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«Wer Muslime ernst nimmt, muss sie kritisieren»

29. September 2015 in Interview, 5 Lesermeinungen
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Autor Hamed Abdel-Samad über Islamkritik und Islamistengefahr. Von Jonas Krumbein (KNA)


Bonn (kath.net/KNA) Vor zehn Jahren, am 30. September 2005 erschienen in Dänemark die «Mohammed-Karikaturen» und lösten eine Debatte über Toleranz und Meinungsfreiheit aus. Im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) blickt der deutsch-ägyptische Politologe Hamed Abdel-Samad auf die sich daran entzündenden Konflikte und erklärt, warum er trotz islamistischer Drohungen unlängst ein Buch mit dem Titel «Mohammed. Eine Abrechnung» vorgelegt hat.

KNA: Herr Abdel-Samad, was halten Sie von der Karikatur Kurt Westergaards, die Mohammed mit Bombe unter dem Turban zeigt?

Abdel-Samad: Die Karikatur finde ich großartig, weil sie ein Tabu bricht. Kurt Westergaard hat mich überzeugt, dass nicht Karikaturisten und Künstler Rücksicht auf religiöse Gefühle nehmen müssen. Sondern, dass die Betroffenen lernen müssen, mit Kritik umzugehen. Solange Kritik am Glauben nur für Muslime ein Problem ist, brauchen wir mehr davon.

KNA: Was entgegnen Sie Kritikern Westergaards, die seine Karikatur plakativ und brutal nennen?

Abdel-Samad: Wir dürfen die Meinungsfreiheit nicht von der Qualität einer Meinungsäußerung abhängig machen. Sie sind berechtigt. Und basta!

KNA: Was hat sich für Sie durch die Angriffe auf die Mohammed-Karikaturisten verändert?

Abdel-Samad: Trotz der Angriffe schreibe ich weiter, was ich denke. Ich kann aber nichts mehr spontan unternehmen und muss jedes Vorhaben mit der Polizei absprechen. Ich möchte, dass kein Karikaturist, Künstler oder Autor um sein Leben fürchten muss, weil er Mohammed kritisiert. Ich sehe nicht ein, warum man eine Figur wie Mohammed von Kritik verschonen sollte.


KNA: Seit den Angriffen auf Mohammed-Karikaturisten wie Kurt Westergaard oder die satirische Wochenzeitschrift «Charlie Hebdo» gelten Mohammed-Kritiker als Symbole der Meinungsfreiheit. Wie lebt es sich als Symbol?

Abdel-Samad: Ich möchte kein Symbol sein und kein Märtyrer. Ich will leben - und frei sein. Deshalb habe ich Ägypten verlassen. Wer bestimmt denn, was zu weit geht? Das sind die Radikalen. Und wir Vernünftigen sollen es hinnehmen? Das darf nicht sein. Die Künstler, Karikaturisten und Satiriker bestimmen die Grenzen von Kritik – und müssen sich dabei an das Grundgesetz halten.

KNA: Wie empfinden Sie Ratschläge an Karikaturisten und Satiriker, sich mit Kritik an Mohammed zurückzuhalten, um die religiösen Gefühle von Muslimen nicht zu verletzen?

Abdel-Samad: Das halte ich für Verrat an der Freiheit. Es geht diesen Leuten darum, einen Sonderstatus für Mohammed zu schaffen. Sollen wir uns aus falsch verstandener Toleranz im Westen den Mund verbieten lassen und die Kritik an Mohammed den Menschen in jenen Ländern überlassen, in denen die Todesstrafe herrscht? Das ist umgekehrter Rassismus. Das lehne ich ab. Das ist erniedrigend. Wer Muslime ernst nimmt, muss sie kritisieren. Haben denn Christen keine religiösen Gefühle? Sie haben gelernt, mit Kritik an Glaube und Kirche umzugehen.

KNA: Was steckt für Sie hinter dem Appell, auf religiöse Gefühle Rücksicht zu nehmen?

Abdel-Samad: Viele Islamwissenschaftler leben von der Unantastbarkeit Mohammeds. Manche gehen davon aus, dass Muslime weinen wie Kinder, wenn man ihren Propheten kritisiert. Einige deutsche Islamwissenschaftler schauen auf Muslime wie auf edle Wilde. Muslime brauchen keinen Anwalt.

KNA: Viele Islamwissenschaftler verweisen darauf, dass Muslime in Deutschland diskriminiert würden.

Abdel-Samad: Junge Muslime sind dafür bekannt, sich ständig über Diskriminierungen zu beklagen. Aber auch andere werden diskriminiert. Warum sind es immer Muslime, die sich zu Opfern erklären?

KNA: Wie erklären Sie sich, was sie als überzogene Empfindsamkeit beklagen?

Abdel-Samad: Die Empfindsamkeit geht auf die Überhöhung von Mohammed zurück. Schon Mohammed ließ seine Kritiker töten. Muslime leiden unter dem Anspruch ihrer Religion, die Besten zu sein, während die arabische Welt bei Bildung und Wohlstand gegenüber dem Westen weit zurück liegt und sich religiöse Diktaturen mit Militärdiktaturen abwechseln. Daraus entsteht ein Minderwertigkeitskomplex.

kath.net Lesetipp
Mohamed - Eine Abrechnung
Von Hamed Abdel-Samad
240 Seiten
2015, Droemer
ISBN 9783426276402
Preis 20.60 EUR
Erscheint am 1.10.2015!

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Hessischer Rundfunk - Hamed Abdel Samad im ARD-Sonntagsgespräch mit Esther Schapira


Hart aber Fair 28.9.1015: Wie viel Islam gehört zu Deutschland?


(C) 2015 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


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Lesermeinungen

 Rut2007 29. September 2015 

Diese falsch verstandene "politcal correctness"...

"...Sollen wir uns aus falsch verstandener Toleranz im Westen den Mund verbieten lassen..."
ist nicht nur ein Problem in Bezug auf Muslime, sondern Ausdruck einer Menschenfurcht auf allen Ebenen, wo nur derjenige Wertschätzung zu erfahren hofft, der nirgendwo aneckt. Dass dadurch zwangsläufig eine klare eigene Meinung, politische Richtung, moralische Werte oder religiöse Überzeugung auf der Strecke bleiben, wird in der Gesellschaft, der Politik und sogar am Stammtisch wohl hingenommen. Das ist es, was mir Sorgen macht. Keiner traut sich mehr, zu sagen, wofür er steht, aus Angst, abgelehnt zu werden (von Kollegen, Stammtischbrüdern, Familienmitgliedern...). Das ist pure Unfreiheit, die im Inneren beginnt. Von wem erwarte ich mit Anerkennung? Von der Welt oder von Gott? Es ist ein zutiefst individuelles Thema - für jeden. Wer gibt mir die Kraft zum Leben, zum klaren, entschiedenen Stehen für meine Überzeugung, meinen Glauben - die "anderen" oder Gott?!


5
 
 Aegidius2 29. September 2015 

Genitus, non factus, ante omnia saecula - vor aller Zeit gezeugt, nicht geschaffen.
Bitte Zeugnis, aber kein falsches Zeugnis ablegen ...


3
 
 Chris2 29. September 2015 
 

Wieso eigentlich immer Mohammed?

Man könnte als Außenstehender fast meinen, im Islam ginge es gar nicht um Allah, sondern immer nur um "seinen Propheten"...


7
 
 HX7 29. September 2015 
 

Also dann beginnen wir mit der Kritik:

In Anbetracht dieser Umstände, nämlich des bösartigen Mörders namens Mohammed und der grausamen Indoktrination durch radikale Vorbeter sowie des grausamen Umfeldes der Scharia, kann ich den großen Teilen der muslimischen Bevölkerung nur meinen Respekt ausdrücken, weil sie sich friedlich verhalten. Liebe Muslime, ihr folgt gemäß Römerbrief eurem Gewissen, dass euch Gott eingepflanzt hat. Damit seid ihr ein großes moralisches Vorbild. Bitte studiert was der Koran über Isa, dem Sündlosen im Vergl. zu Mohammed sagt. Näheres erfahrt ihr auch im neuen Testament. Gott ist der liebende Vater, der sich nach euch sehnt und alles gegeben hat, um euch aus Sünden und Irrtum zu befreien. Jesus predigte Nächsten- und gar Feindesliebe - etwas, dass dem Islam fremd ist. Aber nur so kann der Hass überwunden werden. Liebe Freunde, Gott hat mit Maria Jesus nicht gezeugt, wie ausschließlich im Koran geschildert, sondern ist Gott. Bitte vertraut euer Leben ihm an und lasst euch retten. Frieden ist möglich!


10
 
 Kleine Blume 29. September 2015 
 

"Schon Mohammed ließ seine Kritiker töten."

(Zitat siehe oben.)


8
 

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