Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Das Leben des Menschen ist schutzwürdig oder doch nicht?
  3. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  4. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  5. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?
  6. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  7. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  8. Erzbistum Hamburg verliert 2023 Millionen Euro durch Mitgliederschwund
  9. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  10. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  11. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  12. ,Besorgniserregend': Neue Studie über muslimische Schüler
  13. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  14. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  15. Taylor sei mit Euch

Kirchentag: Judenchristen sind unerwünscht

29. Mai 2003 in Deutschland, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Kritik auch am einseitigen Umgang der Veranstaltung mit der DDR-Vergangenheit - Gedenkstätten-Direktor: Die Opfer der SED-Diktatur kommen im Programm nicht vor


Berlin (kath.net/idea)
Zum Auftakt des ÖkumenischenKirchentages am 28. Mai haben Vertreter der SED-Opfer und der Evangelikalen Kritik an dem Treffen geübt. Der Direktor der Gedenkstätte im ehemaligenStasi-Gefängnis Berlin-Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, wirft denOrganisatoren Einseitigkeit beim Umgang mit der Vergangenheit vor. "Unterden Opfern der SED-Diktatur herrscht erhebliche Unzufriedenheit mit demKirchentagsprogramm, denn sie kommen in diesem Programm nicht vor." So habedie "Union der Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft" frühzeitig denVorschlag gemacht, ein Forum "Gott hinter Gittern" zu veranstalten. Der Vorschlag sei jedoch abgelehnt worden. Statt dessen sitze nun diePDS-Bundestagsabgeordnete Petra Pau auf einem Podium. Knabe selbst hattenach eigenen Angaben im Januar der Kirchentagspräsidentin Elisabeth Raiservorgeschlagen, auch die Christenverfolgungen in der SED-Diktatur zum Themazu machen. Außer hinhaltenden Antworten habe er jedoch keine Reaktionerhalten. Knabe kritisierte, daß die Kirchen in Deutschland bis heute dazuneigten, die verbrecherische Dimension der kommunistischen Diktaturen zu ignorieren oder zu beschönigen. "Gerade im Vorfeld des 50. Jahrestages desVolksaufstandes am 17. Juni hätte es dem Kirchentag gut angestanden, sichdieses Themas anzunehmen", so Knabe.

Bleibt die Frage nach der Wahrheit des Glaubens auf der Strecke?

Kritisch äußerte sich auch die Konferenz Bekennender Gemeinschaften in denevangelischen Kirchen Deutschlands. Deren Vorsitzender, Pastor Ulrich Rüß(Hamburg), befürchtet, daß sich der Ökumenische Kirchentag angesichts derVielzahl politischer Themen und der Mitwirkung von Repräsentanten andererReligionen "verzettelt". Er sehe die Gefahr, "daß Politik und Dalai LamaSchlagzeilen machen, nicht aber die wesentlichen Inhalte gemeinsamenchristlichen Glaubens". In einer Zeit, in der Entchristlichung undNeuheidentum zunähmen, sei es wichtig, daß die Kirchen aufeinander zugingenund trotz aller Unterschiedlichkeit das gemeinsame Fundament des Glaubensbezeugten. Dabei dürfe die Frage nach der Wahrheit des Glaubens nicht aufder Strecke bleiben. "Diesem Anspruch kommt der Ökumenische Kirchentag nurbedingt nach." Dennoch bleibe das Treffen eine Chance, "die aber klarer undeindeutiger hätte genutzt werden sollen", so Rüß, der auch Vorsitzender derKirchlichen Sammlung um Bibel und Bekenntnis in der Nordelbischen Kircheist.

Judenchristen sind auf dem Kirchentag unerwünscht

Beim Ökumenischen Kirchentag in Berlin sindjesusgläubige Juden - im Volksmund Judenchristen - unerwünscht. DieZulassung von "messianischen Juden", die ihren Glauben an Jesus Christusmissionarisch verträten, würde das Verhältnis des Kirchentages zur jüdischenGemeinde belasten, erfuhren die Verantwortlichen des Beit Sar ShalomEvangeliumsdienstes (Berlin), der sich vor einem Jahr um einen Stand auf demAusstellungsbereich "Agora" beworben hatte. Das Werk arbeitet vor allemunter russischen Einwanderern mit jüdischem Hintergrund. Laut PressesprecherAndrei Ignatenko hätten sich die Verantwortlichen des Kirchentags monatelangin Schweigen gehüllt, auf Anfragen ausweichend geantwortet und erst vor dreiWochen erklärt, daß judenmissionarische Werke unerwünscht seien. Dies seiihm zu Beginn des Kirchentags am 28. Mai noch einmal mündlich bestätigtworden. Gegenüber idea sagte Ignatenko, er habe es nicht für möglichgehalten, daß der Kirchentag Moslems und Buddhisten einlade, jesusgläubigeGruppen aber ausschließe. Der Evangeliumsdienst arbeite auf der Basis derEvangelischen Allianz und sei von dieser offiziell als befreundetes Werkanerkannt.

80 Veranstaltungen zu Beziehungen zwischen Christen und Juden

Nach dem Stuttgarter Kirchentag 1999 hatte das Präsidium des DeutschenEvangelischen Kirchentags beschlossen, keine judenmissionarischen Gruppenmehr zuzulassen. In Übereinstimmung mit dem Rat der EKD und dem Zentralratder Juden in Deutschland lehne man eine auf Bekehrung zielende "Judenmission" aus theologischen und historischen Gründen ab. In Berlin befassen sich rund 80 Veranstaltungen mit den Beziehungen zwischen Christenund Juden. Häufig sind Selbstdarstellungen einzelner jüdischer Gruppen geplant.Diskussion über den Kirchentag im KATH.NET-Forum



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Ökumene

  1. „Brückenbauer für die Einheit der Christen“
  2. "Einstellung von Patriarch Kyrill irritiert und erschüttert!"
  3. Kardinal Koch: Papstreise war Gewinn für Ökumene
  4. Churer Bischof Bonnemain möchte ‚Konfessionelle Eigenarten’ zugunsten der Ökumene ‚redimensionieren’
  5. Protest lehramtstreuer Katholiken: ‚Das kann nicht die echte Ökumene sein’
  6. Hartl: „Was Einheit unter Christen bedeutet“
  7. Bewegendes Foto von rosenkranzbetendem Arzt in Corona-Krankenhaus geht viral!
  8. Bloße Aussage, Corona ist keine Strafe Gottes, völlig unzureichend
  9. Einheit ist nicht hauptsächlich das Ergebnis unseres Handelns, sondern Gabe des Heiligen Geistes
  10. 'Das Virus zeigt, dass wir so vieles nicht in der Hand haben'







Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  4. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  5. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  6. "Ich verzeihe dir, du bist mein Sohn. Ich liebe dich und werde immer für dich beten"
  7. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  8. Taylor sei mit Euch
  9. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  10. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  11. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  12. Krakau: Einleitung des Seligsprechungsprozesses der mit 25-Jahren ermordeten Helena Kmieć
  13. Papst: Pius VII. leitete die Kirche mithilfe seiner Unterwäsche
  14. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  15. US-Präsident Biden macht Kreuzzeichen bei Pro-Abtreibungskundgebung

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz