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Der Papst in der Großen Moschee von Koudoukou in Bangui

30. November 2015 in Aktuelles, 40 Lesermeinungen
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Franziskus: Christen und Muslime sind Geschwister. Wir müssen uns also als solche betrachten und uns als solche verhalten. Wir müssen vereint bleiben, damit jedes Tun aufhört, welches auf der einen und der anderen Seite das Angesicht Gottes entstellt


Rom (kath.net) Papst Franziskus beendet heute seine einwöchige Afrika-Reise. Am Morgen besuchte er die Große Moschee von Koudoukou in Bangui – eine wichtige Geste in der Zentralafrikanischen Republik, wo die blutigen Konflikte auch entlang religiöser Linien verläuft. Im Anschluss feiert der Papst eine Messe im Stadion der Hauptstadt, bevor er den Rückflug nach Rom antritt.

„Sagen wir gemeinsam „nein“ zum Hass, zur Rache, zur Gewalt, besonders zu jener, die im Namen einer Religion oder im Namen Gottes verübt wird! Gott ist Friede, salam.“

„In diesen dramatischen Zeiten haben die christlichen und muslimischen religiösen Verantwortungsträger versucht, den Herausforderungen des Momentes die Stirn zu bieten. Sie haben eine bedeutende Rolle bei der Wiederherstellung von Eintracht und Brüderlichkeit unter allen gespielt. Ich möchte ihnen meinen Dank und meine Wertschätzung versichern. Und wir können auch die vielen Gesten der Solidarität erwähnen, die Christen und Muslime – in Ihrem Land, aber ebenso in anderen Teilen der Welt – gegenüber ihren Landsleuten eines anderen religiösen Bekenntnisses zeigten, indem sie sie im Laufe dieser letzten Krise aufnahmen und verteidigten.“



kath.net veröffentlicht die Ansprache von Papst Franziskus bei der Begegnung mit der muslimischen Gemeinde in der Moschee von Koudoukou in Bangui:

Liebe Freunde, muslimische Verantwortungsträger und Gläubige,

es ist mir eine große Freude, Sie zu treffen und Ihnen meine Dankbarkeit für Ihren herzlichen Empfang auszudrücken. Ich danke im Besonderen dem Imam Tidiani Moussa Naibi für seine freundlichen Worte, mit denen er mich willkommen geheißen hat. Mein Pastoralbesuch in der Zentralafrikanischen Republik wäre nicht vollständig, wenn er nicht auch diese Begegnung mit der muslimischen Gemeinde einschließen würde.

Wir Christen und Muslime sind Geschwister. Wir müssen uns also als solche betrachten und uns als solche verhalten. Wir wissen sehr wohl, dass die letzten Ereignisse und Gewalttaten, die Ihr Land erschüttern haben, nicht auf wirklich religiösen Motiven beruhten. Wer behauptet, an Gott zu glauben, muss auch ein Mensch des Friedens sein. Christen, Muslime und Anhänger der traditionellen Religionen haben über viele Jahre hin friedlich zusammengelebt. Wir müssen also vereint bleiben, damit jedes Tun aufhört, welches auf der einen und der anderen Seite das Angesicht Gottes entstellt und im Grunde das Ziel verfolgt, mit allen Mitteln persönliche Interessen auf Kosten des Gemeinwohls zu verteidigen. Sagen wir gemeinsam „nein“ zum Hass, zur Rache, zur Gewalt, besonders zu jener, die im Namen einer Religion oder im Namen Gottes verübt wird! Gott ist Friede, salam.

In diesen dramatischen Zeiten haben die christlichen und muslimischen religiösen Verantwortungsträger versucht, den Herausforderungen des Momentes die Stirn zu bieten. Sie haben eine bedeutende Rolle bei der Wiederherstellung von Eintracht und Brüderlichkeit unter allen gespielt. Ich möchte ihnen meinen Dank und meine Wertschätzung versichern. Und wir können auch die vielen Gesten der Solidarität erwähnen, die Christen und Muslime – in Ihrem Land, aber ebenso in anderen Teilen der Welt – gegenüber ihren Landsleuten eines anderen religiösen Bekenntnisses zeigten, indem sie sie im Laufe dieser letzten Krise aufnahmen und verteidigten.

