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Treue Sachwalter des Erbes von Erzbischof Dyba

31. Juli 2015 in Kommentar, 2 Lesermeinungen
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Es bleibt ein schaler Geschmack, wenn die KNA ab und an die Anwandlung zeigt, der bessere Humanistische Pressedienst sein zu wollen. Den hpd gibt es schon. Die machen ihre kirchenfeindliche Arbeit bestens. kath.net-Kommentar von Peter Winnemöller


Fulda (kath.net)
Wenn der Name des verstorbenen Erzbischofs Johannes Dyba in bestimmten Kontexten fällt, braucht es nicht einmal eine „in sich geschlossene Verdachtshermeneutik“, um ad hoc verstehen zu können, wohin der Hase läuft. Wenn dann noch der Geist jenes an Konturen reichen Erzbischofs herauf beschworen wird, ist klar, es kann nur gegen Katholiken gehen, die sich nicht an einen gesellschaftlichen Mainstream anpassen wollen. Denn dafür stand Erzbischof Dyba in einer Art, wie dies nur wenige Bischöfe überhaupt zu tun in der Lage sind. Einer Gesellschaft, die sich zu einer Unkultur des Hedonismus, der Dekadenz und des Todes entwickelt, hat er Zeit seines Wirkens als Hirte der Kirche entschieden die Stirn geboten. Er war sich nicht zu schade, dies auch öffentlich in den Medien zu tun und die Schelte dafür gerne eingesteckt. Es ist in der Tat so, wenn darum geht, diesen Geist zu wahren, Paroli zu bieten, wo sich Unkultur breit macht, dann wissen sich Katholiken im gedanklichen und praktischen Erbe eines Erzbischof Dyba ganz klar in der richtigen Spur.

Die Katholische Nachrichtenagentur, hier persönlich repräsentiert von ihrem Leiter der Landesredaktion NRW, Andreas Otto, sieht sich allerdings genötigt, diesen Geist eher madig zu machen. In seinem Kommentar zum heute beginnenden „Kongress Freude am Glauben“ in Fulda finden sich reichlich Polemiken gegen die von ihm so bezeichneten „Forums-Katholiken“. Natürlich wird auch sofort ausgeführt, was den „Forums-Katholiken“ ausmacht. Man pflegt „sein“ Bild „von Kirche“, sieht sich als Bewahrer des rechten Glaubens, ist gegen ZdK, Wir sind Kirche und lehnt die Königsteiner Erklärung. Der Grobschnitt ist gelungen.

Es bleibt abzuwarten, ob die KNA jemanden nach Fulda schicken wird, um direkt vom Kongress zu berichten oder ob es bei der Ferndiagnose bleibt. Gerade in diesem Jahr, das wird wohl auch bei der KNA verstanden, ist der Kongress „Freude am Glauben“ von aktueller Relevanz wie selten zuvor. Das Leitthema ist die Familie. Papst Franziskus hatte am Ende des ersten Teils der Familiensynode im vergangenen Jahr dazu aufgerufen, in den Ortskirchen weiter zu diskutieren. Das Forum Deutscher Katholiken nimmt diesen Aufruf des Papstes ernst und beschränkt sich nicht darauf, niederschmetternde Umfrageergebnisse als der verzweifelten katholischen Weisheit letzten Schluss zu präsentieren. Natürlich deckt sich ein katholisches Ehe- und Familienbild nicht mehr mit dem, was in Politik und Gesellschaft unter Ehe und Familie verstanden wird. Das katholische Alternativprogramm einer Sakramentalität der Ehe und der Verbindlichkeit stabiler familiärer Strukturen darf und muss im gesellschaftlichen Diskurs seinen Platz finden. Das ZdK als offizielle Vertretung der katholischen Laien hat in diesem Punkt kläglich versagt. Mehrheitsfähig, auch das muss man ehrlich zugeben, ist der katholische Weg in unserer Gesellschaft schon längst nicht mehr. Sich widerstandslos vom hedonistischen Mainstream vor- und abführen zu lassen, ist nicht katholische Art. Polemik gegen ein solches Alternativprogramm von der KNA ist nicht sonderlich hilfreich.


In Fulda wird konkret und keinesfalls weltfern auf die gesellschaftliche Realität von Ehe und Familie geschaut. Die Liste der Referenten ist hochrangig besetzt. Es ist völlig natürlich, dass ein solches Programm auf gesellschaftlichen Widerstand stößt. Wer wollte das bestreiten? Schon in der Antike stieß sich die Gesellschaft an der vermeintlichen Intoleranz der Christen, die partout ihre Weihrauchkörnchen nicht vor der Kaiserstatue opfern wollten. Die Kaiser unserer Tage heißen unter anderem Gendermainstreaming und „Ehe für alle“. Man will als Christ diesen heutigen Kaiserstatuen keinen Weihrauch und erst recht nicht seine Kinder oder seine Familie opfern. Darüber muss gesprochen werden! In Fulda wird darüber gesprochen werden.

