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Papst nennt Konsumismus 'Krebsgeschwür der Gesellschaft'

9. Juni 2015 in Interview, 4 Lesermeinungen
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Pressekonferenz im Wortlaut: Die Papstworte zu Medjugorje und zum Pornokonsum


Vatikan (kath.net) Auf dem Rückflug von seiner Apostolischen Reise nach Sarajewo beantwortete Papst Franziskus in einer Pressekonferenz einige Fragen von mitreisenden Journalisten.

Pressekonferenz des Heiligen Vaters auf dem Rückflug von Sarajevo nach Rom (6. Juni 2015) am Ende der Apostolischen Reise nach Sarajevo – Fragen und Antworten im Wortlaut

Pater Lombardi: Heiligkeit, danke, dass Sie hier unter uns sind und uns alle begrüßt haben. Wir meinten, Sie würden heute Abend wohl todmüde sein, so dass wir keine Chance hätten… Dann aber haben wir Sie bei den Jugendlichen geradezu „entfesselt“ gesehen. Es geht also gut, und so können auch wir noch ein paar Fragen stellen.

Papst Franziskus:Was soll „entfesselt“ bedeuten? Erklären Sie mir das bitte…

Pater Lombardi: Es bedeutet, dass Sie voller Energie waren, wirklich. Die Jugendlichen waren überglücklich. Nun haben wir drei Fragen ausgelost, und wenn Sie wollen, werden wir dann noch weitere stellen, andernfalls bleiben wir bei den drei Fragen. Die erste lassen wir unseren Kroaten Silvije Tomažević stellen:

Silvije Tomažević: Guten Abend, Heiligkeit, natürlich sind viele Kroaten hierher gepilgert, die fragen, ob Sie nach Kroatien kommen… Da wir aber in Bosnien und Herzegowina sind, besteht auch ein starkes Interesse für das Urteil über das Phänomen von Medjugorje…

Papst Franziskus:Über das Problem von Medjugorje hat Papst Benedikt XVI. seinerzeit eine Kommission gebildet unter dem Vorsitz von Kardinal Camillo Ruini; es waren auch noch andere Kardinäle, Theologen und Fachleute dabei. Sie haben die Untersuchung durchgeführt, und Kardinal Ruini ist zu mir gekommen und hat mir die Ergebnisse überreicht, nach langer Zeit – nach mehr oder weniger drei bis vier Jahren, ich weiß es nicht genau. Sie haben eine bedeutende Arbeit geleistet, eine bedeutende Arbeit. Kardinal Müller [Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre] hat mir gesagt, er werde in dieser Zeit eine „Feria quarta“ [eine eigens dazu bestimmte Versammlung] abhalten; ich glaube, sie hat am letzten Mittwoch des Monats stattgefunden, aber ich bin nicht sicher… [Anm. von P. Lombardi: Tatsächlich hat noch keine diesem Thema gewidmete Feria quarta stattgefunden]. Wir sind nahe daran, Entscheidungen zu treffen. Sie werden dann bekanntgegeben. Für den Augenblick werden nur einige Orientierungen an die Bischöfe gegeben, aber in der Richtung, die eingeschlagen wird. Danke.


Silvije Tomažević: Und der Besuch in Kroatien?

Papst Franziskus:Der Besuch in Kroatien? Ich weiß nicht, wann er stattfinden wird. Jetzt erinnere ich mich an die Frage, die ihr mir gestellt habt, als ich nach Albanien ging: „Sie beginnen den Besuch in Europa von einem Land aus, das nicht zur Europäischen Union gehört.“ Und ich habe geantwortet: „Das ist ein Zeichen. Ich möchte die Europabesuche von den kleinsten Ländern aus beginnen, und die Balkanländer sind gemarterte Länder, sie haben so viel gelitten!“ Ja, sie haben so viel gelitten… Und deshalb gebe ich ihnen den Vorzug. Danke.

Pater Lombardi: Die zweite Frage kommt von Anna Chiara Valle von Famiglia Christiana.

Anna Chiara Valle: Sie haben von denen gesprochen, die absichtlich den Krieg schüren, und dann haben Sie zu den Jugendlichen gesagt: Es gibt Mächtige, die offen von Frieden reden und unter der Hand Waffenhandel betreiben. Können Sie dieses Konzept für uns noch ein wenig mehr vertiefen?

Papst Franziskus: Ja, es gibt Heuchelei, immer! Darum habe ich gesagt, dass es nicht genügt, von Frieden zu reden: Den Frieden muss man herstellen! Und wer nur von Frieden redet und ihn nicht herstellt, befindet sich im Widerspruch; und wer von Frieden redet und den Krieg begünstigt – zum Beispiel durch den Verkauf von Waffen – ist ein Heuchler. So einfach ist das…

Pater Lombardi: Die dritte Frage stellt Katia Lopez von der spanischen Sprachgruppe.

Katja Lopez: (Frage auf Spanisch) Heiliger Vater, in Ihrer letzten Begegnung mit den Jugendlichen haben Sie ausführlich über die Notwendigkeit gesprochen, sehr darauf zu achten, was sie lesen und was sie sehen: Sie haben nicht ausdrücklich von „Pornographie“ gesprochen, aber von „schlechter Fantasie“. Können Sie etwas genauer auf diesen Gedanken des Zeitverlustes eingehen?

