Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Roma locuta - causa (non) finita?
  2. Nach Protesten Schluss mit 'Helnwein-Kunst' im Wiener Stephansdom
  3. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  4. Armin Laschet (CDU) zur Coronapolitik: „Wir hätten unterschiedliche Meinungen anders anhören müssen“
  5. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  6. Lebensschutzorganisation gibt Wahlempfehlung für Donald Trump
  7. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an
  8. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  9. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  10. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  11. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  12. Neuer Nuntius in Italien sieht Religionsfreiheit im Westen bedroht
  13. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  14. 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert
  15. Jüdischer Podcaster: Liturgiereform war ‚vielleicht ein großer Fehler’

Papstkritik zur Expo: Wo sind die 'Gesichter der Hungernden'?

1. Mai 2015 in Aktuelles, 6 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Bei der Weltausstellung in Mailand zum Thema Ernährung sitzen mehr Länder denn je mit am Tisch - Doch die Kritik an einer weitgehenden Ausblendung des Hungers in der Welt verstummt nicht - Kathpress-Korrespondentenbericht von Christoph Schmidt


Mailand (kath.net/KAP) Es ist angerichtet. Die Welt hat sich am Freitag in Mailand zu Tisch begeben - die Expo 2015 ist eröffnet. "Den Planeten ernähren. Energie für das Leben" heißt das Motto. Ein Thema, das buchstäblich jeden angeht, jeden Tag. Bis zum 31. Oktober steht es im Mittelpunkt einer Weltausstellung der Rekorde. Fast 150 Staaten, mehr als je zuvor, sind auf der Schau vertreten. Kaum eine andere war und ist so umstritten wie diese. Nicht nur wegen der Kosten von 2,5 Milliarden Euro und der vielen Korruptionsskandale im Vorfeld. Wo es ums Essen geht, ist auch die Frage nach dem globalen Hunger nicht weit. Sie aber wird nach Ansicht der Kritiker auf dieser Expo kaum gestellt.

So sorgte Papst Franziskus bei der Eröffnungszeremonie beinahe für einen Eklat: Nachdem Italiens Politgrößen auf der Bühne inmitten satter Kornähren die Bedeutung des Ereignisses für das Land und die Welt beschworen und pflichtschuldig Ernährungssicherheit für alle Erdenbewohner angemahnt hatten, sprach Franziskus per Liveschaltung aus dem Vatikan Klartext. Diese Schau sei doch selbst Teil einer "Kultur des Überflusses, des Wegwerfens". Zur Solidarität mit den Armen und zu einer gerechten Entwicklung trage sie nicht bei. Jeder Besucher, der durch die "wunderbaren Pavillons" schlendere, dürfe die "Gesichter der Hungernden" nicht vergessen.


In den Gesichtern mancher Organisatoren waren in diesem Moment die Überraschung und Pikiertheit nicht zu übersehen. Dass die päpstliche Kritik sich derart deutlich gegen das Expo-Projekt selbst richten würde, hatten offenbar nur wenige erwartet.

Die Zahlen aber sind bekannt: 805 Millionen Menschen auf der Welt werden niemals satt. Hunderte Millionen essen zu viel oder leiden an massivem Übergewicht, viele bekommen Herzkrankheiten oder Krebs. Für die Produktion von einem Kilo Fleisch werden durchschnittlich 20.000 Liter Wasser verbraucht, während ein Kilo Getreide nur 1.000 Liter benötigt. In den vergangenen anderthalb Jahrzehnten produzierte die Menschheit ein Viertel der Nahrungsmenge seit Christi Geburt; ein Großteil wanderte umgehend in den Müll.

Von all diesen Gegensätzen ist auf der Expo auf den ersten Blick in der Tat wenig zu erkennen. Gewaltig, eindrucksvoll ist sie zweifellos. Wer die 1,7 Kilometer lange, fast durchgehend überdachte Achse hinunterläuft, fühlt sich anfangs wie in der Holzabteilung eines gigantischen Baumarkts. Ein Großteil der 54 Pavillons - ärmere Länder haben sich zu Clustern zusammengeschlossen - sind aus dem Naturstoff gebaut. Das soll Nachhaltigkeit signalisieren.

Wie jede Expo ist auch diese ein Architekturfest. Nie gesehene Formen futuristischer Baukunst locken den Besucher. Zwischen dem Geruch von frischem Holz wabern Küchendämpfe appetitlich durch diese Science-Fiction-Welt. Nahezu jedes Land bietet in seinem Pavillon Spezialitäten. Wer will, kann sich auf knapp zwei Kilometern einmal um den Planeten schlemmen. Präsentation und der Wunsch nach gelungener Eigendarstellung stehen im Vordergrund. Bei den meisten geht das Konzept auf.

Ein Erlebnis ist diese Expo allemal, wenn auch die Präsenz von Entwicklungsorganisationen wie "Save the Children" inmitten der Auftritte von Coca Cola, Ferrero oder Lindt das Bizarre dieser Weltausstellung nicht vergessen lässt. Dort erfährt der Interessierte, dass allein 200 Millionen Kinder auf diesem Planeten unterernährt sind.

Die unerwartete Papstschelte dürfte das Interesse am - verhältnismäßig - kleinen Pavillon des Vatikan nicht geschmälert haben. "Nicht nur vom Brot allein" ist sein Motto. Innen regt ein multimediales Angebot mit bewegten Bildern aus fünf Kontinenten zum Nachdenken über Völlerei und Hunger an. Dieser Pavillon, sagte sein Patron, der Präsident des päpstlichen Kulturrats Kardinal Gianfranco Ravasi, sei der einzige, wo es nichts zu kaufen gebe.

