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Mission im 'Raum der Stille' am Wiener Hauptbahnhof

9. September 2014 in Kommentar, 5 Lesermeinungen
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Michael Prüllers Antwort auf einen kath.net-Kommentar zum ‚Raum der Stille’ hat vieles klargestellt. Eine Replik von Johannes Graf


Wien (kath.net/jg)
Letzte Woche habe ich mich kritisch mit dem am Wiener Hauptbahnhof geplanten „Raum der Stille“ auseinander gesetzt. Michael Prüller, der Pressesprecher der Erzdiözese Wien hat darauf geantwortet und einige Dinge klargestellt. Dafür möchte ich ihm herzlich danken.

Ich freue mich, dass ich mich geirrt habe und der „Raum der Stille“ „eindeutig ein katholischer Sakralraum“ werden wird, wie Michael Prüller schreibt. Ich freue mich auch, dass das Projekt klar als katholisches Missionsprojekt angelegt ist. Das ist „eine großartige Idee“, wie ich in meinem Kommentar wörtlich geschrieben habe, der ich ein gutes Gelingen und viel Segen wünsche. Gleichzeitig möchte ich die Erzdiözese Wien und das Vikariat Kategoriale Seelsorge um Entschuldigung bitten, wenn ich ihnen Unrecht getan habe.

Im folgenden möchte ich zu einigen Punkten Stellung nehmen, die Michael Prüller angesprochen hat.

Ich habe nicht behauptet, dass Mission nur „in vollausgerüsteten Kirchen oder Kapellen funktioniert“. Michael Prüller missversteht hier meinen Ansatzpunkt. Mein Hauptkritikpunkt war, dass die katholische Kirche offenbar ihr katholisches Profil überhaupt nicht zeigen wollte, wo sie doch aus einem von ihr gemieteten Raum einen multikonfessionellen „Raum der Stille“ zu machen gedachte. Mission erschien mir unter diesem Gesichtspunkt fragwürdig.


In meinem Kommentar habe ich ausdrücklich anerkannt, dass „die Erzdiözese ihr Angebot möglichst niederschwellig gestalten will.“ Viele Menschen tragen negative Vorurteile über den katholischen Glauben und die Kirche in sich. Es gibt so viele Wege zu Gott, wie es Menschen gibt, hat Kardinal Ratzinger/Benedikt XVI. einmal gesagt. Die Kirche muss versuchen, mit verschiedenen Angeboten möglichst alle zu erreichen. Meine Frage war, wohin man gelangt, wenn man die niedrige Schwelle überschreitet. Nach dem mir vorliegenden Material habe ich nicht den Eindruck gewonnen, es handle sich dabei um eine katholisches Missionsprojekt.

In der Recherche habe ich nicht nur den von Michael Prüller erwähnten Artikel der kathpress berücksichtigt, der auch auf der Internetseite der Erzdiözese Wien zu finden ist. Auch in einem anderen Artikel der Erzdiözese Wien wird der „Raum der Stille“ als „multikonfessionelles Projekt“ bezeichnet (siehe die letzten beiden Absätze). Ich habe natürlich auch den in Michael Prüllers Replik erwähnten Artikel aus dem „Sonntag“ gelesen. Für mich war aus diesem Artikel das katholische Profil des „Raumes der Stille“ nicht ersichtlich. Das Wort „Bahnhofskirche“ steht in der Überschrift unter Anführungszeichen. Roman Dietler, der Projektkoordinator der Erzdiözese, wird mit dem Satz zitiert: „Wir sind interreligiös aufgestellt und sind im laufenden Gespräch mit einigen Kirchen und Religionsgemeinschaften.“

Ausgehend von diesen Quellen habe ich angenommen, die Erzdiözese sehe den „Raum der Stille“ auf die oben beschriebene Weise richtig dargestellt.

Das Zitat von Architekt Gnilsen, auf das Michael Prüller ausdrücklich verweist, schien mir nicht unbedingt aussagekräftig. Wenn Gnilsen sagt, man könne vor dem Allerheiligsten beten und eine heilige Messe feiern, so geht daraus nicht hervor, dass regelmäßig das Allerheiligste ausgesetzt sein wird und heilige Messen gefeiert werden. Und selbst wenn das so ist, könnte man das in einem multireligiösen Andachtsraum ebenfalls machen. Da hat dann die katholische Kirche zwei Stunden pro Tag ihr Angebot, die evangelische Kirche auch, vielleicht die Muslime am Freitag, die Juden am Samstag, und so weiter. Jetzt weiß ich, dass diese Befürchtung unbegründet gewesen ist.

Der Vollständigkeit halber sei noch angemerkt, dass das Foto mit dem Modell der Kapelle auch nicht weiterhilft. Der Altar ist dort einfach als Tisch mit vier Beinen repräsentiert, auf dem auch Informationsmaterial liegen könnte. Das weiße Kreuz ist vor dem weißen Hintergrund kaum erkennbar.

Was ich immer noch nicht verstehe und was Michael Prüller auch nicht erklärt, ist die Tatsache, dass der „Raum der Stille“ für nichtreligiöse Zwecke genutzt werden soll, zum Beispiel für Kabarettaufführungen und Vernissagen. So etwas passt meines Erachtens nicht in einen Gebetsraum, schon gar nicht wenn es sich - wie wir von ihm jetzt erfahren - doch um eine katholische Kapelle handeln wird. Dieses Vorhaben verstärkt nur den Eindruck, es handle sich beim „Raum der Stille“ um ein Projekt, das man möglichst nicht mit der katholischen Kirche in Verbindung bringen soll.

Im Nachhinein betrachtet wäre es sicher klüger gewesen, ich hätte bei der Erzdiözese Wien hinsichtlich des „Raumes der Stille“ angefragt, bevor ich meinen Kommentar geschrieben habe. Anscheinend bin ich einer ungenauen, einseitigen Berichterstattung zum Opfer gefallen, die den multireligiösen Aspekt zu sehr in den Vordergrund gerückt und das Missionsprojekt zu wenig deutlich gemacht hat. Das tut mir leid.


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Lesermeinungen

 Theodor69 9. September 2014 
 

Wenn etwas nicht klar ist und man es nicht verstehen will...

... dann nimmt man mal zur Sicherheit das Schlimmste an und regt sich darüber auf. Vielleicht kann man einmal diesem Projekt eine Chance geben. Eine (Anbetungs)Kapelle ist zwar etwas sehr wertvolles und gutes, aber Fernstehende können damit nicht viel anfangen - da erscheint mir so ein Raum sinnvoller zu sein.


3
 
 Leonid 9. September 2014 
 

Fröhliches Rätselraten

Mir erschließt sich aus keinem der angegebenen Links ein Konzept für diesen angeblichen Sakralraum, der dann doch wieder keiner ist. (Gibt hier nähere Infos?) Wie soll hier missioniert werden? "Entschuldigen Sie,wünschen Sie ein persönliches Pastoralgespräch?" Nein, danke ich will hier nur ein wenig ausspannen. " Ach so , dann machen Sie es sich bequem. " Das sieht eher nach Sozialarbeit aus als nach Missionierung. Nichts gegen Sozialarbeit. Aber das kann der Staat organisieren. Die Kirche ist in erster Linie für das Seelenheil zuständig. Und wie Missionierung richtig geht, Kann man bei Paulus nachlesen.


5
 
 resistance 9. September 2014 
 

In der UNO in New York gibt es ebenfalls einen Raum der Stille. Er ist für alle Religionen und Nicht-Religionen gedacht. Dort findet sich als Herzstück ein schwarzer Stein.
Assoziationen mit Hauffs Märchen "Das steinerne Herz" oder dem Stein in der Kaaba befallen mich.


8
 
 punctum 9. September 2014 

Vorsicht! - - - Besetzungen, Asylerzwingung, politische Versammlungen ...

Ein solcher Raum im Bahnhofsbereich wird mit grosser Wahrscheinlichkeit von interessierten Gruppen als Freiraum für ihre eigenen Wünsche und Aktivitäten genutzt.
.
Im angrenzenden "Schweizer Garten" nächtigen im Sommer zahlreiche Nichtsesshafte. Diese könnten im Winter in den Missionsraum umziehen und diesen kurzerhand als ihr neues Quartier besetzen. Ebenso dürfte der Raum für Asylsuchende, Polit-Aktivisten und für die wachsende Gemeinde der Kirchenschänder und Wandbeschmierer interessant sein.
.
Ich möchte nur darauf hinweisen, damit es hinterher nicht heißt, man habe das nicht voraussehen können und deswegen entsprechende Vorkehrungen versäumt.


9
 
 bernhard_k 9. September 2014 
 

Warum keine REIN katholische Kapelle?

Die Erzdiözese vertritt die Katholische Kirche. Sie hätte also DURCHAUS mutig "Werbung" machen können für die eigene(!), die eine und Heilige Katholische Kirche! Was sollte dagegen sprechen?

Unternehmen beispielsweise sind hier klarer und mutiger! Würde Audi etwa für BMW "Werbung" machen oder Mercedes für VW?

Ich weiß natürlich nicht, wer für die Finanzierung aufkommt. Sollte es aber - wie ich vermute - allein die Katholisch e Kirche sein, ist die fehlende "Eigenwerbung" nicht verständlich.

Die Katholiken sollten schon zeigen (dürfen), dass ihre heilige Kirche etwas ganz Besonderes(!) ist - eine Stiftung von Jesus Christus selbst.

Und auch eine Statue der Heiligen Gottesmutter hätte in der Kapelle Platz finden können. Gerade die Gottesmutter ist es, die die Menschen zu Gott führt.


11
 

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