nicht der akademischen Freiheit… das sentire cum ecclesia (Mitfühlen mit der Kirche) muss besonders diejenigen auszeichnen, welche die jungen Generationen ausbilden und formen“.

Angesichts des Zustandes an manchen katholischen Fakultäten, gibt es für die Bischöfe gerade hier einiges zu regeln.
Franziskus spricht sich nicht dafür aus, sich aus den staatlichen Universitäten zurückzuziehen. Denn „die Präsenz der katholischen Fakultäten an den staatlichen Bildungseinrichtungen ist eine Chance, um den Dialog mit der Gesellschaft voranzubringen“. Man muss nur bereit sein, ihn auch mutig und glaubensstark zu führen.

Die überregionale Bedeutung der katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt

Papst Franziskus setzte sich in seiner Rede an die deutschen Bischöfe ausdrücklich für den Ausbau der katholischen Universität in Eichstätt-Ingolstadt ein. Sie ist „von großem Wert für ganz Deutschland… ein entsprechender Einsatz der gesamten Bischofskonferenz wäre daher wünschenswert, um ihre überregionale Bedeutung zu stärken“. Die katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt könnte, wenn der Appell des Papstes umgesetzt würde, zu einem theologischen Kraftzentrum in Deutschland werden, wie wir das heute mit Heiligenkreuz bei Wien und seiner Hochschule Papst Benedikt XVI. erleben.

„In der Beichte beginnt die Reform der Kirche“

Auch in den Pfarrgemeinden muss dem Bischof „in besonderer Weise das sakramentale Leben am Herzen liegen“. Papst Franziskus hob besonders die Beichte und die Eucharistie hervor. „Das bevorstehende Außerordentliche Jubiläum der Barmherzigkeit bietet die Gelegenheit, das Sakrament der Buße und der Versöhnung wieder neu zu entdecken… in der Beichte beginnt die Umwandlung des einzelnen Gläubigen und die Reform der Kirche. Ich vertraue darauf, dass… dieses für die geistliche Erneuerung so wichtige Sakrament in den Pastoralplänen der Diözesen und Pfarreien mehr Berücksichtigung findet“. Das klingt bestimmt und nicht nach „kann“ oder „vielleicht“ etc..

„Ohne Priester gibt es keine Eucharistie“

Papst Franziskus drängt darauf, „die innere Verbindung von Eucharistie und Priestertum stets klar sichtbar zu machen… die wertvolle Mitarbeit von Laienchristen im Leben der Gemeinden… darf nicht zum Ersatz des priesterlichen Dienstes werden… ohne Priester gibt es keine Eucharistie“. Es gibt einen Unterschied zwischen dem Weiheamt und dem allgemeinen Priestertum, der anerkannt bleiben muss und nicht verwischt werden darf.

Die Kirche ist Anwalt für das Leben: „Hier gibt es keinen Kompromiss“

Franziskus wendet sich noch einmal direkt an die Bischöfe, wenn er abschließend vom „nicht hoch genug einzuschätzenden Auftrag des Bischofs… für das Leben“ spricht. „Die Kirche darf nie müde werden, Anwältin des Lebens zu sein und darf keine Abstriche darin machen… Wir können hier keine Kompromisse eingehen“.

Keine Kompromisse? Als am 6. November 2015 der Deutsche Bundestag ein Gesetz beschlossen hat, wonach aktive Suizidbeihilfe durch Angehörige, Ärzte und besonders nahestehende Personen möglich ist, hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz zusammen mit dem ZDK-Präsidenten und dem Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland „allen, die in Politik, Zivilgesellschaft, Kirchen und Religionsgemeinschaften an dieser für unser Land guten Entscheidung mitgewirkt haben“, gedankt, obwohl sich aktive Sterbehilfe gegen das fünfte Gebot, die Lehre der Kirche und gegen das, was Joh. Paul II. in „Evangelium Vitae“ ausgeführt hat, richtet. Dies ist umso erstaunlicher als die deutschen Bischöfe noch 2014 in ihrem Flyer „Sterben in Würde“ geschrieben haben: „aus ethischer Sicht ist die Beihilfe zur Selbsttötung – sowohl durch Organisationen als auch durch Ärzte oder anderen nahestehenden Personen abzulehnen“.

