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Merkel: Angriffe auf Juden sind Angriffe auf uns alle

15. September 2014 in Deutschland, 7 Lesermeinungen
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Graumann: „Diese Ausbrüche von Judenhass haben viele von unseren jüdischen Menschen in diesem Land tief schockiert. Viele sind besorgt und bedrückt. Manche fragen auch, ob jüdisches Leben hier überhaupt noch eine Zukunft haben kann.“


Berlin (kath.net/KNA/Zentralrat der Juden in Deutschland/red) Jüdisches Leben gehört nach den Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) «unmissverständlich zu Deutschland». Es sei Teil der deutschen Kultur, und jedwede Form von Diskriminierung und Ausgrenzung von Juden werde nicht akzeptiert, sagte Merkel am Sonntag in Berlin. Ein Angriff auf jüdisches Leben sei ein Angriff auf jeden einzelnen. «Jüdische Freunde, Nachbarn, Kollegen, sie sind in Deutschland zuhause.» Merkel äußerte sich auf einer Großkundgebung gegen Antisemitismus vor dem Brandenburger Tor, zu der der Zentralrat der Juden geladen hatte. Neben dutzenden Vertretern aus Politik und Gesellschaft nahmen etwa 6.000-8.000 Bürger an der Demonstration teil.

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Dieter Graumann, zeigte sich erfreut über die große Beteiligung. Zugleich sei es traurig, so Graumann, dass eine solche Kundgebung überhaupt nötig und erst durch das Engagement der jüdischen Gemeinde möglich geworden sei. «Ein Stück mehr Gefühl, mehr Empathie hätte ich mir schon gewünscht in der Gesellschaft in diesen Wochen.» Antijüdische Hetze bei Demonstrationen gegen Israels Politik habe Juden in Deutschland sehr beunruhigt. Graumann betonte zugleich die jüdische Unterstützung für den Staat Israel. «Wenn es um Israel geht, da sind wir Juden einfach nicht neutral. Unsere Neutralität endet immer spätestens dort, wo die Sicherheit von Israel beginnt.»

Der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, Ronald S. Lauder, appellierte an alle Bundesbürger, die antisemitischen Menschen nicht mächtiger werden zu lassen. «Wir wissen doch alle nur zu gut, wie schnell es gehen kann, dass aus einer Gruppe, die Hass predigt, eine große Bewegung wird», sagte Lauder. Diese Intoleranz, dieser Antisemitismus habe keinen Platz in Deutschland oder andernorts.

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, betonte die Gemeinschaft von Christen und Juden im Kampf gegen Antisemitismus. «Sie sind nicht alleine, wir stehen an ihrer Seite», sagte Marx. Schulter an Schulter müsse auch der Alltagsantisemitismus bekämpft werden. «Der Hass der Wenigen wird mächtig durch das Schweigen der Vielen», so Marx. Christen, Juden und Muslime müssten sich gemeinsam gegen solche Angriffe zur Wehr setzen. «Ich bin nach Berlin gekommen, um Ihnen zu sagen, dass Sie nicht allein sind, dass Sie Freunde haben. Die katholische Kirche gehört zu Ihren Freunden. Wir stehen an Ihrer Seite.»

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, warnte davor, offenen und latenten Judenhass zu unterschätzen. Noch immer müssten jüdische Einrichtungen von der Polizei geschützt werden. Das sei beschämend, so Schneider. Solidarität mit Juden und ein Einstehen für das Existenzrecht des Staates Israel seien kein Hindernis, Kritik an politischen Entscheidungen und Entwicklungen Israels zu äußern.

Schneider und Marx erinnerten beide an die historische Verantwortung der Kirchen. «Es ist die gemeinsame Aufgabe von Juden, Christen und Muslimen, jede Form von Menschenverachtung und jede Form von Judenhass als das zu bekämpfen, was sie ist: Blasphemie, ein Angriff auf Gott selbst!», betonte Marx.

kath.net dokumentiert die Rede des Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Dieter Graumann, anlässlich der Kundgebung „Steh auf! Nie wieder Judenhass“
Liebe Freunde,

wenn ich mich hier umsehe, dann freut es mich außerordentlich festzustellen: Es sind doch viele Menschen heute hier zusammen gekommen, um ein Zeichen zu setzen. Das gibt mir ein Stück Kraft und Zuversicht, und das tut uns so gut.


Nie im Leben hätte ich mir aber vorgestellt, dass wir hier in Deutschland überhaupt gegen Antisemitismus gemeinsam demonstrieren müssen. Da es aber doch nötig ist, sind wir hier, um gemeinsam entschlossen und geschlossen zu zeigen: Keinen Platz für Judenhass! Unter gar keinen Umständen! Dafür werden wir immer kämpfen mit Kraft und aller Leidenschaft der ganzen Welt! Das soll jeder wissen!

Wir Juden in diesem Land haben in diesen Wochen wahrlich kein Sommermärchen erlebt. Wir haben Ausbrüche von Antisemitismus gesehen, die wir niemals für möglich gehalten haben. Schauderhafte Schockwellen von Judenhass und das in ganz Europa. Synagogen sind angegriffen, jüdische Menschen sind bedroht worden.
In sozialen Netzwerken wurden und werden tonnenweise Kübel von Hass, von Häme und Hetze über uns ausgegossen. Und auf deutschen Straßen haben wir antisemitische Parolen gehört von schamloser Scheußlichkeit. Unsere Albträume, ja meine eigenen Albträume sind weit übertroffen worden.

Und wir sagen und fühlen: Genug ist Genug! Das wollen wir uns einfach nicht mehr gefallen lassen!

Dieser antisemitische Ausbrauch wird begründet mit dem Gaza-Konflikt. Aber: Was hat das eine denn bitte mit dem anderen zu tun? Wenn auf deutschen Straßen gebrüllt wird, Juden sollten „vergast“, „verbrannt“, „geschlachtet“ werden – dann hat das mit Kritik an israelischer Politik nicht das Geringste zu tun. Nein: das ist der pure, der lupenreine Antisemitismus und gar nichts sonst!
Mit Israel hat das Ganze daher am Ende gar nichts zu tun. Und ich selbst bin überzeugt: Wer wegen Israel zum Antisemiten wird, der war doch längst schon einer.

Ich bin nicht dafür, Dinge zu dramatisieren, aber sie dürfen auch nicht beschwichtigt und verharmlost werden. Tatsache ist: Wir haben hier wirklich die schlimmsten antisemitischen Parolen auf deutschen Straßen seit vielen Jahrzehnten gehört. Nichts, gar nichts gibt es hier zu relativieren oder etwa bagatellisieren!

Und zur traurigen Wahrheit gehört, auch wenn es mir schwer fällt, das zu sagen: Diejenigen, die diese widerlichen Parolen gebrüllt haben, waren weit überwiegend muslimische Menschen. Man darf bestimmt nicht generalisieren und pauschale Urteile sind immer abzulehnen. Die allermeisten Muslime in diesem Land denken bestimmt ganz anders. Und wir suchen ihre Nähe und ihre Freundschaft – und daran wird sich auch nichts ändern. Dass in den letzten Wochen Moscheen angegriffen wurden, das verurteilen wir gemeinsam von ganzem Herzen!

Tatsache ist aber auch: Die muslimischen Verbände müssen hier viel mehr tun als in der Vergangenheit, um den katastrophalen Judenhass in ihren Reihen endlich konsequenter zu bekämpfen. Wann eigentlich, wenn nicht wirklich aller spätestens jetzt?

Gerade die Muslime dürfen doch nicht zulassen, dass islamistische Fanatiker ihre Religion missbrauchen, um antisemitischen Hass zu schüren! Dass das Wort „Jude“ auf deutschen Schulhöfen, auf deutschen Sportplätzen mittlerweile seit Jahren schon als Schimpfwort benutzt wird, das ist eine Schande, ein Skandal und eine brennende Wunde. Und kein anständiger Mensch in diesem Land darf sich jemals damit abfinden!

