Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Roma locuta - causa (non) finita?
  2. Nach Protesten Schluss mit 'Helnwein-Kunst' im Wiener Stephansdom
  3. Armin Laschet (CDU) zur Coronapolitik: „Wir hätten unterschiedliche Meinungen anders anhören müssen“
  4. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  5. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  6. Lebensschutzorganisation gibt Wahlempfehlung für Donald Trump
  7. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an
  8. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  9. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  10. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  11. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  12. Neuer Nuntius in Italien sieht Religionsfreiheit im Westen bedroht
  13. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  14. 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert
  15. Jüdischer Podcaster: Liturgiereform war ‚vielleicht ein großer Fehler’

«Hände weg von unseren Schulen»

29. Mai 2015 in Weltkirche, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


In Israel fordern Christen ein Ende von Diskriminierung. Selbstbewusst demonstrierten sie in Jerusalem für mehr Fördermittel. Denn Ignoranz komme den Staat teurer zu stehen als gute Bildung. Von Andrea Krogmann (KNA)


Jerusalem (kath.net/KNA) Sie geben sich kampflustig: Sollte auch die neue israelische Regierung keinen Schritt auf die christlichen Schulen des Landes zu machen, wollen Schüler, Lehrer, und Kirchenvertreter dies nicht länger hinnehmen. Jahrelang versuchten sie vergeblich, ihren Anliegen im Bildungsministerium Gehör zu verschaffen. Empfangen wurden sie nicht. An diesem Mittwoch versammelten sie sich zu Hunderten in Jerusalem, um ein Ende von Diskriminierung und ein Ende der Budgetkürzungen zu fordern. Die Demonstration «ist erst der Anfang», sagte der melkitische Bischof von Akko, Haifa, Nazareth und ganz Galiläa, George Wadih Bakouni, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Zwei melkitische Bischöfe, zwei lateinische Bischöfe, ein Maronit, katholische, anglikanische und vereinzelt orthodoxe Schüler: Vor dem Bildungsministerium, in einem abgesperrten Bezirk in sicherer Entfernung des Eingangs und skeptisch beobachtet von Sicherheitsleuten, herrschte ökumenische Einmütigkeit. «Wenn du denkst, Bildung sei teuer, versuch's mal mit Ignoranz», so lautete der Slogan auf vielen T-Shirts.


Auch die arabischen Parlamentarier Basel Ghattas und Ayman Odeh hatten sich den Demonstranten angeschlossen. «Die christlichen Schulen haben unsere Gesellschaft verbessert und unsere Kultur geprägt. Wir schulden ihnen diese Unterstützung», sagte Odeh der KNA. Unterstützung schulde ihnen eigentlich auch der Staat, findet der Vorsitzende der Vereinten Liste arabischer Parteien in der Knesset: «Die Kirchen bauen Schulen. Normalerweise ist das eine Aufgabe des Staates. Aber statt ihnen zu danken, kürzt der die Mittel.»

«Hände weg von unseren Schulen», «Präsenz trotz Verfolgung» oder Gleichberechtigung durch volle Finanzierung« lauten die Forderungen auf Transparenten in fünf Sprachen. Derzeit erhalten sie nur etwa 65 Prozent der Fördermittel. Ändert sich das nicht bald, müssten die Schulgelder auf Summen erhöht werden, die viele Eltern nicht mehr leisten können; »oder wir müssen schließen, denn das Defizit ist immens«, so der Jerusalemer katholische Weihbischof William Schomali. Ein düsteres Bild.

»Es geht um 47 Schulen mit 30.000 Schülern in Israel«, erklärt der Oberverantwortliche der christlichen Schulen, der Franziskaner Abdel Masih Fahim. »Das sind 4 Prozent der arabischen Schüler im Land«, präzisiert Odeh - »die aber rund 30 Prozent der Universitätsabsolventen stellen«. Auch durch die Schulen in christlicher Trägerschaft ist das Bildungsniveau in Israel so hoch.

»Als Mutter ist es mein Recht, meinem Kind die beste Bildung zu ermöglichen«, argumentiert Samar Kamal, Mutter eines fünfjährigen Sohnes und selbst Absolventin einer katholischen Schule. »Dieses Recht wird mir genommen, wenn der Staat die Fördermittel kürzt, weil ich nicht in der Lage bin, mehr zu bezahlen.«

Christliche Bildung ist »Recht und Pflicht« der Christen, sagt Weihbischof Schomali. Doch es geht um mehr: »In unseren Schulen studieren auch Nichtchristen. Wir wollen, dass sie zusammen aufwachsen und lernen, Dialog betreiben und sich akzeptieren. Wer das als Kind nicht lernt, wird es als Erwachsener auch nicht tun.« Damit, so Schomali, trügen christliche Schulen wesentlich zur Weiterentwicklung des Landes bei.

Davon könnten viele andere Länder lernen, sagen die Schülerinnen Nathalia, Rinua und Rawan. Rassismus oder Diskriminierung gebe es an ihren Schule nicht. Neben der guten Bildung ist es vor allem die Atmosphäre »wie in einer Familie«, die sie so schätzen. »Ich stehe hier, um meine Rechte und um meine Schule zu verteidigen, weil ich sie nicht verlieren will!« Das würde Nathalie dem neuen Bildungsminister sagen, käme er, um ihre Anliegen anzuhören. Doch Naftali Bennett kommt nicht, auch sonst ist kein Mitarbeiter des Ministeriums der Einladung der Demonstranten gefolgt.

(C) 2015 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 antony 29. Mai 2015 

Die Demo zeigt doch ein Grundvertrauen in den jüdischen Staat.

In Ramallah oder Gaza-Stadt würden Christen vermutlich nicht vor den Ministerien für mehr schulische Fördergelder demonstrieren.


1
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Israel

  1. Papst will Angehörige der Hamas-Geiseln treffen
  2. Gaza-Fotografen waren über Anschläge auf Israel vorab informiert
  3. 'Bring Him Home'
  4. Als die Hamas-Lüge aufflog
  5. Israels Gesundheitsminister: ‚Grüner Pass’ soll Menschen zur Impfung bewegen
  6. Bistum Trier ordnet an: Pfarrer muss Israel-Flagge entfernen
  7. Gewalt gegen Israel
  8. In Israel gilt seit dem 10. Juli ein generelles Sexkaufverbot
  9. Israel erwartet 165.000 Besucher zu Weihnachten
  10. "In Deutschland bricht aus allen Ecken der Antisemitismus hervor"






Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Oktober 2024 mit kath.net in MEDJUGORJE
  4. Fastenspende für kath.net - Vergelt's Gott!
  5. Roma locuta - causa (non) finita?
  6. Kard. Müller: "Die Deutsch-Synodalen liegen völlig falsch, sind Opfer der eigenen Propagandatricks"
  7. Nach Protesten Schluss mit 'Helnwein-Kunst' im Wiener Stephansdom
  8. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  9. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  10. Oasen in der Wüste. Von der ‚Volkskirche‘ zur ‚Gemeindekirche‘
  11. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  12. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  13. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  14. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  15. 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz