Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Deutscher Geschlechter-Gesetz-Irrsinn - Alle 12 Monate ein 'anderes Geschlecht'
  3. Papst Franziskus will Gänswein offenbar zum Nuntius ernennen
  4. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  5. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  6. Waffen können Frieden schaffen und viele Menschenleben retten!
  7. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  8. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  9. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  10. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  11. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  12. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  13. Deutsche Bischofskonferenz nimmt Bericht zur reproduktiven Selbstbestimmung „mit großer Sorge“ wahr
  14. Polnische Bischofkonferenz ist der Schirmherr des Polnischen „Marsch für das Leben und die Familie“
  15. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas

US-Erzbischof tritt wegen Missbrauchsskandals zurück

16. Juni 2015 in Weltkirche, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Nienstedts Rücktritt erfolgt kurz nach Vorwürfen der Staatsanwaltschaft über das Versagen des Erzbistums beim Schutz Minderjähriger vor sexuellem Missbrauch – Auch der Weihbischof gibt sein Amt ab.


Minneapolis-St. Paul (kath.net/KNA) Erzbischof John Nienstedt (68) ist von der Leitung des US-Erzbistums Saint Paul und Minneapolis zurückgetreten. Der Schritt, den der Vatikan und die Bistumsleitung zeitgleich am Montag bekanntgaben, kam zehn Tage nach Vorwürfen der Staatsanwaltschaft, das Erzbistum habe beim Schutz Minderjähriger vor sexuellem Missbrauch versagt. Mit Nienstedt gab auch Weihbischof Lee Piche (57) sein Amt ab. Er war mit der kircheninternen Aufarbeitung von Missbrauchsfällen beauftragt.

Während der Vatikan, wie allgemein üblich, keine konkreten Gründe für den Amtsverzicht angab, teilte Nienstedt mit, er wolle der Erzdiözese «einen Neuanfang inmitten der vielen Herausforderungen» ermöglichen. Die Kirche sei die Kirche Jesu Christi. «Meine Leitung hat die Aufmerksamkeit leider von den guten Werken seiner Kirche abgelenkt und von denen, die sie vollbringen», so Nienstedt.

Nach zahlreichen Missbrauchsklagen hatte das Erzbistum Minneapolis im Januar Gläubigerschutz nach dem US-Insolvenzrecht beantragt. Die Bilanz für das Steuerjahr 2014 wies ein Minus von 9,1 Millionen Dollar aus; zudem sah sich die Kirchenleitung mit möglichen weiteren Missbrauchsklagen konfrontiert. Erzbischof Nienstedt hatte sich nach eigenen Worten zum Konkurs entschlossen, um eine adäquate Entschädigung von Missbrauchsopfern sicherzustellen und teure Rechtsstreitigkeiten abzuwenden.


Ende Mai gab die Kirchenleitung bekannt, sie werde sich in Notverkäufen von mehreren Immobilien trennen, darunter der Residenz des Erzbischofs und der Kanzlei. Insgesamt hoffte die Kirchenleitung laut Medienberichten auf einen Erlös von 10,6 Millionen Dollar (9,7 Millionen Euro). Allein der Komplex von Bischofshaus und Kanzlei solle 6,3 Millionen Dollar erbringen.

Das Erzbistum benötigt nach eigenen Angaben das Geld sowohl für Entschädigungszahlungen an Missbrauchsopfer wie auch für laufende Ausgaben während des Insolvenzverfahrens. Finanzchef Tom Mertens betonte damals laut einer Zeitung, die Verkäufe erfolgten freiwillig und nicht auf gerichtliche Anordnung.

Am vergangenen Mittwoch hatte Papst Franziskus die Schaffung eines eigenen Tribunals bei der Glaubenskongregation angekündigt, das sich mit dem Versagen von Bischöfen bei der Aufklärung von Missbrauchsfällen befassen soll. Der Beschluss folgte Empfehlungen des Kardinalsrates für die Kurienreform und der päpstlichen Kinderschutzkommission.

Vatikansprecher Federico Lombardi sagte laut der US-Zeitschrift «National Catholic Reporter» (Onlineausgabe) am Montag, er wisse nicht, ob sich die zurückgetretenen Bischöfe Nienstedt und Piche vor dem neuen vatikanischen Gericht verantworten müssten. Er nannte die Frage allerdings «berechtigt».

Ebenfalls am Montag gab der Vatikan bekannt, dass der erste Prozess des neuen Gerichts gegen den früheren Vatikanbotschafter in der Dominikanischen Republik, Jozef Wesolowski (66), geführt wird. Ihm werden sexueller Missbrauch von Jungen und der Besitz von Kinderpornografie zur Last gelegt.

Nienstedt, seit 2008 Erzbischof von Minneapolis, geriet 2013 in die Kritik, Anschuldigungen gegen einen übergriffigen Priester vertuscht zu haben. Der betreffende Geistliche, Curtis Wehmeyer, sitzt derzeit eine fünfjährige Haftstrafe wegen Sex mit Minderjährigen und Besitzes von kinderpornografischem Material ab. Gegen Nienstedt selbst wurde im Juli 2014 der Vorwurf sexueller Beziehungen mit anderen Klerikern und erwachsenen Priesteramtsanwärtern laut. Nienstedt bestritt dies. Das Erzbistum beauftragte Weihbischof Piche mit internen Ermittlungen.

Für die übergangsweise Leitung des Erzbistums setzte Papst Franziskus Bernard Hebda ein. Der 55-jährige Jurist ist als sogenannter Koadjutor seit 2013 Anwärter für die Leitung des Erzbistums Newark.

(C) 2015 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
Foto © Erzbistum Saint Paul and Minneapolis


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Missbrauch

  1. New Mexico klagt Meta, Mark Zuckerberg wegen Ermöglichung der sexuellen Ausbeutung von Kindern
  2. Synode über Synodalität verwendet Bilder von Marko Rupnik
  3. Missbrauchsexperte Zollner: ‚Keine Kultur der Rechenschaftspflicht’ in der Kirche
  4. Bistum Basel: Bischof Gmür räumt Fehler bei Missbrauchsfall ein
  5. Bischof Kohlgraf: Kirchensteuer könnte für Zahlungen an Missbrauchsopfer verwendet werden
  6. Ex-Kardinal McCarrick in Wisconsin wegen sexueller Gewalt vor Gericht
  7. Fokolar-Bewegung veröffentlicht ersten Rechenschaftsbericht zu Missbrauch
  8. Führte die liberale Sexualpädagogik der 1960er Jahre zu Missbrauch?
  9. Wenn ein Belasteter am Amt kleben bleibt, hat sich eine glaubwürdige Aufarbeitung erledigt!
  10. Wehrt und vernetzt Euch!







Top-15

meist-gelesen

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  3. Papst Franziskus will Gänswein offenbar zum Nuntius ernennen
  4. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  5. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  6. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  7. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  8. Deutscher Geschlechter-Gesetz-Irrsinn - Alle 12 Monate ein 'anderes Geschlecht'
  9. Heiligenkreuz: Gänswein und Koch für Wiederentdeckung des Priestertums
  10. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  11. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  12. Aufbahrung und Beisetzung eines Heiligen Vaters
  13. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  14. Der Teufel sitzt im Detail
  15. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz