Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  2. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  3. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  4. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  5. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  6. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  7. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  8. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  9. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas
  10. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  11. Deutsche Bischofskonferenz nimmt Bericht zur reproduktiven Selbstbestimmung „mit großer Sorge“ wahr
  12. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  13. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  14. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  15. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit

Kein Klagen wie im Theater, sondern Gebet für die wirklich Leidenden!

30. September 2014 in Aktuelles, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Franziskus-Perle des Tages: Die Finsternis wird kommen, vielleicht nicht so hart wie für Ijob, aber wir werden eine Zeit der Finsternis haben. Bereiten wir uns darauf vor! Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Die Lesung aus dem Buch Ijob (3,1-3.11-17.20-23) stand im Mittelpunkt der Predigt von Papst Franziskis bei der heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ am Dienstag der 26. Woche im Jahreskreis.

Ijob verwünscht den Tag, an dem er geboren wurde: „Ausgelöscht sei der Tag, an dem ich geboren bin, die Nacht, die sprach: Ein Mann ist empfangen. Warum starb ich nicht vom Mutterschoß weg, kam ich aus dem Mutterleib und verschied nicht gleich?“ (3.11).

Sein Gebet scheine wie ein Fluch zu sein. Ijob sei der Prüfung unterzogen worden, so der Papst. Er habe seine ganze Familie verloren, alle seine Güter, seine Gesundheit, „sein ganzer Leib ist zu einer einzigen Wunde geworden, zu einer ekelhaften Wunde“. In jenem Augenblick also habe seine Geduld ein Ende genommen „und er sagt diese Dinge. Hässlich sind sie! Doch er hatte immer die Gewohnheit, der Wahrheit gemäß zu sprechen, und das ist die Wahrheit, die er in jenem Moment verspürt“. Auch Jeremia benutze fast dieselben Worte: „Verflucht der Tag, an dem ich geboren wurde; / der Tag, an dem meine Mutter mich gebar, sei nicht gesegnet“ (Jer 20,14). „Ist das aber ein Fluch?“, fragte sich Franziskus: „Das ist meine Frage: dieser Mann, der so alleine dasteht, – flucht er damit?“.

„Wenn Jesus klagt“, so der Papst: „‚Vater, warum hast du mich verlassen!’ – flucht er da? Das ist das Geheimnis. Oftmals habe ich Leute gehört, die sich in einer schwierigen, schmerzlichen Situation befanden, die sehr viel verloren haben oder sich allein und verlassen fühlen und dann kommen, um sich zu beklagen, und diese Fragen stellen: warum? Warum? Sie begehren gegen Gott auf. Und ich sage: ‚Bete weiter so, denn auch das ist Gebet’. Es war ein Gebet, als Jesus zu seinem Vater sagte: ‚Warum hast du mich verlassen!’“.


So sei Gebet auch das, was Ijob hier tue. Denn beten heiße, in Wahrheit vor Gott zu sein. Ijob habe nicht anders zu beten vermocht: „Man betet aus der Wirklichkeit heraus, das wahre Gebet kommt von Herzen, aus dem Moment, in dem man lebt“. So handle es sich hier um das Gebet in den Augenblicken der Finsternis, in den Momenten des Lebens, in denen es keine Hoffnung gebe und man den Horizont nicht sehe:

„Und so viele Menschen, so viele heute, befinden sich in der Lage des Ijob. Wie Ijob verstehen viele gute Menschen nicht, was ihnen zugestoßen ist, warum es so ist. Viele Brüder und Schwestern, die keine Hoffnung haben. Denken wir an die Tragödien, an die großen Tragödien, zum Beispiel an diese unsere Brüder und Schwestern, die – weil sie Christen sind – aus ihren Häusern verjagt wurden und denen nichts mehr bleibt: ‚Aber Herr, ich habe an dich geglaubt. Warum? An dich glauben – ist das eine Verfluchung, Herr?’“.

„Denken wir an die alten Menschen, die einfach beiseite gelassen werden“, so Franziskus weiter: „denken wir an die Kranken, an die vielen Menschen, die allein sind in den Krankenhäusern“. Die Kirche bete für all diese Menschen und auch für uns, wenn wir auf dem Weg der Finsternis seien: „Die Kirche betet! Und sie nimmt diesen Schmerz auf sich und betet. Und wir, die wir nicht krank sind, keinen Hunger haben, keine wichtigen Bedürfnisse – wenn ein wenig Finsternis in die Seele eintritt, dann halten wir uns für Märtyrer und hören auf zu beten“. Und es gebe da Leute, die sagten: „Ich habe mich über Gott geärgert, ich gehe nicht mehr zur Messe!“. „‚Warum?“, fragte der Papst: „‚Wegen so einer winzigen Angelegenheit’, ist die Antwort“. Franziskus rief in Erinnerung, dass die heilige Therese von Lisieux in den letzten Monaten ihres Lebens „versuchte, an den Himmel zu denken. Sie spürte, als sage ihr eine Stimme in ihrem Innern: ‚Jetzt sei doch nicht dumm, mach dir keine Phantasien. Weißt du, was dich erwartet? Das Nichts!’“.

„Ganz oft machen wir eine derartige Situation durch, leben wir diese Lage“, so der Papst: „Und viele Menschen denken nur, im Nichts zu enden. Und sie, die heilige Therese, betete und bat um die Kraft, voranzugehen, in der Finsternis. Das heißt es, in den Raum der Geduld einzutreten. Unser Leben ist zu leicht, unsere Klagen sind Klagen wie im Theater. Angesichts dessen, angesichts der Klagen so vieler Menschen, so vieler Brüder und Schwestern, die in der Finsternis sind, die fast das Gedächtnis, die Hoffnung verloren haben – die in jenem Exil ihrer selbst leben, die verbannt sind, verbannt auch aus sich selbst – nichts! Und Jesus hat diesen Weg eingeschlagen: angefangen beim Abend auf dem Ölberg bis hin zum letzten Wort am Kreuz: ‚Vater, warum hast du mich verlassen!“.

Zwei Dinge sind dabei für Franziskus wichtig: „Erstens: sich auf den Augenblick der Finsternis vorbereiten, der vielleicht nicht so hart wie für Ijob sein wird. Aber wir werden eine Zeit der Finsternis haben. Das Herz auf jenen Moment vorbereiten. Und zweitens: Beten, wie die Kirche betet, mit der Kirche für die vielen Brüder und Schwestern, die das Exil ihrer selbst erleiden, in der Finsternis und im Leid, ohne dass es da eine Hoffung gäbe. Das ist das Gebet der Kirche für diese vielen ‚leidenden Jesusse’, die es überall gibt“.


Dem Autor auf Twitter folgen!



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Ehrmann 30. September 2014 

Schlüsselstellen

"Wäre das (all ihr Leiden) nicht geschehen, wäreich nicht Christin geworden" sagt die hl.Bakhita voll Dankberkeit, und bei Ijob heißt es "hätte sich sonst dein Notschrei gerüstet und all deine Kraftanstrengung?"
Per aspera ad astra hieß es im alten Rom - und wir sollen wohl durch Leid zur "Herrlichkeit Gottes" gelangen. Beten wir, daß wir es durchzustehen vermögen und helfen wir einander dabei!


8
 
 garmiscj 30. September 2014 

Große Päpste

Welch wunderbare Päpste uns doch geschenkt werden - mit Vertrauen und Gelassenheit dürfen wir auf dem Schiff der Kirche hinaus fahren. Der Herr lässt sein Volk niemals im Stich.


17
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Franziskus in Santa Marta

  1. Der Papst und die Engel
  2. Die Gnade des Gebetes, der Nähe, der Gerechtigkeit-Barmherzigkeit
  3. Der Heilige Geist lehrt uns die Sanftmut der Kinder Gottes
  4. Der Hass des Geistes der Weltlichkeit
  5. Der Geist der rigiden Starrheit bringt immer Verstörung
  6. Interreligiöses Gebet für die Befreiung von allen Pandemien
  7. Wie gibt die Welt den Frieden und wie gibt der Herr ihn?
  8. Die Mystik des Bleibens in Jesus
  9. Der Beistand –- der Geist, der im Glauben wachsen lässt
  10. Europa wachse vereint in der Brüderlichkeit







Top-15

meist-gelesen

  1. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  2. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  3. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  4. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  5. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  6. Der Teufel sitzt im Detail
  7. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  8. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  9. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  10. "Ich verzeihe dir, du bist mein Sohn. Ich liebe dich und werde immer für dich beten"
  11. Frankreich: „Inzwischen bedeutet Katholizismus, seinen Glauben erklären zu können“
  12. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  13. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  14. Krakau: Einleitung des Seligsprechungsprozesses der mit 25-Jahren ermordeten Helena Kmieć
  15. Taylor sei mit Euch

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz