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Wort 'Bekehrung' ist in volkskirchlichen Strukturen nicht so präsent

19. November 2015 in Jugend, 1 Lesermeinung
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Passauer Bischof Oster bei Christkönigs-Festival der Loretto-Gemeinschaft: „Wer glaubt denn wirklich, dass Jesus ganz konkret mein Leben verwandeln kann oder will, wenn ich ihn in mich aufnehme?“ - kath.net-Interview von Sabine Prenn


Linz (kath.net/Loretto/rn/sp) „Das Wort von der Bekehrung, das biblisch so ein wichtiges Wort ist, ist aber in unseren volkskirchlich geprägten Strukturen gar nicht so wirklich präsent.“ „Wer glaubt denn wirklich, dass Jesus ganz konkret mein Leben verwandeln kann oder will, wenn ich ihn in mich aufnehme?“ Darauf wies der Passauer Bischof Stefan Oster SDB im kath.net-Interview hin. Er äußerte sich im Rahmen des Christkönig-Jugendfestivals 2015, das die Loretto Gemeinschaft in Linz veranstaltete.

kath.net: Sie sind zum ersten Mal hier beim Christkönig-Jugendfestival. Wie erleben Sie die Atmosphäre hier, Herr Bischof?

Bischof Stefan Oster: Ganz schön. Ich bin Salesianer und als Sohn Don Boscos sehr gerne unter jungen Leuten. Und hier erlebe ich eine ganz große Offenheit für den Herrn und die bewegt mich sehr.

kath.net: Warum, glauben Sie, kommen die jungen Menschen so gerne auf Jugendfestivals wie dieses?

Oster: Überall wo es um Gott als Gott geht und wo wir ihn suchen, wie er wirklich ist und nicht im Sinn von: wie hätte ich ihn gern und was bringt er mir jetzt. Überall wo Gott für uns in diesem Sinn da sein kann, wo wir ihm Ehrfurcht und Liebe entgegenbringen, da ist Anziehung. Da spürt man etwas vom Geheimnis.

Wie Papst Benedikt gesagt hat, lebt das Christentum nicht von Propaganda sondern von Anziehung. Wo authentisches gläubiges Leben gelebt wird, da wächst Kirche. Und vielleicht ist das das Geheimnis dieser jungen Gemeinschaft hier.

kath.net: Was sind Ihre Hoffnungen für die Kirche in Bayern, besonders in Passau? Wovon träumen Sie für Ihre Diözese?

Oster: Ich träume von Menschen, die wirklich dem Herrn begegnen und in den Glauben und in das Vertrauen hineinfinden, dass Gott ihr Leben verwandeln will. Ich wünsche mir, dass eine solche Erfahrung vieler Auswirkungen hat auf das ganze kirchliche Leben. Wahrscheinlich ist das größte Problem, das wir in der Kirche von Deutschland haben, so etwas wie Gottvergessenheit. Nicht so sehr, dass wir nicht über Gott reden, sondern dass wir vielfach ohne es zu merken das Vertrauen verloren haben, dass er tatsächlich da ist, dass er will, dass wir uns ihm öffnen und ihm zur Verfügung stellen und dass er uns wirklich bewegt.


Wir feiern jeden Gottesdienst in der Eucharistiefeier Wandlung. Gott wandelt sich gewissermaßen der Welt ein. Aber er tut es, damit wir uns wandeln!

Nun, wer glaubt denn wirklich, dass Jesus ganz konkret mein Leben verwandeln kann oder will, wenn ich ihn in mich aufnehme?

Das Wort von der Bekehrung, das biblisch so ein wichtiges Wort ist, ist aber in unseren volkskirchlich geprägten Strukturen gar nicht so wirklich präsent.

Das Bewusstsein, dass es um so etwas wie geistliches Wachstum geht, ist wenig gegeben. Damit will ich natürlich kein allgemeines Plädoyer gegen die Volkskirche halten. Wir verdanken der Volkskirche besonders in meiner Generation sehr, sehr viel, auch ich selbst.

Aber wir spüren: Unter dem heutigen Säkularisierungsdruck genügt das, was Volkskirche heute noch zu geben hat, oft nicht mehr, um Menschen in ein authentisches Glaubensleben zu helfen.

kath.net: Wie können junge Menschen fruchtbar werden für die Kirche?

Oster: Gott Gott sein lassen. Das ist schwer genug. Sich berühren lassen, auf ihn warten, ihn anbeten, sich bewegen lassen. Und dann auch nach und nach lernen, von dem Zeugnis zu geben, wo man beschenkt und berührt worden ist – in Wort und Tat.

Das ist heute auch eine große Herausforderung. Menschenfurcht ist eine der großen Herausforderungen.

Sie zu überwinden und treu, frei, lebendig und authentisch seine Freude an Christus zu bezeugen, das ist der größte Dienst den junge Menschen tun können.

kath.net: Sie werden von vielen Menschen als Bischof der Jugend gesehen. Was erwarten Sie von den Jugendlichen?

Oster: Die jungen Leute sind meine Hoffnung für die Kirche. Das, was ich hier bei den Lorettos erlebe, hat für mich etwas von 'Neuer Wein in neue Schläuche'. Da erlebe ich etwas von Neuem, Jungem. Freilich gibt es das in Varianten auch woanders und nicht nur hier. Aber dass das auch von unten ausgeht und nicht von oben verordnet wird, ist schön:

Dass junge Menschen von selbst beginnen Gott zu suchen, ihn anzubeten, Zeugnis zu geben und sich sozial zu engagieren, ist wunderbar. Das ist auch eine Herausforderung für uns Bischöfe.

kath.net: Haben Sie eine Botschaft für die Jugendlichen?

Oster: Ihr seid das Salz der Erde!

Große Fotostrecke:
Bischof Oster mit Jugendlichen auf der Bühne


Bischof Oster im Gebet inmitten der Jugendlichen


Bischof Schwarz


Bischof Schwarz mit Jugendlichen


Eucharistischer Einzelsegen


Im Gebet


Last not least: Jede Menge gute Laune bei den Jugendlichen!













Foto oben (c) Loretto Gemeinschaft


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Lesermeinungen

 Theobald 19. November 2015 
 

Wow!

Was für ein wahres Wort! Möge es noch oft gepredigt werden! Danke.


1
 

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