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Erstkommunion - Ein Anfang, der für viele gleich wieder Abschied ist

27. April 2015 in Familie, 32 Lesermeinungen
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Rund 100 Kinder feierten in der Gemeinde Erstkommunion. Die wenigsten werden in Zukunft regelmäßig die Heilige Messe besuchen. Warum tun die Verantworlichen nichts dagegen? Gastkommentar von Klaus Kelle


Kempen (kath.net/Blog Denken erwünscht!) Letztlich war es dann doch eine recht würdige Feier, heute in unserer Kirchengemeinde. Die Erstkommunion ist, wie regelmäßige Leser meiner Beiträge wissen, immer eine zwiespältige Sache für mich. Natürlich freue ich mich, wenn da 100 Kinder erstmals zum Tisch des Herrn eingeladen werden. Und ich liebe geradezu das Bild, wenn all die Mädchen dort in weißen Kleidchen und die Jungs in ihren ersten dunklen Anzügen und Krawatten vorn im Altarraum stehen, die Paten mit Kerze neben sich, alle mit angemessen ernstem Blick, der dokumentiert: Hier geht es um etwas wirklich Wichtiges. Weniger erfreut bin ich beim Anblick vieler der mitgekommenen Verwandten, die man sonst nie in der Kirche sieht – den ein oder anderen vielleicht mal an Weihnachten – und von denen einige den Eindruck machen, gar nicht zu wissen, wo sie da sind, um was es geht und überhaupt: was redet der da vorn immer von Erlösung? Sei’s drum, wenigstens hat dieses Mal kein Handy geklingelt, und man muss auch für solche Fortschritte dankbar sein.


Rund 100 Kinder, verteilt auf zwei Messen, gehören nun also vollkommen zu unserer Kirche, und unwillkürlich musste ich bei ihrem Anblick daran denken, wie ihr Lebensweg weiter aussehen wird. Für einen beträchtlichen Teil von ihnen war’s das mit dem heutigen Tag. Es gibt eine Menge Geschenke, wahrscheinlich viele Geldscheine, wenn’s gut läuft auch ein Kreuz für die Kinderzimmer-Wand. Vielleicht ein Dutzend von ihnen wird sich den Messdienern anschließen und für die nächsten zwei, drei Jahre so den Kontakt zu ihrer Gemeinde halten. Der ein oder andere übernimmt vielleicht hin und wieder eine Aufgabe beim alljährlichen Gemeindefest. Vielleicht nehmen auch einige zukünftig mal an einem Sommercamp teil. Die wenigsten werden in Zukunft regelmäßig die Heilige Messe besuchen.

In fünf, sechs Jahren sind die meisten dann zum ersten Mal verliebt. Nichts interessiert sie dann weniger als Kirche, denn die ist “uncool”. Und die Empfehlung, vor der Ehe keinen Sex zu haben, werden nicht einmal die, die es sich vorgenommen haben, durchhalten. Unsere Gesellschaft, unsere Medien, das Internet, die Freundinnen und Freunde lassen keinen Raum für solch extravagantes Verhalten. Einzelne werden vielleicht ungewollt schwanger und suchen den Rat von Freunden oder Pro Familia zu ihrer “Notlage”. Wer hört auf die Kirche? Zwischendurch gibt es vielleicht noch mal ein Gebet, vor der Abschlussarbeit in Mathematik zum Beispiel. Oder die Messe am Heiligen Abend vor dem Geschenkeverteilen. Die meisten werden vermutlich irgendwann heiraten. Dann könnte die Kirche kurz interessant werden, weil es so schön feierlich ist und Fotos am Altar gern ins Album geklebt werden. Und so weiter. Erst später wird der Glaube dann wieder interessant, wenn ein naher Angehöriger stirbt oder wenn man selbst krank wird oder in Not gerät. Und je näher das eigene irdische Leben rückt, desto intensiver werden die Versuche, zu begreifen, dass es ja doch irgendwie weitergehen könnte und dass da “noch jemand ist”.

