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Der Engel des Herrn

5. Dezember 2015 in Spirituelles, 2 Lesermeinungen
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„Der Engel des Herrn" ist ein adventliches, ja sogar weihnachtliches Gebet. Es gehört ganz besonders in diese Zeit des Kirchenjahres - Gedanken zum 2. Advent von Prälat Wilhelm Imkamp

Linz (kath.net)
ZU DEN BESONDERS erfolgreichen Errungenschaften moderner Religionspädagogik gehört das „Bibliodrama". Das Ziel des Bibliodramas besteht darin, „daß die Teilnehmer über die Identifikation mit biblischen Gestalten und Situationen ein lebendiges Bibelverständnis erhalten und neue religiöse Erfahrungen machen" (LThK3 II, Sp. 415).

Auch wenn das Bibliodrama vielleicht doch „nur" die Fortentwicklung des Bibelspiels der guten alten Katechese wäre, wer würde sich nicht ein lebendiges Bibelverständnis und neue religiöse Erfahrungen wünschen? Das Bibliodrama hat uns allen dabei schon geholfen, auch denen von uns, die bisher den Methoden moderner Religionspädagogik nicht ausgesetzt waren oder ihre alten Bibelspielerfahrungen schon längst vergessen haben.

Viele von uns kennen nämlich ein besonders erfolgreiches Bibliodrama und haben darin sogar schon mitgespielt. Den Text für dieses wohl erfolgreichste Bibliodrama unserer Frömmigkeitsgeschichte bildet das Gebet „Der Engel des Herrn". Spätestens mit dem heiligen Papst Pius V. begann 1571 die Erfolgsgeschichte dieses Gebetes.

Der „Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft". Die Antwort darauf erklärt das Glaubensgeheimnis unserer Stelle aus dem Lukas-evangelium: „und sie empfing vom Heiligen Geist". Es folgt ein „Gegrüßet seist du Maria", ein Gebet, das mit Lukas 1, 28b-29 beginnt, sich also ebenfalls in unserem heutigen Evangelium findet. Die Antwort Mariens: „Siehe, ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Wort", bildet auch den Schlußvers des heutigen Evangeliums.

Der folgende Vers des „Engel des Herrn" stammt aus dem Johannesprolog (Joh 144) und verdeutlicht wiederum das bei Lukas geschilderte Geschehen von Nazareth: „Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt". Ein Stück vom Evangelium wird zum Gebet und animiert uns, sich betend das Geschehen von Nazareth zu vergegenwärtigen. So ist unser Evangelium im „Engel des Herrn" zu einer Art Bibliodrama geworden.

Ein „lebendiges Bibelverständnis" setzt das Gebet voraus, wird vom Gebet genährt und begleitet. In der Gebetspraxis der Kirche finden die Glaubenswahrheiten ihren Ausdruck. Noch heute läuten die meisten katholischen Kirchen zur Mittagszeit. Das 12-Uhr-Läuten ist das Angelus-Läuten, sozusagen der „Startschuß" zum Gebet „Der Engel des Herrn". „Der Engel des Herrn" ist ein adventliches, ja sogar weihnachtliches Gebet. Es gehört ganz besonders in diese Zeit des Kirchenjahres. Zum Schluß noch ein Tip: den „Engel des Herrn" finden Sie im Gotteslob (GL) unter der Nummer 3,6.

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Lesermeinungen

	Charlotte 8. Dezember 2015
	2. Das Angelusgebet Obwohl ich dieses Gebet sehr schätze, kann ich oft zu den üblichen Zeiten nicht mit den Kirchenglocken und den anderen Gläubigen zusammen beten (100% berufstätig in Wechselschicht). Schon sehr oft habe ich mir gewünscht, dass ich das Gebet dann zu Hause nachholen kann, sobald ich Zeit habe. Dies würde mir leichter fallen, wenn es z.B. die Möglichkeit gäbe, ein Hörbeispiel anzuklicken. Auf www.Angelusgebet.de entdeckte ich ganz unten den Link zu: "Eine auf youtube entdeckte Gebetshilfe - https://www.youtube.com/watch?v=EMX_pnIA8wA Darüber bin ich sehr froh! Nun kann ich mich zu jeder beliebigen Zeit mit den (rechtzeitigen) Betern des Angelus vereinigen! Das ist wunderbar!	0
	Charlotte 8. Dezember 2015
	1. Das Angelusgebet ist sehr wichtig, nicht nur im Advent.. oder in der Weihnachtszeit! Meist wird nur erwähnt: "Wir wollen die Gottesmutter grüßen". Auf www.Angelusgebet.de schrieb Pfr. Wundlechner: "dass Gott aus Liebe zu uns Mensch wurde" und wir sollen dabei "an die Menschwerdung Gottes denken". Darüber freue ich mich sehr. Für mich ist der Angelus in erster Linie ein Gedenken an das Geheimnis der Menschwerdung Gottes (sh. Oration) und erst in zweiter Linie Marienverehrung bzw. Verehrung der Muttergottes. Die Hl. Teresa von Ávila trat in den "Karmel von der Menschwerdung" (Santa María de la Encarnación) ein, genauer: von der Fleischwerdung (Gottes). Ganz nebenbei: Meines Wissens gibt es leider keine Kirche, kein Gemeindezentrum und kein Kloster im deutschsprachigen Raum, die/ das nach diesem wichtigen und grundlegenden theologischen Glaubensgeheimnis benannt wurde.	0

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