SucheSuchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:
Top-15meist-diskutiert- Roma locuta - causa (non) finita?
- Nach Protesten Schluss mit 'Helnwein-Kunst' im Wiener Stephansdom
- Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
- Armin Laschet (CDU) zur Coronapolitik: „Wir hätten unterschiedliche Meinungen anders anhören müssen“
- Gott behüte uns davor! Die Deutsche Bischofskonferenz will (wieder einmal) die 'Demokratie' retten.
- Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
- Lebensschutzorganisation gibt Wahlempfehlung für Donald Trump
- Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an
- Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
- Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
- Der Synodale Weg liegt an der Leine
- Neuer Nuntius in Italien sieht Religionsfreiheit im Westen bedroht
- 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert
- Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
- Jüdischer Podcaster: Liturgiereform war ‚vielleicht ein großer Fehler’
|
Marx: 'Juden und Christen sollen biblischer Botschaft Stimme geben'12. November 2014 in Chronik, 5 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Münchner Kardinal: Dabei gehe es um zentrale Begriffe wie Menschwürde, Person, Gewissen, Autonomie, Freiheit oder Gleichheit, die ohne die biblische Tradition nicht zu verstehen seien
München (kath.net/pem) Nach Ansicht von Reinhard Kardinal Marx (Foto) ist es die gemeinsame Aufgabe von Juden und Christen, der biblischen Botschaft eine Stimme zu geben und diese Botschaft in die gesellschaftlichen und kulturellen Debatten einzubringen. Es gehe dabei um zentrale Begriffe wie Menschwürde, Person, Gewissen, Autonomie, Freiheit oder Gleichheit, die ohne die biblische Tradition nicht zu verstehen seien: Die biblische Revolution hat eine kulturgeschichtliche Revolution eingeleitet, die bis in unsere Gegenwart wirksam ist, erklärte der Erzbischof von München und Freising in seinem Vortrag Die Revolution der biblischen Botschaft am Montagabend, 10. November, in München bei der 8. Rabbiner-Brandt-Vorlesung des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Kardinal Marx erinnerte in seinem Vortrag an die Reichspogromnacht am 9. November vor 76 Jahren und nannte den Nationalsozialismus den wohl radikalsten Gegenentwurf zur biblischen Botschaft. Marx verwies darauf, dass der christliche Glaube nicht im altgermanischen oder antiken Mythos wurzelt, sondern in den hebräischen Schriften, und dass dementsprechend der Antisemitismus nicht nur ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstelle, sondern auch die christliche Identität zerstöre. So zähle etwa die Grunderfahrung des Exodus zu den Grundlagen von Judentum und Christentum und gehöre bis heute zu den politisch einflussreichen Erzählungen Europas und Nordamerikas, führte Marx aus: Die Geschichte von Knechtschaft und Freiheit war und ist in der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung ebenso präsent wie in den katholischen Basisgemeinden Lateinamerikas.
Das Revolutionäre der biblischen Botschaft, das sich in einem neuen Verständnis von Gott, Menschen und Welt ausdrücke, bestehe unter anderem darin, dass der Gott der Bibel ein Gott der Freiheit sei, sagte der Kardinal. Freiheit im biblischen Sinne bedeute aber nicht nur Freiheit von Unterdrückung und Knechtschaft, sondern auch positive Freiheit, die Freiheit zur Gestaltung eines humanen Zusammenlebens. Dies gelte für die jüdische Gemeinschaft heute ebenso wie für die Kirche und auch das staatliche Zusammenleben in einer Demokratie: Bis heute ist der Glaube an die biblische Botschaft eine wichtige Quelle bürgerschaftlichen Engagements in unseren Demokratien. Bezugnehmend auf den Auszug Israels aus Ägypten unterstrich Marx, die Gerechtigkeit der Bibel sei eine Gerechtigkeit aus der Perspektive derer, die wissen, was es heißt, arm, ausgegrenzt und unterdrückt zu sein. Gottesdienst und gerechtes Handeln seien untrennbar miteinander verbunden: Gottesdienst ohne Gerechtigkeit ist Götzendienst, sagte Marx. Weder Macht noch Gewalt ließen sich von diesem Gottesverständnis herleiten: Politische Machtausübung im Namen Gottes ist biblisch betrachtet ein usurpatorischer Akt, der Gott für menschliche Interessen instrumentalisiert. Schließlich hob Marx die Gottesebenbildlichkeit aller Menschen als revolutionäre Botschaft der Bibel hervor, die eine, wenn nicht die entscheidende, religiöse und kulturgeschichtliche Wurzel der modernen Idee der Menschenrechte darstelle. Diesem Universalismus entspringe auch die universalistische Ethik der Moderne, die sich in internationalen Menschenrechtserklärungen, im Völkerrecht und in der Einrichtung internationaler Gerichtshöfe manifestiert. Foto Kardinal Marx (c) Erzbistum München und Freising
Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!
Lesermeinungen | Hans-Maria 13. November 2014 | | | Autonomie ? Was ist denn in diesem Kontext
"Autonomie ?" Mit dem Islam haben wir nichts gemein. Die biblischen Gestalten werden dort umfunktioniert und der Herr wird nicht anerkannt. Da habe ich überhaupt kein Verständnis. | 2
| | | Helena_WW 13. November 2014 | | | Die Botschaft Gottes an die Menschen ist m.E. aber aus der Schöpfung mit der Gott Himmel und Erde geschaffen hat heraus begründet. Das Kardinal Marx sagt ist bezüglich unser gemeinsamen biblischen Botschaft mit der Gott zu uns spricht, dem gemeinsam Gottglauben, dem daraus Gott und seine Botschaft zunehmend erfassen und immer besser verstehen entwickelte Menschenrechte, Ethik und Lebensschutz, Gerechtigkeit und einander Achtsamkeit auf Erden schaffen ist alles richtig. Aber Revolutionär ? Ist es nicht nicht ehr ein kontinuierlicher Weg mehr zu Gott hin, den die Menschheit in tiefer Erkenntnis zu Gottes Wort geht, gehen muss? Near my God, near to me. | 1
| | | Chris2 13. November 2014 | | | Und deshalb ist es buchstäblich fatal dass wir gerade erleben müssen, wie die Menschrechte von der Gottesebenbildlichkeit abgelöst werden. Zufällig zusammengewürfelter Zellklumpen statt Kind Gottes mit einer unsterblichen Seele. Krank? alt? Warum umständlich Schmerzen lindern und in Gebet und Zuwendung begleiten, wenn eine Spritze viel "humaner" ist? Am Besten noch auf Antrag der Erben. Hauptsache, keine Lobbygruppe fühlt sich auf den Schlips getreten. Aber das ist ja bei einsamen alten Menschen und Abtreibungen systembedingt eh kein großes Problem... | 5
| | | Helena_WW 12. November 2014 | | | Wieso Revolutionär und nicht evolutionär ? | 1
| | | queenie 12. November 2014 | | | Auch mit Moslemen bestehen Gemeinsamkeiten Diese müssen ebenfalls vertieft werden. Abraham, Isac, Jakob, Jesus und Maria sind dort nicht unbekannt; haben aber eine andere Gewichtung. | 2
| |
Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net) kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen. |
Mehr zuJudentum- Kritische Anfrage des israelischen Oberrabbinats an Papst Franziskus
- Israelischer Botschafter in Polen äußert sich sehr wertschätzend über Papst Johannes Paul II.
- Schönborn: Christen dürfen nie das den Juden angetane Leid vergessen
- 'Wir sagen euch Deutschen: Seid gesegnet! Kommt zum Leben'
- Heute habe ich erlebt, was es bedeutet, Jude zu sein im Jahr 2019
- Papst besorgt über barbarische Zunahme von Angriffen auf Juden
- Das europäische Abendland steht auf jüdisch-christlichem Boden
- "Tag des Judentums": Papst betont Nähe der Christen zu Juden
- Muslimischer Antisemitismus ist der gefährlichste
- 'Eine Mission der Juden ist nicht vorgesehen und nicht nötig'
|
Top-15meist-gelesen- KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
- Fastenspende für kath.net - Vergelt's Gott!
- Roma locuta - causa (non) finita?
- Kard. Müller: "Die Deutsch-Synodalen liegen völlig falsch, sind Opfer der eigenen Propagandatricks"
- Nach Protesten Schluss mit 'Helnwein-Kunst' im Wiener Stephansdom
- Gott behüte uns davor! Die Deutsche Bischofskonferenz will (wieder einmal) die 'Demokratie' retten.
- Der Synodale Weg liegt an der Leine
- Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
- Oasen in der Wüste. Von der ‚Volkskirche‘ zur ‚Gemeindekirche‘
- Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
- Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
- Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
- Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
- 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert
- Wacht und betet!
|