Man kann nur hoffen, dass die kommenden nationalen Konsultationen dem Land Verantwortungsträger geben, die es verstehen, die Zentralafrikaner zu einen, und so Symbole der Einheit der Nation werden anstatt die Vertreter einer Gruppierung zu sein. Ich ermutige Sie von Herzen, aus Ihrem Land ein einladendes Haus für alle seine Söhne und Töchter zu machen, ohne Unterscheidung der Ethnie, der politischen Zugehörigkeit oder des religiösen Bekenntnisses. Dann kann die im Herzen Afrikas gelegene Zentralafrikanische Republik dank der Zusammenarbeit aller ihrer Söhne und Töchter dem gesamten Kontinent einen Impuls in diesem Sinne geben. Sie wird ihn positiv beeinflussen und dazu beitragen können, die Spannungsherde auszulöschen, die es dort gibt und die die Afrikaner daran hindern, von der Entwicklung zu profitieren, die sie verdienen und auf die sie ein Anrecht haben.

Liebe Freunde, ich lade Sie ein, für die Versöhnung, die Brüderlichkeit und die Solidarität unter allen zu arbeiten, ohne die Menschen zu vergessen, die am meisten unter diesen Ereignissen gelitten haben.


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Lesermeinungen

 rappix 5. Dezember 2015 

Adam und Eva

waren unsere Eltern, von Gott erschaffen.

So soll es in der Bibel stehen, wenn ich mich nicht irre (falls wir Darwin nicht berücksichtigen). Adam wurde am Freitag von Gott erschaffen, Eva aus einer seiner Rippe.

In der Bibel steht ebenfalls, das einer unserer Urväter eine Frau die ein Kind unter ihrem Herzen trug, in die Wüste schickte.

Die Nachfahren dieser Vertriebenen waren auf diesen Stammvater nicht gut zu sprechen. Ein Sohn dieser Vertriebenen soll den Namen Mohammed getragen haben.

Somit sind die Frauen und Männer die "Gott ist gross" zitieren, unsere Schwestern und Brüder!


1
 
 queenie 3. Dezember 2015 
 

Interreligiöser Dialog

zwingend geboten für das Überleben der Menschheit. Das Gemeinsame betonen und leben; an den anderen Sachen arbeiten. Zusammen reden und essen ist schon sehr viel und nicht selbverständlich.


2
 
 denkmalnach 3. Dezember 2015 
 

@Veritasvincit - Derselbe Gott?

Aus der alleinigen Tatsache, dass es nur einen Gott gibt, kann man nicht zwangsläufig ableiten, dass Christen und Muslime denselben Gott anbeten. Die Muslime verbitten sich das, so wird in Indonesien Christen verboten, Gott den Gottesbegriff der Landessprache zu verwenden. Und ich glaube, hier liegt eine Kernwahrheit drin. Was ist das für ein Gott, auf den Mohammed sich beruft und ihn verleitet, solchen Hass im Koran niederzuschreiben und dann auch so zu handeln. Für mich gibt es nur einen logischen Schluss: Der Gegner möchte nämlich auch als "Gott" angebetet werden. Und dieser ist sehr wohl an der Vernichtung der Menschen interessiert. Seine Henker sind allenthalben in der muslimischen Welt zu finden und nicht etwa nur beim IS oder Daesch!


4
 
 SCHLEGL 2. Dezember 2015 
 

@Veritasvincit

"Seine Majestät", wie er sich zu nennen pflegt, hat natürlich auch die entsprechenden Erklärungen des II. vatikanischen Konzils nicht gelesen. Haec est vita :) .Msgr. Franz Schlegl


3
 
 Veritasvincit 2. Dezember 2015 

Derselbe Gott

@Kaiser Karl
Zitat: "Somit glauben die Muslime nicht an denselben Gott"

Christen und Muslime bekennen EINEN Gott. Also muss es schon rein mathematisch gesehen derselbe sein. Das schliesst nicht aus, dass die Muslime sein "wie Er ist" (Dreifaltigkeit) und "was Er tut" (Menschwerdung) anders betrachten als die Christen.


2
 
 Kleine Blume 1. Dezember 2015 
 

Von den wahren Verwandten Jesu (Mt 12,46-50)

"(48) [...] Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?

(49) Und er streckte die Hand über seine Jünger aus und sagte: Das hier sind meine Mutter und meine Brüder.

(50) Denn wer den Willen meines himmlischen Vaters erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter."

(Einheitsübersetzung)


4
 
 asino 1. Dezember 2015 

@ Herbert Klupp: Katholische Kirche gegen Sklaverei

Zwischen der Gutheißen der Sklaverei(2 päpstliche Bullen "Dum Diversas" 1452 und "Romanus Pontifex" 1455) und dem (wirkungslosen) Verbot 1537 sind mehr als "wenige Jahre" vergangen, fast ein Jahrhundert, um genau zu sein 85 Jahre ...
Das ist dann schon etwas mehr als eine unbedeutende Fußnote in der Geschichte.


2
 
 asino 1. Dezember 2015 

@ Herbert Klupp - den Islam differenzierter betrachten

Mir geht es nicht darum, die katholische Kirche der Fehler zu bezichtigen, sondern zu zeigen, dass man den Islam genauso wie das Christentum differenzierter betrachten muss. Christliche Herrscher waren im Lauf der Geschichte auch nicht viel besser als der IS. Das beginnt bereits bei Theodosius I. im 4.Jahrhundert.


2
 
 Seramis 1. Dezember 2015 
 

"wenn wir die Untaten von Menschen betrachten, dann finden wir überall etwas"

Was soll das denn heißen? Untaten sind niemals akzeptabel, und sie als quasi unvermeidbar darzustellen auch nicht. Wenn mir jemand schadet, ist mir herzlich egal, ob er das religiös verbrämt. Die meisten Muslime verabscheuen die von Ihnen aufgeführten Verbrechen, selbst wenn man die irgendwie aus dem Koran herauslesen kann. Wir töten ja auch keine HS mehr, obwohl das im AT steht.

Man tut also gut daran, andere danach zu beurteilen, wie sie sich tatsächlich verhalten. Wenn der Hl. Vater auf die gutwilligen Muslime zugeht und sie als Geschwister anredet, praktiziert er damit nicht nur das Gebot der Liebe, sondern er stemmt sich gegen die gewaltverherrlichende Auslegung des Islam. Die Erkenntnisse über die Attentäter von Paris haben wieder gezeigt, wie wichtig das ist. Den IS bekämpfen wir auch hier, wenn wir Andersgläubige nicht ausgrenzen, sondern Ihnen nach Franziskus und Jesus' Vorbild offen begegnen.


2
 
 Seramis 1. Dezember 2015 
 

@herbstlicht

Eine Gleichsetzung Westen gut, Moslems böse habe ich Ihnen auch nicht unterstellt. Der IS ist aber nicht repräsentativ für den Islam, er besteht auch nicht aus Politikern, sondern ist eher mit der Mafia vergleichbar (Raub, Erpressung, Betrügereien, willkürliches Morden und das ganze mit Religion dekoriert, aber offen, nicht versteckt). Der Heilige Vater hat die gutwilligen Muslime ausdrücklich von IS, Al Kaida etc. abgegrenzt: "Wir wissen sehr wohl, dass die letzten Ereignisse und Gewalttaten [...] nicht auf wirklich religiösen Motiven beruhten." Es war daher unfair, sein Zugehen auf sie mit einem Ja-aber-der-IS zu diskreditieren.


2
 
 Herbert Klupp 1. Dezember 2015 
 

Aber die Lehre

@Herbstlicht und @Seramis: wenn wir die Untaten von Menschen betrachten, dann finden wir überall etwas. Wir müssen nüchtern bleiben und betrachten, was die jeweiligen Lehren sind. Bei uns Liebe, von Jesus gelehrt, gefordert und selbst bis ans Kreuz gelebt. Im Islam aber Unterwerfung, Herrschaft, Gewalt, Eroberung, Beute, Sklaverei, Dhimmitum (Christen und Juden als Bürger dritter Klasse, Menschen der Naturreligionen haben überhaupt kein Lebensrecht) usw usw


6
 
 Herbert Klupp 1. Dezember 2015 
 

Katholische Kirche gegen Sklaverei

@asino: zeitbedingt hat sich die Kirche zu dem Fehler hinreißen lassen, die Sklaverei zu "genehmigen". Es sollte dabei aber nicht verschwiegen werden, daß wenige Jahre später die Sklaverei katholischerseits völlig verboten wurde. ZITAT KATHPEDIA: "obschon bereits Paul III. durch eine feierliche Bulle vom 2. Juni 1537 die Sklaverei verurteilte und verbot" ZITATENDE. Entgegen dem Zeitgeist, der damals (und noch weitere Jahrhunderte) herrschte hat die Kirche sich besonnen (durch den Hl. Geist, wie sonst) und DIE SKLAVEREI FRÜH VERURTEILT. Es ist immer schlecht, eine Ausnahmesituation herauszupicken, um jemand zu bezichtigen, wenn dieser im wesentlichen ganz anders aufgestellt ist. Und der Islam versklavt noch heute, kennt kein allgemeines Sklavereiverbot !


5
 
 Herbstlicht 1. Dezember 2015 
 

@Seramis

Ich habe in meinem Kommentar nirgends die Menschen bzw. Politiker des Westens als die "Guten" erklärt und die Moslems ausschließlich als die "Bösen".
Napalm im Vietnam-Krieg eingesetzt, Guatanamo ein Schandfleck,
Drohnenkriege, dies alles und noch mehr sind wahrlich keine Werbung für den Westen.
Aber vergessen Sie bitte nicht, diese fragwürdigen Vorkommnisse sind eher den Taten und Entscheidungen der Politiker zuzurechnen und weniger den Aktionen der einfachen Menschen.

"...etwas weniger Selbstgerechtigkeit wäre gut."
Das trifft für jeden von uns zu.
Auch für die Muslime, denn lt. Koran ist jeder, der dieses Buch nicht ganz so "heilig" findet wie sie selbst, ein Ungläubiger, denn man bekämpfen darf und soll.
Jesus sagt im krassen Gegensatz dazu: "Liebe deinen Nächsten ...!"
Dass dies uns bzw. mir nicht immer optimal gelingt, steht auf einem anderen Blatt.


3
 
 SCHLEGL 1. Dezember 2015 
 

@Kaiser Karl

Majestät, wenn ich Sie so anreden darf, bitte studieren sie den katholischen Katechismus, das II. Vatikanum und die Lehre der katholischen Kirche. Weil ALLE Menschen Geschöpfe des himmlischen Vaters sind, sind sie auch Geschwister! Sogar jene, die uns Böses antun. Ein wenig Nachhilfe in der Glaubenslehre kann NIEMALS schaden.Msgr. Franz Schlegl


7
 
 Seramis 1. Dezember 2015 
 

@herbstlicht et al.

1. Geschwisterschaft führt nicht automatisch zu Freundschaft oder Liebe. Unbewusste Ähnlichkeit lässt Geschwister oft nach Differenzen suchen und diese überbetonen. Geschwisterschaft ist eine lebenslange Herausforderung.

2. Die römische Kreuzigungskommandos wussten genau, was sie taten.

3. Der IS mordet nicht "auch Moslems", sondern vorwiegend Moslems (und sogar die eigenen Leute). Die syrischen Flüchtlinge fliehen nicht nur vor Assad, sondern eben auch vor dem IS. Es ist daher unlauter, ihn gegen die Worte des Heiligen Vaters in Stellung zu bringen.

4. Qualvolles Töten kriegen andere auch hin. Verbrennen bei lebendigem Leib etwa hatte in Europa und Amerika eine lange Tradition und wird nun nachgeahmt. Die entsetzliche Ermordung Muas al-Kasasbas wurde ausdrücklich damit begründet, dass dieser als Bomberpilot selber Verbrennungstode verursacht hat; "Auge um Auge, Zahn um Zahn" ist auch im Islam populär. Napalm, Guantanamo, Drohnenkriege - etwas weniger Selbstgerechtigkeit wäre gut.


4
 
 Antigone 30. November 2015 
 

Navid Kermani

Angesichts dieser Diskussion möchte ich noch einmal die Dankesrede des Friedenspreisträgers des deutschen Buchhandels 2015 verlinken:

