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Herz-an-Herz-Bleiben mit Christus

12. Juni 2015 in Aktuelles, keine Lesermeinung
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Benedikt XVI. – Licht des Glaubens: Suscepit nos Dominus in sinum et cor suum. Das Hochfest des heiligsten Herzens Jesu eröffnet das Priesterjahr 2009-2010. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Misericors et miserator Dominus, longanimis et multum misericors“ – „Unus militum lancea latus eius aperuit, et continuo exivit sanguis et aqua“.

Am 19. Juni 2009 eröffnete Papst Benedikt XVI. im Rahmen der zweiten Vesper zum Hochfest des heiligsten Herzens Jesu anlässlich des 150. Todestags des hl. Johannes Maria Vianney das Priesterjahr. Benedikt XVI. hatte dieses besondere Jahr des Gebets (der Priester, mit den Priestern und für die Priester) anlässlich der Vollversammlung der Kongregation für den Klerus bei seiner Ansprache vom 16. März 2009 ausgerufen und gesagt, dass es Ziel dieses besonderen Jahres ist, das „Streben der Priester nach geistlicher Vollkommenheit, von dem die Wirksamkeit ihres Dienstes entscheidend abhängt, zu unterstützen“:

„Als Kirche und als Priester verkündigen wir Jesus von Nazaret, den Herrn, den gekreuzigten und auferstandenen Christus, den Herrscher über die Zeit und die Geschichte, in der frohen Gewissheit, dass diese Wahrheit den tiefsten Erwartungen des menschlichen Herzens entspricht. Im Geheimnis der Fleischwerdung des Wortes, in der Tatsache also, dass Gott ein Mensch wie wir geworden ist, liegt sowohl der Inhalt als auch die Methode der christlichen Verkündigung. Die Sendung hat hier ihren wirklichen vitalen Mittelpunkt: in Jesus Christus. Die Zentralität Christi bringt die richtige Wertung des Amtspriestertums mit sich, ohne das es keine Eucharistie und erst recht keine Sendung, ja selbst die Kirche nicht gäbe. In diesem Sinne ist es notwendig, darüber zu wachen, dass die „neuen Strukturen“ oder pastoralen Einrichtungen nicht für eine Zeit gedacht sind, in der man ohne das Weiheamt „auskommen“ muss, wobei von einem falschen Verständnis der rechten Förderung der Laien ausgegangen wird. In diesem Fall würde man nämlich die Voraussetzungen schaffen für eine noch größere Verwässerung des Amtspriestertums, und die angeblichen „Lösungen“ würden sich in dramatischer Weise decken mit den eigentlichen Ursachen der gegenwärtigen Problematiken, die mit dem Amt verbunden sind“.

In seiner Katechese zur Generalaudienz am 24. Juni 2009 unterstrich Benedikt XVI. einige Wesensaspekte des Priestertums:

„Als ‚alter Christus’ ist der Priester zutiefst mit dem Wort des Vaters verbunden, das dadurch, dass es Fleisch wurde, die Gestalt des Knechtes angenommen hat, Knecht geworden ist (vgl. Phil 2,5–11). Der Priester ist Knecht Christi in dem Sinn, dass sein ontologisch Christus gleichgestaltetes Dasein einen wesentlich relationalen Charakter annimmt: Er steht in Christus, für Christus und mit Christus im Dienst an den Menschen. Gerade weil er Christus gehört, steht der Priester radikal im Dienst an den Menschen: Er ist Diener ihres Heils, ihres Glücks, ihrer echten Befreiung; dabei reift er in dieser fortschreitenden Annahme des Willens Christi im Gebet, im ‚Herz-an-Herz-Bleiben’ mit ihm. Das ist also die unverzichtbare Bedingung jeder Verkündigung, die die Teilhabe am sakramentalen Opfer der Eucharistie und den fügsamen Gehorsam gegenüber der Kirche einschließt“.

„Herz-an-Herz-Bleiben“ mit Christus: aus diesem Grund stellte der Papst das Herz-Jesu-Fest an den Anfang und an den Schluss des besonderen Jahres des Gebets, das Geheimnis des vor Barmherzigkeit lodernden Herzens Gottes:

