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Was es heißt, als Jesuit zu denken

13. November 2014 in Aktuelles, 2 Lesermeinungen
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El Jesuita. Den heiligen Ignatius in Papst Franziskus verstehen. Warum Jorge Mario Bergoglio ein wahrer Sohn der Gesellschaft Jesu ist. Abschluss einer Reihe. Von Armin Schwibach (VATICAN magazin)


Rom (kath.net/as/VATICAN magazin) Wer ist Jorge Mario Bergoglio SJ? Wer ist Papst Franziskus? Wer ist dieser Mann „vom Ende der Welt“, den die Kardinäle im Konklave 2013 zum 266. Papst der einen heiligen katholischen hierarchischen Kirche auf die Kathedra des obersten Hirten und Lehrers aller Gläubigen gewählt hatten? Wer ist und wie kann der verstanden werden, der in den ersten Minuten seines öffentlichen Auftretens als Bischof von Rom dem Papstamt, ja dem Papsttum, wie es die Kirche seit rund zweihundert Jahren „gewohnt“ war, ein anderes Gewand zu geben schien? Ein Mann, der wie der „Zitterrochen“ Sokrates in Platons Dialog „Menon“ die Menge erstarren ließ und sie im Grunde in eine „Aporie“ hineinführte, eine „Weglosigkeit“, die es notwendig macht, neue Wege zu suchen?

Jorge Mario Bergoglio war für die meisten der große Unbekannte. „Man“ wusste bei seinen Vorgängern, mit wem man es zu tun hatte, „man“ konnte sich bei seinen Vorgängern zum Beispiel über die von ihnen geschriebenen Bücher informieren. „Man“ kannte sie als Hirten und Philosophen wie Johannes Paul II. und Theologen vom Gewicht eines Kirchenvaters wie Benedikt XVI. Nun stand „man“ mit Franziskus vor einer Leere, vor der Leere eines Papstes, der von sich sagt: „Ich bin kein Theologe“.

Dazu die Provokation des Namens: ein Jesuit, der sich „Franziskus“ nennt und gleichzeitig bekennt: „Franziskus – Franziskaner: nein. Ich fühle mich als Jesuit und denke als Jesuit.“ Was lag also näher, Papst Franziskus SJ über den kennenlernen zu lassen, der sein erster geistlicher Meister und Vater ist: Ignatius von Loyola? Denn in Franziskus Ignatius verstehen heißt, sich einer Person und einem Pontifikat zu nähern, die mit den Worten von George Kardinal Pell als außerordentlich bezeichnet werden können, und dies in vielerlei Hinsicht.


In sechzehn Folgen wurde dieses Unternehmen versucht, ausgehend von der kompromisslosen Grundentscheidung zwischen dem Kampf unter dem Banner Christi oder dem Kampf unter dem Banner Satans. Denn worum es im Grunde geht, ist der größere Ruhm Gottes. Alles auf Erden dient nur diesem Ziel. Das „Thermometer“ der Kirche muss durch Anbetung und Lobpreis wieder steigen. Die Unruhe des Herzens treibt den Jesuiten in seinem Bewusstsein dabei an, mit dem Namen Jesu ausgezeichnet zu sein, unter dem Banner seines Kreuzes streitend zu dienen, was bedeutet: dieselbe Gesinnung zu haben wie Christus.

Der Jesuit ist ein Mann des unvollständigen Denkens, weil er immer denkt, indem er auf den Horizont blickt, der die Herrlichkeit des immer größeren Gottes ist, der unentwegt „überrascht“. Die Mutter Kirche, die wahre Braut Christi, von Christus auf dem Fundament der Apostel errichtet, ist der Mittepunkt und kann nicht in Trennung sein. Es ist für Franziskus wie für Ignatius der Teufel, der Argwohn säht, Gewissensangst, die traurig stimmt, die Seele schwächt oder verwirrt und täuscht. Der Feind veranlasst zur Verwirrung des Egoismus, zur Verstocktheit gegenüber der Wahrheit. Das nur als die Kirche existierende Christentum bildet so den Anspruch, wahres und einzigartiges Zusammenstimmen von Glauben und geschichtlichem Leben zu sein.

Die Mutter Kirche und die Mutter Jesu – sie gehören zusammen. Maria ist ein Mittelpunkt des marianischen Pontifikats unter Franziskus. Maria – „wichtiger als die Apostel“ – ist die Nahe, die „Mama“, deren Schutzmantel die Menschheit umhüllt, die die „Knoten löst“, die sich im Leben bilden, die zu Christus führt, durch deren „Ja“ der Schlange der Kopf endgültig zertreten wurde. Die Christozentrik ihres Glaubens führen Ignatius wie seinen Sohn Franziskus unweigerlich zu jener Frau, die der Schoß der neuen Schöpfung in Christus ist.

„Evangelii gaudium“ – die Freude des Evangeliums besteht für beide darin, Christus allen Menschen zu bringen. Sie ist der Grund der Mission: eine Freude, die nicht für sich behalten werden kann. So ist die Kirche immer „im Aufbruch“: hinaus zu den Menschen, um sie die Wahrheit erkennen und in ihr leben zu lassen. Unverzichtbares „Mittel“ hierzu ist die Unterscheidung der Geister, ein Schlachtfeld, das zur Erkenntnis des wahren Willens Gottes gegen jede Form des Egoismus und gegen den Geist des Bösen führen muss.

„Non coerceri a maximo, sed contineri a minimo divinum est“ – nicht beschränkt werden vom Größten, sondern eingeschlossen werden vom Kleinsten – das ist göttlich“. Diese Maxime, mit der die Vision des heiligen Ignatius beschrieben wird, bedeutet für den Papst: „Sich nicht vom größeren Raum einnehmen zu lassen, sondern imstande zu sein, im engsten Raum zu bleiben“, vom engsten Raum aus hinauszudenken in die Weite und zu handeln.

Gehen – aufbauen – bekennen: Mit diesen drei ignatianischen Worten hatte Papst Franziskus am 14. März 2013 bei der Messe mit den Kardinälen in der Sixtinischen Kapelle seinen Weg aufgenommen: „Wenn man Jesus Christus nicht bekennt, bekennt man die Weltlichkeit des Teufels, die Weltlichkeit des Bösen“, erklang es eindringlich. Die erste Epoche des Pontifikats von Papst Franziskus ist zu einem Abschluss gekommen. Der heilige Ignatius hat Mittel zur Verfügung gestellt, um mit seinem Sohn gehen, aufbauen und bekennen zu können. Der Rest wird Geschichte sein.


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Lesermeinungen

 Elster 13. November 2014 

wow! Klasse!


1
 
 Cyprianus 13. November 2014 

Gegen die Aporien

Menon (Auszug)

Menon: Und auf welche Weise willst du denn das suchen, Sokrates, wovon du gar nicht weißt, was es ist? Denn als was von dem, was du nicht weißt, stellst du es dir denn vor, wenn du es suchst? Oder wenn du es auch noch so gut träfest, wie willst du denn erkennen, dass es dies ist, was du doch nicht wußtest?
Sokrates: Ich verstehe, was du sagen willst, Menon! Siehst du, was für einen streitsüchtigen Satz du uns herbringst? Dass nämlich ein Mensch unmöglich suchen kann, weder was er weiß, noch was er nicht weiß. Nämlich weder was er weiß kann er suchen, denn er weiß es ja, und es bedarf dafür keines Suchens weiter; noch was er nicht weiß, denn er weiß ja dann auch nicht, was er suchen soll.
Menon: Scheint dir das nicht ein gar schöner Satz zu sein, Sokrates?
Sokrates: Mir gar nicht.


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