Das ist er, der Kreislauf des geistlichen (Er-)Lebens in einer Wohlstandsgesellschaft. Die Kirchen wissen das. Warum tun sie bloß nichts, um diese scheinbaren Unabänderlichkeiten zu durchbrechen?


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Lesermeinungen

 Stiller 7. Mai 2015 
 

@Fides Mariae (ein sehr guter Nickname)

Es ist, wie's ist.

Die Kirche(n) sind zu Recht Stimme(n) der Gewissen, was Benachteiligte in der Gesellschaft betrifft. Das muss sein. Das ist originäre Aufgabe in der Nächstenliebe.

Was Kirche, katholische, schon lange nicht mehr ist, ist ihre spezielle Aufgabe als Glaubensverkündigerin.
Sie verkündet zwar Glauben, aber eher in der falsch verstandenen 'Frohen Botschaft' als Softpaket "Wir kommen alle in den Himmel", "Es wird uns alles vergeben werden".
Das mag zwar wuschelig toll für ein Gemeindeleben sein (bis hin zu Yoga in der Frauengruppe und wöchentlichem Männerkochkurs im Gemeindehaus), es verdeckt aber völlig die persönliche Einlassung auf Gott und die tägliche Anstrengung für Gott - und den Nächsten.

Dabei geht es noch nicht einmal um tägliches Gebet oder "irgenwelche" Rosenkränze.
Nein, es geht um das Ringen mit sich selbst um die Wahrheit.

Die Wahrheit ist Christus der Auferstandene.

Und genau da "hakt's" bei den meisten, oder?


0
 
 Fides Mariae 1. Mai 2015 
 

Ich finde, Herr Kelle hat recht.

Natürlich sind, wie manche hier gepostet haben, wir alle für den Zustand unserer Kirche mitverantwortlich. Aber was Herr Kelle zurecht kritisiert, ist, dass "die Verantwortlichen", vor allem die Bischöfe, sich nicht klar machen, was da passiert. Oder hat jemand schon mal eine Predigt darüber gehört, oder wurde das in der Kirchenzeitung zum Thema gemacht? Nein, dort gibt es nur Jubelmeldungen - oder Kritik an den "fehlenden" Reformen zum Thema Sexualität. Ich lese immer die Predigten der deutschen Bischöfe zu Weihnachten und Ostern quer - es geht immer um Flüchtlinge und andere gesellschaftspolitische Themen. Unsere Bischöfe machen Parallelpolitik, sind "Schattenminister", wie man in Großbritannien die entsprechend positionierten Politiker der Opposition nennt. Man kann sie dafür nicht genug schelten. Weiter so, Herr Kelle.


1
 
 Fides Mariae 1. Mai 2015 
 

@MarinaH (kommentar vom 27.04.2015): Oh Gott

Da wäre ich aber eingeschritten, wenn ich eine Vierjährige neben ihrem Vater an der Hostie "rumknabbern" sehe!!! Da hätte ich zumindest sehr entschieden zum Vater gesagt, dass das "Brot" heilig ist und sofort vollständig gegessen werden muss, entweder von ihm oder sonst von mir. Nein, bei sowas ist Zuschauen unmöglich - egal, wie unmöglich man sich macht. Augen zu und durch!


1
 
 Holunder 30. April 2015 
 

Das Problem ist doch, dass es von denen, die jetzt zur Erstkommunion gehen, nur ein allerkleinster Bruchteil überhaupt in Erwägung ziehen wird - falls alles gut läuft und man den passenden Partner findet - möglicherweise vor der Ehe enthaltam zu sein. Die Eltern dieser Kinder leben doch zum größten Teil nicht nach den Geboten der Kirche. Und das gilt auch für die meisten hauptamtlichen Laien. Wenn man sich eine durchschnittliche Gottesdienstgemeinde am Sonntag anschaut und sich dann vorstellt, alles über 60jährigen seien nicht anwesend, dann kann man sich vorstellen, was in den Kirchen in 30 bis 40 Jahren los sein wird - nämlich nichts mehr. Das Gebet alleine wird daran nichts ändern können. Weil das so ist, gibt es die neuen geistlichen Bewegungen und Laienapostolate, in denen sich die restlichen Gläubigen zusammenschließen. Und sie sind es auch, von denen die Neuevangelisierung ausgehen muss.


0
 
 Erzmagier 30. April 2015 

Hier irrt Herr Kelle

"Und die Empfehlung, vor der Ehe keinen Sex zu haben, werden nicht einmal die, die es sich vorgenommen haben, durchhalten."

Ich weiß nicht, was genau Herr Kelle hier mit "sich vorgenommen haben" meint, aber diese Aussage kann ich aufgrund meiner Erfahrungen nicht bestätigen. Die jungen Gläubigen, die ich bei verschiedenen ernsthaft christlichen Veranstaltungen traf, bemühten sich ganz gewöhnlich im Alltag den Glauben zu leben. Dort erlebte ich auch auf der geschlechtlichen Ebene nicht die bekannte unmoralische Verhaltensweise.


1
 
 Johann Martin 29. April 2015 
 

Frauke G. Sie haben leider völlig recht!

Wer die Verhältnisse kennt, weiß, es braucht heute die Initiative gläubiger Laien, die die Glaubensvermittlung in den Gemeinden auf freiwilliger Grundlage selbst in die Hand nehmen. Und es genügt nicht, auf den Heiligen Geist zu verweisen, der es "schon richten wird". Der Heilige Geist kann nur dort wirken, wo Menschen sich von ihm in den Dienst nehmen lassen. Aber das sind wir in Deutschland einfach nicht gewohnt. Wir warten immer auf die "von oben". Aber da kommt nichts - schon seit vielen Jahrzehnten nichts!


7
 
 Frauke G. 28. April 2015 
 

Wenn ich an meinem Katecheten denke; wundert mich das nicht.

Wenn ich an meiner Vorbereitung auf die Erstkommunion erinnere, muss ich daran denken wie mein Katechet mich tadelte und zurechtwies, weil ich an die Existenz des Teufels und der Hölle glaubte. Ich war auch auf einem katholischen Gymnasium und habe erlebt wie die Religionslehrer 9 jahrelang systematisch versucht haben einem den kindlischen Glauben an Gott, Christus und die Bibel auszutreiben, ebenso eifrig versuchten es manche Katecheten. Unglaube und Zweifeln sind hausgemacht und werden in den Kirchen systematisch herangezüchtet. Der rasante Glaubensverfall wird nicht durch Atheisten außerhalb der Kirche beschleugnet und zementiert, sondern vielmehr durch die krypto-Atheisten in den eigenen Reihen. Theologische Fakultäten haben sich als Brutstätte des Unglaubens einen Namen gemacht.


10
 
 rosenkranzbeter 28. April 2015 
 

Nicht nur debattieren - Bitte handeln und beten

Ich kann vielem, was hier geschrieben wurde, zustimmen. Die Vorbereitung ist nicht überall optimal, vielen Familien geht es nur ums Fest, die Gemeinden arbeiten nicht perfekt. Aber nahezu allen Kindern geht es wirklich um eine Begegnung mit Jesus. Sie sind hoch motiviert, auch wenn sie sich auf die Geschenke freuen. Sie möchten auch gerne nach dem Fest sonntags kommen oder sogar Messdiener werden, wenn es nur die Eltern erlaubten. Trotzdem: bei all diesen Problemen und allen anderen kirchlichen Themen: wir sollten mehr Gottvertrauen haben und den Heiligen Geist um Hilfe bitten. Er will angerufen werden, dann kommt ER und hilft. Also: in allen Problemlagen mehr beten und weniger diskutieren. Denn schon über 2000 Jahre leitet Christus seine Kirche. Vertrauen wir Seinem Heiligen Geist und Seiner Barmherzigkeit.