Papst Franziskus: Es handelt sich um zwei verschiedene Dinge: die Art und Weise und die Inhalte. Bezüglich der Art und Weise: Da gibt es eine, die der Seele schadet, und sie besteht darin, zu sehr am Computer zu hängen. Zu sehr am Computer zu hängen, das schadet der Seele und nimmt die Freiheit: Es macht dich zum Sklaven des Computers. Es ist interessant, in vielen Familien sagen mir die Väter und die Mütter: Wir sind mit den Kindern bei Tisch, und sie sind mit ihrem Handy in einer anderen Welt. Es stimmt, dass die virtuelle Sprache eine Wirklichkeit ist, die wir nicht verweigern können: Wir müssen sie in die rechten Bahnen leiten, denn es ist ein Fortschritt der Menschheit. Wenn sie uns jedoch aus dem Gemeinschaftsleben herauslöst, aus dem Familienleben, aus dem gesellschaftlichen Leben – aber auch aus dem Sport, aus der Kunst – und wir am Computer kleben bleiben, dann ist das eine psychische Krankheit. Ganz gewiss!

Zweitens: die Inhalte. Ja, es gibt schmutzige Dinge; sie reichen von der Pornographie und der Halbpornographie bis zu den leeren Programmen, die keinerlei Werte besitzen. Zum Beispiel relativistische, hedonistische, konsumorientierte Programme, die alle diese Dinge schüren. Wir wissen, dass der Konsumismus ein Krebsgeschwür der Gesellschaft ist, dass der Relativismus ein Krebsgeschwür der Gesellschaft ist – darüber werde ich in der nächsten Enzyklika sprechen, die in diesem Monat veröffentlicht wird. Ich weiß nicht, ob ich Ihre Frage beantwortet habe. Ich habe das Wort „Schmutz“ gebraucht, um etwas Allgemeines auszudrücken, doch wir alle wissen das. Es gibt sehr besorgte Eltern, die nicht erlauben, dass die Computer in den Zimmern der Kinder sind; die Computer müssen an einem gemeinsamen Ort im Hause sein. Das sind kleine Hilfen, auf die die Eltern kommen, um gerade diese Dinge zu verhindern.

Pater Lombardi: Danke, Heiliger Vater! Die Organisation sagt, dass jetzt die Mahlzeit verteilt und andere Dinge erledigt werden müssen… In einer halben Stunde landen wir.

(Frage): [Eine schwer verständliche Frage, die aber einen eventuellen Besuch in Frankreich betrifft]

Papst Franziskus: Ja, ja, ich habe vor, nach Frankreich zu gehen. Ich habe es den Bischöfen versprochen.

Pater Lombardi: Danke, vielen Dank!

Papst Franziskus: Ich danke Ihnen für die Arbeit, für Ihre Mühe während dieser Reise… Vielen Dank für Ihre Arbeit, vielen Dank! Und betet für mich! Danke.


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Lesermeinungen

 SierraVictor 9. Juni 2015 

@ Ehrmann

Die übliche Reaktion. Nur hat niemand gesagt, man solle der ISIS nicht Einhalt gebieten. Selbst stark sein und auch handeln kann gut sein. Aber wer sein Geld damit verdient, dass er Waffen z.B. nach Saudi-Arabien verkauft, fällt unter die Worte des Papstes. Leider werden in diesem Land Waffen als Exportschlager produziert, nicht für eigene Stärke. Beweis dafür: die Diskrepanz zwischen dem Zustand der eigenen Armee und dem, was wir können und verkaufen.


1
 
 Rolando 9. Juni 2015 
 

SierraVictor

Und das Geld, das wir von den Waffenverkäufen bekommen fließt als Drogengeld zurück, Zerstörung dort, Zerstörung hier.


1
 
 Ehrmann 9. Juni 2015 

Si vis pacem, para bellum - ein alter Spruch mit einem Körnchen Wahrheit?

Syrien - vielleicht wären viele Leben gerettet worden, würden gerettet, hätte man der ISIS früher (jetzt) Einhalt geboten. So einfach ist es wohl nicht: ohnr Waffen kein Krieg. Ich denke, zuerst ein solider Friede, dann Einschmelzen der Waffen - und endgültiger Friede ist erst möglich, wenn Vertrauen berechtigt ist - wenn beiderseits Gottesfurcht besteht (heute absolut unüblich) - aber was dann? Mauern und Waffen werden erst überflüssig,wenn "das Reich Gottes gekommen ist". Daran mitzuarbeiten ist wohl der einzige zielführende Weg, -zum "mundus pacis"


5
 
 SierraVictor 9. Juni 2015 

Damit sind wir gemeint - leider.

"Wer von Frieden redet und den Krieg begünstigt – zum Beispiel durch den Verkauf von Waffen – ist ein Heuchler. So einfach ist das…"
Damit ist leider auch Deutschland gemeint, einer der größten Waffenexporteure überhaupt.
Und damit sind wir gemeint...


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