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Wir haben den Messias gefunden

27. Dezember 2015 in Kommentar, keine Lesermeinung
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„Das Kind in der Krippe sah mich dann so an, als wollte es mir danken. Ich werde diese Augen nie mehr vergessen.“ Weihnachtserzählung von Stefan Fleischer


Grenchen (kath.net) Andreas war am Abend erst spät nach Hause gekommen. Als er anderntags aufwachte, waren sein Bruder Simon und der Vater schon längst auf den See hinaus gefahren, um zu fischen. Er sah sie zurückkommen und eilte ihnen an den Strand entgegen. „Wir haben den Messias gefunden!“ rief er ihnen voll Begeisterung zu. Simon war vollauf damit beschäftigt, den Fang an Land zu bringen. „So!“ antwortete er nur. Der Vater aber war gar nicht begeistert. „Du könntest uns eigentlich auch helfen, statt diesem Propheten am Jordan nachzulaufen.“ sagte er. Andreas sagte nichts mehr. Mit dem Vater war heute nicht gut Kirschen essen. Also half er sofort mit.

„Wo ist er denn?“ fragte Simon plötzlich. „Komm, wir wollen zu ihm gehen.“ Der Fang war nicht besonders groß ausgefallen, diese Nacht. Also ließ der Vater die beiden gehen. Er würde schon allein zurechtkommen. „Darf ich mitkommen?“ fragte da plötzlich eine Stimme. Sie schauten sich um. Drüben, auf einem Stein, saß ein Mann. Er mochte etwa sechzig Jahre alt sein. „Bitte“ antwortete Petrus. Der Mann war nicht unsympathisch, und in seiner Stimme lag so etwas wie eine große Hoffnung.


Also zogen die drei los. „Ihr müsst wissen“ rechtfertigte sich der Fremde unterwegs. „Wenn das der Messias ist, dann habe ich ihn schon einmal gesehen, vor gut dreißig Jahren, als ein kleines Kind, in einer Krippe in Bethlehem. Wir lagen damals mit unserer Herde auf einer Weide in der Nähe des Städtchens. In der Nacht wurde es plötzlich ganz hell um uns herum und es erschien uns ein Engel, der sagte, heute sei der Messias geboren. Wir würden ihn im Stall beim Dorf unten finden, in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegend. Dann merkten wir, dass dieser Engel gar nicht allein war. Es waren viele, sehr viele, die den Lobpreis Gottes anstimmten. Als sie geendet hatten, verschwanden sie, wie sie gekommen waren. Natürlich machten wir uns sogleich auf den Weg und fanden alles, wie es uns der Engel gesagt hatte. Anderntags mussten wir weiter ziehen. Wir haben nie wieder etwas von diesem Kind gehört. Aber vergessen konnte ich es nie. Und nun hoffe ich, er sei es, den ihr gefunden habt.“

Andres und Simon schwiegen. Auch der Fremde schwieg lange. Dann fuhr er fort: „Wisst ihr, ich muss diesem Messias finden, weil ich ihm noch zu danken habe. Er hat das Leben eines meiner Kollegen gerettet und damit auch meines, das sicher einem Bluträcher zum Opfer gefallen wäre. Judas, so hieß er, wollte mich beim Gutsherrn verraten, weil ich weggelaufen war, als der Wolf kam. Drei Schafe hatten wir deshalb verloren. Dabei wäre es doch ein Leichtes gewesen, das zu vertuschen. Der Engel war genau dann erschienen, als ich mich entschlossen hatte, ihn umzubringen. In meiner Wut dachte ich weder an die Folgen noch an Gott. Unterwegs zu diesem Kind aber begann sich meine Wut wie von selbst aufzulösen. Ich beschloss abzuwarten, ob er es tatsächlich tun würde. Das Kind in der Krippe sah mich dann so an, als wollte es mir danken. Ich werde diese Augen nie mehr vergessen. Auf dem Rückweg zu den Schafen sagte Judas plötzlich zu mir: „Ich werde dich nicht verraten.“ Als ich ihm danken wollte fügte er hinzu: „Bedanke Dich nicht bei mir. Wenn mich dieser Bengel nicht so angesehen hätte, als wüsste er genau, was ich im Sinn hatte, ich hätte es getan. Du weißt ja, dass wir beide das Heu nicht auf der gleichen Bühne haben.“ Wir haben nie mehr darüber gesprochen. Aber mit der Zeit wurden wir die besten Freunde, bis er vor ein paar Jahren starb.

Unterdessen hatte sie diesen Jesus gefunden. „Er ist es. Das sind seine Augen“ sagte der Fremde. Das aber realisierten die beiden erst später. Fast körperlich spürten sie den Blick des Meisters auf sie gerichtet. „Du bist Simon, der Sohn des Johannes. Du sollst Kephas heißen.“ hörten sie ihn sagen. Und es waren diese Augen, die keinen Widerspruch duldeten, obwohl, oder vielleicht gerade weil sie so voll Liebe blickten.


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