https://m.youtube.com/watch?v=5_JAGn74-do


3
 
 asino 30. November 2015 

@ Herbstlicht

das ist dann eine Frage von "Menschen guten Willens" oder nicht, egal welcher Religion oder Weltanschauung sie sind. Es soll ja auch "christliche" Politiker geben, die ohne ausreichenden Grund einen Nahostkrieg vom Zaun gebrochen haben.
Oder in der Vergangenheit: Heinrich der Seefahrer hat auf der Basis zweier Bullen (inkl. vollkommenem Ablass)von Papst Nikolaus V. die Sklavenjagd in Afrika südlich der Sahara begonnen. Der hl. Papst Johannes Paul II. hat dafür auf der Sklaveninsel Groré (vor Dakar) um Vergebung gebeten.
Andersherum habe ich muslimische Freunde, darunter auch Korangelehrte und Theologen, die ich ohne mit der Wimper zu zucken als meine Geschwister im vollsten Sinn des Wortes bezeichne. Unter ihnen ist auch eine Professorin für islamische Philosophie, die von sich sagt, dass ihr erst die Lektüre ihres Landsmannes Augustin von Hippo zum inneren Verständnis islamischer Philosophie verholfen hat. Seither verteidigt sie ihn gegen Kritik von christlicher Seite.


1
 
 HerzMariens 30. November 2015 
 

Danke, Papst Franziskus

Wir sind als Menschheit eine Familie, so ist es von Gott her gedacht und gewollt. Christus ist eines jeden Menschen Bruder, und da wir IHM folgen wollen, so nehmen wir unsere Mitmenschen als Brüder und Schwester an. Das ist wahre, grenzenlose Liebe, nach dem Vorbild des Dreifaltigen Gottes, dem Urbild aller Liebe und Beziehung. Wir Christen dürfen uns in keinster Weise für besser und heiliger halten als andere Religiösen. Was den Islamischen Staat betrifft, stehen wir in der Verantwortung der Fürbitte - und opfern unseren Schmerz in der Vereinigung mit dem Gekreuzigten auf. Vertrauen wir, dass Gott das Leben jedes Einzelnen verantwortet und helfen wir Ihm in dem hohen Werk der Erlösung.


5
 
 Ulrich Motte 30. November 2015 
 

Mißverständnis

Weder schließe ich jemanden von der Solidarität/Hilfe/Nächstenliebe aus (das gebieten schon das Gebot der Feindesliebe und das Gebot, allen Gutes zu tun, usw.) noch bezweifle ich, daß - Lumen gentium und nostra aetate und der Katechismus der Katholischen Kirche Nichtchristen wie auch weit ältere Lehrdokumente der römisch-katholischen Kirche sogar die Möglichkeit des ewigen Heils zusprechen. Die Lehrdokumente der römisch-katholischen Kirche sind für konservative Evangelikale aber nur insofern richtiger Maßstab, als sie sich in Einklang mit der Bibel (ohne Apokryphen) befinden. Und deshalb fragte ich, ob sich die Bezeichnung Bruder (Geschwister) für Nichtchristen
in der Bibel finden lässt.


2
 
 Herbert Klupp 30. November 2015 
 

Geschwister und Islam

Bruder oder Schwester in Jesus sind uns die Muslime ganz sicher nicht. Das hat Papst Franziskus auch nicht gemeint. Wir sind Geschwister als Kinder Adams und Evas ! Und als solche sollten wir - müssen wir ! - vor allem anderen FRIEDEN HALTEN. Da hat der Papst recht. Denn wie will ich irgendjemand von Jesus erzählen (oder überhaupt sinnvoll kommunizieren), wenn die Situation kriegerisch ist, wenn Unsicherheit besteht, wer in meiner Nähe als nächstes einen Selbstmordanschlag ausführen will usw. Also, lieber Papst, (fast) alles richtig. Nur an einer Stelle wird die Wahrheit verdunkelt: ZITAT "Wir wissen sehr wohl, dass die letzten Ereignisse und Gewalttaten, die Ihr Land erschüttert haben, nicht auf wirklich religiösen Motiven beruhten" ZITATENDE. Natürlich kann man nun rabulistisch zu definieren versuchen, was "religiös" sein kann und was nicht. Aber es bleibt bei der einfachen Wahrheit: die islamistischen Terroristen sind legitime Nachfahren Mohameds und korangläubig !