Copyright 2015 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Rumplhanni 2. Mai 2015 
 

Der Herrgott selbst scheint oft durch Papst Franziskus

auf die Menschheit zu poltern! Meinen Dank für seine Ehrlichkeit.

Durch allseits betriebene, kritische Aufklärung sinken die Umsatzzahlen der Konzerne bereits. Wer nur„Billig“/„Viel“fordert, wird irgendwann teuer bezahlen. Die „Kleinen“verschwinden –die Konzerne diktieren den Preis, wir werden erpressbar.

Auch Fairtrade sollte man hinterfragen! Die Regierungen der Dritten Welt sind korrupt, verkaufen Wasserrechte –somit ihre eigene Bevölkerung -um schnell an Geld zu kommen –wie es die EU durch TTIP unter anderem auch für uns vorsieht.

Mugabe, Simbabwe, feierte seinen 91.Geb. luxuriös. Das Geld sollte für die Renovierung von Krankenhäusern/Schulen verwendet werden. Die Hilfen der christlichen Institutionen sind ebenso gefährdet.

Viele Länder, auch europäische, könnten in der Grundversorgung autark sein. Ein Land braucht auch Wirtschaft –aber wohl nicht um jeden Preis.

Am Leid der Armen hat Europa nicht alleine schuld – Exporte der DW in alle Welt und oft "Schwert statt Pflug".


4
 
 Suarez 2. Mai 2015 

Also die saturierte steuerfinanzierte deutsche Kirche ist da auch nicht glaubwürdig

Die deutsche Kirche nimmt jedes Jahr Milliardenbeträge an Zwangssteuern ein. Ein gewaltiger Kirchenapparat verschlingt diese Summen restlos. Innerhalb der Katholischen Kirche maßt sich dieser saturierte Teil der Kirche immer mehr an, den Glauben entsprechend einem zunehmend ins Dekadente abgleitenden zeitgeistigen Glaubensverständnis umzuinterpretieren, wobei man auf diejenigen Kirchenregionen hochmütig herabblickt, die nicht saturiert sind, wie Afrika. Zwar führen die deutschen Bischöfe das Wort Armut hierzulande gerne und immer medienwirksam im Munde, doch schon das äußere Erscheinungsbild der deutschen Kirche, in der ja erst jüngst Kardinal Marx hervorheben zu müssen glaubte, man sei keine Filiale Roms, widerspricht allem, was man bei dem Wort Armut assoziiert. Entsprechend treibt die DBK nur Fragen, wie Kommunion für WvG und Segnungen von gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften, um, die in armen Regionen der Welt nur Kopfschütteln hervorrufen.


6
 
 Wastl 1. Mai 2015 

Typisch

Hier feiert sich die Überflussgeselschaft selbst. Wie sollte es auch anders sein wenn man als Götzen den Profit und der Gier huldigt. Das Geld wäre besser zu Bekämpfung des Hungers in der Welt angelegt gewesen. Gut das wir so einen Papst haben der die Götzendiener immer wieder mit der Wahrheit konfrontiert.


7
 
 Gipsy 1. Mai 2015 

Einige Gesichter

der Hungernden habe ich gesehen in einem Plattenbau in Deutschland. Kleine weisse Gesichtchen,mit blonden Haaren und blauen Augen , nur noch ein Schatten ihrer selbst.


4
 
 jadwiga 1. Mai 2015 

Kein Gott der Liebe:-(

Verdammt seist du Wirtschaftsgott,
du haust in vielen Seelen.
Du frisst die Wurst auch ohne Brot,
statt Löffel nimmst du Kelle.

Verdammt seist du Wirtschaftsgott,
du "verwurmst" menschliche Güte,
du bist blind für jede Not
und siehst du nur Profite.


5
 
 Wiederkunft 1. Mai 2015 
 

Köstlich

Der Papst hat wieder einmal ins Schwarze getroffen!


10
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Armut

  1. Türkei: Trauer um an Covid-19 verstorbenem "Arzt der Armen"
  2. Essener Tafel: Nun mehrt sich die Kritik an Merkels Kritik
  3. Elisabethsonntag - Welttag der Armen
  4. Das Zeichen der Nacktheit
  5. Unterwegs mit Léon Bloy - Gespräche, Gedanken, Gebete. Leseprobe 2
  6. Unterwegs mit Léon Bloy - Gespräche, Gedanken, Gebete. Leseprobe 1
  7. Rom: McDonald´s am Vatikan speist Obdachlose
  8. Vatikan öffnet Kirche als Notunterkunft für Obdachlose
  9. Papst: Weiterkämpfen für das so ersehnte Ziel des 'Null Hunger'!
  10. Papst ruft zum Kampf gegen Kinderarbeit auf






Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Oktober 2024 mit kath.net in MEDJUGORJE
  4. Fastenspende für kath.net - Vergelt's Gott!
  5. Roma locuta - causa (non) finita?
  6. Kard. Müller: "Die Deutsch-Synodalen liegen völlig falsch, sind Opfer der eigenen Propagandatricks"
  7. Nach Protesten Schluss mit 'Helnwein-Kunst' im Wiener Stephansdom
  8. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  9. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  10. Oasen in der Wüste. Von der ‚Volkskirche‘ zur ‚Gemeindekirche‘
  11. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  12. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  13. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  14. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  15. 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz