Erstmals Obdachloser im Vatikan beerdigt26. Februar 2015 in Chronik, 2 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Der niederländische Wohnungslose Willy Herteleer wurde auf dem Campo Santo Teutonico, dem traditionellen Friedhof der Deutschen und Flamen neben dem Petersdom bestattet:
Vatikanstadt (kath.net/KNA) Erstmals ist im Vatikan ein Obdachloser beerdigt worden. Wie die italienische Tageszeitung «Il Messaggero» (Mittwoch) berichtete, wurde der niederländische Wohnungslose Willy Herteleer am 9.1.2015 auf dem Campo Santo Teutonico, dem traditionellen Friedhof der Deutschen und Flamen neben dem Petersdom bestattet. Demnach soll Papst Franziskus die Beerdigung persönlich genehmigt haben.
Aus dem Campo Santo gab es dafür keine Bestätigung. Die Erzbruderschaft zur Schmerzhaften Muttergottes, die Eigentümerin des Komplexes, habe die Beisetzung gestattet, da es sich um einen Niederländer handelte, hieß es. Der 80-jährige Herteleer, der seit vielen Jahren im Umfeld des Vatikan als Obdachloser lebte, war Anfang Dezember in einer kalten Nacht auf der Straße zusammengebrochen und wenig später gestorben. Willy Herteleer (* 28.4.1933, + 12.12.14) - um 2010
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Lesermeinungen | Montfort 27. Februar 2015 | | | Da könnte wohl PAUL BADDE mehr dazu schreiben ... oder sogar ein neues Buch (was schön wäre!), in dem er Zeugnisse von Menschen sammeln könnte, die Willy Herteleer gekannt und erlebt haben und gerne erinnern.
Denn schließlich hat Paul Badde sich - laut Berichten von Radio Vatikan und anderen Medien - als Mitglied der Bruderschaft am Campo Santo dafür eingesetzt, dass Willy Herteleer dort beigesetzt werden konnte. Und wie Fotos zeigen, war er beim Begräbnis sogar als Kreuzträger dabei. | 3
| | | FJansen 26. Februar 2015 | | | Zwei kleine Anmerkungen Beim Lesen dieser Meldung stellt sich mir zunächst die Frage, ob die Kirche einem Obdachlosen im unmittelbaren Umfeld des Vatikans während der Wintermonate ausreichende Hilfe zuteil hat werden lassen. Ich hoffe sehr, dass sie Herrn Herteleer nicht im Stich gelassen hat.
Ein anderer Aspekt: Dass bis heute Deutsche, Niederländer und wohl auch Flamen auf dem Campo Santo Teutonico bestattet werden, beleuchtet einmal mehr die lange gemeinsame Geschichte und Verbundenheit der Menschen im Nordwesten des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, die erst durch die Reformation und abschließend durch den westfälischen Frieden 1648 bzw. durch die belgische Staatsgründung 1830 zu getrennten Wegen führte. | 3
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