6
 
 Cyprianus 30. November 2015 

Erklärung „Dominus Iesus“ (2000), Nr. 4-8

„Die immerwährende missionarische Verkündigung der Kirche wird heute durch relativistische Theorien gefährdet, die den religiösen Pluralismus nicht nur de facto, sondern auch de iure (oder prinzipiell) rechtfertigen wollen...
Um dieser relativistischen Mentalität, die sich immer mehr ausbreitet, Abhilfe zu schaffen, muss vor allem der endgültige und vollständige Charakter der Offenbarung Jesu Christi bekräftigt werden...
Deshalb muss mit Festigkeit an der Unterscheidung zwischen dem theologalen Glauben und der inneren Überzeugung in den anderen Religionen festgehalten werden...
Weil aber Gott alle Völker in Christus zu sich rufen und ihnen die Fülle seiner Offenbarung und seiner Liebe mitteilen will, hört er nicht auf, sich auf vielfältige Weise gegenwärtig zu machen...
Die heiligen Bücher anderer Religionen, die faktisch das Leben ihrer Anhänger nähren und leiten, erhalten also vom Mysterium Christi jene Elemente des Guten und der Gnade, die in ihnen vorhanden sind.“


2
 
 Herbstlicht 30. November 2015 
 

Wir sind ja allesamt Bewohner dieses Planeten. In diesem Sinne also sind wir uns Bruder und Schwester. Dies muss dann selbstverständlich auch für die anderen Erdbewohner gelten.
Und Christus mahnt uns ja auch, unseren Nächsten als Bruder zu sehen.
Doch alle Moslems in einem geistigen Sinne rundweg als meine Brüder und Schwestern anzusehen, widerstrebt mir.
Ich käme mir unaufrichtig vor, wenn ich dies so sagen würde.
Unter einem geschwisterlichen Verhalten stelle ich mir etwas anderes vor.
Ob die durch die fanatisierte IS qualvoll gekreuzigten, geköpften und anderweitig gemarterten Christen, Jesiden und auch Moslems ihre Peiniger auch als Geschwister oder doch nicht eher als Peiniger angesehen haben?

Jesus bat am Kreuz um Vergebung für sie: "..., denn sie wissen nicht, was sie tun."
Die IS weiß aber heute ganz genau, was sie tut und zu welchem Zweck.
Deshalb stimme ich @priska und Ulrich Motte zu.


9
 
 Fink 30. November 2015 
 

Eine Anbiederung an die Moslems,

oder gar eine Vereinnahmung der Moslems, das bringt nichts. Das sollten wir Christen sein lassen. Natürlich sollten wir uns um einen freundlichen Umgang bemühen. Ob die Moslems unsere "Geschwister" sind, das ist allein eine Frage der Definition.


7
 
 Chris2 30. November 2015 
 

Unklare Begriffe

Wir jonglieren hier mit diffusen Begriffen: Natürlich sind alle Menschen als geliebte Kinder Gottes mit einer unauslöschlichen Seele unsere Brüder und Schwestern. B. u. S. im Glauben sind aber naturgemäß nur (tatsächlich) katholische Christen und (etwas weiter gefasst) auch alle, die Jesus ernsthaft suchen, aber (noch) nicht im voller Gemeinschaft mit seiner Kirche stehen (z.B. Konvertiten, viele Evangelikale und Freikirchler). Jedenfalls ist mir ein ernsthafter Evangelikaler gefühlt näher als ein katholischer Theologieprofessor, der Jesus zu einer mythischen Gestalt erklärt - und womöglich ganze Generationen von Priesteramtskandidaten zu Apostaten macht...


9
 
 JohannBaptist 30. November 2015 
 

Die Ansprache von Papst Benedikt

klang da aber merklich anders.


7
 
 priska 30. November 2015 
 

Ob uns die Muslime auch als Bruder und Schwester sehen?


7
 
 Prophylaxe 30. November 2015 
 

Hat je ein muslimischer ''Führer''

eine Kirche besucht und von Geschwistern erzählt `?


10
 
 asino 30. November 2015 

... und der barmherzige Samariter?

Jesu Gleichnis vom Samariter bricht ganz bewusst die Glaubensgrenzen auf. Für die Juden war "der Nächste" der Volks- bzw. Glaubensgenosse. Die Samariter gehörten dezidiert nicht dazu. Jesus nimmt bewusst einen Andersgläubigen, um die Grezen für die Geschwisterlichkeit auszuweiten.


2
 
 ulmi 30. November 2015 
 

Christen und Muslime als Geschwister?

Nun ja; Kain und Abel waren auch Geschwister.