3
 
 Maulwurf 28. April 2015 

Danke

möchte ich Klaus Kelle sagen, für diese aus meiner Sicht sehr zutreffende Zustandsbeschreibung. Man könnte sie auch für pessimistisch halten, ich tue das nicht. Manche sagen, es ist 5 vor 12 für unsere deutsche Katholische Kirche, man kann aber auch sagen, es ist schon 5 nach 12.

Die weitgehende Abkehr von der Kirche in der Jugend und Nachjugendphase würde ich nicht überbewertet. Das ist ja mit Blick auf die Eltern ebenso. Es ist wohl auch ein völlig natürlicher Abnabelungsprozess, der da mitschwingt.
Schlimm ist, dass in unseren Kirchen die heutige Elterngeneration (also eher das mittlere Alter, die Väter und Mütter) kaum noch zu finden sind. Die fallen damit als Glaubensvermittler und Vorbilder für ihre Kinder nahezu völlig aus. Die weniger werdenden Priester müssen da fast zwangsläufig überfordert sein, das aufzufangen. Umso wichtiger wäre da ein guter Religionsunterricht in der Schule, wichtiger noch als früher (wo er auch nicht immer toll war).


3
 
 Rolando 28. April 2015 
 

Marienkind

Das ist es, wie für uns gebetet wurde, sind wir jetzt dran zu beten, ich habe auch viel gesündigt, niemand sagte mir was über den Glauben, dessen Kern der Glaube an die wahre Gegenwart Jesu in der Hl. Eucharistie ist, durch die Gnade Gottes, eine Frucht des Gebetes anderer Menschen durfte ich umkehren. Wir können niemand von der Sünde fernhalten, wer hört darauf, ich hätte auch nicht gehört, aber durch die Gnade habe ich hören dürfen, darum betet, betet, betet, es sind wenige, aber die Muttergottes betet mit.


4
 
 Viator Hungaricus 27. April 2015 

@MarinaH

Solche Dinge habe ich auch schon öfters beobachtet. Es ist hier im Forum bei Vielen unbeliebt, für die Mundkommunion einzutreten, aber hier haben wir ein weiteres Argument dafür.


7
 
 marienkind 27. April 2015 
 

Ich bin auch so ein Kind gewesen

Meine Mutter sagte mir: mit dem Tod ist alles aus. Ich glaubte nicht an Jesus in der Eucharistie, ging nie Beichten, meine Mutter war lieb, aber über eine gläübige Freundin ihrer Oma sagte sie, dass diese aus Enttäuschung über ihre geplatzte Verlobung so Extrem geworden ist und über eine Neu-Bekehrte sagte sie, dass die jetzt übergeschnappt ist.

Was mich umkehren ließ? Die Liebe zu Wahrheit. Mit der entschied ich mich nachzuforschen, sämtliche Vorurteile nicht zu beachten, die mir Grenzen gesetzt hätten, nach dem Gott mit einigem meine Aufmersamkeit wieder wachgerüttelt hat. Es war gar nicht mein Verdienst. Ich habe nur innerlich ja gesagt und bin "losmarschiert", habe gesucht und gebetet und gefunden.

Ich denke das Gebet von einer Katholikin hat viel zu meiner Bekehrung beigetragen. Sie hat zwar nicht kognitiv überzeugt, aber dennoch war ihr einfaches Zeugnis wichtig.

Wichtig für meine Bekehrung waren die übersinnlichen Erfahrungen, die dann meine naturw. Mauer wegsprengten.


6
 
 Marienzweig 27. April 2015 

@Stephaninus

Ihre Aufrichtigkeit ehrt Sie, denn Sie schreiben:
"Und muss ich bekennen: Bezgl. meines ganz persönlichen Verhaltens bin ich da sehr skeptisch. (Hier im Forum fällt es mir ja leicht, den Kämpfer für Gott und Glaube zu mimen....)"
Aus eigener Erfahrung weiß ich:
Man kann auch hineinwachsen in ein Verhalten, das es einem immer mehr ermöglicht, sich als Christ zu bekennen.
Zuerst sind es ganz kleine, vorsichtige Schritte - man traut sich noch nicht so recht.

Sie schreiben sehr richtig, dass es das "kluge, adäquate Zeugnis von uns Gläubigen im Alltag" braucht.
Unaufdringlich, aber wahrnehmbar.
Es ist wirklich nicht immer einfach, vor allem am Beginn des Glaubensweges.
Aber der Mut wächst mit jedem Versuch, trotz gelegentlich auftretender Feigheit.


6
 
 Micha1984 27. April 2015 

Mehr eigene Missionsarbeit!

Ich erkenne in diesem Artikel sehr viel Wahres. Und ich finde, dass man durchaus einmal den Ist-Zustand benennen darf. Wie mein Vorredner SERAMIS finde ich den Artikel aber nicht nutzbringend, wenn keine Lösungsmöglichkeiten, kein Appell an die Leser enthalten ist, selbstverantwortlich Glauben weiterzugeben oder vorhandenen Glauben zu bestärken. Natürlich gibt es zu wenig Rückendeckung der Kirchenobrigkeit und dass wir Christen uns in vielen Punkten leider nicht einig sind, sondern ein tiefer Spalt zwischen den Gläubigen besteht, ist nicht hilfreich.
Trotzdem bringt es überhaupt nichts, den Ist-Zustand einfach hinzunehmen.
Wir, ihr und ich, müssen etwas dafür tun, dass unsere Kirchen nicht leer werden.
Das bedeutet, sichtbare Freude am Glauben, Mitfeiern bei Festtagen, Prozessionen, verantwortlich gelebte Patenschaften, sichtbares Beten, neue Formen von Spiritualität/Mission (bspw. nightfever), Glauben ins Gespräch bringen, Freude an der Beichte, glaubhafte Nächstenliebe,


6
 
 SpatzInDerHand 27. April 2015 

@Seramis:

da bin ich mit Ihnen einig, gute Katechese bringt nicht automatisch gläubige Kinder hervor. Aber nichts wird besser davon, dass man gute Katechese und die Vermittlung echten Glaubens noch nicht einmal mehr versucht!


9
 
 Reichert 27. April 2015 
 

Aventin

Aber nur, weil für die meisten registrier-
ten Katholiken der Glaube n o c h ein
Kulturgut ist. Das ist jedoch auch nur
ein Zwischenstadium vor dem endgültigen
Verschwinden des Katholizismus in weiten
Bereichen unseres Landes. Auf der Homepage unseres Dekanates kann man Likes abgeben für die DITIB-Moschee in
Duisburg, die zwei hier tätige Pastoral-
assistenten als besonderen Clou der von
ihnen geleiteten Reise zum Besuchspunkt
machten. Über bedrängte Christen sucht
man dagegen vergeblich etwas, obwohl
auch in unserer Pfarreiengemeinschaft
seit Jahren solche Familien leben.


11
 
 duesi 27. April 2015 
 

Schulische Indoktrination

Wie sagte Clemens Graf von Galen in seiner Predigt 1942(!): "Was lesen sie in den [neuen] Schulbüchern? Laßt euch doch, christliche Eltern, die Bücher zeigen, besonders die Geschichtsbücher der höheren Schulen. Ihr werdet entsetzt sein, mit welcher Unbekümmertheit um die geschichtliche Wahrheit da versucht wird, die unerfahrenen Kinder mit Mißtrauen gegen Christentum und Kirche, ja mit Haß gegen den christlichen Glauben zu erfüllen."
https://www.heiligenlexikon.de/Literatur/von_Galen_Predigt.htm

Auch eine gute Katechese kommt nicht gegen die antikirchliche schulische Indoktrination an. Für jede Stunde antikirchliche Indoktrination müsste es zwei Stunden kirchlichen Unterricht geben, in dem die Kinder vor dem verderblichen Einfluss der Schulen gewarnt werden, wenn die Kirche wirklich Menschen des Glaubens heranziehen möchte. Und das schon vor der Kommunionsvorbereitung und auch nachher.