Diese Ausbrüche von Judenhass haben viele von unseren jüdischen Menschen in diesem Land tief schockiert. Viele sind besorgt und bedrückt. Manche fragen auch, ob jüdisches Leben unter diesen Umständen hier überhaupt noch eine Zukunft haben kann. Ich will aber von unserer Seite hier das Zeichen setzen: Ja! Judentum hat hier in Deutschland eine Zukunft! Judentum ist ein Teil der Zukunft in Deutschland! Wir Juden lassen uns den Mut nicht nehmen! Unsere Seelen sind zwar verwundet und verletzt. Aber wir lassen uns nicht einschüchtern. Wer darauf wartet, der soll, der muss warten bis in alle Ewigkeit!

Aber ein Stück mehr Gefühl, mehr Empathie hätte ich mir schon gewünscht in der Gesellschaft in diesen Wochen. Denn viele von uns stammen doch, wie ich selbst, noch aus Holocaust-Familien. Wir haben niemals Großeltern gehabt, weil die Eltern unserer Eltern in deutschem Gas ermordet wurden. Wie meint man wohl, dass wir uns fühlen, wenn wir nun auf deutschen Straßen den Slogan hören: „Juden ins Gas!“ Und warum müssen wir selbst denn über diese heftigsten Gefühle reden? Warum fällt das eigentlich niemandem sonst ein? Wo sind die Gefühle?

Tatsache ist auch: Als bei diesen widerlichen Demonstrationen die schrecklichen Parolen durch deutsche Straßen ertönten, hat man zunächst nur sehr wenig Notiz davon genommen. Erst als wir, der Zentralrat der Juden, uns entschlossen haben, die Sache zum Thema zu machen, ist sie auch großes Thema in Deutschland geworden. Warum müssen wir selbst das eigentlich anstoßen? Wenn wir aber nicht selbst für uns sind, wer ist dann eigentlich noch von selbst für uns?
Aber, seien wir auch nicht ungerecht: Heute sind wirklich viele Menschen hier – und das tut uns doch wirklich so gut! Und wir haben dann auch viel Zuspruch bekommen.
Die Medien haben sich wirklich sofort buchstäblich vorbildlich engagiert. Die Kirchen haben das auch getan, und die Politik hat sich eindeutig und klar positioniert. Eigentlich alle Politiker von allen Parteien. Diese Zeichen von Solidarität würdigen wir sehr. Traurig, dass sie nötig waren. Aber gut, dass sie kamen! Sie haben uns gut getan in schwerer Zeit. Und wir bedanken uns dafür bei allen von ganzem Herzen!


Tatsache ist auch: Ja, wir Juden stehen zu Israel. Und für diese Haltung unserer Herzen wollen wir uns auch bestimmt nicht entschuldigen müssen. In vielen Blogs ist aber immer wieder zu lesen, wir Juden sollten uns die Freiheit von Antisemitismus hier sozusagen dadurch „verdienen“, indem wir uns von Israel distanzieren. Das ist aber ein Preis, den wir ganz bestimmt nicht zahlen werden! Warum müssen wir Juden uns aber denn die Freiheit von Judenhass überhaupt erst erkaufen? Was für eine schreckliche, grauenhafte Idee! Niemals werden wir uns darauf einlassen!

Wenn es um Israel geht, da sind wir Juden einfach nicht neutral. Wir sollten auch gar nicht so tun, als seien wir neutral. Nein, wir sind Partei. Unsere Neutralität endet immer spätestens dort, wo die Sicherheit von Israel beginnt. Und wenn wir das Gefühl haben, dass Israel ungerecht oder unfair behandelt wird – dann erwacht sofort unser Beschützerinstinkt. Unsere Herzen werden daher immer sein mit den Menschen in Israel. Keine Macht der Welt wird jemals etwas daran ändern können!

Die jüdische Gemeinschaft in diesem Land ist in den letzten zweieinhalb Jahrzehnten gewachsen, sie hat sich auch sehr verändert. Und ja, wir haben auch weiter große, ambitionierte Wünsche, sehr ehrgeizige Ziele. Wir wollen der jüdischen Gemeinschaft hier eine neue, eine frische, eine moderne und sogar auch eine positive Perspektive verschaffen. Zugegeben, in diesen Tagen, ist es gar nicht immer so leicht, nur das Positive zu sehen, obwohl wir in den letzten Jahren doch so viel zusammen erreicht haben. Aber wir Juden sind in unserer langen Geschichte leider doch Schläge und Rückschläge nur allzu sehr gewöhnt.
Ich selbst bin fest davon überzeug: Wir dürfen uns auch jetzt nicht beirren lassen. Wir Juden werden uns den Mut nicht nehmen lassen. Wir lassen uns den Schneid nicht abkaufen.
Resignieren gilt nicht! Diesen Triumph wollen und werden wir unseren Feinden niemals geben!
Wir Juden betteln auch nicht um Beistand. Empathie kann man auch nicht wirklich einfordern. Fairness aber schon. Daher forden und verlangen wir mehr Fairness für die jüdische Gemeinschaft hier und in ganz Europa. Darauf allerdings bestehen wir!

Wir alle wissen nicht, wie es im Nahen Osten weitergehen wird.
Natürlich wünschen wir alle uns, dass es dort bald einen andauernden Frieden gibt. Einen Frieden, in dem alle Menschen der Region in Sicherheit leben können, einen Frieden, in dem jeder sein persönliches Glück suchen und finden kann, in dem die Herzen der Kinder nicht mit Hass vergiftet werden. Es muss aber ein Frieden sein, in dem die Hamas einfach keine Rolle spielen kann. Sie bleibt eine Terror-Truppe, die die eigenen Menschen als Schutzschilde missbraucht und die Israel unbedingt vernichten will. Sie will aber auch ausdrücklich und erklärtermaßen nach ihrer eigenen Charta sogar alle Juden auf der Welt ermorden. Der angekündigte, globale Judenmord als offizielles Programm! Wie kann die Hamas unter diesen Vorzeichen in Deutschland überhaupt nur einen einzigen Befürworter finden?
Das bleibt absolut unentschuldbar!

Wir alle wollen den Frieden. Aber wir wissen nicht, wann der ersehnte Frieden kommen wird. Wir wissen aber genau: Wir wollen nicht in zwei, drei Jahren hier schon wieder stehen müssen. Was also tun? Mehr tun! Das betrifft uns alle. Schulen, Parteien, Medien, Verbände, Zivilgesellschaft - alle sind gefordert.

Und wir, die jüdische Gemeinschaft selbst? Allen, die uns offenbar doch auf ewig hassen, setzen wir entgegen unsere unbeugsame Entschlossenheit, unsere jüdische Selbstbehauptungskraft im Sturm der Geschichte über die Jahrtausende hinweg, und unseren nimmermüden - und immer wieder dennoch positiven jüdischen Spirit!
Allen düsteren Voraussagen zum Trotz und oft gegen die Gesetze der Wahrscheinlichkeit. Wir bleiben bewusste und selbstbewusste Juden.
Ja, wir sind getroffen. Wir sind betroffen. In ganz Europa, Aber unseren Feinden wird es niemals gelingen, uns zu brechen. Niemals im Leben.

Vielleicht sollten wir selbst künftig aber noch klarer machen und die Einsicht zu vermitteln versuchen: Wer uns Juden angreift, greift am Ende alle an.
Es ist ein General-Angriff gerade auf die Werte, auf die wir in Europa so großen Wert legen: Menschlichkeit, Menschenwürde, Liberalität und Toleranz. Unsere Freiheit ist doch auch eure Freiheit! Wer heute dazu schweigt, wenn Juden angegriffen werden, wird morgen selbst betroffen sein. Daher: Mehr tun! Und viel mehr Mut!

Wir wollen, dass eine solche Demonstration gegen den Judenhass nie wieder in Deutschland oder in Europa nötig sein wird!
Ganz Deutschland soll Antisemitismus-freie und Rassismus-freie Zone sein und es auch bleiben. Dafür werden wir immer kämpfen.
Mit Weniger wollen wir uns einfach niemals zufrieden geben.

Daher: Steh auf! Nie wieder Judenhass!

Kundgebung gegen Judenhass: Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel am 14.09.2014


Kundgebung gegen Judenhass: Rede von Dieter Graumann am 14.09.2014


(C) 2014 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


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Lesermeinungen

 speedy 20. September 2014 
 

warum marschiert Frau merkel nicht beim marsch des Lebens mit? das wäre ein Zeichen , aber das wird niemals passieren, eher kriegen wir die euthanisiegesetze aus Belgien und Niederlande


0
 
 Wunderburger 19. September 2014 
 

Habe ich richtig gehört?

So, so! Anschläge auf Synagogen und Moscheen werden von "Mutti" auf das schärfste verurteilt. Sicherlich zu Recht, aber was ist mit Anschlägen auf Kirchen? Dazu vermisse ich eine ebenso deutliche Stellungnahme der Kanzlerin. Aber wie hat sie doch so schön gesagt? "Wer andere ausgrenzt, hat die große Mehrheit in unserem Land gegen sich!" Na dann, Frau Merkel!


1
 
  15. September 2014 
 

Frau Merkel,

hat natürlich absolut Recht, wenn sie sich gegen Diskriminierung von Juden ausspricht.
Es sollte doch wohl normal sein dass man sich gegen jede Diskriminierung von egal welchen Menschen ausspricht.
Die grösste Diskriminierung besteht wohl darin einer bestimmten Gruppe von Menschen das Lebensrecht abzusprechen wie es bei der Abtreibung in Bezug auf die ungeborenen Kinder geschieht indem der Gesetzgeber dieses unseres Landes der Frau ermoeglicht ihr eigenes Kind zu ermorden.
Jedes so ermordete Kind ist das Opfer der abscheulichsten Diskriminierung.


2
 
  15. September 2014 
 

"Der Hass der Wenigen wird mächtig durch das Schweigen der Vielen"

Da bin ich derselben Ueberzeugung wie Kardinal Marx.

Ebenso ist es meine Ueberzeugung das das Morden der Wenigen? mächtig IST durch das Schweigen der Vielen zu den Massenmorden im Mutterleib!


2
 
 antony 15. September 2014 

@ Bergfried: Oh nein, der antijüdische Hass kommt aus verschiedenen Richtungen:

In seiner plumpen Form kommt er von einem (nicht kleinen) Segment der Muslime und von den offenen Nazis. In seiner "feineren" Form durchzieht er die Gesellschaft. Da kommen z. B. auf den Raketenbeschuss aus Gaza und die israelische Gegenwehr Bemerkungen wie: "Als Deutscher muss man ja eigentlich für die Juden sein, aber was Israel in Gaza anrichtet..." (kürzlich gehört, von einem 100% katholischen Christen). Es wird mit sehr unterschiedlichem Maß gemessen. Man erwartet, dass der jüdische Staat sich ohne nennenswerte Gegenwehr angreifen lässt, während palästinensische Angriffe als "irgendwie doch verständlich" entschuldigt werden (ich fürchte immer, dass die gleichen Menschen, wenn Israel ausgelöscht würde, mit einem mäßig betroffenen Schulterzucken reagieren würden, nach dem Motto: "Na ja, richtig war das ja eigentlich nicht, aber was soll's...")

Auf die Art wird ständig von Inländern das Existenzrecht Israels angefeindet. Antisemitismus in seiner gesellschaftlich anerkannten Form.


4
 
 Rolando 15. September 2014 
 

Angriff und Eingriff

"Merkel: Angriffe auf Juden sind Angriffe auf uns alle",
Eingriffe in den Mutterschoß sind Eingriffe in die Familie und Gesellschaft, ja Eingriffe in den Staat,
Deshalb bitte alle die bei der Kundgebung gegen Judenhass dabei waren auch an Kundgebung gegen Kindermord am Samstag teilnehmen. Sonst werden die Kleinsten und Unschuldigsten diskriminiert. (Ich freue mich schon auf Frau Merkels Rede).


5
 
 Bergfried 15. September 2014 
 

Antijüdischer Hass

Der Hass auf Juden uns Christen kommt doch nur aus einer Ecke.Der Islam ist das Problem.Von dort geht ein Hass auf Juden und Christen aus.Man fliegt wie ich als Behinderter schon mal auf die Straße,weil 3 Moslems einem entgegen kommen.Anschließend wird man noch ausgelacht.Das ist Alltag in D.Ich erwarte von den deutschen Bischhöfen eine klare Stellungnahme dazu.Denn gerade diese Alltagsdiskriminierung ist es,die richtig weh tut.Warum wird nicht über Kirchenschändungen gesprochen?es wird Zeit,das die Kirche klar Stellung bezieht,und das auch und gerade im Alltag.


8
 

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