Kardinal Brandmüller legte es kürzlich im Interview mit der Rheinischen Post den Katholiken ans Herz: „Wir sollten endlich, statt ein ‚Christentum light‘ zu predigen, den Mut aufbringen, ein Kontrastprogramm zum gesellschaftlichen Mainstream von heute zu fordern und vorzuleben, was die Zehn Gebote und die Ethik des Neuen Testaments zum Inhalt haben. Dieses Kontrastprogramm zur morbiden Welt der Antike war damals ein Erfolgsprogramm. Es würde auch heute wieder seine Anziehungskraft erweisen.“

Das könnte die Mannschaft um Prof. Gindert unmittelbar als Leitwort für den Kongress „Freude am Glauben“ verwenden, weil genau das nämlich Anliegen und Ziel des Kongress darstellt. Umso unverständlicher wird der polemische Unterton, in dem sich Andreas Otto mit dem Kongress und nicht zuletzt mit den Singletag beschäftigt.

Es gibt auch eine katholische „Generation Y“ und diese bewegt sich nicht weniger rat- und rastlos durch unsere zunehmend orientierungsloser werdende Gesellschaft, wie ihre nicht gläubigen Altersgenossen. Wie sollte es anders sein? Christen sind zwar nicht von der Welt, aber sie sind dennoch in der Welt, auch die jungen Christen. Eines aber wird von jungen Leute zunehmend erkannt, die Botschaft des Evangeliums stellt wirklich ein erstrebenswertes Alternativprogramm für ihr Leben dar. Sie hat eine anziehende Kraft. Aber wie kann man das leben?

Der Anklang an Kohlhiesels Töchter in Kommentar der KNA erweckt natürlich sofort die Assoziation, als wolle man eigentlich nur versuchen, ein paar dusselige lammfromme katholische Trampel an ebenso gutgläubige katholische Jungmännlein zu verkuppeln. Ein Blick ins Programm des Tages hätte das Gegenteil zeigen können. Auch hier findet sich bei der KNA natürlich wieder nur die grobe Ferndiagnose. Einen Kollegen der KNA wird man vermutlich auch auf dem Singletag vergeblich suchen.

Dieser Tag für junge Menschen, dafür stehen die Referenten, soll sicher nicht einen romantisch verklärten Blick auf Ehe und Familie vorgaukeln. Im Gegenteil wird vielmehr das Spannungsfeld der sakramentalen Ehe und dem durchaus grauen Alltag als Ehepaar und Familie in unserer Zeit ehrlich beleuchtet. Man darf das schon als katholisches Alternativprogramm zu einschlägigen Formaten im Privatfernsehen ansehen.

Es bleibt ein schaler Geschmack, wenn die KNA ab und an – wie auch hier – die Anwandlung zeigt, der bessere Humanistische Pressedienst sein zu wollen. Den hpd gibt es schon. Die machen ihre kirchenfeindliche Arbeit bestens. Von einer katholischen Nachrichtenagentur sollte man keine unkritische Hofberichterstattung erwarten. Dafür gibt es Pressestellen. Man sollte allerdings damit rechnen können, dass nicht zusätzliche polemische Keile eingeschlagen werden, wo ohnehin die Spannungen schon mit den Händen greifbar sind. Es verwundert, wenn ausgerechnet in der Ecke, die immer der Vielfalt das Wort redet, am Ende doch nur die Einfalt Platz findet.

Der umstrittene KNA-Artikel kann hier nachlesen werden: Das Forum deutscher Katholiken trifft sich im «wahren» Glauben - Von Andreas Otto (KNA)

Stellungnahme der Diözese Rottenburg auf kath.net-Anfrage an Medienbischof Gebhard Fürst: DBK-Sprecher Kopp 'wird das Gespräch mit der KNA suchen'.

Hinweis: Auf kathtube werden ab dem heutigen Freitagnachmittag alle wichtigen Veranstaltungen in Kooperation mit Bonifatius.TV ausgestrahlt.

Weiterführende Links:

Kongress 2015 Hauptprogramm

Kongress 2015 Singleprogramm

Referenten und Zelebranten


Foto Peter Winnemöller


Kardinal Meisner, Erzbischof von Köln - Vortrag beim Forum deutscher Katholiken/Kongress 2012: ´Der Plan Gottes´


Foto Peter Winnemöller (c) kath.net/Michael Hesemann


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Lesermeinungen

 Wynfried 31. Juli 2015 

Sehr gut, Herr Winnemöller!

Hier wäre auch ein klärendes Wort von Bischof Algermissen zu wünschen, der ja den Kongress eröffnet und auch Mitglied des Kuratoriums ist.


2
 
 SpatzInDerHand 31. Juli 2015 

Jepp, Herr Winnemöller! Da gibt es nichts mehr hinzuzufügen.

Ich bin mit Ihnen einig.


8
 

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