13
 
 Stephaninus 27. April 2015 
 

Ja und nein

Ich sehe die Situation, die Herr Kelle beschreibt, sehr gut. Ich sehe sie aber nicht nur bei der Erstkommunion sondern bei vielen anderen Eucharistiefeiern (z.B. wenn bei Hochzeiten oder hohen Feiertagen, bei Beeerdigungen etc. einfach alle zur Kommunion gehen...). Meines Erachtens greift es zu kurz, den Fehler fast ausschliesslich bei den "Hauptamtlichen" zu suchen. Wo sollen diese denn ansetzen, wenn im Elternhaus z.B. rein gar nichts mehr vorhanden ist, wenn der Glaube weitherum verdunstet, und die Kirche öffentlich ständig mies gemacht wird. Ja, es braucht eine autentische, der Lehre verpflichtete Katechese im Unterricht. Vermtl. braucht es aber noch viel mehr ein kluges, adäquates Zeugnis von uns Gläubigen im Alltag. Und muss ich bekennen: Bezgl. meines ganz persönlichen Verhaltens bin ich da sehr skeptisch. (Hier im Forum fällt es mir ja leicht, den Kämpfer für Gott und Glaube zu mimen....)


5
 
 Franz Solan 27. April 2015 
 

Es kommt schon auf die ersten Lebensjahre an

Es ist die große Aufgabe der Mütter, ihren Kindern zu helfen, sich für das Göttliche zu öffnen: Morgengebet, Tischgebet, Abendgebet, ein Gang in die Kirche. Alle Katechese bleibt unfruchtbar, wenn der Boden nicht bereitet ist, denn der Glaube ist keine Kopfsache sondern eine Herzenssache.
Auch die Großeltern sind gefragt und helfen mit, in der Familie eine religiöse Atmosphäre zu bilden. Welch wichtige, unersetzliche Aufgabe der Frauen in der Kirche!


13
 
 Aventin 27. April 2015 
 

Aber die

Kirchensteuereinnahmen werden sicherlich weiter steigen!


6
 
 HermannMerting 27. April 2015 

Bequem

Die Kirche tut nichts, weil sie genauso bequem geworden ist. Priester als Verwaltungsfachwirte. Stellen Sie sich doch mal die Arbeit vor, die das machen würde, da auf die Familien zuzugehen und ernsthafte Gespräche zu führen.


10
 
 Seramis 27. April 2015 
 

@SpatzInDerHand

Ja, das ist in meiner Pfarrei noch besser, und Nein, gute Katechese von Erstkommunikaten reicht nicht aus, um sie alle dauerhaft zu lebendigen Mitgliedern der Kirche zu machen. Kinder sind keine Computer, die man nur richtig "programmieren" muss, sie brauchen gelebten Glauben und überzeugende Vorbilder. Oder, wie "wandersmann" gerade nebenan (www.kath.net/news/50331) gepostet hat: "Jeder Christ ist immer in der Verkündigung tätig." Jeder, nicht nur Amtsinhaber.


12
 
 MarinaH 27. April 2015 
 

Verwandte, die man sonst nie in der Kirche sieht...

in dieser Jahr musste ich wegen meines Neffens mal wieder zur Erstkommunionfeier. Und ich wurde wieder daran erinnert, warum ich dies ansonsten möglichst meide.

Mein Banknachbar hatte erkennbar keine Ahnung um was es während der Eucharistiefeier ging und beschäftigte sich überwiegend mit seinem 4 jährigen Kind, das unbedingt auch "so was" haben wollte. Nachdem das Kind keine Ruhe gab, ging er mit vor zur Kommunion. Rückblickend sah ich dann, wie er die Hostie dem Kind weiterreichte, das sie dann zurück in die Bank trug.
Ich wußte auch nicht, wie ich hier angemessen reagieren sollte. Auf meine Bemerkung, dass das kein Plätzchen für ein Kleinkind sei, sagte dann die Oma, dass "sie es halt essen solle". Darauf knabberte das Kind dann an der Hostie rum.