„Das Herz Gottes lodert vor Mitleid auf! Am heutigen Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu stellt die Kirche unserer Betrachtung dieses Geheimnis anheim, das Geheimnis des Herzens eines Gottes, der Rührung empfindet und der die Menschheit mit all seiner Liebe überflutet. Eine geheimnisvolle Liebe, die in den Texten des Neuen Testaments als unermessliche Leidenschaft Gottes für den Menschen geoffenbart wird. Er gibt nicht auf angesichts der Undankbarkeit und nicht einmal der Ablehnung des Volkes, das er erwählt hat; im Gegenteil, mit unendlicher Barmherzigkeit sendet er seinen eingeborenen Sohn in die Welt, damit er das Verhängnis der zerstörten Liebe auf sich nehme; damit er die Macht des Bösen und des Todes besiegen und so den Menschen, die von der Sünde zu Knechten gemacht worden sind, die Würde von Kindern zurückerstatten kann. All dies zu einem hohen Preis: der eingeborene Sohn des Vaters opfert sich am Kreuz: ‚Da er die Seinen, die in der Welt waren, liebte, erwies er ihnen seine Liebe bis zur Vollendung_ (Joh 13,1). Symbol einer derartigen Liebe, die über den Tod hinausgeht, ist seine von einer Lanze geöffnete Seite. Dazu sagt der Apostel Johannes, der Augenzeuge des Geschehens war: ‚Einer der Soldaten stieß mit der Lanze in seine Seite, und sogleich floss Blut und Wasser heraus’ (Joh 19,34).“



Predigt von Papst Benedikt XVI. zur zweiten Vesper des Hochfests des heiligsten Herzens Jesu, Eröffnung des Priesterjahres, 19. Juni 2009:

Liebe Brüder und Schwestern!

In der Antiphon zum Magnifikat werden wir gleich singen: »Der Herr schloß uns in sein Herz – Suscepit nos Dominus in sinum et cor suum. « Im Alten Testament ist 26 Mal vom Herzen Gottes die Rede, das als der Sitz seines Willens angesehen wird: nach dem Herzen Gottes wird der Mensch beurteilt. Aufgrund des Schmerzes, den sein Herz wegen der Sünden des Menschen leidet, beschließt Gott die Sintflut, dann aber rührt ihn die menschliche Schwäche, und er vergibt. Dann gibt es einen alttestamentlichen Abschnitt, in dem das Thema des Herzens Gottes ganz klar Ausdruck findet: im 11. Kapitel des Buches des Propheten Hosea, wo die ersten Verse die Größe der Liebe beschreiben, mit der sich der Herr an Israel zu Beginn seiner Geschichte gewandt hat: »Als Israel jung war, gewann ich ihn lieb, ich rief meinen Sohn aus Ägypten« (V. 1). Tatsächlich antwortet Israel auf die unermüdliche göttliche Liebe mit Gleichgültigkeit und sogar Undankbarkeit. »Je mehr ich sie rief«, muß der Herr feststellen, »desto mehr liefen sie von mir weg« (V. 2). Dennoch gibt er Israel nie den Händen der Feinde preis, denn »mein Herz«, so sagt der Schöpfer des Alls, »wendet sich gegen mich, mein Mitleid lodert auf« (V. 8).

Das Herz Gottes lodert vor Mitleid auf! Am heutigen Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu stellt die Kirche unserer Betrachtung dieses Geheimnis anheim, das Geheimnis des Herzens eines Gottes, der Rührung empfindet und der die Menschheit mit all seiner Liebe überflutet. Eine geheimnisvolle Liebe, die in den Texten des Neuen Testaments als unermeßliche Leidenschaft Gottes für den Menschen geoffenbart wird. Er gibt nicht auf angesichts der Undankbarkeit und nicht einmal der Ablehnung des Volkes, das er erwählt hat; im Gegenteil, mit unendlicher Barmherzigkeit sendet er seinen eingeborenen Sohn in die Welt, damit er das Verhängnis der zerstörten Liebe auf sich nehme; damit er die Macht des Bösen und des Todes besiegen und so den Menschen, die von der Sünde zu Knechten gemacht worden sind, die Würde von Kindern zurückerstatten kann. All dies zu einem hohen Preis: der eingeborene Sohn des Vaters opfert sich am Kreuz: »Da er die Seinen, die in der Welt waren, liebte, erwies er ihnen seine Liebe bis zur Vollendung« (Joh 13,1). Symbol einer derartigen Liebe, die über den Tod hinausgeht, ist seine von einer Lanze geöffnete Seite. Dazu sagt der Apostel Johannes, der Augenzeuge des Geschehens war: »Einer der Soldaten stieß mit der Lanze in seine Seite, und sogleich floß Blut und Wasser heraus« (Joh 19,34).

Liebe Brüder und Schwestern, ich danke euch, daß ihr meiner Einladung gefolgt und zahlreich zu dieser Feier gekommen seid, mit der wir das Priester-Jahr beginnen. Ich grüße die Herren Kardinäle und die Bischöfe, insbesondere den Kardinalpräfekten und den Sekretär der Kongregation für den Klerus zusammen mit ihren Mitarbeitern sowie den Bischof von Ars. Ich grüße die Priester und die Seminaristen aus den verschiedenen Seminaren und Kollegien Roms, die Ordensmänner und die Ordensfrauen sowie alle Gläubigen. Einen besonderen Gruß richte ich an Seine Seligkeit Ignace Youssif Younan, Patriarch von Antiochien der Syrer, der nach Rom gekommen ist, um mit mir zusammenzutreffen und öffentlich die »ecclesiastica communio« zu bezeugen, die ich ihm gewährt habe.

Liebe Brüder und Schwestern, halten wir gemeinsam inne, um das durchbohrte Herz des Gekreuzigten zu betrachten. Wir haben soeben in der kurzen Lesung aus dem Brief des hl. Paulus an die Epheser gehört, daß »Gott, der voll Erbarmen ist, […] uns, die wir infolge unserer Sünden tot waren, in seiner großen Liebe, mit der er uns geliebt hat, zusammen mit Christus wieder lebendig gemacht [hat]. … Er hat uns mit Christus Jesus auferweckt und uns zusammen mit ihm einen Platz im Himmel gegeben« (Eph 2,4–6). In Jesus Christus zu sein bedeutet, schon einen Platz im Himmel zu haben. Im Herzen Jesu ist der wesentliche Kern des Christentums ausgedrückt; in Christus ist uns die ganze revolutionäre Neuheit des Evangeliums offenbart und geschenkt worden: die Liebe, die uns rettet und uns schon in der Ewigkeit Gottes leben läßt. Der Evangelist Johannes schreibt: »Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, daß er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat« (Joh 3,16). Sein göttliches Herz ruft also unser Herz; es lädt uns ein, aus uns selbst herauszugehen, unsere menschlichen Sicherheiten aufzugeben, um uns ihm anzuvertrauen und seinem Beispiel folgend uns selbst zu einer Gabe der vorbehaltlosen Liebe zu machen.

Es ist wahr, daß die Einladung Jesu, »in seiner Liebe zu bleiben« (vgl. Joh 15,9), jedem Getauften gilt, doch am Fest des Heiligsten Herzens Jesu, dem Tag der Heiligung der Priester, erklingt diese Einladung für uns Priester noch eindringlicher, insbesondere an diesem Abend, dem feierlichen Beginn des Priester-Jahres, das ich anläßlich des 150. Jahrestages des Todes des hl. Pfarrers von Ars ausgerufen habe. Mir kommt sofort eine seiner schönen und bewegenden Aussagen in den Sinn, die in den Katechismus der Katholischen Kirche Eingang gefunden hat: »Das Priestertum ist die Liebe des Herzens Jesu« (Nr. 1589). Wie sollte man nicht bewegt daran erinnern, daß das Geschenk unseres priesterlichen Dienstes direkt dem Herzen Jesu entstammt? Wie könnte man vergessen, daß wir Priester geweiht worden sind, um in Demut und maßgebend dem allgemeinen Priestertum der Gläubigen zu dienen? Wir haben eine für die Kirche und die Welt unverzichtbare Sendung, die vollkommene Treue zu Christus und unablässige Einheit mit ihm erfordert; das heißt dieses in seiner Liebe Bleiben verlangt, daß wir ständig nach der Heiligkeit streben, nach diesem Bleiben in Ihm, wie es der hl. Jean-Marie Vianney getan hat.

Im Brief, den ich zu diesem besonderen Jubiläumsjahr an euch, liebe Brüder im priesterlichen Dienst, gerichtet habe, wollte ich einige Aspekte ins Licht stellen, die unseren Dienst auszeichnen. Dabei habe ich auf das Beispiel und auf die Lehre des hl. Pfarrers von Ars, Vorbild und Schutzpatron von uns allen, die wir Priester sind, und insbesondere der Pfarrer, Bezug genommen. Mein Schreiben möge euch Hilfe und Ermutigung sein, dieses Jahr zu einer günstigen Gelegenheit zu machen, um in der innigen Verbundenheit mit Jesus zu wachsen, der auf uns, seine Diener, zählt, um sein Reich zu verbreiten und zu festigen, um seine Liebe, seine Wahrheit zu verbreiten. »Nach dem Beispiel des heiligen Pfarrers von Ars«, so schloß mein Schreiben, »laßt euch von ihm vereinnahmen, dann seid in der Welt von heute auch ihr Boten der Hoffnung, der Versöhnung und des Friedens. «

Sich ganz von Christus vereinnahmen lassen! Das war für den hl. Paulus, dem wir während des nun zu Ende gehenden Paulusjahres unsere Aufmerksamkeit gewidmet haben, das Ziel seines ganzen Lebens. Dies war das Ziel des ganzen Dienstes des hl. Pfarrers von Ars, den wir besonders während des Priester-Jahres um seine Fürsprache bitten werden; dies sei auch das Hauptziel eines jeden von uns. Um Diener im Dienst des Evangeliums zu sein, ist das Studium verbunden mit einer sorgfältigen und ständigen theologischen und pastoralen Bildung gewiß nützlich und notwendig; noch notwendiger aber ist jene »Wissenschaft der Liebe«, die man nur im »Herz-an-Herz-Sein« mit Christus erlernt. Er nämlich ist es, der uns ruft, das Brot seiner Liebe zu brechen, die Sünden nachzulassen und die Herde in seinem Namen zu führen. Gerade deshalb dürfen wir uns nie von der Quelle der Liebe entfernen: von seinem am Kreuz durchbohrten Herzen.

Nur auf diese Weise werden wir fähig sein, wirksam am geheimnisvollen »Plan des Vaters« mitzuarbeiten, der darin besteht, »Christus zum Herz der Welt zu machen«! Ein Plan, der sich in der Geschichte verwirklicht, in dem Umfang, in dem Jesus das Herz der Herzen der Menschen wird, angefangen bei denen, die dazu berufen sind, ihm näher zu stehen, eben den Priestern. An diese beständige Verpflichtung ermahnen uns die »priesterlichen Versprechen«, die wir am Tag unserer Weihe abgelegt haben und jedes Jahr am Gründonnerstag in der Chrisam-Messe erneuern. Sogar unsere Mängel, unsere Grenzen und Schwächen müssen uns zum Herzen Jesu zurückführen. Wenn es nämlich wahr ist, daß die Sünder in der Betrachtung Jesu von ihm den notwendigen »Schmerz und die Reue über die Sünden « lernen müssen, was sie zum Vater zurückführt, so gilt dies noch mehr für die geistlichen Amtsträger. Wie sollte in diesem Zusammenhang vergessen werden, daß nichts die Kirche, den Leib Christi, so sehr leiden läßt wie die Sünden ihrer Hirten, vor allem jener, die sich in »Schafsdiebe« verwandeln (Joh 10,1ff.), entweder weil sie sie mit ihren privaten Lehren vom Weg abbringen, oder weil sie sie mit Schlingen der Sünde und des Todes fesseln? Auch für uns, liebe Priester, gilt die Mahnung zur Umkehr und zur Zuflucht zur Göttlichen Barmherzigkeit, und gleichermaßen müssen wir in Demut die tiefempfundene und unablässige Bitte an das Herz Jesu richten, daß er uns vor der schrecklichen Gefahr bewahre, jenen Schaden zuzufügen, die zu retten unsere Pflicht ist.

Vorhin konnte ich in der Chorkapelle die Reliquie des hl. Pfarrers von Ars verehren: sein Herz. Ein von göttlicher Liebe entbranntes Herz, das beim Gedanken an die Würde des Priesters ergriffen war und zu den Gläubigen mit bewegenden und erhabenen Worten sprach. Er sagte: »Nach Gott ist der Priester alles! … Erst im Himmel wird er sich selbst recht verstehen« (vgl. Schreiben zu Beginn des Priester-Jahres). Pflegen wir, liebe Brüder, dieses Angerührtsein, sowohl um unseren Dienst mit Großherzigkeit und Hingabe zu erfüllen, als auch um in der Seele eine wahre »Gottesfurcht« zu bewahren: die Furcht vor der Möglichkeit, den uns anvertrauten Seelen durch unsere Nachlässigkeit oder Schuld so viel Gutes vorzuenthalten oder ihnen – Gott bewahre uns – Schaden zuzufügen. Die Kirche braucht heilige Priester; Priester, die den Gläubigen helfen, die barmherzige Liebe des Herrn zu erfahren, und die deren überzeugte Zeugen sind. In der eucharistischen Anbetung, die der Feier der Vesper folgen wird, werden wir den Herrn bitten, daß er das Herz eines jeden Priesters mit jener »seelsorglichen Liebe« entflamme, die fähig ist, sein persönliches »Ich« Jesus, dem Priester, anzugleichen, um ihn in der vollständigsten Selbstschenkung nachahmen zu können. Diese Gnade erlange uns die Jungfrau Maria, deren Unbeflecktes Herz wir morgen mit lebendigem Glauben betrachten werden. Für sie hegte der hl. Pfarrer von Ars eine kindliche Verehrung, so sehr, daß er im Jahr 1836, die Verkündigung des Dogmas von der Unbefleckten Empfängnis vorwegnehmend seine Pfarrei bereits der »ohne Sünde empfangenen« Jungfrau Maria geweiht hatte. Und er behielt die Gewohnheit bei, oft diese Weihe der Pfarrei an die heilige Jungfrau zu erneuern, wobei er die Gläubigen lehrte, daß »es genügt, sich an sie zu wenden, um erhört zu werden«, aus dem einfachen Grund, weil »sie uns vor allem glücklich sehen will«. Die heilige Jungfrau, unsere Mutter, begleite uns im Priester-Jahr, das wir heute beginnen, damit wir verläßliche und erleuchtete Führer für die Gläubigen sein können, die der Herr unserer pastoralen Sorge anvertraut. Amen!

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