Die Rede von Papst Franziskus an die deutschen Bischöfe anlässlich ihres Ad- Limina-Besuchs 2015 kann in ihrer Bedeutung für die Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland nicht hoch genug eingeschätzt werden. Die Tatsache, dass diese Ansprache in den Medien, auch in den katholischen, klein geschrieben oder übergangen wurde, darf niemand verwundern, der die Situation in Deutschland kennt. Die Hoffnung der kirchenverbundenen Katholiken richtet sich auf die reformwilligen Bischöfe. Wenn sie den steinigen Weg der Reformen einschlagen, verdienen sie jede Unterstützung der Gläubigen. Es darf nicht erneut eine Ignoranz geben, so wie es mit den Vorschlägen zur Entweltlichung der Kirche geschehen ist, die Papst Benedikt XVI. in seiner Ansprache am 25. September 2011 in Freiburg gemacht hatte.

Weiterführende Links:
- Die Papstkritik an der Deutschen Bischofskonferenz in voller Länge: Papst: Erosion des katholischen Glaubens in Deutschland

- kath.net-Interview mit Kardinal Paul Josef Cordes: Papst-Mahnworte an deutsche Bischöfe durch Totschweigen bewältigen?.

Prof. Dr. Hubert Gindert (Foto) ist der Initiator und Vorsitzende des Forums Deutscher Katholiken. Als Vorsitzender des Diözesanrates des Bistums Augsburg war er von 1990 bis 1994 Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK). Seit 1996 ist Hubert Gindert Chefredakteur der katholischen Monatszeitschrift „Der Fels“. Siehe auch Eintrag auf kathpedia.

K-TV-Interview mit Prof. Hubert Gindert



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Lesermeinungen

 M.Schn-Fl 16. Jänner 2016 
 

Volle Zustimmung Herbert Heek

Man hat den missionarischen Auftrag der Kirche nicht nur klein geredet oder verschwiegen, sondern man hat ihn in Theologie, Katechese - so sie denn stattfand - und Religionsuntericht negativ bewertet und dargestellt.


5
 
 Herbert Heek 16. Jänner 2016 
 

Was wird aus päpstlichen Ermahnungen an DBK?

Professor Gindert hat eine sehr gute Analyse über den Besuch unserer Bischöfe in Deutschland bei Papst Franziskus erstellt.
Nachdenklich wird man im ersten Teil dieser Analyse, wo der Papst zu der Feststellung kommt, dass die innere Befindlichkeit der Kirche in Deutschland als eine dahinsiechende und absterbende Kirche beschrieb. Die kirchlichen Einrichtungen, wie Pfarreien, Gemeinden und Gemeinschaften forderte er auf, dass die Strukturen der Kirchen missionarischer werden müssen. In diesem Zusammenhang ist die Frage zu stellen, wer spricht denn in der heutigen Zeit noch vom missionarischen Auftrag?


6
 
 M.Schn-Fl 15. Jänner 2016 
 

Danke @hortensius

für Ihren Beistand. Aber ich habe nicht in erster Linie auf die irrige Schlußfolgerung von Pfarrer Wolff gezielt sondern auf die Spitze der DBK und besonders auf ihren Vorsitzenden.


5
 
 hortensius 15. Jänner 2016 
 

Wahre Christen oder halbe Heiden?

Unter den römischen Kaisern mussten die Christen den heidnischen Göttern Opfer darbringen zum Nachweis, dass sie nur zur "Welt" gehören und nicht zu den Christen. Daher haben wir jetzt Märtyrer, also recht glaubwürdige Zeugen Christi, weil damals viele den Heiden nicht gehorchten. Heute geben manche Bischöfe den liberalen Medien sehr weltliche Erklärungen ab, um geduldet zu werden. Ob diese Herren später auch als glaubwürdige Zeugen angesehen werden, müssen wir Gott überlassen.


5
 
 Dottrina 15. Jänner 2016 
 

Lieber Herr @M-Schn.Fl,

Sie haben recht und ich habe das ja auch in Klammern hinzugefügt. Von WB Schwaderlapp halte ich persönlich extrem viel und würde mir wünschen, er würde das EB Köln leiten - oder er käme nach München :-)


4
 
 hortensius 15. Jänner 2016 
 

Danke Herr Schneider-Flaggmeyer!

Danke für die Klarstellung! Der Papst musste einige deutsche Bischöfe ermahnen, weil sie sich nicht mehr an Christus orientieren. Der Vernebelungsversuch von Pfr.Wolf musste korrigiert werden. Dank der Wortmeldungen im kath.net gilt auch heute der Wahlspruch von Kardinal Faulhaber, eines Vorgängers von Kardinal Marx: Voc populi, vox dei. Die Stimme des Volkes ist Gottes Ruf.


4
 
 M.Schn-Fl 15. Jänner 2016 
 

@Dottrina, Zustimmung

Aber wenn man von der deutschen Bischofskonferenz spricht, sollte man sich angewöhnen von der Mehrheit der DBK zu sprechen, denn einige Bischöfe haben sich die päpstliche Philippika durchaus hinter die Ohren geschrieben. Weihbischof Schwaderlapp aus Köln hat das sogar öffentlich geäußert.
Aber im Ganzen gesehen, haben Sie vollkommen Recht.


6
 
 Dottrina 15. Jänner 2016 
 

Das päpstliche Schreiben

wurde publiziert in genügend Medien, Internet etc. Selbst, wenn die Oberhirten es gelesen haben (denn es ist ja eine Watsch'n für den deutschen Episkopat), werden sie mit Sicherheit so weitermachen à la "Business as usual". Wann haben die dt. Bischöfe (immer wieder von Ausnahmen abgesehen!) je auf die Anweisungen und Ermahnungen aus Rom gehört? Es ist wirklich nur noch zum Verzweifeln!


5
 
 M.Schn-Fl 15. Jänner 2016 
 

@Wolff

Sehr geehrter Herr Pfarrer Wolff,
es ist üblich, dass der Papst die Rede an die Ad-Limina Bischöfe schriftlich aushändigen läßt, zumal wenn es sich um so grundsätzliche Dinge handelt.
Das macht auch Sinn; denn was gesprochen wird, kann teilweise vergessen oder uminterpretiert werden.
Aber ein gedruckter Text kann weder vergessen noch uminterpretiert werden. Man hat ihn schwarz auf weiß.
Sich damit herauszureden, dass die Rede ja nicht gehalten sondern nur übergeben wurde, ist eine Verdummung des Kirchenvolkes und eine unglaubliche Missachtung dem Papst gegenüber.


6
 
 Ebu 14. Jänner 2016 
 

Dank an Prof. H. Gindert

für diese ausgezeichnete Arbeit! Mögen unsere Hirten sie lesen und beherzigen.
Gerade auch seine Aussagen über den Lebensschutz haben mich sehr gefreut. Wie wollen wir die "Kultur des Todes" überwinden, wenn unsere Bischöfe in dieser Thematik vor dem Zeitgeist einknicken - und (von 4 Ausnahmen: ((ein Bischof und drei Weihbischöfe))abgesehen) nicht den Mut haben am jährlichen Marsch für das Leben in Berlin teilzunehmen, ja sogar bedeutende Bischofseinführungen zweimal auf den gleichen Tag terminieren. Wenn also schon hier der Zeitgeist "siegt", wie soll dann ernsthaft eine Neuevangelisierung gelingen?


6
 
 Habakuk 13. Jänner 2016 
 

Märtyrerkirche

Der fundamentale Glaubensabfall in Deutschland hat dazu geführt, dass eine kleine Minderheit von Priestern und Laien in der deutschen katholischen Amtskirche heimatlos geworden ist, da sie treu dem Hl. Vater folgt, häufigen Sakramenten-Empfang pflegt, sich am Katechismus und der überlieferten lehre der katholischen Kirche orientiert und versucht, ihr leben im Einklang mit dem Glauben und den Gesetzen der Kirche zu leben. Diese Gruppe führt mittlerweile innerhalb unserer eigenen Kirche eine Art Märtyrerdasein, da sie als "ultrakonservativ" abgestempelt wird und von vielen Bischöfen/Priestern keine Unterstützung oder sogar Ablehnung erfährt. Quo vadis deutsche katholische Kirche?


12
 
 Mysterium Ineffabile 13. Jänner 2016 

@Wolff

Im Gegensatz zu Benedikt XVI. hält Papst Franziskus bei KEINEM ad-limina-Besuch die/eine abschließende Ansprache. Zum Schluss trifft er persönlich auf die die Gesamtgruppe der jeweiligen Bischofskonferenz, spricht persönlich mit ihnen und überreicht die den Besuch zusammenfassende/abschließende Ansprache mit seinen Analysen.


7
 
  13. Jänner 2016 
 

Totschweigen,

ist meiner Meinung nach ein grosses Problem.

Von seinen Hirten kann, darf und muss ein gläubiger Katholik erwarten können, dass sie die neuesten Anweisungen aus Rom kennen und befolgen.

In dem Moment in dem der Heilige Vater den deutschen Bischöfen seine Ansprache ausghändigt hat, sind sie auch in der Pflicht diese zu lesen und danach zu handeln, so wie jedes Schreiben das für sie verbindlich ist, siehe z. B Redemptionis Sacramentum.


15
 
  13. Jänner 2016 
 

Beseitigung von Missbräuchen in der Liturgie ist nötig

"169. Wo in der Feier der heiligen Liturgie ein Mißbrauch begangen wird, handelt es sich um eine wirkliche Verfälschung der katholischen Liturgie. Schon der heilige Thomas hat geschrieben: «In das Laster der Falschheit fällt, wer seitens der Kirche Gott Verehrung erweist entgegen der von der Kirche kraft göttlicher Autorität festgesetzten und in der Kirche üblichen Art».[278]

170. Um solchen Mißbräuchen abzuhelfen, ist «die dringendste Aufgabe [...] die biblische und liturgische Bildung des Volkes Gottes, der Hirten und der Gläubigen»,[279] so daß der Glaube und die Ordnung der Kirche bezüglich der heiligen Liturgie richtig dargestellt und verstanden werden. Wo die Mißbräuche dennoch weiterbestehen, muß zum Schutz des geistlichen Gutes und der Rechte der Kirche nach Maßgabe des Rechts unter Anwendung aller rechtmäßigen Mittel vorgegangen werden."

auf http://www.vatican.va/roman_curia/congregations/ccdds/documents/rc_con_ccdds_doc_20040423_redemptionis-sacramentum_ge.html


8
 
 Wolff 13. Jänner 2016 
 

Eine wichtige Frage:

Hat der Papst nun diese Rede wirklich auch vorgetragen, oder, wie man von verschiedener Seite hört, nach einer Aussage von Kard. Marx den Bischöfen lediglich in schriftlicher Form zugehen lassen?
Das hieße evtl. dass der Papst selbst gar nicht so sehr viel auf persönliche Aussprache darüber Wert legte!
Dann nämlich wird diese "Ermahnung", wie Kard Cordes meint, von unseren Bischöfen irgendwie "zu Recht" totgeschwiegen
meint Pfr.i.R. Wolff


4
 
 Karlmaria 13. Jänner 2016 

Das wäre natürlich alles wünschenswert

Jeder Lehrer weiß dass er nicht immer alles was wünschenswert ist an seine Schüler hinbringt. Ich kenne das Thema sehr gut denn ich war 18 Jahre lang mit einer Lehrerin zusammen. Und was soll man dann tun wenn die Schüler anders wollen als der Lehrer. Immer wieder versuchen. Klar. Und dann ordentlich mal auf den Tisch hauen. Alles schon probiert. Die Pille hat unsere Kultur verdorben. Da gibt es nur noch einen immer kleiner werdenden Rest der dagegen hält. Das wird auch immer schlimmer werden bis der Herr dann Selbst etwas unternehmen wird. Bis dahin sollte sich der Rest der Gläubigen wenigstens nicht gegeneinander aufbringen lassen. Bei 700 000 Beschäftigten in der Kirche wäre der Anteil der Kirche 17 000 Praktikum und Ausbildungsstellen damit alle unsere Zuwanderer untergebracht sind. Diese Zahl gilt nur wenn man einfach den Dreisatz rechnet ohne dass die Kirche wie es eigentlich sein sollte überproportional viele nimmt!


3
 
 M.Schn-Fl 13. Jänner 2016 
 

Eucharistische Anbetung

Schon vor über 20 Jahren habe ich Folgendes in der Diözese Limburg erlebt.
Im Westerwälder Zisterzienser-Kloster Marienstatt ) hatte ich ein Einkehrwochende für zwei Pfarrgemeinderäte zu halten auf Einladung eines Dekans des Bistums.
Auf dieser Veranstaltung empfahl ich den Räten für eine regelmäßige eucharistische Anbetung zu sorgen, um die Neuevangelisierung zu beleben. Dazu waren diese auch bereit. Widerstand kam von dem Gemeindereferenten, der erklärte "dazu sei ihm die Euchristie zu schade".


19
 
 queenbix 13. Jänner 2016 

Nein zur Neuevangelisierung

Tatsächlich könnte ich eine Liste von Beispielen mit Beweismaterial anführen, die zeigen, wie offizielle Beschäftigte des jeweiligen dt. Bistums/Ordinariats Regeln aufstellen oder gar Verbote erlassen, um Neuevangelisierung zu verhindern.
.
Das betrifft Gebetstage und/oder Exerzitien, bei denen nachweislich die Beichte und Eucharistie ins Zentrum gestellt werden und wodurch nachweislich viele Menschen den Glauben/die Sakramente neu entdeckt haben.
.
Keinerlei Einschränkungen gibt es jedoch, wenn Veranstaltungen aller Art in kirchlichen Gebäuden stattfinden, obwohl die Angebote der Esoterik oder dem New Age zuzuordnen sind (Yoga, ZEN usw.)
.
Ich verstehe es auch nicht ... Besonders im Hinblick auf die 200.000 Kirchenaustritte in Deutschland pro Jahr. Deutschland = Neuevangelisation unerwünscht. :-(


21
 
 Herbert Klupp 13. Jänner 2016 
 

Märtyrergeist benötigt

Prof. Hubert Gindert ist ein geistiges Juwel für unsere Kirche. Auch dieser Artikel atmet klaren guten katholischen Geist. Ich würde es gerne ergänzen mit dem Hinweis auf die (Haupt-)Quelle der heutigen geistigen Verirrung bei katholischen Würdenträgern. Das ist die linksgrün gepolte kirchenfeindliche Medienlandschaft ( allen voran ARD und ZDF mit ihrer Bildermacht ) vor der sie kuschen
Es scheint mir klar, was zu tun ist: anstatt jeder Art von Appeasement oder Versuchen, doch noch "gut wegzukommen" bei den entsprechenden Interviews usw LIEBER AUF KONFRONTATION SCHALTEN Bekämpfen wir den Lügengeist in den Medien, indem wir mutig Wahrheiten aussprechen. Es geht hier nicht um "Rache" oder "Angriff" ( das wäre auch wenig christlich und überhaupt nicht katholisch), nein, sondern es geht jetzt schon, wie in den frühen Tagen der Christenheit, um ein Märtyrertum, indem man einfach nicht von der Wahrheit, von Jesus Christus, abweicht. Sozusagen die Bereitschaft zu einem medialen Märtyrertum.


21
 
 hortensius 13. Jänner 2016 
 

Märtyrer als Vorbilder

Wenn die Kirche missionarischer werden sollte, dann müsste sie zuerst die Märtyrer unserer Zeit entdecken und sie als Vorbilder in der Predigt, in den Kirchenzeitungen und vor allem im Firmunterricht darstellen. Unsere Priester und vor allem unsere Religionslehrer scheinen sich der Märtyrer des 20. jahrhunderts zu schämen. So kann man keine Begeisterung erzeugen. Wenn man einen REligionslehrer oder Pfarrer nach Märtyrern fragt, so fällt diesen als Antwort höchstens Bonhoefer oder die Geschwister Scholl ein -wenn man Glück hat. Diese Halbherzigkeit ist in jede Richtung frustrierend - für Lehrer wie für Schüler.


19
 

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