10
 
 Johann Martin 27. April 2015 
 

In vielen Ländern gibt es die "Sunday-school"!

In einem Gespräch mit dem damaligen Kardinal Ratzinger sagte ich schon vor 35 Jahren:"Wir brauchen dringend einen außerschulischen freiwilligen Religionsunterricht - früher hieß er einmal 'Sonntagsschule' - damit wenigstens einige Kinder den katholischen Glauben noch kennenlernen". Der schulische Religionsunterricht konnte das ja schon seit vielen Jahren nicht mehr leisten. Heute weiß ich: In den geistlichen Bewegungen und in den Kerngemeinden gibt es genügend Leute, die diese Aufgabe übernehmen können. Und mit den Religionsbüchern "Glaube und Leben", herausgegeben von Weihbischof Laun, steht uns ein hervorragendes Lehrmittel zur Verfügung. Es braucht nur noch Leute, die das tatkräftig aufgreifen und realisieren. - Schade, dass ich nicht noch 40 Jahre jünger bin, um so etwas in Angriff zu nehmen!


20
 
 antony 27. April 2015 

Warum dieser Fatalismus?

Der Tenor des Artikels: "Es kommt ohnehin so..."

Es gibt durchaus Möglichkeiten, bei manchem den Gang der Kirchenferne zu beeinflussen:

- Diejenigen, die zu den Ministranten gehen, mit geistlicher Nahrung versorgen.
- Menschen persönlich zu geistlichen Highlights einzuladen (aktueller Tipp: 5.-9. August, Internationales Forum der Gemeinschaft Emmanuel in Altötting).
- Thema Sexualität: TeenStar-Kurse in der Gemeinde organisieren. Menschen persönlich dazu einladen. Vielleicht selbst die Kursleiter-Ausbildung machen.
- Am wichtigsten: Für die Kinder beten.

Bei aller Wertschätzung für Ihre sonstigen Beiträge, Herr Kelle: Mit dieser "Es geht eh alles den Bach runter"-Botschaft kann ich nichts anfangen. Was soll das bewirken, außer Lähmung und Depression?


8
 
 Holunder 27. April 2015 
 

Ich stimme Herrn Kelle zu

Ich sehe auch jedes Jahr wieder, dass es bei der Erstkommunion genau so zugeht, wie er es beschreibt. Die Erstkommunion ist zu einer Art Jugendweihe verkommen. Unser Pfarrer ist über 70 und für 6 verschiedene Gemeinden zuständig. Er hat für diese 6 Gemeinden 2 "halbe" Pastoralassistentinnen, die ihm helfen. Diese sind es auch, die die Kommunionmütter anleiten. Die Ministrantenarbeit wird von ehrenamtlichen Laien geleistet. Unsere Kinder sehen unseren Pfarrer nur ab und zu in der Hl. Messe, wenn er nicht von jemand Anderem vertreten wird. Der Pfarrer kennt die Familien und die dazugehörigen Kinder nicht. Wie sollte er entscheiden, wer zur Erstkommunion zugelassen wird und wer nicht?


10
 
 chf 27. April 2015 
 

Genau! Ideen??

Ja, es ist traurig. Aber mich ärgert die Frage "Warum tun sie bloß nichts, um diese scheinbaren Unabänderlichkeiten zu durchbrechen?" Was denn bitte? Wenn wir in unserer Pfarrei Leute ausschliessen würden von Erstkommunion oder Firmung, wie schnell hätten wir die kirchliche Obrigkeit am Hals? Oder das Argument unserer Vorrednerin "Vielleicht geht der Same ja später auf". Unterstützung von Oben bekommen die Pfarreien nicht und unsere Katechetinnen werden sich hüten, offensichtlich Ungeeignete auszuschliessen. Sonst werden sie ausgeschlossen. Ja, die Kirchen tun nichts- um die unten Schaffenden zu unterstützen, Herr Kelle. Wenden Sie sich bitte an die Ordinar(r)iate. Wir unten Schaffenden wären für Ihren Erfolg dankbar!


13
 
 SpatzInDerHand 27. April 2015 

@Seramis: Sie wissen offenbar nicht, wie unglaublich dünn die Katechese von Erstkommunikaten

in der Realität ist. Sie haben nach Absolvieren des Erstkommunionunterrichtes und der entsprechenden Religionsschulstunden zu diesem Thema oft noch nicht einen ersten Schimmer davon, was Katholiken über die Eucharistie glauben. Kein Wunder, denn ihnen wird elementares über Brot und Gemeinschaftsmahl vermittelt. Ein vager Versuch, das Geheimnis der Gegenwart Jesu in der hl. Kommunion kindgerecht zu erklären, unterbleibt SEHR OFT und ist auch in den Arbeitsmaterialien oft von vornherein nicht vorgesehen!
Man muss sich also nicht wundern, wenn die Kindern keinen Zugang zum Glauben haben, wenn man seitens der Kirche keinen ernsthaften Versuch der Glaubensvermittlung macht! Kelle kritisiert absolut die richtige Adresse! (Dies würde auch dann gelten, falls IHRE Pfarrei in diesem Punkt noch besser unterwegs wäre).


22
 
 elmar69 27. April 2015 
 

Ideen?

Eventuell fehlt es einfach an Ideen, was dagegen gemacht werden kann.

Von oben verordnet läuft da vermutlich nicht viel, wenn jemand eine Idee erfolgreich umgesetzt hat, sollte ausführlich berichtet werden, um andere zu inspirieren, wie an der Lösung gearbeitet werden könnte.


5
 
 Seramis 27. April 2015 
 

Nicht mit dem Finger auf andere zeigen

Klaus Kelle beschreibt die zunehmende Entfremdung der Menschen in diesem Land von der Kirche sehr anschaulich. Dann aber fragt er: "Warum tun die Verantwortlichen nichts dagegen?" und verweist auf die Kirchen. Das ist mir zu billig. Was sollen die Kirchen denn konkret tun?

Richtig ist dagegen, dass WIR für die Umkehr dieser Entwicklung zuständig sind, jeder einzelne. Jeder, der regelmäßig zur Kirche geht, sichtbar sein Tischgebet spricht, gegen Fehlentwicklungen wie die HS-"Ehe" seine Stimme erhebt, dem Konsumismus entsagt, mit seinen Patenkindern über die Bibel spricht und Kommunionkinder nicht nur materiell beschenkt, sondern anschließend beständig zur Glaubenstreue ermuntert, der also seinen Glauben sichtbar lebt, bestärkt die, die zweifeln und sich verstecken.

Immer nur über die ach so bösen Kirchen, Muslime, Politiker, Massenmedien, Homolobbys, Genderbewegte etc. zu jammern bringt gar nichts, sondern fördert nur Kleinmut und Verzagtheit der verblieben Rechtgläubigen.


14
 
 Sacré Coeur 27. April 2015 
 

Treffender könnte man es nicht schreiben. Ich war jetzt gerade in der Kommunionvorbereitung tätig und werde in ein paar Wochen wieder Firmkatechetin sein, beides mal mit viel Herzblut und ich sehe auch, wieviele oder besser gesagt wie wenige von den Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den nächsten Jahren regelmäßig den Gottesdienst besuchen. Aber trotzdem, vielleicht geht irgendwann der Same, der gelegt wurde auf, dann war es nicht umsonst, und wenn es erst auf dem Sterbebett ist.


15
 
 friedbert 27. April 2015 
 

Kommunion!

Bei Überfluss der materiellen Güter kommt oft schleichend eine Gleichgültigkeit gegenüber den wirklich existentiellen geistigen Gütern und den im Evangelium von unserem Herrn Jesus Christus geforderten Verhaltensweisen. Als Beispiel sollte das Gleichnis vom reichen Jüngling gelten.


5
 

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