5
 
 alypius 30. November 2015 

@Ulrich Motte

Stammen nicht nach der Bibel alle Menschen von Adam und Eva ab? Ich verweise auf die vielen Geschlechtsregister in der Bibel, die zeigen wollen, dass alle Stämme und Völker Adam und Eva zum Ursprung haben und diese stammen von Gott. In gewisser Weise sind also alle Menschen Brüder und Schwestern, denn sie haben Gott zum Vater, auch wenn sie ihn nicht erkannt haben. Darum können die Christen sich aber mit Recht Gottes Kinder nennen, denn sie haben Gott als Vater, wie ihn Jesus verkündigt hat, erkannt (vgl. Joh. 1,12).


2
 
 wolfgang_ 30. November 2015 

Katechismus

Bei der Beantwortung der Frage ob Muslime unsere Geschwister sind kann der Katechismus weiterhelfen:
Katechismus der Katholischen Kirche
361 Dieses ,,Gesetz der Solidarität und Liebe" (ebd.) versichert uns, daß bei aller reichen Vielfalt der Personen, Kulturen und Völker alle Menschen wahrhaft Brüder und Schwestern sind.


4
 
 Stiller 30. November 2015 
 

Diskussion überflüssig:

Lumen gentium: "Aber auch die Menschen, die das Evangelium nicht erreicht hat, sind auf das Gottesvolk hingeordnet, vor allem die Juden und die Muslime."


4
 
 Ulrich Motte 30. November 2015 
 

Girsberg

Meines (gerade diesbezüglich beschränkten) Wissens (bitte um Korrektur- Dank im voraus)sind gemäß Bibel nur Christen (geistliche) Geschwister.


9
 
 Kaiser Karl 30. November 2015 
 

Geschwister?

Da bin ich schon ein bisschen verwundert.
In der Bibel steht: Wer an mich glaubt hat ewiges Leben.
Und: Wer den Sohn nicht hat, hat auch den Vater nicht. Man könnte noch viel mehr auführen. Die zwei Sachen sind mir spontan eingefallen.
Somit glauben die Muslime nicht an den selben Gott und somit kann auch nicht von Geschwistern die Rede sein.


12
 
 girsberg74 30. November 2015 
 

„Geschwister“? – Alles nur eine Sache der Definitionsmacht!

An @priska (@Ulrich Motte)

Sind nicht auch Christen und Atheisten Geschwister?


1
 
 Aphrahat 30. November 2015 
 

Brüder und Schwestern @priska

Christlich geht anders. Denn nach unserem Glauben hat Gott in der Menschwerdung des Sohnes alle Menschen als seine Kinder angenommen. Christen verhalten sich also geschwisterlich zu allen Menschen, auch wenn nicht alle sich als unsere Brüder und Schwestern verstehen. So wissen wir uns z. B. mit den Juden im Heiligen Geist verbunden, auch wenn sie sich uns gegenüber (bedauerlicherweise) nicht so verstehen. Das gleiche dürfte dann auch für Muslime gelten, die doch "mit uns den einen Gott anbeten" (2. Vaticanum, Lumen gentium 16). Und dies gilt nicht nur für die Gläubigen anderer Religionen. Auch ungläubige Menschen sind in Christus unsere Brüder und Schwestern, auch wenn sie sich nicht so verstehen.


2
 
 Antigone 30. November 2015 
 

@priska

Jeder Mensch ist mein Nächster, also mein Bruder oder meine Schwester. So steht es meines Wissens in der Heiligen Schrift.


3
 
 Veritasvincit 30. November 2015 

@priska

Die Moslems sind vom gleichen Gott geliebt wie wir. In diesem Sinne kann man sie vielleicht doch Geschwister nennen, wie alle Menschen. Der Papst legt die Wörter nicht immer auf die Goldwaage. Eigentliche Geschwister im Reich der Gnade sind sie natürlich erst, wenn sie zu jener Liebe kommen, die dem Erlösungsopfer Jesu am Kreuz entspringt.


3
 
 Ulrich Motte 30. November 2015 
 

Priska

Ihre Aussage ist auch die evangelikal-konservative Lehre.


4
 
 Stephaninus 30. November 2015 
 

Muslime

können unsere Brüder und Schwestern sein. Allerdings braucht es auch von ihrer Seite dann ein geschwisterliches Verhalten.


3
 

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