Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  3. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  4. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  5. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  6. Waffen können Frieden schaffen und viele Menschenleben retten!
  7. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  8. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  9. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  10. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  11. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  12. Deutsche Bischofskonferenz nimmt Bericht zur reproduktiven Selbstbestimmung „mit großer Sorge“ wahr
  13. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  14. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas
  15. Polnische Bischofkonferenz ist der Schirmherr des Polnischen „Marsch für das Leben und die Familie“

So könnte der Flüchtlingsstrom beendet werden

18. November 2015 in Kommentar, 10 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Zur aktuellen Debatte um die Flüchtlingskrise. idea-Kommentar von Udo Stolte


Wetzlar (kath.net/idea) Immer mehr Flüchtlinge kommen nach Deutschland. Die Politik ist ratlos, wie es weitergehen soll. Nach meiner Erfahrung als Leiter eines Werkes, das in Ländern tätig ist, aus denen viele Flüchtlinge kommen, ist die einzig wirksame Lösung: die Situation in den Herkunftsländern zu verbessern, damit es keinen Anlass zur Flucht mehr gibt. Ich besuchte vor kurzem Flüchtlingslager im Nordirak. Dort leben in der Region Kurdistan zurzeit ca. 2 Millionen Flüchtlinge bei einer einheimischen Bevölkerung von 5 Millionen Bürgern. In den Lagern fehlt es an allem.

Kurdistan: Unser Lehrer ist in Deutschland

Der Grund: Die UNO bekommt für die Versorgung der Lager zu wenig Geld von den Mitgliedsländern – auch von Deutschland. Das führt dazu, dass die Lebensmittelzuteilungen drastisch gekürzt wurden: Erhielt eine Person bislang für 27 Euro Lebensmittel im Monat, sind es inzwischen nur noch 9. Wie soll ein Mensch davon leben? Ich habe Schulkinder nach ihrem Unterricht befragt. Die Antwort: „Unser Lehrer hat sein Gehalt nicht mehr bekommen. Jetzt ist er nach Deutschland gegangen.“ Eine medizinische Station gibt es zwar, aber keine Medikamente mehr.


Die Menschen flüchten, weil sie keine Perspektive haben

Die Beispiele zeigen, dass wir zu wenig in den Herkunftsländern der Flüchtlinge tun. In Kurdistan sind diese Menschen in Sicherheit. Aber die Lebensbedingungen werden immer schlechter. „Bald wird das ganze Lager nach Deutschland gehen“, prophezeit der Leiter des dortigen Flüchtlingskomitees. Der Gouverneur der kurdischen Stadt Dohuk sagte im ZDF: „Wenn wir nur 10% der Gelder hätten, die ihr für die Unterbringung der Flüchtlinge in Deutschland aufwendet, dann könnten wir die Lebensumstände hier so verbessern, dass niemand nach Europa emigrieren muss.“ Diese Menschen flüchten nicht, weil sie bedroht sind, sondern weil sie keine Perspektive haben.

Wer erst mal weg ist, geht nicht mehr zurück

In Afghanistan sind die Fluchtgründe ähnlich. Als ich neulich dort war, wurde ich von etlichen angesprochen, ihnen zu helfen, nach Deutschland zu kommen. Das habe ich stets abgelehnt. Wir helfen den Flüchtlingen seit über 30 Jahren in der Nähe ihrer Heimat. Denn dann gehen sie auch in ihr Land zurück, wenn es dort wieder Frieden gibt. Sie bauen ihre Dörfer wieder auf – mit unserer Unterstützung. Wer erst mal in Deutschland ist, geht nicht wieder nach Afghanistan zurück.

Wer baut das Land wieder auf?

Aber welche Menschen schaffen es denn bis Deutschland? Vorwiegend die mit besserer Ausbildung, die Starken, die Jungen. Die armen, alten und schwachen Menschen bleiben zurück. Aber wer wird dann das Land wieder aufbauen? Die das tun könnten, sind in Deutschland. Indem wir das zulassen, bluten wir diese Länder aus.

Die Hilfe muss vor Ort geschehen

Die einzige ethisch vertretbare Alternative: den Menschen in der Nähe ihrer Heimat helfen, ihnen Hoffnung und Perspektive geben. Das tut Shelter Now mit vielfältigen Projekten. Wir unterstützen z.B. in Kurdistan alle, die den Mörderbanden des „Islamischen Staates“ entkommen sind. Sie erhalten Nahrungsmittel, Hygieneartikel, Winterkleidung, Öfen und Brennstoff.

Ich treffe im Lager einen Mann mit deutschen Wörtern auf seinem T-Shirt. Er spricht uns an: „Dies ist ein Geschenk aus Deutschland. Aber ich will nicht dorthin gehen. Ich will wieder in meine Heimat Syrien. Dort bin ich geboren und aufgewachsen, dort will ich eines Tages begraben werden.“

Der Autor, Udo Stolte (Braunschweig), ist Geschäftsführer des christlichen Hilfswerkes „Shelter Now Germany“ („Zuflucht jetzt“). Er war erst vor Kurzem wieder in Afghanistan und Kurdistan.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 myriam 27. November 2015 
 

Flüchtlingsströme beenden !

Nichts gegen Einwanderungen von Menschen aus anderen Kulturen. Aber sie sollten bei Bedarf freiwllig kommen können und nicht, wie so oft zu Fuß flüchtend, die Heimat verlassend, um sich hier kulturell plötzlich wie ein hilfloses Kind fühlen zu müssen. Kulturschocks sind dann ganz normal. Nicht gut! Die wirklich aller beste Lösung für alle Konflike wird iimmer sein, die Flüchtlingslager in den Krisenregionen so GUT aufzubauen, dass diese zu wirklichen Bildungs- und Entwicklungszentren werden können. Dazu gehören sicher auch "Mobile Seelengärten"; meint Pflanzen in Kübeln, die den Menschen sehr helfen können, ihre Umgebung zu verschönern und im Kontakt mit Gottes Schöpfung zu bleiben. Unter "Mobile Seelengärten" findet man im Internet interessantes, was in Berlin getan wird. Gleiche mobile Gärten könnten, besonders mit Kindern, in Flüchtlingscamps angelegt werden. Vieles mehr ist denkbar und leicht möglich. Wer wahrhaft betet, der hört auch auf Gottes Antworten.Sie sind oft einfach !!!


0
 
 queenie 20. November 2015 
 

Nicht z.B. die

Frage, warum es Straßenkinder gibt, steht im Vordergrund.


0
 
 queenie 19. November 2015 
 

Es kann nur um Linderung

des unendlichen Leids gehen. Da muß wie bei Mutter Theresa angepackt werden. Nicht warum es S´Traßenkinder gibt. Eine Schwester lebt i.d.R. mit 8-10 Jugendlichen in einem kleinen Haus; kümmert sich um sie, schickt sie zur Schule wie eine Mutter etc. etc.
Meist werden sie von der Polizei zu den Schwestern zu den Schwestern von Mutter Theresa gebracht. Keine Frage nach Nationalität, Hautfarbe, Religion oder Herkunft. Den Menschen und Gott im Auge. Nicht wie mein Salon aussieht und daß mir niemand den Teppich dreckig macht-wie es ein Sparkaasenleiter in Bezug auf Existengründer ausdrückte.


2
 
 myschkin 19. November 2015 
 

Jüngst sprach ich

mit einem marokkanischen Nachbarn. Der sagte, dass die Geschäftemacherei in der Türkei die Flüchtlingskrise verschärfe. Viele derer, die nun kommen, gäben sich nur als Syrer aus. Das könne er am arabischen Dialekt hören, den sie sprächen. Türkische Schlepper wiederum machten zur Zeit ein riesiges Geschäft. Deshalb sei auch die türkische Regierung daran interessiert, dass die Leute in den Lagern schlecht versorgt würden. So sollen sie zum Aufbruch nach Europa gezwungen werden. Offenbar liegt ein wesentliches Problem darin, dass die Versorgung der Flüchtlinge vor Ort erlaubt werde. Da der Westen aber diese Erlaubnis von den Staaten im Nahen Osten nicht erhält, gelingt es auch nicht, diese Versorgung durch westliche Zuwendungen sicherzustellen. Die Konsequenz müsste darin liegen, auf die Türkei erheblichen Druck auszuüben, damit sie Hilfslieferungen in die Lager endlich zulässt. Nur so kann gelingen, was der Autor des Artikels vorschlägt.


4
 
 Kurti 19. November 2015 
 

Was Herr Stolte schreibt, ist schon seit einiger Zeit bekannt

und er hat auch recht. Leider zahlen viele Politiker inzwischen weniger an die UNO, auch die Merkel nicht und dann wundern sie sich, daß die Menschen nach Europa kommen. Aber genau diese Politiker sind daran mitschuld, auch daran, daß der Krieg in Syrien begonnen hat. Man hat den Eindruck heute, sie wollen das.


0
 
 Kleine Blume 18. November 2015 
 

"Die Hilfe muss vor Ort geschehen" (Siehe oben.)

"Die einzige ethisch vertretbare Alternative: den Menschen in der Nähe ihrer Heimat helfen, ihnen Hoffnung und Perspektive geben." (Siehe oben.)

Man sollte davon abkommen, dass die Migration nach Deutschland (und in andere Länder der EU) die einzige Möglichkeit ist.

Im Gegenteil - man verhindert dadurch den Wiederaufbau der Heimatländer der Migranten.


2
 
 Herbert Klupp 18. November 2015 
 

Konkreter Plan

Einen sehr richtigen und ganz konkreten 7-Punkte-Plan zur Lösung der Flüchtlingskrise hat Dieter Stein entwickelt, nachzulesen in "Junge Freiheit" - siehe hier -> https://jungefreiheit.de/debatte/kommentar/2015/frau-merkel-treten-sie-zurueck/


2
 
 nurmut 18. November 2015 
 

Absolut nachvollziehbar

Appell an die verantwortlichen Entscheidungsträger in Europa: Überprüfen, ob das so, wie oben beschrieben, gehen könnte und entsprechend handeln.


2
 
 Adson_von_Melk 18. November 2015 

Ja, das dürfte tatsächliich der einzige Weg vorwärts sein

Man kann nur hoffen, dass sich solche Stimmen der Vernunft mehren und auch Gehör finden. Zentrale Aussage:

„Wenn wir nur 10% der Gelder hätten, die ihr für die Unterbringung der Flüchtlinge in Deutschland aufwendet, dann könnten wir die Lebensumstände hier so verbessern, dass niemand nach Europa emigrieren muss.“

Hilfe vor Ort ist für den Wiederaufbau besser, kulturell verträglicher und auch humanitär wesentlich EFFIZIENTER als Aufnahme bei uns.


7
 
 girsberg74 18. November 2015 
 

Mit Dank an den Autor1

Eine nachvollziehbare Argumentation, die, wenn sie schon nicht Angela Merkel in ihrem Aktionismus aufhält, wenigstens von Nachbar zu Nachbar verbreitet werden sollte.


12
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Flüchtlinge

  1. Christlicher Konvertit Chia Rabiei darf in Deutschland bleiben
  2. Abschiebung: Erzbischof Lackner mahnt zu Menschlichkeit und Dialog
  3. Hat Kardinal Marx für EKD-Flüchtlingsschiff einen "namhaften Betrag" zur Verfügung gestellt?
  4. Zahl der Migranten übers Mittelmeer erheblich gestiegen
  5. Papst mahnt "Gewissenserforschung" im Umgang mit Flüchtlingen an
  6. "Fehler von 2015 dürfen nicht wiederholt werden"
  7. Wegen Kritik an Flüchtlingspolitik wurden Krippenfiguren gestohlen
  8. So retten, „dass Rettung nicht automatisch Einwanderung bedeutet“
  9. Theologe: "Die Kirche kann barmherzig sein, der Staat darf das nicht"
  10. "Wir wollen unschuldig sein"







Top-15

meist-gelesen

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  3. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  4. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  5. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  6. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  7. Heiligenkreuz: Gänswein und Koch für Wiederentdeckung des Priestertums
  8. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  9. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  10. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  11. Der Teufel sitzt im Detail
  12. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  13. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  14. Vielleicht hilft es Ihnen, wenn Sie ,The Baxters‘ sehen‘
  15. Frankreich: „Inzwischen bedeutet Katholizismus, seinen Glauben erklären zu können“

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz